Artillerie-Zugkraftwagen M16 und "verwandte" Konstruktionen

  • Guten Tag.

    Horrido, das Rätsel ist gelöst!

    Habe weitere Fotos aufgetrieben und es zeigt denselben LKW mit dem Mann, unzweifelhaft ein M 12.

    Ein gewaltiges Fahrzeug.

    So wie ich das verstehe wurde der Austro-Daimler M 12 (auch) zum Ziehen der 30,5 cm Mörser verwendet, und genau von einem solchen Mörser habe ich auch ein Foto bekommen aus der Sammlung. Es zeigt den Mann bei der Ausbildung am Mörser.

    Also kann ich mit Sicherheit sagen:

    Der Mann war in einer Artillerie-Abteilung (Ausbildung in Wien), fuhr dann einen M 12, der einen Mörser zog. Nicht schlecht diese Ausbeute bis jetzt...

    Bin Euch überaus dankbar.

    Grüße

    Georg.

    Suche alles über die SS-Kaserne Ebelsberg und das Kriegsgefangenen-Lazarett Haid (Oberdonau).

  • Tag allerseits,

    die technischen Daten:

    Austro Daimler M12/M16 Zugwagen

    Ps/kW: 100/73,5 bei 800U/min, 6Zylinder Reihen-Viertaktmotor, Leergewicht: 11.240kg, Nutzlast: 5.000kg, Allradantrieb, Höchstgeschwindigkeit: 16km/h,

    Bauzeit: 1916, Stückzahl: 349,

    Gruß

    Bert

  • Hallo zusammen,

    Quote

    die technischen Daten:

    Austro Daimler M12/M16 Zugwagen

    dazu noch ein Paar vielleicht interessante Infos.

    Beide ZKw M12 u. M16 waren Konstruktionen von Ferdinand Porsche der bei Austro-Daimler angestellt war.

    Zumindest der M16 hatte einen Diesel Elektrischen Antrieb und Radnabenmotoren am ZKw. und am Anhänger.

    So genial wie das Konzept zu der Zeit auch war so groß waren die mechanischen Unzulänglichkeiten z.b. des Motor.

    Mit dem Zerfall der K.u.K. Monarchie war auch viel militärisches Gerät obsolet und suchte eine Verwendung.

    Teile gingen in ein Museum und ein anderer Teile wurden der tschechischen Armee "vererbt" und kam

    mit der 24 cm Kanone sogar wieder in den aktiven Dienst. Die Komplexität des System "24cm Kanone"

    machte schnell klar das die tschechische Armeen dafür eigentlich keine Verwendung hatte.

    Die das System wurde auf dem Internationale Waffenmarkt zum Kauf angeboten und damit

    es nicht in "falsche" Hände kam wurden die Waffen von der Reichsregierung/Wehrmacht gekauft

    Das System "24 cm Kanone" wurde Grund überholt und zur Aufstellung der II.Abt. des Art.Rgt. 84 verwenden.

    Die Abteilung wurde im ab Frühjahr 1940 im Westen(Aachen) eingesetzt. Die M16 Generator-Wagen

    blieben bis 1942/43 im Einsatz bis sie im Einsatz verschlissen waren. Einige Generator-Wagen sollen

    noch nach Paris transportiert worden sein um dort in einer Werkstatt eines Busdepot überholt zu werden.

    Dort verliert such die die Spur dieser ZKw.

  • Hallo Dieter,

    darf ich fragen woher deine Angaben stammen?

    Meines Wissens waren weder der Mörserzugwagen M12 noch der M17 (nicht M16) dieselelektrisch.

    Das war für den Transport der drei Lasten des 30,5 cm Mörsers, auch im Gebirge, nicht nötig.

    Das dieselelektrische Konzept wurde für den Transport der Teillasten der 38 cm Haubitze M16

    und den 42 cm Autohaubitze M16 und M17 entwickelt. Dieser Antrieb hat sich besonderes

    in gebirgigen Gelände bewährt. Der Generatorwagen M16 war kein Mörserzugwagen

    sondern ein reiner Stromerzeuger (mit minimaler Zugkraft) für die elektrischen Naben-Motore der

    Fahrgestelle der Lasten der beiden o.g. Geschütze.

