Lesehilfe benötigt

  • Guten Tag, ich brauche Eure Hilfe bei einer Adresse.

    Was ich an Infos habe:

    Es handelt sich um eine Inlandspaketkarte C20.

    Sie wurde 1943 von Mesekenhagen nach Leipzig 83 gesendet. An einen SS Mann. Ich würde gerne wissen wohin das Paket ging. Also wo in Leipzig war der SS Mann eingesetzt?

    Was ich lesen kann ist: SS , Leipzig 83 und Kronprinzstraße 71. Die Straße gibt/gab es. ( heute als Kurt-Eisner-Str.) Ich kann aber die Bezeichnung zur Adresse nicht lesen.

    Es gab in der Kronprinzstraße ein Zwangsarbeiterlager mit Decknamen "Bahnkörper". Träger war die Reichsbahn und es waren überwiegend Belgierinnen dort. Ob es aber an dieser Hausnummer war weiß ich nicht. Zu dem Lager gibt es keine genauen Hausangaben mehr, nur die Straße.

    Ich nehme an die Hausnummern sind heute noch wie damals und dann wäre dort aber ein normales Wohnhaus gewesen. Pauschal würde ich aber trotzdem auf das Lager „Bahnkörper“ tippen, da das Lager vermutlich von SS bewacht wurde.

    Im Adressbuch der Reichsmessestadt Leipzig 1943 steht unter der Adresse Kronprinzstr. 71 ein Laboratorium für Elektroakustik und Funktechnik.

    Ich habe doch schon einiges herausgefunden, aber es steht und fällt mit der Adressbezeichnung auf der PK.

    Kann das vielleicht jemand lesen und zur Lösung beitragen?

    Vielen Dank im voraus und beste Grüße,

    Frank

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  • Hallo, Frank,

    die vollständige Adresse lautet:

    SS-Sturm. Stefan Weber

    Nachr.-Werkstatt III

    des Nachr. Zeugamt der W SS

    Leipzig 83

    Kronprinzstr. 71

    Beste Grüße

    Diana

    Die Frau ist die einzige Beute, die ihrem Jäger auflauert (Ingelore Ebberfeld)

  • Waow, ganz herzlichen Dank an Diana. Du kannst bestimmt auch zaubern.....

    Also doch nicht "Bahnkörper". Könnte das W SS für Waffen SS stehen?

    Gruß Frank

  • Guten Tag an Alle,

    Eine Frage zu einem Beleg GG. Wer ist der Absender?

    Leider ist der Dienststempel schlecht abgeschlagen und nicht vollständig lesbar. Die linke Seite des Stempels ist nicht lesbar. Oben steht Generalgouverneur, unten rechts: polnischen Gebiete, Krakau

    Rückseitig die Absender Adresse:

    Ich rate:

    Abs.: Zeile 1 Sekretärin beim Generalgouverneur

    Zeile 2 ?

    Zeile 3 ?

    Zeile 3 könnte Krakau sein, weil es auf dem Poststempel vorne auch steht und auf dem Dienststempel.

    Kennt vielleicht jemand den Dienststempel? Ich meine als kompletten und lesbaren und könnte das unleserliche ergänzen?

    Gruß und weiterhin einen sonnigen Montag,

    Frank

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  • Hallo, Frank,

    naja, zaubern kann ich (noch) nicht, aber ich kann ganz gut mit "Schmierfinken" ;)

    Ja, das W SS steht für Waffen-SS. Der Empfänger war ja auch ein SS-Sturmmann.

    Bei dem zweiten Beleg handelt es sich nicht um die übliche Feldpost, sondern um Dienstpost.

    Die Vorderseite des Beleges lautet:

    Deutsche Dienstpost Osten

    Herrn

    Richard Rösch

    Regensburg

    2. l. Ers.Batt. A.R. 10

    Hindenburgstr.

    Rückseitig ist der Brief wie folgt beschriftet:

    E. Rösch, Sekretärin beim Generalgouverneur

    f.d. bes. poln. Gebiete

    Krakau

    Der Dienststempel lautet vollständig: Der Generalgouverneur für die besetzten polnischen Gebiete, Krakau

    Beste Grüße

    Diana

    Die Frau ist die einzige Beute, die ihrem Jäger auflauert (Ingelore Ebberfeld)

  • Vielen Dank an Diana. Toll.

