Bitte um Hilfe bei einem "umgekehrten" Vermisstenfall beim SS-Panzergrenadier-Ausbildungs- u. Ersatz-Bataillons 11 aus Graz-Wetzelsdorf

  • Hallo „Anhalter“,


    zu erst einmal mache ich hier keine Werbung für Ancestry und/oder seinen DNA-Test. Man kann zu diesen Test i.V mit der Ahnenforschung stehen wie man will, es ist und bleibt eine Option für die weitere Suche. Auch müssen nicht alle Grazer (wenn der Gesuchte überhaupt von dort kommt) zum DNA-Test, daher ist diese Aussage von dir Unsinn. Es geht rein darum innerhalb des eigenen Stammbaums Übereinstimmungen mit anderen Forschern zu finden. Setzt natürlich voraus, das man eine breite Forschung mit allen Seiten betreibt um Treffer den jeweiligen Familienstämmen zuordnen zu können. Wenn dann ein hoher Match außerhalb der bekannten Familienstämme auftritt, kann man dann schon eine Verbindung zur gesuchten Person herstellen.


    SebastianK

    Das sich jemand eine so komplexe Geschichte ausdenkt, kann ich mir nicht vorstellen. Vielleicht hat er die Identität eines gefallenen Kameraden übernommen?

    Gibt es zu seiner Heiratsurkunde noch Sammelakten?
    Wie auch noch heute üblich, musste man damals auch die Geburtsurkunden vorlegen oder andere Identifikationspapiere? Danach mal gefragt?


    Gruß Alex

  • Hallo,

    Quote

    Namen der Eltern Hans und Maria

    Drei ältere Schwestern, die vor dem WK1 geboren seien und zwei Brüder mit Geburtsdaten nach WK1

    Die Familie soll angeblich eine Bauschreinerei oder einen ähnlichen Baubetrieb in der Wetzelsdorfer Straße in Graz-Wetzelsdorf betrieben haben

    was mir auffällt:

    Es gab in der Wetzelsdorfer Straße eine Holz- und Kohlenhandlung Hans Pitter, die Frau hieß zwar Josefine, aber vielleicht hat er hier einen Teil der Legende entliehen.

    Welche Staatsangehörigkeit hatte er in der DDR/SBZ? Wurde beim BStU angefragt?

    Grüße

    Thilo

  • Hallo,

    muss jetzt auch mal nachfragen, Du schreibst

    Quote


    Mein Großvater hatte eine Totenkopftätowierung unter der Achselhöhle, die bei allen Untersuchungen, auch im Krankenhaus, von den behandelnden Ärzten und Schwestern geflissentlich übersehen wurde

    meinst Du wirklich eine Totenkopftätowierung oder eine Blutgruppentätowierung, wie sie die Waffen SS Männer trugen?

    Gruß

    Dominik

  • So viele Nachfragen danke für Eure Anteilnahme. Ich versuche mal, auf alles einzugehen.

    Dass etwas an den Daten falsch ist, haben wir dem Umstand entnommen, dass kein Archiv etwas unter diesen Daten finden konnte, dass es den Nachnahmen in Graz und Umgebung praktisch nicht gibt und dass an der angegebenen Adresse das erweiterte Kasernengelände war und kein Baubetrieb. Das zusammen mit seiner panischen Angst scheint uns schlüssig.

    Der Verbleib in der SBZ könnte darauf zurückzuführen sein, dass er sich durch die schnelle Hochzeit mit meiner Großmutter nach Kriegsende und die dafür von ihm angegebenen Personendaten eine Legende geschaffen hatte, die vor Ort zunächst nicht hinterfragt wurde. Und dann begann auch bald seine Krankheit, so dass er medizinische Hilfe brauchte. Auf einer langen Reise wäre seine Legende auch eventuell angezweifelt worden. Und er wollte seine angeblich ebenfalls belastete Familie nicht in Gefahr bringen. Vielleicht gefiel es ihm bei meiner Großmutter auch besser als in der ersten Ehe...

