Hallo
folgende Angaben stammen aus einer amerikanischen Publikation aus dem Jahre 1991,
hat jemand eventuell weiterführende Angaben zu den genannten Einheiten, Standorten und Führern?
Leider sind die SS-Jagdverbände in deutschen Quellen bisher etwas mangelhaft dokumentiert …
SS-Jagdverband „Südost“ (Mehner, Waffen-SS und Ordnungspolizei, S. 275)
Jan. 1945 errichtet, aus einem "Brandenburg" Stab FPNr. 48 927
Freiwillige aus Ungarn, Rumänien, Serbien und Bulgarien, 3 Kompanien (Fucker, DF 2/98, S.23)
Jagdeins. Slowakei Fp. 23 222
Jagdeins. Ungarn Fp. 66 177
Jagdeins. Serb-Kroat. Fp. 64 081
Jagdeins. Bulgarien Fp. 67 665
Jagdeins. Albanien Fp. 33 408
Jagdeins. Rumänien Fp. 65 637
Zum Jagdeinsatz Rumänien
General Chirnoaga war der Kommandeur der 4.rumänischen Infanterie-Division, die sich anscheinend zum Zeitpunkt der Rumänischen Kapitulation am 23.August 1944 zur Ausbildung oder Neuaufstellung in Deutschland befand (?)
Der Erste Generalstabsoffizier der Division, Oberstleutnant Ciobanu, und einer der Regimentskommandeure, Oberst Alexandrescu, stellten sich, wie tausende anderer ihrer Soldaten, freiwillig für die Bildung der Rumänischen National-Armee (Rumänische Waffen-SS) zur Verfügung. Aus den genannten Offizieren wurde das Oberkommando der Rumänischen National-Armee gebildet, sie trugen weiter ihre rumänischen Heeres-Uniformen. (Richard Landwehr, Romanian Volunteers of the Waffen-SS 1944-45, Oregon, USA, 1991, S.134)
Neben der in Aufstellung befindlichen Waffen-Grenadier-Division der SS (rumänische Nr. 1) auf dem Truppenübungsplatz Döllersheim, wurden auch Kommandoeinheiten aus rumänischen Freiwilligen gebildet.
Zunächst befanden sich 70 Legionäre (so im Original, also wahrscheinlich „Eiserne Garde“, der Verf.) in Korneuburg, nördlich von Wien, die von Leutnant Mueller, stellvertretender Kommandeur Waffen-Untersturmführer Virgil Popa, geführt, eine Ausbildung im Fallschirmsprung erhielten und für einen eventuellen Einsatz zu „guerrilla insurgency operations“ vorgesehen waren. (Richard Landwehr, Romanian Volunteers of the Waffen-SS 1944-45, Oregon, USA, 1991, S.87)
Eine zweite Gruppe rumänischer Kommandos wurden durch die „“Abwehr“ an einem weiteren Ausbildungsstandort nahe Wien durch einen Leutnant Pfeiffer, Spitzname „Pfiff“, ausgebildet wurden. Die Gruppe verlegte später nach Krems und anschließend in den Raum Achensee in Tirol. Von dieser Gruppe sprangen viele Angehörige über Rumänien ab und organisierten den Widerstand gegen das neue kommunistische Regime („ … performed acts of truly heroic resistance to the new Red regime. …) (Richard Landwehr, Romanian Volunteers of the Waffen-SS 1944-45, Oregon, USA, 1991, S.87)
Die dritte, und vielleicht größte Gruppe rumänischer SS-Kommandos war den Jagdverbänden des SS-Standartenführers (so im Org.) Otto Skorzeny unterstellt. Im Raum Stockerau – Hollabrunn bei Wien stationiert, unterstanden sie dem Gesamtkommando („overall command“) des deutschen SS-Sturmbannführers (Major) Benesch (exact spelling not certain) und dem direkten Befehl (direct command) des rumänischen Waffen-Sturmbannführers der SS Toba. (Richard Landwehr, Romanian Volunteers of the Waffen-SS 1944-45, Oregon, USA, 1991, S.87)
Diese Gruppe wurde speziell für einen Einsatz hinter den sowjetischen Linien in Rumänien ausgebildet, um nach Beginn der geplanten deutschen Offensive im März 1945 die Versorgungsverbindungen und – einrichtungen zu unterbrechen (disrupting supplies, organization and logistics). Da die Offensive nicht durchschlug, sah man von einem Einsatz dieser Einheit ab, zusammen mit bulgarischen SS-Kommandos kamen die Rumänen gegen Ende des Krieges gegen die vorrückende Rote Armee zu Einsatz.
(Richard Landwehr, Romanian Volunteers of the Waffen-SS 1944-45, Oregon, USA, 1991, S.88)
http://img143.imageshack.us/my.php?image=img0004cm4.jpg
Nach einem dieser Photos war besagter "SS-Sturmbannführer Benesch" Träger des Deutschen Kreuz in Gold, laut Ernst Günther Krätschmer, Ritterkreuzträger der Waffen-SS, 4.Auflage 1999, Nation-Europa-Verlag, Coburg, S. 987-994, ist dieser Name nicht verzeichnet, daher könnte es sich um einen ehemaligen "Brandenburger" gehandelt haben ...
Grüße Roland