Zugehörigkeit welche Einheit (= Polizei-Bataillon 317)

  • Hallo bin durch Zufall auf Eure Seite gestoßen.

    Ich bin nun Rentner, habe viel Zeit und versuche die Schicksale meiner Familie ein bisschen aufzuarbeiten.

    Hier geht es um den 1. Mann meiner Mutter. Die wohl erste, einzige und größte Liebe.

    Von Ihr weiß ich nur, dass er angeblich bei der Waffen SS war. Hier kann ich keinen Hinweis erkennen.

    Er ist ca. 8 Wochen nach Beginn des Einmarsches in Leppel gefallen. Zu dieser Zeit war ja die Front mindestens 300 km weiter.

    Angeblich sind die zu 5. in einen Partisanenhinterhalt geraten und dann mit Messern zerfleischt worden.

    Irgendwie habe ich den Verdacht, dass er als Polizist (was er schon ab Anfang der 30er Jahre war) dort bei den Einsatzgruppen tätig war.

    Meiner Mutter zerstöre ich mit meinen Nachforschungen nicht die gute Erinnerung, sie ist schon lange tot.

    Wäre nett wenn Ihr mir helfen könnt ein bisschen Licht ins Dunkel zu bringen.

    Gruß Friedrich

  • Hallo,

    es gibt Spezialisten zum Thema Polizei, ich kann Dir aber sagen, daß mindestens die beiden Fotos oben und darunter links ihn als Polizisten zeigen. Das Abzeichen an der Mütze gibt den Hinweis.

    Gruß,

    JR

  • Guten Morgen Friedrich,

    Auf dem ersten großen Bild ist der Mann Unterwachtmeister der Polizei. So viel kann ich schon mal sagen.

    Gruß Colin

    Suche alles zu: Feuerlöschpolizei/Feuerschutzpolizei, Panzer Werstatt/Instandsetzungs Regiment/Abteilung FPR/Korps Hermann Göring, HJ Bann 181 Flöha/ i.Sa.,

    Kampfraum Mittelsachsen 1945 (Flöha, Frankenberg, Eppendorf, Oederan, Freiberg) und Erzgebirge

    Gruß Colin

  • Guten Morgen, Friedrich,

    willkommen im FdW. Mit einem Namen, Geburts- oder Sterbedatum könnte man mal nachschauen, ob es zum ersten Mann Deiner Mutter eine Gräberkarteikarte gibt. Anhand dieser hätten wir auch die Einheit.

    Und dann ziehen wir am besten vom Sub Uniformen mal um ins Sub zu den Polizisten.

    Beste Grüße

    Diana

    Die Frau ist die einzige Beute, die ihrem Jäger auflauert (Ingelore Ebberfeld)

  • Hallo Natu 02, das wäre ja super.

    Sein Name ist Heinrich Tuszick, geboren Juli 1911, gefallen 15.08.1941. Begraben in Lepel mit 4 weiteren Kameraden. Es ist niemand aus der Familie noch da. Den Juli 1911 habe ich aus einem Eintrag in einem Fotoalbum.

  • Hallo IR75, ja er war vor dem Krieg bei der Polizei. Das obere Foto wurde ja von einem Fotographen gemacht. Ich kann nirgendwo erkennen ob diese Bild vor dem Krieg gemacht wurde. Das Bild darunter ist aber bestimmt schon aus Kriegszeiten. Es gibt noch Bilder von der Zugfahrt nach Russland da haben die aber Schiffchen auf vermutlich mit dem gleichen Emblem. Dann gibt es noch ein Bild da sitzen die auf einem Panzerrohr mit Schirmmütze mit ich glaube gleichem Emblem. Na ja dann auch in einer Stadt vor einem ziemlich sicher russischen Gebäude.

  • Hallo Natu 02, das wäre ja super.

    Sein Name ist Heinrich Tuszick, geboren Juli 1911, gefallen 15.08.1941. Begraben in Lepel mit 4 weiteren Kameraden. Es ist niemand aus der Familie noch da. Den Juli 1911 habe ich aus einem Eintrag in einem Fotoalbum.

    Hallo Friedrich,

    Vielen Dank für die Informationen. Leider finden die WAST-Karten (bei ancestry.de) Nicht Ihre relative Todesaufzeichnung und die Chance, die Einheit durch diese Methode zu finden, scheint geschlossen. Dies geschieht in einigen Fällen.

    Gruße,

    Gerard

  • Hallo zusammen,

    doch, es gibt eine Gräberkarteikarte, auch einen Eintrag im Berliner Sterberegister.

    Demnach gehörte der Wachtmeister der Schutzpolizei Heinrich Karl Tuszik dem Polizei-Bataillon 317 an. Er wurde bei einem Partisanenüberfall getötet.

    Beste Grüße

    Diana

    Die Frau ist die einzige Beute, die ihrem Jäger auflauert (Ingelore Ebberfeld)

  • Man jetzt bin ich aber platt. So was findet man raus? Damals sollten noch die Personen Ruck, Fankenberger, Laciski und Stucke bei diesem Überfall dabei gewesen sein. Was für mich natürlich viel wichtiger wäre etwas über meinen Vater zu erfahren. Er war deutlich älter als Tuszick und war im 2. Weltkrieg unabkömmlich. Dadurch hat er meine Mutter kennengelernt, der Schlingel. ;)Er war aber im 1. Weltkrieg. Gibt es da auch solche Archive.