    Mit der Bataillonschronik meinte ich in der Tat die Ausarbeitung von Roland Pfeifer, das war etwas unscharf formuliert.

    Die Befürchtung, dass er vielleicht (Teile) der Identität eines Kameraden oder eines seiner Brüder übernommen haben könnte, habe ich auch.

    Für die Hochzeit hat er keine Dokumente vorgelegt. Es wurde 1945 alles nach seinen Angaben behelfsmäßig erstellt.

    Darüber, dass er vielleicht (zeitweilig) in der Division Prinz Eugen gewesen sein könnte, habe ich auch schon nachgedacht. Die Verbindung zum Ersatzbataillon 11 erscheint mir aber deutlich klarer, wegen seiner Adressangaben, seiner Herkunft und weil er zum Kriegende bei Stettin auftaucht, wohin große Teile des Bataillons Anfang 1945 gebracht wurden.

    Über den Umstand in Bezug auf den Bruder, dass die Waffen-SS nicht in Afrika war, habe ich auch schon nachgedacht. Vielleicht waren die (einige) Brüder in der Tat in der allgemeinen SS?

    Die Sache mit der Holzhandlung in der Wetzelsdorfer Straße werde ich einmal weiter verfolgen. Vielleicht wohnte er da ja auch zur Untermiete.

    Staatsangehörigkeit wurde in seine behelfsmäßigen Papiere wohl Österreich eingetragen - die Papiere existieren aber nicht mehr. Bei der BStU habe ich noch nicht geschaut. Es ist aber halt auch alles aus den ersten, chaotischen Nachkriegsjahren.

    Die Tätowierung ist ein anderer schwieriger Punkt. Ich hätte ja auch eine Blutgruppentätowierung erwartet. In meiner Familie heißt es aber, es sei eine Totenkopftätowierung gewesen. Und ich erinnere mich noch an unsere Reise nach Graz in den späten Achtzigern, wo meine Großmutter mit Mitgliedern eines dortigen Veteranenverbandes gesprochen und denen die Tätowierung geschildert hatte (ich war nicht dabei). Und die Veteranen angeblich geantwortet hätten, dass die Art der Tätowierung dafür sprechen würde, dass er frühzeitig beim "Verein" dabei gewesen wäre.

    So weit erst einmal, ich hoffe ich habe nichts vergessen.

    Sebastian

  • Hallo Sebastian,

    die Geschichte klingt spannend genug, um ggf. von einer Lokalzeitung in Graz aufgenommen zu werden. Vielleicht findest Du eine Zeitung die von der Geschichte berichtet und das Foto der unbekannten Frau veröffentlicht - mit der Bitte sich zu melden, wenn jemand die Person erkennt.

    Halt uns auf dem Laufenden und viel Erfolg bei Deiner Suche

    Hannes

  • Hallo Sebastian,

    Quote

    Namen der Eltern Hans und Maria

    Drei ältere Schwestern, die vor dem WK1 geboren seien und zwei Brüder mit Geburtsdaten nach WK1

    Warum glaubt ihr, dass das Foto seinen erste Familie zeigt?

    Habt ihr nach den Geschwistern und der Tochter im Geburts- bzw. Heiratsregister gesucht?

    Gruß Roland

    Als ich hätte fragen sollen, war ich zu jung.
    Als ich hätte fragen wollen, waren Sie zu alt.

  • Das Foto, das ich hier gepostet habe, zeigt meine Großmutter mit meinem Großvater und meiner Tante nach dem Krieg. Das ist NICHT das Foto, das mein Großvater auf der Flucht bei sich hatte und von dem er behauptet hatte, dass es seine Schwester mit ihrer Tochter zeigen würde. Dieses Foto ist leider verlorengegangen. Insofern können wir ärgerlicher Weise so nicht nach seiner ersten Frau suchen, auch wenn ich die Idee mit der Lokalzeitung in Graz auch schon öfters hatte.

