Glas-Phiolen / Ampullen mit unbekannten Inhalt

  • Hallo

    bei diesen Ampullen könnte es Oxycodon sein. Bei der Wehrmacht unter dem Namen Eukodal benutzt. Ein sehr starkes Schmerzmittel das bis zu 12 Stunden wirksam ist.

    Bei des Bw als Oxygesic im Bestand.

    Gruß

    Jörg

  • Hallo zusammen,

    hier nochmal ein neues Bild. Entschuldigt bitte, das es so lange gedauert hat. Ich bin beruflich stark eingespannt.

    Zu den Fragen:

    1. Gefunden wurden u.a. Brotbeutel, 1 Kleiderpeitsche (http://7.IR/73), Kochtöpfe ca. 15l(US-Armee 1944), Bordmunition 15mm/20mm (vermutlich von einer Absturzstelle bei Bückeburg > deutsches Jagdflugzeug oder B-17 Absturzort nördlich Bückeburg, die Munition würde ordnungsgem. entsorgt!!!) Flugzeugtür (B-17?), etc.

    also alles unspezifisch.

    Ich habe noch Kontakt zu der Voreigentümerin, Jg. 1932, demnach war niemand aus diesem Hause im Krieg. Nachweislich wurde min. eine der genannten Absturzorte durch ihren späteren Ehemann geplündert, vermutlich beide. Das Heeres Verpflegungsamt Minden (im Hafen Beerenbusch) wurde wohl ebenfalls geplündert.

    Zu den Flugzeugabstürzen werde ich bei Zeiten einen neuen Thread erstellen.

    Die Ampullen haben einen Durchmesser von 1cm und eine Füllhöhe von 5cm. Das entspricht meiner Rechnung nach 4ml.

    Gruß

    PaoloDSCN2548.JPG

    DSCN2546.JPG

  • Hallo zusammen!

    Diese Art Ampullen kenne ich so nicht.

    Wenn es tatsächlich 4ml sind, erscheint es mir zur Schmerzmittelgabe etwas viel. Wenn man 1ml spritzen würde, was tue ich dann feldmäßig mit dem Rest? Zum Verwerfen zu Schade, offen transportieren blöd...

    Außerdem sind sie bruchempfindlicher als kleinere Einheiten.

    Müsste in einem Labor mal gecheckt werden.

    Gruß Stephan

    Suche alles zur Waffenschule des AOK 1

  • Guten Morgen Paolo,
    danke für die Bilder. Hmmm, die sehen wirklich interessant aus. Solche habe ich auch noch nicht gesehen. Die haben keine Sollbruchstelle und sind aus dem Grund sicher so hoch ausgezogen. Die sehen auch so aus, als wenn sie nicht maschinell gezogen wurden. Da die "Hälse" meiner Meinung nach unterschiedlich sind.
    Ich stimme Stephan zu, dass Du die mal untersuchen lassen solltest. Das Volumen mit 4mL erscheint mir auch eher untypisch.
    Viele Grüße

    Olli

  • Hallo,

    hm, 80 Jahre ohne Verfärbungen oder Ausflockung, dazu keine Etiketten. Allzu "chemisch" scheint der Inhalt nicht zu sein, könnten auch Übungsampullen mit dest. Wasser sein.

    Grüße

    Thilo

    Suche alles zur Lehrtruppe Fallingbostel und zum Einsatz des NSKK in der Ukraine 1941

  • Moin allerseits,

    gegen destilliertes Wasser in den Ampullen spricht das weiße Pulver am Boden einiger Segmente im Karton. Sieht so aus, als ob da die ein oder andere Ampulle zerbrochen ist und der Wirkstoff sich am Boden gesammelt hat, während die Trägerflüssigkeit verdunstet ist, denn das weiße Pulver ist ja nicht gleichmäßig im Karton verteilt. Ich würde das Foto mal einem Apotheker meines Vertrauens zeigen und fragen, ob er das weiße Pulver analysieren kann oder jemanden kennt, der das kann. Ansonsten in einem pharmazeutischen Institut einer Uni nachfragen. Am besten schickst Du, Paolo, eine gut verpackte Ampulle und ein wenig von dem Pulver dorthin.

    Viele Grüße

    vom Anhalter

  • Hallo zusammen,

    besten Dank für die rege Beteiligung.

    AnhalterddGeschichte: Das weiße Pulver sind Farbreste vom Schornstein, die sind dort abgeblättert. Strecke meine Fühler auch gerade in andere Richtungen aus.

    Wenn ich Neuigkeiten habe, Stelle ich diese ins Forum.

    Gruß

    Paolo

  • Moin,
    unsere Apothekerin steht auch vor einem Rätsel. Aber mal meine Meinung dazu. Es gibt kein Material der US Armee was nicht ohne Kennzeichen ist. Selbst am ¼-ton 4 × 4 truck auch als Jeep bekannt war jede Schraube gekennzeichnet. Diese ungleichen Formen der Ampullen sehen mir doch schon eher nach Notabfüllungen der geschädigten deutschen Firmen aus. Also mit dem was man gerade noch machen konnte egal wie die Form dann aussah.

