• Hallo Andre,

    Fakt ist doch der, wer hat den die Ukraine am 24.02.2022 angegriffen ??


    das habe ich doch nie bestritten. Nur zu der Vorgeschichte des Krieges, den Kriegsgründen, dem Kriegsverlauf, den westlichen militärischen Kapazitäten und Möglichkeiten, den Kriegszielen, die Intentionen der beteiligten Akteure und den den Auswirkungen habe ich in Nuancen andere Ansichten. Lasse mich da auch gerne korrigieren oder gestehe Fehler, Fehlinterpretationen ein.

    Ich führe hier noch mal die zehn Grundsätze der Kriegspropaganda« von Lord Arthur Ponsonby auf, weil wir nun mal involvierte Kriegspartei sind.
    Deshalb in den Medien viel mehr poltern müssen als z.B. neutrale Österreicher. Österreichische Zeitungen haben z.B. 20-fach weniger emotionale Trümmer-Bildstorys,
    dürfen im Bundesheer sachlicher und neutraler berichten, haben keine Spottbeiträge und Verunglimpfungen über Putin- und seine Oligarchen.
    Sprich, ein absolut zivilisierter Umgang mit diesem Krieg, viel Sachverstand und kein "furor teutonicus".

    1. Wir wollen den Krieg nicht

    2. Das gegenerische Lager trägt die Verantwortung

    3. Der Führer des Gegners ist ein Teufel

    4. Wir kämpfen für eine gute Sache

    5. Der Gegener kämpft mit unerlaubten Waffen

    6. Der Gegner begeht mit Absicht Grausamkeiten, wir nur versehentlich

    7. Unsere Verluste sind gering, die des Gegners enorm

    8. Künstler und Intellektuelle unterstützen unsere Sache

    9. Unsere Mission ist »heilig«

    10. Wer unsere Berichterstattung in Zweifel zieht, ist ein Verräter




    Also den Informationskrieg im Westen hat Putin schon mal haushoch verloren, aber wie geht es weiter?
    Nur noch Empörung, absurde Hitler-Vergleiche, Verwünschungen und ein Hoffen, das Putin baldigst wie Gaddafi durch den Sand geschliffen wird?
    Möchtest du, dass in russischen Geschichtsforen ähnlich vulgär auf unsere Führung rumgehackt wird?
    Ich bin mir recht sicher, dort geht es viel zivilisierter zu. Fragen wir Viktor,



    Grüße

    Obergefreiter W., Ehrennadel in Silber. Raketenartilleriebataillon 150

  • Guten Morgen W.,

    Erneut Unsinn, den Du verbreitest:

    Wir sind nicht „involvierte Kriegspartei“. Und auch die NATO ist es nicht.

    Unsere Medien „poltern“ nicht. Ich sehe auch keine „Verunglimpfungen“, „Spottbeiträge“ oder „furor“. Es ist eine typische AfD-Masche, Trumpismus oder secondary infection, den Journalismus hierzulande insgesamt zu diskreditieren. Diese Grundtonart zieht sich durch alle Deine Beiträge, selbst wenn Du noch an der Kreide kaust, die Du scheinbar frisst.

    „Nur noch Empörung“? Ja, was denn sonst? Zustimmung, Verständnis, Relativierung - das hättest Du wohl gerne. Auch eine Gewöhnung an Putins notorische Völkerrechtsbrüche kannst Du Dir abschminken.

    Und was in russischen Geschichtsforen passiert, ist mir herzlich egal! Nur soviel: wenn Du ernsthaft glaubst, dass in der russischen Öffentlichkeit noch irgendjemand seine freie Meinung äußern kann, dann ist Dir nicht mehr zu helfen - oder Du bist im Auftrag der russischen Desinformationskampagne unterwegs (wovon ich fest überzeugt bin).

    Deine Beiträge sind einfach zu durchsichtig, Herr Obergefreiter aD in Silber!

    Viele Grüße,

    Justus

  • Hallo zusammen.