    Dass er in Österreich bereits eine erste Frau hatte wissen wir recht sicher, weil er es gegenüber meinem Großonkel Ende der Vierziger nach harter gemeinsamer Arbeit und ein paar Bier zugegeben hatte. Das hatte mein Großonkel nur meiner Großtante und meiner Großmutter nie erzählt, sondern ist erst damit rausgerückt, nachdem die beiden Damen gestorben waren... Es ist daher naheliegend, dass die angebliche Schwester und Nichte auf diesem Foto in Wirklichkeit seine Frau und Tochter waren, das Foto war ihm auch immer sehr wichtig.

    Im Geburts- und Heiratsregister in Graz suchen gestaltet sich schwierig, wenn man den Familiennamen nicht weiß und keine Geburtsdaten hat. Zumal ja nicht einmal klar ist, wer denn nun überhaupt in Wetzelsdorf gewohnt hat: Seine Eltern mit Betrieb, er mit Frau und Kind - oder vielleicht sogar nur er alleine zur Untermiete neben der Kaserne. Als er meine Großmutter auf dem Totenbett gebeten hat, in die Wetzelsdorfer Straße zu depeschieren, ist er offenbar davon ausgegangen, dass der Brief über diese Adresse seine Familie (wen auch immer davon) irgendwie erreichen würde. Aber das muss ja nicht heißen, dass die da selber wohnten.

    Es gibt allerdings noch eine kuriose Geschichte, die nach Graz-Wetzelsdorf und auf eine erste Ehe zeigt: Als meine Tante (Jahrgang 47) Anfang der Neunziger dort erstmals zu Besuch war, fiel ihr in einem Supermarkt eine wildfremde Frau um den Hals und war ganz begeistert, dass sie sich nach so langer Zeit endlich einmal wiedersehen würden. Als sie dann ihren Irrtum bemerkte, war sie sehr peinlich berührt und ist schnell verschwunden. Meine Tante war leider nicht geistesgegenwärtig genug, die Frau festzuhalten und zu fragen, wem sie so ähnlich sehen würde. Wenn das alles nicht ein riesengroßer Zufall war, liegt die Vermutung nahe, dass meine Tante damals mit ihrer nur wenige Jahre älteren Halbschwester verwechselt wurde, die offenbar noch bis Erwachsenenalter hinein dort in der Gegend gelebt haben muss.

    Ich habe übrigens in der Zwischenzeit einmal die DRK-Suchliste für das Ersatzbataillon 11 durchgesehen. Einen wirklichen Treffer habe ich dabei leider nicht erzielt. Aber tatsächlich wird ein großer Teil der Bataillonsangehörigen im Raum Stettin und westlich der Oder vermisst. Insofern verdichten sich die Hinweise auf das Bataillon weiter. Seht ihr eigentlich irgendeine Möglichkeit, die Spur zum Lazarett in Prora genauer zu verfolgen? Das ist ja sein letzter bekannter militärischer Aufenthaltsort, danach ist er wohl untergetaucht.

  • Hallo,

    in Anknüpfung an Thilos Post läßt sich 1943/44 tatsächlich eine weitere Holzhandlung in Wetzelsdorf in Groß-Graz nachweisen. Name des Holzhändlers ist Karl Wenzel Vanedl. Im Adressverzeichnis wird er nicht als Holzhändler, sondern als Oberleutnant d. Reserve geführt, wohnt (privat?) in der Handelsstrasse 23 dort ist auch eine Paula Vanedl gemeldet. Allerdings findet sich der Verweis auf die Holzhandlung im Gewerbeteil des AdrB unter Holzhandel. Dazu noch einen weiteren Tischler, der Verwandschaft in Graz hatte, die ebenfalls Tischler waren:

    Bildschirmfoto 2022-02-06 um 18.37.52.png

    Was mir nicht klar ist: Du schreibst : " Seine Familie stamme aus Wetzelsdorf bei Graz und würde dort eine große Schreinerei betreiben, er hatte auch eine entsprechende Postadresse parat. Erst auf seinem Totenbett hat er dann meine Großmutter gebeten, seiner Familie zu "depeschieren" - was diese dann nicht getan hat." Und dann schreibst Du: "Aber wir haben damals erfahren, dass an der von meinem Großvater angegebenen Adresse in Graz (heute ein Feld, bzw. neuerdings ein Neubaugebiet) im Krieg das Gelände einer Kaserne der Waffen-SS war." Das wird er doch auch gewußt haben. Warum sollte er also seine Frau gebeten haben unter dieser Adresse Kontakt aufzunehmen, wenn dort die Kaserne war?

    Gruß,

    JR

    Edited 5 times, last by IR75 (February 6, 2022 at 6:55 PM).

  • Danke für den Hinweis zu der Holzhandlung. Das ist ein weiterer möglicher Ansatz

    Euer Ideenreichtum motiviert mich jetzt richtig, noch einmal ernsthaft in die Sache einzusteigen. Und ich denke ich habe eventuell auch etwas gefunden, nämlich den Kameraden, mit dem mein Großvater aus Prora geflohen ist und der das Dorf meiner Großmutter später in Richtung Rheinland verlassen hat:

    Es gibt einen Unterscharführer Eduard Janke, der während der Kämpfe um Stettin Zugführer in der 4./SS-Panzer-Ausklärungsabteilung 11 war.

    Er hat seine Erinnerung in dem Band niedergeschrieben: Kameraden der SS- Panzer- Aufklärungsabteilung 11. SS Freiwilligen-Panzer- Grenadier- Division "Nordland" schildern Erlebnisse und Eindrücke

    Ich habe im Internet Auszüge aus seinem Bericht gefunden. Er wurde offenbar am 8.3.45 verwundet. Weiteres wäre sicherlich dem genannten Band zu entnehmen.

    Deshalb meine Frage an die Runde: Hat jemand diesen Band? Er wurde hier im Forum in der Vergangenheit wohl angesprochen. Wäre es möglich nachzuschauen, was Janke dort noch so schildert und ob sich da zum Beispiel Hinweise auf eine Flucht von Rügen und einen Aufenthalt im Dorf Milow in der Uckermark finden - oder sonstige Hinweise?

    Sebastian

  • Hallo zusammen,

    Name des Holzhändlers ist Karl Wenzel Vanedl. Im Adressverzeichnis wird er nicht als Holzhändler, sondern als Oberleutnant d. Reserve geführt, wohnt (privat?) in der Handelsstrasse 23

    zu Karl Wenzel Vanedl gibt es Unterlagen im Bundesarchiv:

    Archivsignatur: R 3017/23401
    Vanedl, Wenzel
    Bestandsbezeichnung: Oberreichsanwalt beim Volksgerichtshof
    Aktenzeichen: 7J 218/43
    Geburtsdatum: 9.1.1883
    Geburtsort: Graz
    Strafe: Verfahren eingestellt
    Enthält u.a. : Vernehmungsniederschriften der Gestapo, Staatspolizeistelle Graz und des Ermittlungsrichters des VGH beim LG Graz
    Gnadengesuche der Ehefrau Paula Vanedl
    Psychiatrisches Gutachten des Angeklagten

    Unterlagenart: Strafprozessakte
    Alte Signatur: VGH 4010
    Benutzungsort: Berlin-Lichterfelde


    Archivsignatur: R 3017/23402
    Vanedl, Wenzel
    Bestandsbezeichnung: Oberreichsanwalt beim Volksgerichtshof
    Aktenzeichen: 7J 218/43
    Geburtsdatum: 9.1.1883
    Geburtsort: Graz
    Enthält v.a. : Psychiatrisches Gutachten des Angeklagten

    Unterlagenart: Strafprozessakte
    Alte Signatur: VGH 4010
    Benutzungsort: Berlin-Lichterfelde

    Außerdem habe ich hier einen Eckart mit Bezug auf Graz gefunden:

    Name: Josef Eckart

    Rang: Jg
    Geburtsdatum: 3. Jan 1920
    Geburtsort: Kalsdorf Graz
    Militärische Einheit: 13/Geb Jg R 85
    Sterbedatum: 7. Jan 1941
    Sterbeort: Res-Laz Wörgl, Chefarzt
    Vater: Stefan E. Kalsdorf 49 b. Graz

    https://www.ancestry.de/discoveryui-co…t=successSource

  • irgendeine Möglichkeit, die Spur zum Lazarett in Prora genauer zu verfolgen?

    Hallo Sebastian,

    theoretisch gesehen ja, unter Umständen schon, wenn sich der Zeitraum des Aufenthalts dort näher eingrenzen ließe und auch ungefähr bekannt wäre welche Verletzung vorlag. Praktisch gesehen muss man einschränkend hinzufügen, dass es auch mit Personalunterlagen zu Lazaretten von vor dem Kriegsende 1945 eher düster aussieht. Noch dazu aus der ehemaligen SBZ.

    Beste Grüße

    OB

  • Hallo Zusammen,

    nur so ein Denkanstoß von mir.

    Ich denke der Großvater vom Themenersteller wird in seiner Heimat bestimmt als vermisst gemeldet worden sein von seiner Familie.

    Man müsste mal beim Denkmalprojekt alle Orte um Graz durchsuchen, ob es einen Hans bzw Johann (Kurzform Hans) gibt, der um 1920 geboren wurde und als vermisst gilt.

    http://www.denkmalprojekt.org/covers_oe/steiermark.htm#W

    Eventuell kommt man ja so weiter.

    Gruß

    Dominik

  • Hallo,

    gemäß der Führerliste von John Moore sind folgende SS-Führer am 16.03.1920 geboren:

    - Wilhelm Buske (Alt Lobitz)

    - Marcel Carlier (Orchies)

    - Gerhard Hohmuth (Mohrungen), gefallen

    - Voldemars Karklins (Riga)

    - Hans Kröhl

    - Alfred Lassen (Fockbeck)

    - Bruno Nagel (Blankeloeh), gefallen

    - Petrus Napjus (Siddeburen)

    - Rolf Sütterlin (Müllheim/Baden)

    Bei keinem der SS-Führer lässt sich eine Verbindung zum SS-PzGrenAuEBtl 11, zur 11.SS-FrwPzGrenDiv oder zu GebJg der WSS erkennen.

    Vorausgesetzt bei deinem Großvater lag tatsächlich eine Beförderung zum Unter- oder Obersturmführer vor, scheint das Geburtsdatum nicht auf einen SS-Führer zu passen. Auch nicht in Verbindung mit dem Geburtsort.

    Der einzige ohne angegebenen Geburtsort ist Hans Kröhl, der kurz vor Kriegsende Standartenoberjunker war.

    Auch gibt es keinen SS-Führer mit Namen Eckart. Es gibt mehrere Eckardt, Eckert etc.

    Auch da scheint leider nichts zu passen.

    Gruß,

    andernach

  • Hallo Allerseits,

    gibt es in den Listen jemanden, der mit Vornamen Eckhart/Eckehard o.ä. hieß, eventuell auch mit Zweitnamen? Da Eckhart ja sowohl als Vor- als auch als Nachname existiert, wäre es doch am einfachsten, den Familiennamen einfach wegzulassen und den Vornamen zum Nachnamen zu machen, damit man sich nicht mal versehentlich verplappert. Beispiel: Aus Josef Eckhart Müller wird dann Josef Eckhart.

    Gruß

    Vom Anhalter

  • Guten Abend zusammen,

    eine sehr spannende Geschichte muss ich sagen.

    Meine Idee wäre noch folgende: Wenn der Vater ein höherer NSDAP- Mann war gibt es ja vielleicht über ihn Unterlagen. Ich meine so etwas wie ein Verzeichnis der höheren Chargen der NSDAP in Graz und Umgebung. Wenn es dann sowas gäbe ist dort vielleicht ein Eintrag über die Geburt des Sohnes xy.