    Dein eingestelltes Bild zeigt einen Generatorwagen M16 mit einem Lafettenwagen einer 42 cm Autohaubitze.

    (Quelle: Organisationshandbuch der k.u.k. Armee im ersten Weltkrieg)

    Gruß,

    Gerhard

  • Hallo Gerhard,

    Quote

    Meines Wissens waren weder der Mörserzugwagen M12 noch der M17 dieselelektrisch.

    da ich mir da nicht ganz sicher war habe ich geschrieben,

    Quote

    Zumindest der M16 hatte einen Diesel Elektrischen Antrieb...

    Quote

    Dein eingestelltes Bild zeigt einen Generatorwagen M16 mit einem Lafettenwagen einer 42 cm Autohaubitze.

    (Quelle: Organisationshandbuch der k.u.k. Armee im ersten Weltkrieg)

    nein, das Foto zeigt die Lafette/Rohrwiege-Last ein 24 cm Kanone(t) der Wehrmacht wahrscheinlich 1939

    am Friedensstandort der II.Abt. des Art.Rgt. 84 Zeitz/Sachsen

    Die Grundkonstruktion(Latette) der 24cm Kanone und des 42 cm Mörsern waren sehr ähnlich.

    Gruss Dieter

  • Hallo Gerhard,

    wo du recht hast hast du recht wir wollen das Thema nicht weiter missbrauchen.

    Wenn du einverstanden bist würden ich gerne unsere Themen separat weiter diskutieren. ?

    Ich würde das dann hier teilen.

    Gruss Dieter

  • Hallo Dieter,

    ich bin einverstanden denn ich lasse mich gerne belehren sollten meine Annahmen

    falsch sein und mich interessiert sowieso alles rund um die schwere Artillerie

    aus dem Hause Skoda.

    Gruß,

    Gerhard

  • Hallo Gerhard,

    nein, das Foto zeigt die Lafette/Rohrwiege-Last ein 24 cm Kanone(t) der Wehrmacht wahrscheinlich 1939

    am Friedensstandort der II.Abt. des Art.Rgt. 84 Zeitz/Sachsen

    Die Grundkonstruktion(Latette) der 24cm Kanone und des 42 cm Mörsern waren sehr ähnlich.

    Hallo an alle

    das Foto zeigt eindeutig eine Lafette eines 42 cm Mörsers -

    diese hat vorn einen Querholm, welche die der 24 cm K. (t) nicht hat.

    bestes Buch zum Thema:

    Skoda Heavy Guns

    Uwe

  • Hallo,

    der Austro-Daimler M16 hatte zwei Besonderheiten:

    Er konnte auf Schienenbetrieb umgerüstet werden und es war möglich, die Anhänger ohne vorgespannten Generatorwagen fahren zu lassen. Zum Überqueren einer Brücke, deren Traglast für das Gespann zu gering war, konnte der Generatorwagen zuerst allein über die Brücke gefahren werden, die Anhänger folgten dann nur mit dem Stromkabel verbunden aus eigener Kraft.

    https://trucksplanet.com/models/austro-…16-b-zug-c-zug/

    Grüße

    Thilo

    Suche alles zur Lehrtruppe Fallingbostel und zum Einsatz des NSKK in der Ukraine 1941

  • Hallo,

    ich möchte noch ergänzen daß dieses benzin-elektrische Transportverfahren, bei dem die Lasten unabhängig vom Generatorwagen durch

    Radnaben-Motore bewegt wurden, im Gebirgskrieg den Vorteil hatte daß enge und steile Paßstrassen passiert werden konnten.

    Es war dem italienischen Generalstab lange Zeit nicht klar wie es möglich war aus Gegenden schwerstes Feuer zu bekommen die

    in seinen Augen völlig ungeeignet für schwere Artillerie waren.

    Bei solchen Transporten kamen pro Geschütz fünf M-16 Generatorautos zum Einsatz! Wenn man bedenkt dass ein G-Wagen 300 Liter Benzin auf 100 km

    verbraucht war auch eines der größten Probleme der schweren Artillerie bei der k.u.k. Wehrmacht klar. Man verfügte zwar über die beweglichste

    schwere Artillerie hatte aber nicht genügend Resourcen sie auch entsprechend zu bewegen...