    Mal rein aus Interesse...

    Wenn man bei einem deutschen Rüstungsunternehmen einkauft muss das auch durch den Bundestag usw abgesegnet werden oder ist das direkt B2B?

    Ich könnte mir vorstellen das in Deutschland produzierte Waffen nicht nur in der Ukraine im Einsatz sind.

    Ist man nur Kriegsteilnehmer wenn das der Bundestag abgesegnet hat?

    Ich kann dem Gedanken folgen den W. hat aber ob das wirklich der richtige Ansatz ist...

    Zu den Medien denke ich mir nur manchmal...

    Wenn ich eine offensive Planen würde egal im Krieg, Sport oder einer Diskussion dann würde ich doch net wollen das mein Gegenüber schon Wochen vorher davon in den Zeitungen lesen kann...

    Von dem her finde ich es schon verwunderlich was es mit dieser offensive im Süden der Ukraine auf sich hat.

    Grüßle Petzi

  • Tag allerseits,

    durch Waffenhilfen an die Ukraine wird man nach internationalem Recht nicht Kriegspartei.

    Der Wissenschaftliche Dienst des Bundestages geht in einem Gutachten davon aus, dass die Ausbildung ukrainischer Soldaten an gelieferten Waffen völkerrechtlich als Kriegsbeteiligung bewertet werden könnte, denn dann wird

    der "gesicherte Bereich der Nichtkriegsführung verlassen".


    Dazu

    https://www.rnd.de/politik/voelke…FMR7OXDIYQ.html

    Grüße

    Bert

  • Hallo Justus,

    Wir sind nicht „involvierte Kriegspartei“. Und auch die NATO ist es nicht.

    da gebe ich dir Recht, ich habe mich in später Abendstunde wieder ungeschickt geäußert.
    Natürlich kein offen verkündeter Krieg, rechtliche Bewertung etwas für spitzfindige Juristen und Bundestagsgutachten.
    Fakt - man drückt der Ukraine massive NATO-Bestände in die Hand, Zielführung und Luftraumaufklärung übernimmt die NATO-Luftwaffe, die um die Ukraine herum fliegt.
    Was noch fehlt, liefern dann die Satellitenbilder. Dazu Jahrelanges Training der Armee auf NATO-Standard.

    Und dank täglichem Briefing vom britischen Geheimdienst erhalten wir die Bestätigung, das alles zufriedenstellend läuft. Der Russe sich mit seinem kleinen militärischen Kontingent als tolpatschig und unfähig erweist.

    Gedrucktes Geld haben wir wie Heu für die Infusionsflasche des wirtschaftlichen Patienten Ukraine auf der Intensivstation, nur das mit dem "Menschenmaterial" liegt in seiner alleinigen Verantwortung.
    Und was er wann zu liefern hat, ob fähig oder selbstmörderisch, das bestimmen wir. Indem wir bestimmen, wann die Schlagzeile mit der Offensive gedruckt wird und er den Handlungsdruck der Geldgeber bekommt.
    Was für ein eiskalter grausamer Druck.

    Du bist im Auftrag der russischen Desinformationskampagne unterwegs (wovon ich fest überzeugt bin).

    Weil ich diesen Krieg verabscheue, einfach nur einen erweiterten geopolitischen Blick habe?
    Die Sichtweisen und Prophezeiungen Helmut Schmidts dazu bewundere?
    Dieser Mann könnte wohl heute, im "neuen Europa", nur noch Interviews bei Russia Today oder Sputnik News geben.
    Wäre gleichfalls wie Ex-Kanzler Schröder als Putin-"Versteher" geächtet.

