Mein Großvater F.Girke - SS-Anwärter - Entnazifizierung

  • Einen wunderschönen guten Morgen!

    Leider muss ich Huba hier widersprechen. Dass SS-Anwärter keine SS-Nummern besassen, das galt nur bis zur Neuregelung des Sprachgebrauchs vom 14. Januar 1939.

    SS-Bewerber waren ab dem Zeitpunkt alle Freiwilligen, die sich um Aufnahme in die SS beworben haben und die als SS-tauglich und -geeignet eingestuft waren. Das bedeutete, dass sie die Annahmeuntersuchung bestanden hatten, aber über deren vorläufige Aufnahme noch nicht entschieden wurde.

    SS-Anwärter waren ab dem Zeitpunkt alle, die unter Zuteilung einer SS-Nummer vorläufig in die SS aufgenommen wurden.

    SS-Männer waren ab diesem Zeitpunkt alle, die entweder seit dem 30.1.1936 drei Jahre in der SS waren oder als solche anerkannt waren. Über deren Angehörigkeit war endgültig entschieden.

    Quelle: Der Chef des SS-Hauptamtes, VI/Az B10/1.12.28

    Liebe Grüße,

    Michael

  • 3.Grenzaufsichtsdienst in 3 verschiedenen Ländern, wobei Jugoslawien er in der Partisanenbekäpfung eingesetzt war. Und das als Zollbeamter ?

    Hallo Andre,

    in Slowenien war der Zollgrenzschutz im großen Umfang an der Partisanenbekämpfung beteiligt.

    Das wäre an der damaligen Grenze zwischen dem Deutschen Reich (hier vor allem Oberkrain) und Italien gewesen.

    Auf dem deutschen Soldatenfriedhof Krainburg (Kranj) liegen auch einige Zollgrenzschützer beerdiet.

    Gruß aus München

    Marcus

    Suche ALLES zu Polizei-Bataillonen aus dem Wehrkreis VII und dem Einsatz in Slowenien sowie zur PV. Litzmannstadt
    "Wer die Freiheit aufgibt um Sicherheit zu gewinnen, wird am Ende beides verlieren." (Benjamin Franklin)

  • Hallo in die Runde, lieber Michael,

    Vielen Dank für die Erklärung. Mein Problem ist immer noch die Tatsache das mein Großvater 1937 als SS-Anwärter definiert ist, er jedoch 1945 zunächst Kategorie I eingereiht wurde. Ich habe halt keine validierte Daten aus dem Jahr 1945, dir aufzeigen würden, was er für ein Status hatte.

    Ich beschrieb es schonmal, selbst der Prüfer des Entnazifizierungsfrahebogen, hielt es für unmöglich, das er 8 Jahre als Anwärter herumlief...es bleibt spannend....wer was weiss oder Anregungen immer noch gerne.

    Gruß

    Andre'

  • Hallo Markus,

    Vielen lieben Dank für den Hinweis. Mein Großvater gibt an, das er von Februar 1942 bis Mai 1944 in Jugoslawien im Zollgrenzdienst war,jedoch mit militärischen Einsätzen.

    Im damaligen Jugoslawien gab es über Slovenien hinaus noch Zollgrenzstellen....So zumindestens die Internetseite zollgrenzschutz.de, welches trotzdem eine tolle Quelle darstellt.

    Gruß Andre´

  • Hallo,

    wie gesagt, der ZGS war in Slowenien (also Grenze nach Italien und Kroatien)

    im größeren Umfang an der Partisanenbekämpfung beteiligt.

    Weiter südlich weniger, die deutsche Grenze wäre theoretisch eigentlich das Ende, wo auch immer

    die ist.

    Gruß aus München

    Marcus

    Suche ALLES zu Polizei-Bataillonen aus dem Wehrkreis VII und dem Einsatz in Slowenien sowie zur PV. Litzmannstadt
    "Wer die Freiheit aufgibt um Sicherheit zu gewinnen, wird am Ende beides verlieren." (Benjamin Franklin)

  • In seinem Entnazifizierungsbogen gibt er an, das hattte ich ja schonmal geschrieben, von 1937 - 1943 SS-Anwärter gewesen zu sein. Ich habe jetzt einen Randvermerk zu dieser Angabe identifizieren können, der lautet: " das kann nicht sein ". Sicherlich hat dies der Prüfer / Leser des Bogens geschrieben. Soweit dazu.

    Hallo Andre,

    allgemein betrachtet ist die Anwärterschaft deines Großvaters etwas ZU lang. Allgemein war es so, dass man in der Allgemeinen-SS drei (!) Jahre Anwärter war, um sich dort zu bewähren. Man wurde dementsprechend in Staffeldienstgrade eingruppiert: SS-Staffel-Mann, SS-Staffelsturm-Mann usw.

    Anwärter waren gemäß Definition alle SS-Angehörigen, die noch nicht endgültig in die A-SS aufgenommen worden waren. Bei der VT und den TV waren SS-Staffelanwärter SS/VT bzw. SS/TV alle Angehörigen in ihren ersten drei Dienstjahren.

    Das bedeutet, wenn Dein Großvater 1937 seinen Aufnahme- und Verpflichtungsschein abgegeben hat, dann war er die ersten 6 Monate (Probezeit) Bewerber und dann 2,5 Jahre Anwärter. Da die Probezeit auf die Anwärterschaft angerechnet wurde (deswegen drei Jahre), müsste er dann 1940 spätestens in die A-SS übernommen worden sein.

    1943 wäre definitiv zu lang für eine Anwärterschaft. Es sei denn, er hat diese (aus irgendwelchen Gründen) unterbrochen und später wieder aufgenommen. Dann käme es eventuell hin.

    Liebe Grüße

    Michael

  • Hallo Michael,

    Vielen Dank für deine Mühen.

    Wo könnte ich denn ohne Bundesarchiv, WAST

    noch recherchieren, um zu sehen was er Ende des Krieges für einen Ss-Status hatte ?

    Gruß

    Andre


    Hallo Marcus,

  • Hallo Andre,

    die Spruchkammerakten (Entnazifizierung) hast Du gesucht und ausgewertet?

    Gruß aus München

    Marcus

    Suche ALLES zu Polizei-Bataillonen aus dem Wehrkreis VII und dem Einsatz in Slowenien sowie zur PV. Litzmannstadt
    "Wer die Freiheit aufgibt um Sicherheit zu gewinnen, wird am Ende beides verlieren." (Benjamin Franklin)

  • Hallo Andre,

    die Spruchkammerakten (Entnazifizierung) hast Du gesucht und ausgewertet?

    Gruß aus München

    Marcus

    Hallo Marcus,

    Zum Teil. Da warte ich noch auf ein Gespräch bzw. Besuch mit bzw. beim dem LAV Duisburg. Ich hatte die Hoffnung, das es eine mögliche,alternative Quelle, die ich bis dato nicht kenne, mich zu

    seinem SS-Status hingeführt hätte...

    Gruß Andre´

  • Wo könnte ich denn ohne Bundesarchiv, WAST

    noch recherchieren, um zu sehen was er Ende des Krieges für einen Ss-Status hatte ?

    Hallo Andre,

    da müsste ich mich selbst erst einmal schlau machen.

    Bei mir ist es bezüglich meines Großvaters einfacher. Da brauche ich nur den entsprechenden Kameradschaftskreis der T-Div. kontaktieren. Einer von den dort Tätigen hat Unterlagen, die größtenteils aus der Truppenverwaltung der T-Div. aus Dachau stammen.

    Gruß Michael