    Du bist sicher Sprechstundenhilfe und musst immer raten was der Doc geschrieben hat. Das schult! :)

    Gruß

    Frank

  • Hallo, Frank,

    nein, falsch geraten ;) - Aber ich sammel seit langer Zeit selbst Feldpost, und da ist es irgendwie unabdingbar, daß man sich mit Kurrent und Sütterlin auskennt. Transkription ist so ein Steckenpferd von mir.

    Grüße

    Diana

    Die Frau ist die einzige Beute, die ihrem Jäger auflauert (Ingelore Ebberfeld)

  • Es gab in der Kronprinzstraße ein Zwangsarbeiterlager mit Decknamen "Bahnkörper". Träger war die Reichsbahn und es waren überwiegend Belgierinnen dort. Ob es aber an dieser Hausnummer war weiß ich nicht. Zu dem Lager gibt es keine genauen Hausangaben mehr, nur die Straße.

    Ich nehme an die Hausnummern sind heute noch wie damals und dann wäre dort aber ein normales Wohnhaus gewesen. Pauschal würde ich aber trotzdem auf das Lager „Bahnkörper“ tippen, da das Lager vermutlich von SS bewacht wurde.

    Im Adressbuch der Reichsmessestadt Leipzig 1943 steht unter der Adresse Kronprinzstr. 71 ein Laboratorium für Elektroakustik und Funktechnik.

    Guten Tag Frank,

    woher weißt Du von dem Zwangsarbeiterlager?

    Hast Du dazu weitere Informationen?

    Ist ein bischen OT.

    Würde mich freuen, könntest Du dazu was sagen;

    Zwangsarbeit ist eines meiner Interessengebiete -

    deshalb die Fragen.

    Sonntagsgruß,

    Kordula

    Slava Ukraini! In Memoriam A.N.!

  • Guten Abend an Alle, guten Abend Kordula, komme leider erst heute zu einer Antwort, denn ich bin nur unregelmäßig online.

    Wie das Geschriebene erkennen ließ, interessiere ich mich für Konzentrationslager und Zwangsarbeiterlager. Richtig es ist OT hier, aber ich denke der Thread Starter gestattet mir eine Antwort. Es interessiert ggf. auch noch Andere etwas darüber zu erfahren.

    @Kordula

    die besten Information zu ZAL und KL in Leipzig findest du bei der Gedenkstätte für ZA Leipzig. Entweder bei speziellen Fragen telefonisch ( sehr freundliche Leute ) oder auf der sehr informativen Homepage. Schwerpunktmäßig befassen sie sich mit HASAG und den HASAG KL, aber man findet auch Infos zu fast allen anderen ZAL in Leipzig.

    Aus der dortigen online frei zugänglichen Datenbank erhielt ich so die Infos zum RBL "Bahnkörper". Es war seinerzeit eines von 30 RBL in Leipzig.

    Schöne Grüße und weiterhin ein gutes Immunsystem,

    Frank

    ZA Zwangsarbeit(er*in)

    ZAL Zwangsarbeiterlager

    KL Konzentrationslager

    RBL Reichsbahnlager

    PS: Sorry, ich weiß leider nicht wie das mit dem Einfügen eines Links geht, aber einfach nach der Gedenkstätte ZA Leipzig gockeln klappt auch.

  • Guten Tag an Alle,

    habe eine Frage zu einer Feldpost, kann es aber nicht lesen auf der Karte. Es handelt sich wohl um eine FP aus der Türkei, Konstantinopel. Marinefeldpost. Heizer kann ich lesen, doch auf welchem Schiff war er Heizer? Ich vermute es steht auf der Karte. Auffällig war mir, dass zum Zeitpunkt des Schreibens der WK1 gerade 1 Monat vorbei war.

    Text was ich lesen kann

    gerade von Land gekommen war zur ??? und habe mich eingerichtet. Wie lange wir hier bleiben ist unbestimmt, Euer Paul


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    Gruß und vielen Dank im voraus,

    Frank

  • Hallo,

    ich weiß nicht nach welchem Geschichtsbuch Du das Kriegsende bestimmt hast, aber in meinen steht was anderes. Erst mit dem Frieden von Mudros endeten die Kampfhandlungen gegen die Alliierten ab Donnerstag, den 31. Oktober 1918, zur Mittagszeit. Als Datum auf der Karte steht 22.10.1918. Der Heizer Schulte war bei der U-Halbflottille.