    Seine klare Kante (NATO-Doppelbeschluss,) zur rechten Zeit und aus berechtigten Gründen, sein weises Entsetzen über den EU- und NATO Expansionskurs mit Georgien und Ukraine sprechen für mich Bände.
    Keiner hat so klar und deutlich vor diesem Krieg gewarnt, auf das törichte Verletzen russischer Belange und ureigener Sicherheitsinteressen vor deren Haustür hingewiesen:

    Eine beliebig zitierte Stelle
    Unter der Überschrift "Wir Schlafwandler" warnte Schmidt knapp ein Dreivierteljahr später in der ZEIT, die westliche Parteinahme
    für die Ukraine sei "ein Spiel mit dem Feuer, an dessen Ende eine Krise à la Kuba" stehen könnte – die Möglichkeit einer nuklearen
    Konfrontation. Es müsse auf diplomatischem Wege alles unternommen werden, einen Automatismus wie 1914 zu verhindern.
    Klar war für ihn aber auch, dass die Annexion der Krim "nicht rückgängig gemacht werden" könne. In Schmidts Vorstellung bildeten
    Russland und die Osthälfte der Ukraine einschließlich der Krim eine über viele Jahrhunderte historisch gewachsene Einheit.


    https://www.zeit.de/2022/22/helmut…aine-geschichte

    https://www.zeit.de/2014/40/ukraine-krieg-weltpolitik


    Warten wir doch einfach ab, wie der Konflikt ausgeht. in spätestens 5 Jahren kommen gute neue Bücher zur Weltgeschichte bzw. veränderten Weltordnung auf den Markt.
    Ich bin bei diesem Konflikt absolut ergebnisoffen, möge die Seite der einzig wahren Guten gewinnen. Wer diese auch immer für sich beanspruchen darf.


    Grüße
    W.

  • Hallo zusammen,

    sollte Putin mit seinem Krieg die Ukraine vernichten und einen Vasallenstaat errichten, dann wird er sich das nächste Opfer vorknöpfen! Hier wird quasi immer Russland mit der UDSSR gleichgesetzt, Vasallen unter russischer Führung. Faschismus, Nationalismus, Imperialismus unter einer Flagge. Wir erleben hier gerade russische "Gäste" an unserem Urlaubsort. Arrogant, Regeln missachten und ein Verhalten dem Personal gegenüber das eigentlich nicht zu tolerieren ist. Hier ist Putins Saat des "Führungsvolkes" schon aufgegangen. Mein Verständnis für Russen und deren Befürworter ist restlos aufgebraucht. Und nein, ich werde nicht auf die Antworten die jetzt aus einer Ecke kommen antworten. Eventuell auf russisch per PN.

    Gruß Klaus

  • Hallo Klaus,

    ich finde es vermessen und auch bedauerlich wenn ein Volk über einen Kamm gescherrt wird, egal von wem.

    Ein Volk besteht aus einzigartigen Menschen und jeder von diesen Menschen hat sein eigenen Charakter und sein eigenes Verhalten.

    Ich mag keine Verallgemeinerung, weil es bei dem Aufbau von Vorurteilen hilft.


    Mit freundlichen Grüßen Achim

  • Hallo Achim

    wie hatte ich das anders schreiben sollen? Ganz sicher ist das nicht über einen Kamm geschoren! Meine Lebensgefährtin hat noch einen Teil Verwandtschaft, Bekannte und Studiumskollegen*innen in Russland und wir erfahren schon wie viele Russen auf Putins Linie sind und sich entsprechend verhalten.

    Gruß Klaus

  • Hallo Klaus,

    der Thread lautet Krieg in der Ukraine, daher verzichte ich auf eine Antwort.

    Solltest du dich durch meine vorherige Antwort angegriffen gefühlt haben bedauere ich dieses, es war auch nicht meine Absicht. Der Inhalt meiner Antwort bleibt davon unberührt.

    Mit freundlichen Grüßen Achim

  • Guten Morgen W.

    erneut muss ich Deine Darstellung kritisieren und korrigieren.

    Das Bild, der Westen würde „eiskalten und grausamen Druck“ auf die Ukraine ausüben, um sie gewissermaßen als Stellvertreter gegen Russland ins Feuer zu schicken, ist eine für Dich typische putineske Verdrehung der Tatsachen.