    Vom Munitionsmangel gar nicht zu reden.

    ("Ehrenbuch unserer Artillerie")

    Gruß,

    Gerhard

  • Hallo,

    was in dem Zusammenhang auftaucht sind die Begriffe A-Zug, B-Zug und C-Zug.

    A-Zug war ein gaselektrisch angetriebener Zugwagen, bei dem ein Gasmotor einen Generator antrieb, der wiederum Strom für den Elektromotor der Antriebsachse lieferte und gleichzeitig dafür sorgte, daß die max. 5 Zweiachsanhänger einzeln lenkbar waren.

    Beim B-Zug wurden ein Vierachsanhänger mit angetrieben, den Strom lieferte ein dieselelektrischer Antrieb.

    Der Unterschied zwischen B- und C-Zug ist mir noch nicht ganz klar, auf Bildern sieht beides eigentlich gleich aus.

    Grüße

    Thilo

    Suche alles zur Lehrtruppe Fallingbostel und zum Einsatz des NSKK in der Ukraine 1941

  • Hallo,

    schnell hatte man, speziell im Bereich der Südwestfront gegen Italien, festgestellt daß der

    Transport bzw. Stellungswechsel der 30,5 cm Mörser in schwierigem/gebirgigem Gelände

    mit Raupenschleppern einfacher zu bewerkstelligen war als mit den vorhandenen M12 und

    M17 Mörserzugautos.

    Es war sicher nur eine Behelfslösung, der Resourcenknappheit geschuldet, daß man Agrar-

    schlepper wie den Holt Caterpiller zum Geschütztransport heranzog. Aufnahmen von solchen

    Gespannen sind sehr selten.

    Auf Seite 45 in untenstehenden link ist solch ein Foto zu finden.

    https://www.oevg.at/fileadmin/user…mee/schimon.pdf

    Ob diese Fahrzeuge zu Kriegsbeginn 1914 schon im Lande waren oder erbeutet wurden ist mir nicht bekannt...

    Vielleicht hat ja jemand weiterführende Infos.....

    Gruß,

    Gerhard

  • Hallo Gerhard,

    Quote

    Ob diese Fahrzeuge zu Kriegsbeginn 1914 schon im Lande waren oder erbeutet wurden ist mir nicht bekannt...

    Vielleicht hat ja jemand weiterführende Infos.....

    der Generalimporteur für Holt-Schlepper in Österreich-Ungarn war Dr. Leo Steiner in Budapest. Mit Kriegsbeginn wurden alle Lieferungen gestoppt, bis dahin waren etwa 50 Schlepper in Einzelteilen an ihn geliefert worden.

    Übrigens hatte das deutsche Heer nach einer Vorführung des Holt in Magdeburg 1913 kein Interesse an diesem Schlepper, die k.u.k. Armee hingegen, der der Schlepper 1912 vorgeführt wurde, schon.

    Grüße

    Thilo

    Suche alles zur Lehrtruppe Fallingbostel und zum Einsatz des NSKK in der Ukraine 1941

  • Hallo zusammen,

    und die nicht so geläufig Holt Manufacturing Company (Stockton/CA) einzuordnen.

    Holt fusionierte 1925 mit der C. L. Best Tractor Company zu Caterpillar Tractor Company

    Gruss Dieter

  • Hallo,

    auf keinen Fall vergessen darf man, in Bezug auf die schwere k.u.k. Artillerie, das

    Seilwindenauto M12 von Daimler.

    Daimler Seilwindenauto M12.jpg (Quelle: https://de.topwar.ru/)

    Mit Hilfe dieses Fahrzeugs verkürzte sich die Ein-oder Ausbaubauzeit der 30,5 cm Mörser

    in der Feuerstellung im Regelfall auf wenige Stunden. Eine enormer Vorteil!

    Durch solche Fahrzeuge wie Seilwindenauto, Generatorwagen, achsgetriebene Fahrgestelle,

    war es der ö.u. Artillerie möglich die numerische Unterlegenheit durch verhältnismäßig

    schnelle Stellungswechsel und schnelle Herstellung der Feuerbereitschaft teilweise zu

    kompensieren.

    Gruß,

    Gerhard