? zu "Höllenmaschine"

  • Hallo zusammen,

    im Verordnungsblatt der Waffen-SS Nr. 22 vom 01.12.1941 wird unter der Nummer 455 "Fund von Explosivkörpern in Kfz." darauf hingewiesen, dass sich in Fahrzeugen der Feldtruppe, die zur Reparatur an Werkstätten im Heimatgebiet abgegeben werden, oftmals noch Explosivkörper, wie Höllenmaschinen oder Munition, befunden haben. Der Begriff "Höllenmaschine" hört sich für mich jetzt nichts so sehr militärisch oder technisch an. Sind damit Sprengladungen allgemein gemeint oder was muss man sich unter dem Begriff vorstellen? Vielen Dank vorab für erhellende Antworten!

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    Viele Grüße aus Berlin

    Svetlana

  • Hallo,

    hier gibt Wikipedia schon eine Grundrichtung vor: Höllenmaschine (französisch machine infernale, englisch infernal machine) war vor allem im 19. Jahrhundert eine Bezeichnung für militärisch oder terroristisch eingesetzte Sprengladungen, die durch Zeitzünder oder Sensoren zur Detonation gebracht werden.

    Vermutlich sind die in dieser Rubrik erwähnten Sprengkapseln zur Selbstzerstörung gemeint.

    Grüße

    george

  • Hallo Svetlana,

    ich denke auch, daß es sich um eine Zündvorrichtung handeln könnte. Ich fand etwas über einen Sprengkörper mit Uhrwerkzünder, der als Höllenmaschine bezeichnet wurde.

    Wenn ich das richtig verstehe, dient das Uhrwerk nur dem Scharfmachen der Ladung. Die Zündung wird dann über Erschütterung ausgelöst.

    Gruß Christian

    Dankbar für Informationen über: (Pz)PiBtl 51, PzPiErsBtl. 19, PiBtl 675 (116 PD), PiBtl 203 (203 ID)

  • Guten Morgen,

    vielen Dank euch beiden für die Erklärungen. Jetzt kann ich wieder beruhigt schlafen ;)

    Viele Grüße aus Berlin

    Svetlana

  • Hallo,

    "Höllenmaschine" war Anfang des letzten Jahrhunderts ein gebräuchlicher Begriff für einen selbstgebauten Sprengsatz. meist wurde Sprengstoff aus Steinbrüchen oder der Forstwirtschaft verwendet. Derartige Anschläge waren in der ersten Hälfte des Jhds. recht häufig, meist um unliebsame Konkurrenten in Liebe oder Geschäft aus dem Weg zu räumen.

    Bei mir in der Nähe stand 1912 der herrschsüchtige und als gewalttätig bekannte Bruder der Braut der Beziehung im Wege. Als er zur Arbeit war, bohrte der Verlobte der Schwester ein Loch von außen in die Hauswand. Die Braut legte ein mit einer Sprengpatrone aus dem Steinbruch gefülltes Eisenrohr unter das Bett des Bruders und führte die Zündschnur durch das Loch nach außen. Nachts, als der Bruder schlief, zündete der Verlobte die Zündschnur an, O-Ton Zeitung: Die Eingeweide hingen zusammen mit dem Stroh der Bettstadt an der Zimmerdecke. War natürlich ein Scheiss-Idee, wer dafür verantwortlich war, lag sofort auf der Hand.

    Nur zur Verdeutlichung, was mit Höllenmaschine gemeint war...

    Bleibt die Frage: Wer hat die Bombe ins Auto gelegt?

    Grüße

    Thilo

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