was für ein Omnibus? vll. auch Baujahr usw.

  • Guten Abend,

    die AK habe ich in den Unterlagen meiner Tante gefunden;

    eine ihrer Reisen ging 1954 nach Paris; zu Reisen vor 1954

    gibt es keine Hinweise.

    Wo sie zu dieser Zeit gelebt hat, weiß ich (noch) nicht.

    Auf der Rückseite steht:

    Julius Paul

    Omnibus-Linien und Reiseverkehr

    Gesellschaftsfahrten - Interzonenverkehr

    Hannover, Volgersweg 43 - Telefon 2 15 14

    Würde gern näheres zum Bus erfahren.

    Freue mich über alles, was Euch auffällt.

    Grüße, Kordula

  • Hallo Kordula,

    ist zwar etwas später als WKII, aber was auffällt ist der Mercedes Stern am Kühler ;)

    Könnte ein Mercedes O4500 sein oder eventuell sein Nachfolger, der O 5000.

    Schöne Grüße,

    JR

    Edited once, last by IR75 (September 16, 2021 at 5:50 PM).

  • Hallo Kordula,

    ich gehe von den Hauberbus Mercedes O 4500 aus, der 1948 wieder aufgelegt wurde, der Motor wäre ein OM 67/4

    und mit ca. 120 PS

    Gruß Burkhard

  • Guten Abend,

    vielen Dank Euch beiden.

    Natürlich ist eine 1954er Reise außerhalb des üblichen Zeitrahmens;

    das war jedoch eher eine "Dreingabe", um etwas mehr zu erzählen.

    Ich finde, die frühen 1950er dürfen durchaus noch behandelt werden.

    Schließlich sind wir ja auch schon bis in's 19. Jh. zurückgegangen.

    Wenn ein Bus 1948 wieder aufgelegt wurde, wie Du, Burkhard, schreibst,

    dann hat es den Typ vorher bereits gegeben, oder?

    Weshalb seid Ihr so sicher, daß es ein Nachkriegsbau ist?

    Könnte es vll. doch ein alter, wieder hergerichteter sein?


    An der Reise ist jedenfalls weiteres interessant.

    9 Jahre nach dem Krieg als Deutsche nach Frankreich zu fahren,

    ist sicher nicht "das übliche" - dürfte ungewöhnlich gewesen sein.

    (Mir selbst ist Anfang der 1970er Jahre bei einer Holland-Reise noch,

    um es freundlich auszudrücken, erhebliche Ablehnung entgegen-

    gebracht worden.)


    Der Maler, den die Tante in Paris besuchte, stammte aus Moskau,

    kam dann mit Familie (zeitlich bisher unklar) in's heutige Polen

    auf das Gut, auf dem meine Tante 1941 bis 1945 lebte.

    Die Flucht verschlug sie alle über Sachsen nach Berlin.

    1948 erhielt Oleg Singer, so hieß der Maler, die Erlaubnis,

    nach Paris auszureisen. Auf seine Einladung hin konnte

    meine Tante 1954 ihn besuchen.

    Ich mag Zeitreisen.

    Grüße, Kordula

    Edit: hatte geschrieben: Holland Anfang der 1960er Jahre -

    richtig ist - 1970er Jahre

    Slava Ukraini! In Memoriam A.N.!

    Edited 2 times, last by kkn (September 17, 2021 at 10:17 AM).

  • Hallo,

    (Mir selbst ist Anfang der 1960er bei einer Holland-Reise noch,

    um es freundlich auszudrücken, erhebliche Ablehnung

    entgegengebracht worden.)

    Da hatte sich bis Ende der sechziger Jahre in den Niederlanden noch nicht viel geändert. In den belgischen Ardennen wurden wir als Soldaten noch 1971 angespuckt.

    Gruss

    Rainer

    Suum cuique

  • Hallo,

    es ist für mich als Laie nicht auszuschließen, dass es ein Vorkriegsbus ist, aber es wurden

    1) nur 300 hergestellt

    2) nur von 1941-44 produziert.

    da werden

    a) nur sehr wenige "überlebt" haben

    b) selbst wenn, war der Bus zum Zeitpunkt der Aufnahme minimal 10 Jahre alt und sicher arg gebeutelt.

    Der abgebildete Bus macht auf mich einen frischeren Eindruck.

    Gruß,

    JR

  • Hallo Kordula,

    bei den Vorkriegsbussen war der Kühlergrill gerade und die Kühlerblende etwas anders wie man auf Fotos vor 1945 sehen konnte.

    Bei deinem Foto läuft der Grill zur mitte spitz zu ( V-förmig ) und die Blende ist anders, dadurch kommt ein Nachkriegsmodell eher hin.