    Haben die Ampullen alle kein Firmenzeichen. Jena und Schott haben ihre Ampullen immer mit Loge versehen.

    Gruß

    Jörg

  • Hallo Paolo!

    Hmh, klingt blöd, aber schick mir doch mal - wenn du magst - eine Ampulle zu. Arbeite ja in einem Krankenhaus, vielleicht (ohne Garantie) kann ich irgendwas organisieren oder herausbekommen.

    Adresse kannst du per PN bekommen.

    Gruß Stephan

    Suche alles zur Waffenschule des AOK 1

  • Moin zusammen,

    ich hab' mal das "Arzneiheft für Heer und Luftwaffe", H.Dv.183 bzw. L.Dv.52/1 durchgeblättert.

    Ampullen mit 4ml bzw. einer Verpackungseinheit von 100 Ampullen hab' ich nicht gefunden.

    Meine Ausgabe ist vom August 1939. Vielleicht gab es später andere Ampullen bzw. Verpackungseinheiten.

    Gruß

    Wolfgang

  • Hallo Paolo,

    Hat sich schon etwas ergeben?

    Ich hätte erst auf Kochsalzampullen getippt, doch die sieht etwas anders aus.

    Im Netz bei einem großen Auktionshaus gibt es einen Händler der vertreibt sehr ähnliche Ampullen als Feuerzeugbenzin der Wehrmacht. Die sind dann nochmal bedruckt. Vielleicht hilft das weiter.

  • Hallo Leute,

    ich stutze etwas über die "Bauform" der Ampullen. Bei medizinischen Ampullen (und da lasse ich mich gerne erhellen) kenne ich nur die, welche am Hals einen Verjüngung als "Sollbruchstelle" zum Öffnen haben.

    Anbei ein Scann von 2 Ampullen, die durch Plünderung eines liegengebliebenen Wehrmachtsfahrzeuges nach dem Einmarsch der US Truppen in private Hand gelangten.

    Keine Reste von Farbe oder Papier an den Behältnissen ... keinerlei Kennung auf dem Glas UND KLAR WIE DESTILLIERTES WASSER - also bitte nciht fragen, ob ich weiß was drin ist.

    Gab es denn andere Flüssigkeiten als solche für medizinische Zwecke, die in "Ampullen" transportiert wurden?

    Grüße

    Claudio

  • Hallo,

    wenn eine medizinische Verwendung wegen der schlechten Händelbarkeit auf Grund fehlender Sollbruchstelle ausgeschlossen werden kann, fällt mir nur eine Verwendung

    als Komponente B ein, die in irgendeine Waffe / Apparat eingesetzt wird als Aktivator / Energielieferant oder chemischer Zünder für Minen oder Bomben.

    Wurden diese eventuell im Flugzeug scharfgemacht?

    Grüße

    george

  • Ja, zum Beispiel Blausäure ( Cyanid) um eine herauszugreifen.

    Guten Morgen zusammen,
    da Blausäure in Reinform nicht in Glasampullen gelagert werden sollte (sie muss wegen ihres niedrigen Siedepunktes sehr stark gekühlt werden) und in wässriger Lösung sehr schnell hydrolysiert, gehe ich nicht davon aus das hier soetwas nicht vorliegt. Blausäure wird selten transportiert und meist dort wo sie benötigt wird auch hergestellt.

    Die Obergruppe der Cyanoverbindungen können durchaus in Ampullen transportiert werden, sind aber als Salze sehr viel leichter zu transpotieren.

    Wünsche Euch einen guten Start in den Tag
    Olli

  • Hallo Olli,

    Die Obergruppe der Cyanoverbindungen können durchaus in Ampullen transportiert werden, sind aber als Salze sehr viel leichter zu transpotieren.

    Du scheinst offensichtlich vom Fach zu sein.

    Ich kenne es in der Anwendung als Zyankali.

    Gut, dann eben das Salz der Blausäure, Kaliumzyanid (Zyankali).

    Damit wurden schon tausende von Selbsttötungen und Morden begangen.

    Gruß Karl

  • Hallo zusammen,

    ich habe im Internet zwei Fotos von Ampullen gefunden, die der hier gezeigten sehr ähnlich sind. Demnach müßte es sich um russische Ampullen handeln. Und wenn mich meine Russischkenntnisse nicht ganz im Stich gelassen haben, war der Inhalt "Glukose".

    Könnte das des Rätsels Lösung sein?

    Beste Grüße

  • Hallo Diana,

    das dürfte die Lösung sein.

    Stimmt auch mit dem kristallinen Bodensatz, der sich in der Schachtel befindet, meiner Meinung nach in Körnung und Farbe überein.

    Trotzdem würde ich die Ampullen mit Vorsicht behandeln.

    Gruß Karl