Volkssturm-Bataillon Soldau

  • Hallo!

    Anbei die bekannten Daten eines weiteren Vst.-Btl.:

    Bezeichnung:
    Volkssturm-Bataillon Soldau

    Aufstellungsort:

    Soldau, Kreis Neidenburg / Reichsgau Ostpreußen

    Aufstellungszeitpunkt:

    unbekannt

    Einheitsführer:

    Btl.Fhr.: Oberleutnant und Gutsbesitzer Guido Thomaszewski (nicht gesichert, gem. VDK Thomaschewski)

    Einsatz:

    Skurpien/Neidenburg im Januar 1945, im Bereich der 18. Panzergrenadier-Division

    "... Nachdem in Sablau Geschützfeuer zu hören [Anm.: kurz vor dem 18.01.1945], Erschütterungen zu spüren und Feuer am Himmel zu sehen gewesen war, war allen klar, dass die Rote Armee nicht mehr weit sein konnte. Karl Sasse: „Nach Benachrichtigung durch den Kommandanten des behelfsmäßigen Flugplatzes standen am Nachmittag des 18. Januar 1945 30 feindliche Panzer vor Soldau. ... Ebenfalls wurden auf meine Verantwortung die Angehörigen des Volkssturms entgegen dem Befehl nach Gr. Kosel zu marschieren von mir mitgenommen. Dadurch wurden 6 Betriebsangehörige gerettet.“ Weiter: „In der Heimat bleiben zwei Personen zurück, die sich am 18. Januar in Neidenburg aufhielten und bis zum Aufbruch noch nicht zurück waren. ...“

    Besonderheiten / Vermerk:

    Infos stammen aus einer Suchanzeigen / Vermisster konnte beim VDK gefunden werden, jedoch nicht in der der VBL (Band VB 397 Kreis Neidenburg) :

    "Guido Thomaszewski, geb. 09.10.1894 in Schwedt/Oder, Gutsverwalter in Skurpien bei Soldau, Kreis Neidenburg. Letzte Nachricht 18.01.1945 zum Kursus v. Volkssturm nach Neidenburg. War Oberleutnant der Reserve und sollte als Bataillonsführer beim Volkssturm eingesetzt werden. Nachricht erbittet Frau Hildegard Thomaszewski, Berlin-Lübars, Hauptstraße 11."

    VDK-Daten:

    Nachname: Thomaschewski

    Vorname: Guido

    Dienstgrad: Volkssturmmann

    Geburtsdatum: 10.09.1894

    Geburtsort: Schwedt

    Todes-/Vermisstendatum: 18.01.1945

    Todes-/Vermisstenort: Skurpien/Neidenburg

    Die Bezeichnung Volkssturm-Bataillon Soldau ist historisch nicht gesichert und dient nur zur Unterscheidung zu anderen Volkssturmeinheiten in der Gegend zu der o.g. Zeit.

    Verbleib:

    unbekannt

    Quelle:

    • VBL (Band VB 397)
    • VDK
    • Zeitung Ostpreußenblatt vom 05. April 1950
    • Lagekarten H.Gr. Weichsel
    • "Die Flucht von Sabloczyn bei Neidenburg nach Thedinghausen bei Bremen im Winter 1945"

    Auf Ergänzungen freue ich mich!

    Grüße

    Sven

    Edit: Ergänzungen eingefügt / eingefühgt (Sven30)

    Suche alles über die 91. Luftlandedivision und 77.Infanterie-Division

  • Hallo!

    Anbei ein paar weitere Infos zu dem o.g. Vst.-Btl.:

    Einsatz:

    "... Nachdem in Sablau Geschützfeuer zu hören [Anm.: kurz vor dem 18.01.1945], Erschütterungen zu spüren und Feuer am Himmel zu sehen gewesen war, war allen klar, dass die Rote Armee nicht mehr weit sein konnte. Karl Sasse: „Nach Benachrichtigung durch den Kommandanten des behelfsmäßigen Flugplatzes standen am Nachmittag des 18. Januar 1945 30 feindliche Panzer vor Soldau. ... Ebenfalls wurden auf meine Verantwortung die Angehörigen des Volkssturms entgegen dem Befehl nach Gr. Kosel zu marschieren von mir mitgenommen. Dadurch wurden 6 Betriebsangehörige gerettet.“ Weiter: „In der Heimat bleiben zwei Personen zurück, die sich am 18. Januar in Neidenburg aufhielten und bis zum Aufbruch noch nicht zurück waren. ...“

    Quelle:

    • "Die Flucht von Sabloczyn bei Neidenburg nach Thedinghausen bei Bremen im Winter 1945"

    Grüße

    Sven

    Suche alles über die 91. Luftlandedivision und 77.Infanterie-Division

  • Hallo,

    die beim Volksbund verwendete Schreibweise des Nachnamen Thomaschewski ist falsch, es handelt sich um den (schon richtig genannten) Olt. d. Res. Guido Thomaszewski, geb.10.09.1894 in Schwedt/Oder, er war Weltkriegsveteran und ist in den Verlustlisten 14/18 mit drei Einträgen (schwerverwundet, vermisst u. n. Berichtigung in Gefangenschaft) verzeichnet, u.a. als Unteroffizier in der 12./Res.-Inf.-Rgt. Nr.72 und später dann als Leutnant d. Res. Vermutlich war er aufgrund seiner erlittenen Verwundung/Kriegsbeschädigung nicht mehr wehrtauglich und wurde erst im Zuge der Aufstellung des Volkssturmes als Offizier/Volkssturmführer reaktiviert bzw. dorthin einberufen.

    Quellen: Verlustlisten GenWiki u. Datenbank des ICRC

    Gruß, J.H.

    Edit: Kriegsgefangenenkarteikarte 1.WK angehängt, dort ist der Genannte auch noch abweichend in der Schreibweise Thomaszewsky zu finden.