    Einen „erweiterten geopolitischen Blick“ kann ich Dir leider nicht attestieren. Jede Deiner hier getätigten Äußerungen hat bisher das glatte Gegenteil bewiesen.

    Es hilft daher auch wenig, Helmut Schmidt zu Hilfe zu rufen. Seinen lesenswerten Artikel (und auch den seines Biografen) hast Du einseitig dargestellt und sinnentstellend das extrahiert, was Dir anscheinend bei Deiner Argumentation nützt. Schmidt Schnauze wäre Leuten wie Dir über dieselbe gefahren!

    Nach meiner Meinung muss Deutschland, und leider ganz besonders die SPD, ihr Verhältnis zu Russland und zur Ukraine besser bzw. neu definieren. Mit Schröder, Gabriel, Platzeck und Schwesig spielen gleich vier ehemalige Vorsitzende eine exponierte Rolle bei der verhängnisvollen Abhängigkeit der größten europäischen Wirtschaftsnation von russischem Gas. Sellering und natürlich Steinmeier haben ebenfalls zu unkritisch zugelassen bzw. aktiv befördert, dass insbesondere Polen und die Ukraine als bisherige Transitländer durch die vier Ostseeröhren keine Bedeutung mehr spielen. Die Ukraine hat ihre russische Gaspipeline stets als „Lebensversicherung“ betrachtet. Es ist kein Zufall, dass mit Fertigstellung von NS2 der Angriff auf die Ukraine erfolgte.

    Wie auch immer dieser Krieg ausgehen wird: es wird - auch darin widerspreche ich Dir entschieden - keine Gewinner, sondern nur Verlierer geben. Wir benötigen dafür keine Geschichtsbücher - das zeigt die Gegenwart. Ein Verlierer steht für mich bereits jetzt fest: das russische Volk. Putin führt es zurück in finstere stalinistische Zeiten. Der absehbare Tod Gorbatschows ist tragische Symbolik.

    Grüße,

    Justus

  • Nach meiner Meinung muss Deutschland, und leider ganz besonders die SPD, ihr Verhältnis zu Russland und zur Ukraine besser bzw. neu definieren.

    Tag allerseits,

    das mag ja stimmen, aber eine Frau Merkel müsste man in diesem Zusammenhang ebenfalls anführen. Mit anderen Worten, eigentlich haben alle damals regierenden Parteien mit ihrer stillschweigenden Akzeptanz des Handeln von Putin

    dafür gesorgt, welche Probleme. vor allem im Energiebereich, jetzt zu verzeichnen sind. Man verabschiedete sich von der Atomenergie, ohne sich darüber im Klaren zu sein, dass die erneuerbaren Energien diese Lücke nicht füllen werden. Die Abhängigkeit von Russlands Energielieferungen wurden von Frau Merkel mit dem Hinweis gebilligt, dass die UdSSR selbst in der Zeit de Kalten Krieges immer ein verlässlicher Handelspartner war.

    Probleme der Zukunft wurden eben von der Physikerin Merkel nicht zu Ende gedacht.

    Grüße

    Bert

  • Lieber Bert,

    weil die grundsätzliche Kritik an Merkel zur DNA der AfD und solcher Leute wie WMuellner gehört, wollte ich nicht noch Wasser auf deren Mühlen kippen.

    Merkels Ukraine- und Russlandpolitik darf selbstverständlich nicht bei der Betrachtung der gegenwärtigen Situation ausgeklammert werden.

    Deutschland hat enormen Nachholbedarf.

    LG Justus

  • Lieber Justus,

    dass Deutschland "einen enormen Nachholbedarf hat", das ist das Problem dieser Zeit, in der wir leben. Betrachtungsweisen politischer Art möchte ich damit beenden.

    Sonntägliche Grüße

    Bert

  • Guten Morgen,

    zum Nachdenken:

    - Die Zustimmungswerte der Deutschen für Frau Merkel lagen über ihre Amtszeit durchgängig zwischen 50 bis 70%

    - In der Vergangenheit auf billiges Russengas verzichten und auf teueres Frackinggas und LNG-Terminals setzen gegen die Mehrheit der Deutschen und eindeutig gegen die Interessen der Industrie?