    Nur so eine Idee.

    Viele Grüße

    Nic

  • Hallo Sebastian,

    ich halte die Spur von Dirk für vielversprechend.

    Angenommen der Jg Josef Eckart geb. am 3. Jan 1920 in Kalsdorf bei Graz, war der Bruder oder ein anderer Verwandter deines Großvaters. Da dieser bereits am 7. Jan.1941 verstorben bzw, gefallen war, konnte er dessen Identität annehmen, ohne dass die Gefahr bestand, dass der richtige Josef Eckart auftauchen konnte.

    Er hätte dann seinen richtigen Vornamen Hans und Tag und Monat seiner Geburt 16.3. bebehalten. Den Rest seiner neuen Identität kannte er ja, da es sich um den eigenen Bruder oder einen Cousin handelte.

    Auch der Hinweis, dass er ursprünglich Gebirgsjäger gewesen sei passte dann ebenfalls, da Josef Eckart ja Angehöriger der 13./Geb Jg R 85 war.

    Die Geschichte mit der Holzhandlung, die es ja tatsächlich in Wetzelsdorf gegeben hat, wurde dann zur Ausschmückung der falschen Identität benutzt.

    Das ist natürlich nur Spekulation, könnte aber so gewesen sein. Du hattest ja bereits ähnliche Überlegungen angestellt.

    Viele Grüße

    Nicco

    Edited once, last by Nicco (February 6, 2022 at 9:13 PM).

  • Hallo,

    ich möchte nochmal kurz auf das Thema DNA-Test zurückkommen. Ich bin auch in anderen Angelegenheiten "unterwegs" und weiß daher, dass DNA-Tests den USA inzwischen fester Bestandteil von Abstammungssuchen ist.

    Das Ergebnis liefert i.d.R: nicht unmittelbar den Gesuchten, aber es führt zu Treffern, aus denn sich Schnittmengen ergeben. Hier ein Großcousin, dort eine Großcousine usw. Die müssen sich untereinander nicht kennen, aber es entsteht eben eine gemeinsame Schnittmenge, die zur unmittelbaren Familie des Gesuchten führt.

    Der Datenschutz ist ein besonderer Aspekt, letzten Endes muß das jeder für sich selbst entscheiden.

    Grüße

    Thilo

    Suche alles zur Lehrtruppe Fallingbostel und zum Einsatz des NSKK in der Ukraine 1941

  • Guten Morgen zusammen,

    Tatort Graz-Wetzelsdorf 1945

    Geschichte. Gedächtnis. Gedenken

    Das Projektvorhaben thematisiert eines der größten NS-Verbrechen in der Kriegsendphase 1945 im österreichischen Raum, das weitgehend in Vergessenheit geraten ist: die Ermordung von über 250 Menschen in der SS-Kaserne Graz-Wetzelsdorf, der heutigen Belgierkaserne. Bis heute ist dieses Verbrechen weder juristisch geklärt, noch wurde es einer umfangreichen wissenschaftlichen Bearbeitung zugeführt, weshalb bislang nur wenige gesicherte Informationen vorlagen.

    2010 wurden in der Kaserne noch immer existente Massengräber entdeckt. Anlässlich des Gedenkjahres 2020 und dem 75. Jahrestag des Kriegsendes setzt sich das Projektvorhaben zum Ziel, den Verbrechenskomplex einer umfassenden wissenschaftlichen Analyse zu unterziehen, vergessene Opfer zu benennen und Aspekte von Täterschaft sowie vor allem die Struktur des einzigen in der Steiermark stationierten Waffen-SS-Verbandes zu beleuchten. Ziel ist die Erstellung der ersten Publikation zum ‚Fall Wetzelsdorf‘.

    https://www.vwi.ac.at/index.php/fors…etzelsdorf-1945