    Ist nur auf die schnelle Erklärt

    Gruß Burkhard

  • Hallo Kordula,

    das Kennzeichen besagt, daß das Bild vor dem 30. Juni 1958 entstanden sein muß, denn bis zu diesem Tag mußten die schwarzen, ab 1947 ausgegebenen Kennzeichen gegen die heute noch gebräuchlichen DIN-Kennzeichen ausgetauscht werden. Die Ausgabe der DIN-Kennzeichen für Neuzulassungen erfolgte ab 1. Juli 1956.

    Grüße

    Thilo

    Suche alles zur Lehrtruppe Fallingbostel und zum Einsatz des NSKK in der Ukraine 1941

  • Hallo Kordula,

    ja, Reisen nach Frankreich bereits 1954 ist nicht alltäglich gewesen.

    Zufällig habe ich in Erinnerung, dass das Nachtjäger-Ass Heinz-Wolfgang Schnaufer bereits 1950

    in Frankreich bei Biarritz auf Urlaub gewesen ist und bei einem Verkehrsunfall mit seinem Mercedes-Cabrio tödlich verunglückt ist.

    Wenn man bedenkt dass der Krieg gerade mal 5 Jahre aus war und die letzten deutschen Gefangenen 1948 aus Frankreich heimkehrten.

    Und Deine Tante ist bereits mit einer Reisegruppe per Omnibus nach Paris gefahren.........Ist schon erstaunlich.

    Grüße, ZAG

  • Hallo Kordula,

    in Stahnsdorf gab es ein Fuhrunternehmen "Julius Paul", Hauptstraße 9.

    Der "Stahnsdorf Express" fuhr Stahnsdorf - Kleinmachnow - Zehlendorf.

    Quelle: Stahnsdorfer Geschichte

    Bis Bild 24 scrollen, dort ist eine Fahrkarte abgebildet.

    PS: hier noch einige Infos zum Bus

    Gruß
    Gerd (der aus Bielefeld)

  • Tag allerseits,

    das ist in der Tat ein recht interessantes Thema. Vielfach ist heute in Vergessenheit geraten, dass die nach Kriegsende in der Bundesrepublik produzierten Fahrzeuge "aufpolierte" Vorkriegsmodelle waren.

    Das war bei Ford Deutschland, bei Opel, bei Daimler Benz, bei MAN der Fall, um nur Beispiele zu nennen. Diese Entwicklung dauerte bis etwa 1954. Aber selbst diese eigentlich schon etwas angegrauten Modelle

    konnten sogar exportiert werden, denn in anderen europäischen Ländern (Frankreich, Italien, GB) baute man im Automobilsektor ebenfalls bis in die 50er-Jahre nur leicht abgeänderte Vorkriegsmodelle.

    Grüße

    Bert

  • Aus Gästebuch: "http://stahnsdorf-geschichte.de/g%C3%A4stebuch/"

    (Montag, 20. Juni 2011 18:26)

    Glückwunsch zu dieser Publikation über die Geschichte und Entwicklung von Stahnsdorf.

    Habe die letzten Kriegstage in Stahnsdorf erlebt, wurde dort auch 1946 eingeschult. Großes Ereigniss in meiner Erinnerung war nach Kriegsende die Einrichtung des Autobusverkehrs von Stahnsdorf nach

    Krumme Lanke durch den Stahnsdorfer Busunternehmer Julius H. ? ( Das Busdepot befand sich in der heutigen Wilhelm Külz Str.) . Der "Stahnsdorfer Express" bzw. später "Brandenburg Express" war für uns

    eine wichtige Verkehrverbindung nach Berlin.

    Unter "http://stahnsdorf-geschichte.de/ihr-altes-foto-dokument/" ist das Foto des Busses zu sehen!

    Vielleicht bringts was?

    Gruss Franz

  • Guten Abend Euch allen,

    gelernt habe ich:

    ist ein Bus aus der Nachkriegszeit

    -- für ein "Kriegsmodell" zu gut erhalten (1941-1944 nur 300 Stück)

    -- Kühlergrill + -blende bis 1944 anders als im Bild

    -- schwarzes Kennzeichen 1947-1958; Neuzulassungen ab 1956 nur

    noch DIN-Norm (daß das Kennzeichen schwarz ist - das muß "Frau"

    erst mal wahrnehmen; danke Thilo-Adlerauge :) )

    Freut mich, ZAG, daß Dir die Fahrt 1954 ebenfalls sehr früh erscheint.

    Biarritz schon 1950 bereist zu haben - wenn auch mit tragischem Ausgang -,

    ist natürlich noch viel ungewöhnlicher, v.a. wenn ich mir vorstelle, wie die

    Menschen reagiert haben mögen. War seit 1852 ein exklusives Ferienziel;

    vll. sorgte auch das nötige Kleingeld für größere Akzeptanz.

    Vielen Dank, Gerd, für die Links zu Stahnsdorf, ebenso Dir, Franz.

    Habe mir die verschiedenen Seiten dort angeschaut:

    die damalige Buslinie ging bis Berlin-Zehlendorf / Krumme Lanke.