    - Eine deutsche Regierung die permanent behauptet hätte, die Russen seien eine Gefahr?

    - Gab es in Deutschland Proteste, daß wir die Verteidung und die Ausgaben dafür vernachlässigt haben?

    Sehr billig die Schuld auf unsere Politiker abzuschieben, die doch in Wahrheit nach der Stimmung des Volkes handelten. Wenn schon, dann müssen wir uns selbst an die Nase fassen.

    Grüße

    Jockel

    Der Mensch ist böse von Jugend auf (Bibel 1. Mose 8, 21)

  • Moin,

    danke dir, Jockel, für deine Sicht der Dinge, ich teile sie. Wir alle befanden uns in einer Komfortzone, die durch billige Energielieferungen aus Russland über viele Jahre bestand. Und alle genossen diese Lage, Bevölkerung, Industrie, Handel und natürlich auch die Politik. Wenige mahnende Stimmen nahm man nicht zur Kenntnis, ich erinnere mich schon an Stimmen aus dem politischen Lager, die schon vor Jahren auf ständige Lügen Putins aufmerksam machten, die wollte aber keiner hören. Fatal auch, dass diese naive Stimmung von einem sich in Deutschland ausbreitenden Pazifismus begleitet wurde.

    Beste Grüße

    Horst

  • Hallo Justus,

    ich verstehe leider nicht so ganz was die AfD mit dem ganzen zu tun hat.

    In beinahe jedem zweiten deiner Beiträge verweist du auf die AfD,

    ist sie vielleicht sogar Schuld an diesem Krieg?

    Deutschland ist abhängig von Öl und Gas aus dem Ausland, sag mir doch bitte

    mal ein Land von dem wir ganz beruhigt diese beziehen können.

    Wo kein Krieg herrscht bzw. dieses Land an keinem Krieg beteiligt ist?

    Welche Land wirklich eine Demokratie ist?

    Um ehrlich zu sein will ich aber auch diesen hoch giftigen Fraking-Gas Scheiss aus

    Amerika nicht.

    servus

    uwys

    Keine Macht den doofen!

  • Tag allerseits,

    200 Millionen € bekommt die Ukraine dieser Tage wieder aus Deutschland. Das sind eigentlich schon erhebliche Beträge, die da seitens Deutschland immer wieder an die Ukraine gehen. Deutschlands Finanzkraft scheint immer noch

    so gewaltig zu sein, dass Leistungen unter einer Milliarde an andere Staaten eigentlich kaum noch auffallen. Wenn man sich die Finanzsituationen anderer EU-Staaten betrachtet, dann gibt es kaum einen weiteren Staat, der

    Leistungen in solcher Höhe erbringen kann. Der EU fehlt aber, gerade in der gegenwärtigen Krisenzeit, die Finanzkraft von Großbritannien....

    Grüße

    Bert

  • Hallo Justus,

    ist eine für Dich typische putineske Verdrehung der Tatsachen.


    willst du wirklich jeden mit abweichender Sichtweise bequem mit dem Putin-Stempel brandmarken?
    Laut Kommentarspalten in FAZ, WELT und anderen Medien befinden sich Millionen Bürger mit ähnlicher Sichtweise bei uns im Land.
    Putin kann da unmöglich tausende Tippsen am Arbeiten haben, es existiert einfach noch gesunder Menschenverstand, zumindest bei vielen grauhaarigen Bürgern ohne besondere Russophobie.
    Da kann die seltsam gleichlautende Presse noch so sehr den Kopf von Scholz fordern, Kriegstreiberei betreiben. Die Mehrheit will ums Verrecken keine Waffenlieferungen, lassen sich auch nicht von täglichen Erfolgsmeldungen beeinflussen. Die der britische Geheimdienst so seltsam offenherzig, stets positiv und völlig selbstlos ausposaunt.