    Gruß,

    JR

  • Guten Abend und danke an IR75,

    das stand in keinem Geschichtsbuch, sondern mein Nachbar hat das immer so gesagt und ich habe es unglücklicherweise geglaubt und von ihm übernommen. Sorry.

    Danke fürs "übersetzen". Also war er Heizer auf einem Untersee Boot.

    Gruß

    Frank

  • Hallo JR,

    Der Schreiber schreibt auf der Karte er sei Heizer. Vermutlich gab es doch eine Funktion auf dem U Boot für einen Heizer? Es war sicher kalt dort unten in tiefem Meer und da musste das Uboot vermutlich innen beheizt werden? Aber das ist hier OT.

    Die Fragen die ich hatte, wo er an Land war um sich einzurichten und auf welchem Schiff er war sind weiterhin offen. Kann jemand helfen? Meinem Nachbarn kam gerade etwas in den Sinn. Heisst es vielleicht gar nicht Heizer Schulte, sondern etwas anderes? Heinz oder Heintje Schulte?

    Schönes Wochenende,

    Frank

  • Hallo Frank,

    Der Schreiber schreibt auf der Karte er sei Heizer. Vermutlich gab es doch eine Funktion auf dem U Boot für einen Heizer? Es war sicher kalt dort unten in tiefem Meer und da musste das Uboot vermutlich innen beheizt werden?

    Lustig, Heizer ist der Marinejagon für Maschinist. Dieser "Heizer" Schulte war für einer der Maschinen zuständig. Entweder für die Elektromaschine, sie diente für die Unterwasserfahrt, oder für die Dieselmaschine die für die Überwasserfahrt diente.

    Zum Ende des 1. Weltkrieges gab es noch vier U-Boote in Konstantinopel, die alle nach dem Waffenstillstand in Sewastopol ausgeliefert wurden. Es waren die Küsten-U-Boote UB 14 und UB 42 sowie die Küsten-Minenlege-U-Boote UC 23 und UC 37.

    Viele Grüße

    Lothar

    Edited once, last by Albert64 (November 26, 2021 at 8:01 PM).

  • Prima! Vielen Dank an Albert64 ! Also war er in irgendeiner Form als Maschinist auf einem dieser 4 Boote. Super!

    Nun fehlt mir nur noch die Info wo er sich wie er schreibt an Land eingerichtet hat. Es ist ein Kürzel. Kann aber nicht nachschlagen, weil ich die einzelnen Buchstaben nicht lesen kann.

    Viele Grüße,

    Frank

  • Hallo Frank,

    das wird schon Heizer heißen. "Dein" Mann diente zu der Zeit auf einem dieser 4 U-Boote:

    UB 14, UB 42, UC 23 und UC 37. Sie scheinen zur Entwaffnung von Konstantinopel nach Sewastopol beordert worden zu sein.

    Gruß,

    JR

    PS Albert war schneller:thumbup:

  • Nochmals Danke IR75. Problem 1 gelöst.

    Gruß Frank

    PS

    Könnte es sein, das es nicht eingerichtet heißt, sondern angemeldet? Der Kürzel könnte UMD oder AMD lauten? Habe in der Abk. Liste geschaut , da steht nichts bei UMD, aber AMD. Sprich allgemeiner Marinedienst.

    Er könnte sich also an Land beim allgemeinen Marinedienst angemeldet haben für irgendetwas.

    PPS

    Die Idee hatte nicht ich, sondern jemand anderes. Vielen Dank noch mal.

    Gruß Frank

  • Hallo Frank,

    jetzt weiß ich erst was Du meinst. Ja, es heißt angemeldet. Gemeint ist wahrscheinlich die Stelle, bei der sich neuangekommene deutsche Soldaten in Konstantinopel melden mußten und eine Belehrung erhielten.

    Gruß,

    JR

  • Guten Morgen zusammen,

    also die Abkürzung lautet M.M.D., was vermutlich für Mittelmeer-Division stehen dürfte. Was sagen die Marine-Spezialisten?

    Beste Grüße

    Diana

    Die Frau ist die einzige Beute, die ihrem Jäger auflauert (Ingelore Ebberfeld)