PWE 16 und Labor-Service-Comany

  • Hallo allerseits,

    mein Onkel war in US-Kriegsgefangenschaft und definitiv ab Mai 1945 im CC PWE 29 (Dachau).

    Nun wollte mich mir die Labor-Service-Company im Detail ansehen: L-816-T und L-813-T sowie 7016 und 7022. Ich habe zwar allgemeine Literatur dazu, aber keine, wo die Einheiten gelistet sind bzw. welche Arbeiten durch diese verrichtet wurden.

    Jetzt stoße ich vor seiner Entlassung auf die "Enclosuro No. 16" ... mithin könnte er ab 11/1945 im PWE 16 gewesen sein. Im I-Net gab es nur einen vagen Hinweis auf frankreich.

    Wo lag P.W.E. 16?

    Danke für mögliche Hinweise

    Silvio

  • Hallo Eumex,

    Danke und toll was es inzwischen alles gibt. Ich habe dort kreuz und quer gesucht, ihn konkret nicht gefunden.

    PWE 16 = Kriegsgefangenlager in Reims (Frankreich) ..... ich habe zwar gelesen, daß die USA Kriegsgefangene in Größenordnungen an Frankreich übergab, das verkompliziert meine Suche weiter. Zudem er bereits am 23.01.1946 entlassen wurde, das widerspricht dem eigentlich.

    Leider wurde der Entlassungsort offen gelassen, dort steht nur "CCPWE #16 FORM #194" und das ein CAPT. MORENCY veranwortlich war, mithin "Gewahrsamsmacht" weiter die USA waren.

    LG

    Silvio

  • Hallo Allerseits,

    was "Theater" und der Eintrag "ETO" bedeuten, weiß ich inzwischen. Was bedeutet dahinter aber der Zusatz "HMu"? :huh:

    Diese Spurensuche ist einfach Wahnsinn.

    Viele Grüße

    Silvio

  • Hallo Silvio,

    bei dem gesuchten Lager in Frankreich handelt es sich um das amerikanische CCPWE No. 16 Mailly-le-Camp im Département Aube. Das Lager wurde zwischen Juli 1945 und April 1946 mehrfach von Delegationen des ICRC besucht.

    Wie ich in meiner PN bereits geschriebenn habe, sind die Labor-Sercvice-Coys so gut wie nicht dokumentiert - liegt sicher schon an der Anzahl dieser Arbeitskompanien.

    Woher stammt denn die Angabe "HMu"? Kannst Du den Beleg bitte mal einstellen?

    Wie ich gerade sehe, gehst Du davon aus, dass Dein Onkel "definitiv ab Mai 1945 im CC PWE 29 (Dachau)" war. Das CCPWE No. 29 befand sich in Chalon-sur-Saône im Département Saône-et-Loire! CCPWE (Continental Central Prisoner of War Enclosure) ist nicht gleichzusetzen mit PWE (Prisoner of War Enclosure)!

    Danke + Gruß

    Stefan

    "Es gibt nichts, was ein deutscher Offizier nicht kann!" (Oberst Manfred v. Holstein)

    Edited 3 times, last by stefan_reuter (May 24, 2021 at 5:50 PM).

  • Hallo Stefan,

    vielen Dank für die wichtigen Hinweise, das weiß ich alles nicht. Ich bin in Sachen Wehrmacht sowie Kriegsgefangenschaft völlig unbeleckt und stochere herum. In der Literatur geht es immer nur um das "große Ganze", nie um solche Details. Leider passen die Puzzelstücken bei meinem Onkel nicht ansatzweise zusammen :(

    Erst einmal der Eintrag aus der Registration im CCPWE 29 mit "HMu":

    HMu.jpg

    Ich hatte mr schon (wegen "Dachau") Headquarter Munich zusammengesponnen ?(

    Viele Grüße

    Silvio

  • Hallo Silvio,

    vielen Dank für den Scan. Allerdings muss ich da passen - die Abkürzung sagt mir leider nichts :(

    Diese ganze Kriegsgefangenengeschichte ist mitunter sehr verwirrend und verläuft auch nicht immer nach einem Schema. Nicht selten gilt hier der Toyota-Slogan: "Nichts ist unmöglich!"

    Gruß, Stefan

    "Es gibt nichts, was ein deutscher Offizier nicht kann!" (Oberst Manfred v. Holstein)

  • Hallo Stefan,

    die Gleichsetzung der PWE mit CCPWE war von mir ein fataler Fehler. Ich meinte, man habe das "CC" hin und wieder einfach weggelassen.

    Den Bericht der Delegationen des ICRC des CCPWE #16 vom Dezember 1945 habe ich auf Ungarisch gefunden:

    https://www.roncskutatas.com/node/11209

    Die Google-Übersetzung, mit nur wenigen Eingriffen von mir (statt "Käfig" habe ich "Areal" für "Cage" verwendet, vielleicht wäre "Block" besser gewesen; sowie eigene Formatierung) habe ich beigefügt. Sofern das den Forenregeln widerspricht oder sonst wie nicht gut ist, bitte löschen:

    Mailly-le-Camp.pdf

    Die Lagerbedingungen und Ernährung waren schon katastrophal.

    Interessant sind die "besonderen Nationalitäten" unter den Kriegsgefangenen: Dass "Amerikaner" und "Engländer" dabei sind, ist eher nicht verwunderlich, aber auch 7 Deutsche werden seperat genannt. Mich interessieren die 67 Polen, da mein Onkel als solcher bei der Registrierung geführt wurde.

    <Update>

    Über die Suchfunktion dieser Seite: https://international-review.icrc.org/ habe ich eine PDF-Datei mit Fotos gefunden:

    https://international-review.icrc.org/sites/default/…1200003470a.pdf :thumbup:
    </update>

    Wie wurde bei der Entlassung eigentlich verfahren? Grundsatz war m.W. Entlassung zum letzten Heimatort. Bei Flüchtlingsfamilien sicherlich die neue Heimat. Sowjetbüger wurden m.W. direkt den sowjetischen Organen übergeben. Und nun habe ich einen volksdeutschen Onkel, der als "Pole" geführt wurde ... Entlassung / Transport:

    a) in die neue Heimat Mitteldeutschland?

    b) in die alte Heimat Polen?

    c) (un-) mittelbare Übergabe an polnische Organe?

    Viele Grüße und offene Fragen

    Silvio

    Edited once, last by silvio52 (May 26, 2021 at 1:15 PM).

  • Hallo Sylvio 52.

    Vielen Dank für Deine Antwort . Ich habe den Bericht über Mailly le camp mit Interesse gelesen. Was ich suche ist die Einheit zu der diese in St Jean d'Angely inhaftierten Ungarn angehörten und welcher höheren Einheit sie unterstellt war .

    Vielleicht wissen Sie welche ungarische Truppe überhaupt in Frankreich eingesetzt wurde ?

    Wie schon gesagt, habe ich bis jetzt von keinen ungarischen Soldaten im Westen gehört.

    Mit bestem Dank und freundlichem Gruß