    Das Photo vom Bus ist leider ziemlich klein, scheint aber genau

    das Bild zu sein, daß ich als AK habe.

    Vll. hat man auf der Stahnsdorfer Seite ja Interesse an der AK -

    sobald wir die Geschichte der Tante "in Form gebracht" haben.

    Grüße, Kordula

    Slava Ukraini! In Memoriam A.N.!

  • Guten Morgen Viktor,

    danke - schönes Bild; läßt sich die Aufschrift vergrößern?

    Ist ein Linienbus, nicht wahr? Hat weder Klappen noch

    einen Aufbau für's Gepäck.

    Zum Namen "Vagabund" gibt's leider keine Treffer -

    nur ein gleichnamiges Theaterstück. 8)

    Wär's ein Mercedes, hätte es sicher den berühmten Stern;

    aber als Nur-Autofahrer und eher "Nicht-Auto-Fan",

    weiß ich das natürlich nicht.

    Vll. kommt ja jemand daher und kann den Typ identifizieren.

    Grüße, Kordula

    Slava Ukraini! In Memoriam A.N.!

    Edited once, last by kkn (September 18, 2021 at 11:27 AM).

  • Hallo Kordula,

    ich kann bei besten Willen lediglich nur vermuten, dass es auf dem Bus

    "Schenk

    ...-Reise-Verkehr

    ... ..."

    steht.

    Bei deinem Bild schliesse ich mich der Meinung von IR75 mit O 4500 als Reisebus-Ausführung an.

    Gruß Viktor

    Edited once, last by Viktor7 (September 18, 2021 at 1:41 PM).

  • Hallo, Zusammen,

    dem Kühler nach zu urteilen, könnte es sich um einen Borgward handeln.

    Bekannte Hersteller von Busaufbauten waren übrigens Kässbohrer ("Setra") und Ludewig.

    Anbei das Foto eines Opel Blitz mit Aufbau von Ludewig für die Wehrmacht:

    Solche Busse wurden u.a. als mobile Schreibstube oder (mit Rotem Kreuz) zum Transport von sitzfähigen Verwundeten benutzt.

  • Guten Nach-Mittag 8) ,

    zum Bus von Dir, Viktor:

    Schenk / Bahn-Reise-Verkehr

    3. Zeile ...?

    Wo kommt's Bild her?

    Habe alle möglichen Seiten + Bilder abgesucht -

    nichts vergleichbares gefunden; nu isses jenuch.

    Ob's ein Borgward ist, Gerd, weiß ich (natürlich) nicht.

    Danke für Dein Bild - Gepäckaufsatz + Reservetank -

    mehr sehe ich nicht.

    Grüße, Kordula

    Slava Ukraini! In Memoriam A.N.!

  • Hallo zusammen,

    ein paar Basics zum Thema Bushersteller. Bis Ende der 1940 Jahre gab es eigentlich nur LKW-Hersteller

    und Karosseriebauer die auf LKW Fahrgestellen Bus-Chassis aufgebaut haben.

    Vermeintliche Mercedes, MAN, Opel oder VOMAG Busse waren in der der Regel bei dem die Hersteller

    bei einem Karosseriebauer machen lies aber unter der eignen Marke verkauft hat. z.b. bei Staatlichen Aufträgen

    Große Player auf der Aufbauseite waren Gaubschat Berlin (Die großen gelben der BVG), Ackermann (Wuppertal-Vorwinkel )

    und viele andere.

    Die "Revolution" kam mit der Erfindung der Selbsttragenden (SETRA) Karosserie 1951 durch Otto Kässbohrer.

    Die selbstragende Karosserie ermöglichte es auf die Lieferung von kompl.Fahrgestellen der Hersteller zu

    verzichten und sich am Markt der Fahrzeugzulieferer zu bedienen um "eigen" Fahrzeuge zu bauen.

    Der Trend war "Erhöhung der Fertigungstiefe" um eine Marke zu kreieren

    Gruss Dieter

  • Wo kommt's Bild her?

    Hallo Kordula,

    bekannterweise war Anhalt reich mit den begabten Technikern gesegnet - Lutzemann (Opel), Junkers, Herzberg (Erfinder des Hauptprinzips der mech. Nähmaschine), Otto Schmidt (Erfinder der Trockenbatterie), die ersten deutschen Panzer wurden bei F. Wagner & Co in Köthen gebaut u.a. Anfang des XX. Jh. baute man auch gern Autos. In Köthen gab es Fa. Deissner, die vor allem sich der Karosseriebau verschrieben hatte. Das Bild stammte dem Werbeschrift der Firma.

    Ich schau mal, ob ich vo denen noch was finde...

    Der weisser Hundefänger steht vor dem gleichen Haus, wie der Bus davor. Das ist die heutige Dr.-Krause-Straße in Köthen