    Ist das jetzt neben dem Kampf gegen Rechts die neue ultimative Geheimwaffe a la McCarthy?
    Einfach jede Kritik an kopfloser und selbstschädigender Politk von EU und Deutschland als prorussischer Hochverrat an der guten Sache zu verurteilen?
    Wer nicht für die harte US-Linie ist, der größtmöglichen Lieferung auch von ANGRIFFSWAFFEN ist, der ist gegen uns?
    Den USA geht als autarker Selbstversorger das frierende Europa ziemlich am Hintern vorbei, auch mit Flüchtlingen und verlustigen Waffen haben sie herzlich wenig am Hut.
    wie immer liegen da hilfreich 5000 km Atlantik im Wege, um jemals kriegerische Auswirkungen zu spüren.
    Rein zufällig könnte der selbstlose Export von überteuerten und dreckigen Frackinggas auch deren heimische Wirtschaft sanieren.
    Wenn sie uns denn überhaupt bedienen können. Billionen an Euro würden aus Europa an nur wenige Konzernbesitzer in den USA abfließen. Ein Schelm, wer sich böses dabei denkt.

    Und ist die SPD bald reif, um vom Verfassungsschutz als Verdachtsfall behandelt zu werden?
    Ich hätte nie gedacht, dass in einem Geschichtsforum noch härtere Regeln gelten als im Bundestag.
    Was folgt als Nächstes? Kritik am Katastrophenmanagement bei Hochwasser spielt dann irgendwie auch Putin in die Hände?
    Also über Bande gedreht und gespielt wird eigentlich alles zum prorussischen Angriff des boshaften Bürgers, zur Delegitimierung des Staates?
    Na dann bin ich froh, das unsere geschichtsträchtigen Fallbeile entweder in Museen stehen oder längst verrottet sind.

    In Prag waren gestern übrigens 70.000 Menschen gegen die verordnete Waschlappenkur und den NATO-Kurs der Regierung auf den Strassen.
    Wurde natürlich eiligst und vorhersehbar als von Putin initiiertes Werk geframt.
    Fehlt den Tschechen einfach nur unsere Stalingrader Kälteresistenz und Durchhaltewille? Oder fehlt ihnen das Verständnis, warum sie nicht wie Ungarn eine günstige Gas-Flat haben können?
    Es steht nicht gut um unseren Kontinent. Bevor der Hahn dreimal kräht...

    Nach meiner Meinung muss Deutschland, und leider ganz besonders die SPD, ihr Verhältnis zu Russland und zur Ukraine besser bzw. neu definieren. Mit Schröder, Gabriel, Platzeck und Schwesig spielen gleich vier ehemalige Vorsitzende eine exponierte Rolle bei der verhängnisvollen Abhängigkeit der größten europäischen Wirtschaftsnation von russischem Gas.

    Wurden von Kanzlerin Merkel mit Putin nicht Ausgleichszahlungen für die Ukraine vereinbart, um ggfls. durch Nordstream 2 wegfallende Transitgebühren zu kompensieren?
    Wer konnte denn wissen, das Präsident Biden mit bewährter Falken-Mannschaft ("Fuck the EU, Victoria Nuland") endgültig ernst macht. Die von Russland gemeldete rote Linie vollkommen ignoriert (verbriefter NATO Ausschluss der Ukraine)? Eine ganz neue Qualität, auf NULL Diplomatie zu setzen. Es auf das Endspiel ankommen lassen, das zu weltweiten Veränderungen führen wird.
    Und scheinbar läuft es nicht wie geplant, weder für die USA, noch für Afrika oder den Vasallen in der EU mit ihrem Energieproblem.
    Für uns war eigentlich nur noch die Schockstarre drin. Gute Miene zum geopolitischen Spiel.
    Und der gerissene Hund Putin spielt nicht nach unseren Regeln, hat trotz Sanktionen und SWIFT-Blockade scheinbar alle Zeit der Welt.
    Hat die primären Ziele, Sicherung der Krim, Besetzung von Landesteilen mit russischstämmiger Bevölkerung, Vernichtung der ukrainischen Armee,
    Vernichtung der gesamten NATO-Waffenbestände, erreicht.

