Deutsche Küsten Batterie von Saint Marcouf / Frankreich Normandie

  • Schönen Abend,

    Mein Vater erlebte und überlebte ( 78 Soldaten ) den D day in die MKB Saint Marcouf /Normandie / US Utah Beach Zone

    Sein Dienst machte er bei der 6. Kp.Grenadier-Regiment 919, 709. Infanterie-Division

    Nun suche ich alles mögliches ( infos, Bilder, usw) über diese Einheit...

    MFG

  • Hallo John,

    auch bei Paul Carell "Sie kommen" findet sich ein Kapitel zu Ohmsen und seiner Batterie.

    Die Grenadiere der 6./GR 919 der 709. ID waren infanteristische Nahsicherung der Batterie.

    Bei der Erstellung des o.g. Buches von Keusgen lebte der Kp.Chef noch. Er verweigerte jedoch die Zusammenarbeit.

    Ich meine dagegen bei Carell wirkte er (noch) mit.

    Dein Vater müsste dann in Cherbourg in Kgf. geraten sein oder er verblieb als Verwundeter in der Batterie und geriet dort in Kgf.???

    Viele Grüße

    Andre

  • Hallo,

    Fsms,Jue Eumex, Andre

    Danke für die Links, Eingentlich ist diese Suche die Folge meine Ahnenforschung Seit 20 Jahren. Schade das ich mir erst vor ein Jahr dazu widme.. Ausser ein bild meines Vater, Militär in St Marcouf (muss ich noch in die Familien Papiere finden) habe ich nur seltene wörtliche infos und erlebte Ereignisse , meines Vater zu dessen Krieg Episode. Er war nun durch die Hölle gewesen, und sicher wollte er sich nicht auf diese schwere Zeit verbreiten.....Immerhin er war damals 39 Jahre alt ( wie die meisten seine Kameraden....also keine Greenhorns.....verheiratet mit Zurück gelassene Familie.....

    Den Buch von Helmut v Keusgen habe ich auch durchgelesen.> Gut geschrieben, Hilfe reichlich und schön dokumentiert !

    Eine Frage stelle ich mich doch : es ist merkwürdig wie ( Laut Hemut v Keusgen) ein Seelig schwer getroffener Wehrmacht Veteran in 1973 ,frei in der Natur herumlief ? Wie Kamm er durch ?

    Andre, mein Vater ist ohne verletzung durchgekommen ( aber schon spätere Chronische Herz Nerfen Erkrangung ) > tägliche Bombardierung >Aprli/Juni 1944) und In die 78 Ohmsen Gruppe die Verletzte mit tragte....

    Die Marine/Artillerie war in den Bunker.....Die Granadiere standen eben mit MG draussen....bis in die letzen Stunden.....In Cherbourg wurde abgegeben....

    Als KG wurde mein Vater im Camp Butner North Carolina USA deportiert..In 1947 befreit...Dann retour nach Deutschland,in Geislingen....wollte vieleicht Hauptmann H Treiber besuchen um infos für die Suche nach die eigene Famille ( Gefluchtet von SiebenBürgen zu Fuss .....) das ist eine andere Geschichte...

    Schönen Abend

    MFG aus Frankreich..

    John45

    PS Möchte mich gerne den Buch " Sie kommen" von P Carrell beschaffen...Link dazu ??

  • Hallo, Thomas,

    es scheint das die Beschreibung von Helmut v Keusgen bis heute, Wahrheitlich die beste sei. ,,,,,

    Aber wie mein Vater damals erzählte ...Deutsche wurden unnötige Opfer von Deutsche .....um einige Tage die Abgabe zu verschieben....

    Schônen Sonntag....

    John

    MFG aus Frankreich....

  • N´Abend!

    Anbei ein Ausschnitt der „Befestigungskarte für Nordfrankreich vom OB West, Stand Mai 1944" bzgl. sämtlicher deutschen Befestigungen in der Normandie. Die Einheiten habe ich daneben geschrieben. Auf der Karte erkennt man auch recht gut die bereits überschwemmten Gebiete.

    Für die 709.Inf.Div. möchte ich auch auf die FMS-Signaturen B-845 mit dem Inhalt: "Persönliche Erinnerungen von Generalleutnant von Schlieben über die Kämpfe der 709.Inf.Div. in der Normandie" sowie B-844 "Kampfgruppe Keil" verweisen.