  • Lieber KWER, dass ist mir aber jetzt unheimlich. So etwas kann man heute noch nachvollziehen? Das muss ich mir in Ruhe mal durchlesen. Ich frage mich nur, warum hat meine Mutter von Ihm als Angehöriger der Waffen SS gesprochen. Ich habe hin und wieder gehört, dass die sogenannten Einsatzgruppen in erster Linie von der Polizei gestellt wurden. Hat das den Hintergrund? Aber er ist es auf jeden Fall, der Geburtsort stimmt auch.

  • Ich habe ein bisschen weiter gelesen!

    Wachtmeister Tuszik muss noch Zeit gehabt haben, vom Wagen abzuspringen. Er wurde von den ersten Schüssen am linken Arm und in der Seite verwundet. Er wurde am anderen Morgen etwa 300 Meter westlich der Straße nur noch mit einem Socken, Hemd und Hose bekleidet und seiner Erkennungsmarke gefunden.

    Wahrscheinlich ist er dorthin verschleppt worden; ein Schuss durch den Hals mag ihm den Tod gebracht haben, verstümmelt war er nicht. (Dellen, S. 127)

    Das hat meine Mutter auch anders erzählt. Laut Ihrer Aussage wurden die 5 durch Messerstiche quasi zerfleischt.

  • Hallo zusammen,

    doch, es gibt eine Gräberkarteikarte, auch einen Eintrag im Berliner Sterberegister.

    Demnach gehörte der Wachtmeister der Schutzpolizei Heinrich Karl Tuszik dem Polizei-Bataillon 317 an. Er wurde bei einem Partisanenüberfall getötet.

    Beste Grüße


    Hallo alle,

    Ah, dieser Mann wird mit einer anderen Schreibweise gefunden ! Heinrich Tuszick, vs

    Name: Heinrich Tuszih

    [Heinrich Tuszik]

    Rang: Wm d Sch

    Geburtsdatum: 13. Jul 1911

    Geburts­ort: Frankfurt a/M

    Militärische Einheit: Pol Batl 317

    Sterbedatum: 18. Aug 1941

    Sterbeort: Adamowka

    Identifikationsnummer: G-A 242/0947

    'Partisanenuberfall'

    Gruße,

    Gerard

  • Hallo Leute ich bin jetzt ganz nervös, bitte entschuldigt wenn ich Euch nerve. Kann man auch was von meiner Mutter herausfinden. Sie muss wohl nach seinem Tot und dem Tot des Kindes Ingrid (bei oder kurz nach der Geburt) als Flakhelferin eingezogen oder freiwillig angefangen haben. Es gibt einige Bilder von Ihrer Ausbildung in Wien. Sie wurde dann im Oktober schwanger und im Juli 43 kam mein Halbbruder auf die Welt. Die lebten damals wieder in Frankfurt. Sie wurde dann als junge Mutter in die Rhön evakuiert. In dem Ort lebten Verwandte von Tuszik. Ja dann kam mein Vater ins Spiel. Er fuhr damals die Milch der Bauern in die Molkerei. Ein 20 Jahre älterer Mann, ein bisschen Dorfprominenz halt ein gestandener Mann würde man sagen. Dann das Baby und die Bauern waren mit solchen einquartierten auch nicht glücklich.

  • Hallo Friedrich2702,

    heute scheint dein Glückstag zu sein. 8);):thumbup:

    Zum Vorfall und den Grabstätten habe ich in meiner Sammlung auch noch ein weiteres Foto gefunden.

    01.jpg 02.jpg

    Rückseitige handschriftl. Orig. Beschriftung des Fotos:

    "Sept. - August 1941"

    Beste Grüße

    Daniel

    "Mit den falschen Selbstgewissheiten derjenigen, die sich für bessere, stets auf der richtigen Seite befindliche Menschen halten, ist aus dem Nationalsozialismus nichts zu lernen." Götz Aly

    Edited once, last by Policeman (March 2, 2021 at 7:01 PM).

  • Ich frage mich nur, warum hat meine Mutter von Ihm als Angehöriger der Waffen SS gesprochen. Ich habe hin und wieder gehört, dass die sogenannten Einsatzgruppen in erster Linie von der Polizei gestellt wurden. Hat das den Hintergrund? Aber er ist es auf jeden Fall, der Geburtsort stimmt auch.

    Hallo Friedrich2702

    Wir hatten hier im Forum schon mal eine heftige Diskussion wer was wann über die Verbrechen in Osten gewusst hat!

    Die Einsatzgruppen waren in vorderster Linie bei den Verbrechen dabei!

    Nicht alleine sondern mit andere Einheiten zusammen.

    Ich erinnere an die Diskussion über die"saubere" Wehrmacht!

    Die gar nicht so sauber war!

    Je nach dem was deine Mutter wusste, hört sich Waffen SS besser an.

    Die Waffen SS wurde früher oft als Eliteeinheit dargestellt.

    Gruß Arnd