Fragen zu verschollenen Urgroßvater in Bessarabien 1944

  • Hallo,

    ich helfe gerade meiner Frau herauszufinden, wie die genauen Umstände ihres Verschollenen Urgroßvaters im Zweiten Weltkrieg sind. Da ich selbst auch schon die Kriegsjahre meine Großvaters erforscht habe, wundere ich mich über die dürftige Antwort des Bundesarchivs. Dort bekam ich einen relativ detaillierten Bericht, mit etlichen Meldungen, ab wann er sich wo befunden hat. Doch das Bundesarchiv schickt uns neben der zentralen Personenkartei der Deutschen Dienststelle, lediglich die Information, dass:

    Stab II. Abteilung Luftgau-Nachrichten-Regiment 17, Bad-Vöslau

    gemeldet: 1940

    Bundesarchivsignatur: B 563/04350

    Dabei steht: "Detaillierte Angaben sind den elektronischen Findmitteln nicht zu entnehmen, die jedoch fortlaufend überarbeitet werden. Die Erkennungsmarkenverzeichnisse und Verlustmeldungen werden sukzessive digitalisiert. Daher ist zur Zeit eine persönliche Benutzung grundsätzlich nicht möglich. Kopien aus den Erkennungsmarkenverzeichnissen können aus dem Grund derzeit ebenfalls. (sic)."

    Bedeutet das, dass ich mich später nochmal bei denen melden soll, wenn weitere Unterlagen digitalisiert sind?

    Außerdem steht da: "Möglicherweise liegen in den Unterlagen des Krankenbuchlagers Nachweise zur Fliegertauglichkeit (Bundesarchivsignatur B 578 Pfleger, Friedrich (17.06.1908)) vor. Da die Bestände weder elektronisch erfasst noch digitalisiert wurden, sind zeitaufwendige gebührenpflichtige Recherchen erforderlich. Vorsorglich weise ich darauf hin, dass Gebühren auch dann zu berechnen sind, wenn die Ergebnissenicht über die bereits bekannten Fakten hinausgehen." Kann man einschätzen, wie viel man da noch herausfindet?

    -----------------

    Zum Inhalt ein paar Fragen:

    Er war Berufssoldat und ist bereits 1932 beim österreichischen Bundesheer als Korporal des selbstständigen Artillerie-Regiments verzeichnet. Demzufolge kam er 1938(?) zur Flugwaffe? Was macht man bei der Einheit, die oben steht? Bzgl der Karteikarte steht nicht viel oben, außer, dass er im August 1944 in Bessarabien verschollen ist. D.h. er gehört zu jenen Soldaten, die im Sommer 44 bei der Jassy-Kishinev-Offensive wohl verstarb. Er war damals "Stabsfeldwebel" im Truppenteil 11870b "Stb. u. 1.-2. und 4.-6. Kp. Felders.: Btl. 335. (namentlich nicht verzeichnet.) Ich habe beim DRK-Suchdienst ihn auch auf der Vermisstenbildliste gefunden, wo er in 3.Kp. des Feldersatz-Btl 335 aufscheint. Dort steht, dass er im August 44 in "Kishinev" das letzte Mal gesehen wurde.

    Ich weiß, dass das Thema schon oft diskutiert wurde. Habe mir auch sehr viele Beiträge hier schon durchgelesen. Was mich interessiert: 1) wie könnte man noch mehr über seine Zeit zwischen 1939-44 herausfinden? 2) es gibt ja leider kaum Literatur zum Thema sowjetische Offensive in Rumänien 44. Leider ist Band 8 von "Das Deutsche Reich u. der Zweite Weltkrieg" vergriffen. Andere Erscheinungen von den Überlebenden, die auch hier im Forum genannt werden, gibt es nur gebraucht und nur selten und sehr teuer. Habt ihr Tipps, welches Buch von den genannten sich wirklich lohnt? In welchem erfährt man wirklich viel, wie die letzten Tage gewesen sein könnten? 3) Laut Bundesarchiv könnte man dem Militärarchiv des Bundesarchivs in Freiburg schreiben, wenn man sich für die Einsätze der Truppenteile interessiert. Was ist hiervon zu halten? 4) Wie könnte ich weiter verfahren? Würde gerne wissen, wo sein Leichnam liegt, ob er ev. noch im Gefangenschaft kam. usw.

    Vielen Dank! und sorry, dass es thematisch alles ein bisschen durcheinander ist, ich wollte nicht etliche Fragen getrennt schreiben.

  • Hallo,

    Quote

    Er war damals "Stabsfeldwebel" im Truppenteil 11870b "Stb. u. 1.-2. und 4.-6. Kp. Felders.: Btl. 335.

    die Feldpostmummer (Fp.Nr.) 11870 B gehörte zur 9. Kompanie Infanterie-Regiment 328

    und die hatte war bei der Heeresgruppe Nord eingesetzt . Was stimmt ?




    Gruss Dieter

  • Hallo,

    Quote


    Ich habe beim DRK-Suchdienst ihn auch auf der Vermisstenbildliste gefunden, wo er in 3.Kp. des Feldersatz-Btl 335 aufscheint. Dort steht, dass er im August 44 in "Kishinev" das letzte Mal gesehen wurde.

    Er steht bei der 2. Kompanie Feldersatz-Btl 335, FPN 11870C (Seite AU 373) und Kischinew ist der letzte den Angehörigen bekannte Aufenthaltsort. Alle Daten in der VBL basieren auf Mitteilungen der Angehörigen.

    Grüße

    Thilo

    Suche alles zur Lehrtruppe Fallingbostel und zum Einsatz des NSKK in der Ukraine 1941

  • Feld Ers.Bt. 335

    Guten Tag allen,

    hallo, Nachforscher,

    in den Rückkämpferberichten sind etliche Aussagen von Angehörigen der 335. Infanterie-Div. dabei (NARA-Rolle T78 R140).

    Diese Rolle kannst Du Dir bei John Calvin herunterladen.

    So gehts:

    Microfilm Rolls

    Vorab ein Auszug zum FEB 335.

    Gruß Margarete

  • Hallo Nachforscher,

    ich habe das gleiche Problem. Mein Großvater ist ebenfalls nach Kischinew 1944 verschollenen. Er war bei einer nicht kämpfenden Einheit (Wehrwirtschaftliche Ersatzabteilung 5). Bei Wikipedia (Jassy-Kischinew) steht, dass die Deutsche Wehrmacht August 1944 nicht mehr mit Angriffen gerechnet hat. Vielleicht hat ihm schnell eine Flinte in die Hand gedrückt im allgemeinen Chaos. Ich weiß noch nicht einmal, in welcher Einheit er zuletzt war. Er wurde im Kriegsgefangenenlager Kischinew zuletzt gesehen.

    Ich habe beim DRK-Suchdienst eine Anfrage gestellt, aber noch keine Antwort bekommen. Kopie seiner Karteikarte bei WASt besitze ich ebenfalls.

    Grüße, Michael