Frage zu Kriegsgefangenschaft im 1. WK

  • Hallo zusammen,

    ich hoffe, ich bin hier richtig, mein Thema bezieht sich zur Abwechslung mal nicht auf den 2. sondern auf den 1. WK.

    Und zwar geht es um meinen Großonkel, der 1918 bei Proyart (Somme/Frankreich) in britische Kriegsgefangenschaft geraten ist. Dank der freundlichen Unterstützung der Mitglieder von ahnenforschung.net habe ich herausgefunden, dass er bei der 195th Prisoners of War Company in France inhaftiert war (https://forum.ahnenforschung.net/showthread.php?t=202058).

    Weiß zufällig jemand, wo ich mehr über die 195th Prisoners of War Company erfahren könnte?

    Im Mai 1919 ist mein Großonkel schließlich aus der Kriegsgefangenschaft zurückgekehrt. In seiner Kriegsstammrolle (http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-995497-67 / http://www.landesarchiv-bw.de/plink/?f=1-995497-68) wird erwähnt, dass er sich bei der Rückkehr nach Deutschland im Durchgangslager Hohenasperg aufgehalten hat.

    War diese Vorgehensweise üblich? Hohenasperg war laut Google ebenfalls ein Kriegsgefangenenlager. Oder interpretiere ich da etwas falsch?

    Bin für jeden Hinweis dankbar!

    Beste Grüße

    Hubert

  • Guten Abend Hubert,

    ich stand vor nicht allzu langer Zeit vor den gleichen Fragen. Mein Urgroßvater war ebenfalls Württemberger. Daher habe ich in den gleichen Quellen gesucht wie Du.

    Zum Durchgangslager (Dulag):

    Durchgangslager und Abnahmestationen

    Die Abnahmekommissionen übernahmen die zurückkommenden Transporte mit deutschen Kriegsgefangenen an den Grenzübergangsstationen. Nach einer Erstversorgung mit Nahrung und Bekleidung sowie einer ärztlichen Betreuung wurden die ehemaligen Kriegsgefangenen an die zugewiesenen Durchgangslager weitergeleitet, die für die ordnungsgemäße Entlassung zuständig waren. In den Durchgangslagern erfolgte eine gründliche Entlausung und eine sorgfältige ärztliche Untersuchung. Die ehemaligen Kriegsgefangenen wurden mit den ihnen zustehenden Gebührnissen abgefunden; Kranke und mit ansteckenden Krankheiten behaftete Lagerinsassen wurden an die Lazarette überwiesen. Die ärztlichen Ergebnisse dienten den durchzuführenden Entlassungen bzw. der Beurlaubung aus dem Heeresdienst. Später bildeten sie die Grundlage für ein Rentenversorgungsverfahren.

    Quelle: https://www2.landesarchiv-bw.de/ofs21/olf/einf…p?bestand=13890

    Hast Du die Entlassungspapiere im Landesarchiv BW gefunden?

    Grüße

    Uli

    *** Suche alles zum 22. SS-Panzergrenadier-Regiment (10. SS-Panzerdivision "Frundsberg") und R.A.D. 2/214 Oedt. Danke! ***

  • Guten Abend Uli,

    recht herzlichen Dank für die Aufklärung! Ich hatte mich wirklich gewundert, warum mein Großonkel in der Heimat ebenfalls in ein (wie ich meinte) "Kriegsgefangenenlager" gebracht wurde. Aber jetzt ergibt das natürlich Sinn.

    Hast Du die Entlassungspapiere im Landesarchiv BW gefunden?

    Nein, sind die denn als Digitalisate einsehbar? Oder meinst du diese maschinell getippte Einlage in der Kriegsstammrolle?

    Beste Grüße

    Hubert

  • Hallo Hubert,

    sofern bei den Digitalsaten nicht zu finden, gibt es auch noch einen nicht Online einsehbaren Bestand (M 588).

    Du kannst eine Anfrage mit den Angaben an landesarchiv@la-bw.de senden. Ich habe in recht kurzer Zeit sechs Seiten aus diesem Bestand zu meinem Urgroßvater bekommen.

    Viel Erfolg!

    Grüße

    Uli

    *** Suche alles zum 22. SS-Panzergrenadier-Regiment (10. SS-Panzerdivision "Frundsberg") und R.A.D. 2/214 Oedt. Danke! ***

  • ...Und zwar geht es um meinen Großonkel, der 1918 bei Proyart (Somme/Frankreich) in britische Kriegsgefangenschaft geraten ist ...

    Hallo,

    mit dem Vor- und Nachnamen und dem Geburtsdatum und -Ort des gesuchten ließe sich in verschiedenen Quellen möglicherweise auch noch mehr finden.

    Gruß, J.H.

  • Hallo Johann Heinrich,

    Erst mal danke für deinen Beitrag. Ich habe schon so einiges zusammen getragen wie Kriegsstammrollen und Gefangenenkartei (sowohl beim Landesarchiv Baden-Württemberg als auch vom ICRC). Es ging mir eigentlich nur darum, wie die Heimkehr eines Kriegsgefangenen abläuft.

    Hattest du noch andere Quellen im Sinn?

    Beste Grüße

    Hubert

  • Hallo Uli,

    danke für den Tipp! Darf ich fragen, was du dafür bezahlt hast? Und hat es sich auch gelohnt?

    Hallo Hubert,

    bezahlt habe ich 23 EUR (1/4 Stunde Recherche 15 EUR, 6 digitale Kopien 3 EUR und Übermittlung per Email 5 EUR).

    Für mich war es jeden Cent wert. Habe einige Neuigkeiten erfahren (letztes Gefangenenlager, seine Unterschrift, Verleihung Verwundetenabzeichen etc.).

    Grüße

    Uli

    *** Suche alles zum 22. SS-Panzergrenadier-Regiment (10. SS-Panzerdivision "Frundsberg") und R.A.D. 2/214 Oedt. Danke! ***

  • Hallo Uli,

    das freut mich doch. 23 € sind wirklich ein akzeptabler Preis. Ich werde deinem Beispiel folgen, und ebenfalls eine Anfrage an das Landesarchiv stellen.

    Beste Grüße

    Hubert