    Ich jedenfalls "saufe" mir die wenigen lokalen HIMARS-Einschläge nicht schön, falle nicht auf unsere täglich geschönte Medienberieselung herein.
    Die Raketen der Werfer sind begrenzt und sündhaft teuer, diese eine Brücke mit Loch hat Unmengen davon verschlungen.
    Die Kherson-Offensive haben sie per Luftschlag auf freie Steppenflächen zertrümmert, mit dem Abwurf von ein Dutzend FAB-500 Bomben.
    Wenn das wirklich 90 neue Polen-Panzer und 2000 Mann Verluste gekostet hat, finde ich die euphemistische Meldung des britischen Geheimdienstes eine makabre Frechheit.
    Wie zitiert die Suedeutsche die Briten zur Offensive ?

    "Diese Offensive habe zwar nur bedingt unmittelbare Ziele, die Russen aber mutmaßlich taktisch überrascht,
    heißt es
    im täglichen Intelligence Update des britischen Verteidigungsministeriums auf Twitter.
    Damit würden logistische Mängel und Schwächen in der Führung der russischen Offensive entlarvt."


    Dann hätten wir damals im Dezember 1942 genauso verkünden können:
    "die Einkesselung der Stadt Stalingrad offenbart russische Mängel und Schwächen bei der Führung.
    Ausbrüche an vereinzelten Frontgräben haben nur bedingte Ziele, die russischen Belagerer wurden dennoch taktisch überrascht."



    Ich befürchte fast, er blöfft nicht nur, mit seinem markigen Spruch "Sollen sie doch kommen (die NATO).
    EU-weite und US-Munitionsproduktionen eines ganzen Jahres verpuffen bei seinem langsamen Zermürbungskrieg in wenigen Tagen bzw. Wochen.
    Präsident Biden muss jetzt schon beim Kongress um neue Gelder (13 Mrd.$) für die Fortführung des Krieges betteln. Die abgebbaren Bestände des US-Militärs gehen Richtung Null.
    Bedrohlich gering der Bestand an Haubitzenmunition 155mm. Gleiches gilt für die EU, konventionell ist da scheinbar kein Mithalten mit den russischen Beständen möglich.
    Putin hat uns nicht den Gefallen getan, törichte bzw. großflächig schneidige Panzerraids a la Guderian zu tätigen, um ihn dann kostensparend durch Führung von Partisanentätigkeit im Hinterland zu ruinieren.
    Er tappt nicht in diese Afghanistanfalle. Das Land kann und will er nicht mit 150.000 Mann erobern. Es ist auch unmöglich.
    Er hat einfach nur alle Zeit der Welt, der Westen blutet aus, mit der Finanzierung des Krieges, mit den ständigen Waffenlieferungen.
    Und mit dem Spott über die ersten Kriegswochen, der "Blamage vor Kiew" kann er scheinbar sehr gut leben.


    Eine unserer großen Hoffnungen wurden übrigens aktuell zu Grabe getragen. Turkmenistan liefert nach dem Präsidentenwechsel im März sein Gas nicht in die EU, die Offerte aus Brüssel wurde höflich abgelehnt. Stattdessen intensiviert man die wirtschaftlichen Beziehungen zu Russland, Putin wird das so neu erhaltene Gas vermutlich erst mal als Überschuss verbrennen. Hauptsache, die EU bekommt es nicht. Es wird mit harten Bandagen gekämpft, von allen Seiten.


    Grüße
    W.

  • Hallo W.,

    dann können wir nur hoffen das Putin bald Geschichte wird. Autokratie oder Diktatur, was würde mit dir passieren wenn du in einem Forum in Russland so über Russland und Verbündete schreiben würdest wie hier? Sei froh hier zu leben und unbehelligt zu bleiben, oder lebst du gar nicht hier?

    Gruß Klaus