    Grüße

    Sven

  • ... ein Kapitel zu Ohmsen und seiner Batterie ...

    Hallo,

    zu den Küstenbatterien in den Landungsabschnitten gibt es bereits einen Forumsbeitrag, darin hatte ich vor einiger mal ein paar Informationen zur Batterie Ohmsen und in Verbindung dazu Berichte zur Verleihung des Ritterkreuzes und der Nennung im Wehrmachtsbericht eingestellt: Die Küstenbatterien der Landungsküste (D-Day)

    Gruß, J.H.

    Edit: Hier mal ein paar (gekürzte) Meldungen zu den Kämpfen der Marineküstenbatterie Marcouf ab dem 6.Juni 1944, weiterführend auch der Eintrag zur Marine-Artillerie-Abteilung 260, dort auch ein Hinweis auf die KTB der Abteilung.

    Quellen: LdW u. Kriegstagebuch der Skl vom Juni 1944

    6.6.44

    05.41 Uhr meldet Seeko Normandie: Mit Batterie Longues keine Verbindung. Batterien Ostküste Cotentin feuern auf Landeboote. Auf Battr. Marcouf liegt Feuer von See. …

    07.30 Uhr hat sich bei Gruppe West aus den vorliegenden Meldungen folgender Überblick ergeben:

    … Battr. Marcouf hat Gegner erfolgreich beschossen, ein Feindfahrzeug versenkt, auf einem Feindkreuzer Treffer erzielt. …

    09.12 Uhr übermittelt Seeko Normandie Meldung von Marcouf: „Sehr viele Landungsboote im Anmarsch unter Schutz von Schlachtschiffen und Kreuzern.“ …

    09.19 Uhr meldet Seekdt. Normandie: „Raum um Marcouf unter schwerem Artl.Feuer“. …

    6) Battr. Marcouf meldet Treffer auf Feindkreuzer, ferner 1 Schiff detoniert. …

    14.00 Uhr … In den ersten Nachmittagsstunden sind von Battr. Marcouf zeitweise alle Geschütze ausgefallen. Die Besatzung rechnet jedoch noch mit teilweiser Wiederherstellung der Feuerbereitschaft.

    19.32 Uhr meldete Seeko Normandie, daß 18.10 Uhr Battr. Marcouf und vermutl. Heeresbattr. 3/1261 unter Seebeschuß von Kreuzern lag. Das intakte Geschütz der Battr. Marcouf hat Zerstörer zum Abdrehen gezwungen. …

    22.00 Uhr meldet Gruppe West, daß Angriffsschwerpunkt zweiten Grades zwischen St. Vaast und Vire-Mündung mit Hauptdruck südlich Marcouf unter Kontrolle liegt. …

    … Die Marineküstenbatterien haben zusammen mit den Heeresküstenbatterien offenbar die Hauptlast des fdl. Angriffs zu tragen gehabt. Über das Schicksal der einzelnen Batterien ist näheres noch nicht bekannt. Besonders starker Bekämpfung war offenbar die Battr. Marcouf ausgesetzt, die von Land her angegriffen mehrfach ihren Besitzer gewechselt hat. …

    7.6.44

    07.53 Uhr meldet Seeko Normandie erneut laufend starke Verbände von Lastenseglern in Richtung südl. St. Vaast und im Raum Isigny – Carentan, ferner Fallschirmabsprünge südwestlich Marcouf. …

    08.05 Uhr … Von Batterie Marcouf wird noch ein Geschütz feuerbereit gemeldet, nachdem 3 Geschütze ausgefallen sind, darunter 2 durch Volltreffer von 38cm-Schiffsgeschützen. …

    11.03 Uhr meldet Seeko Normandie Batterie Marcouf von Fallschirmtruppen eingeschlossen. Batterie lag außerdem unter Seezielbeschuß. Seeko Normandie hat der Batteriebesatzung befohlen, sich auf Entsatztruppe durchzuschlagen. Dieser Befehl wird von Adm. Kanalküste aufgehoben, Batterie soll bis zum letzten Mann gehalten werden. …

    8.6.44

    07.31 Uhr meldet Seeko. Normandie, daß seit Hellwerden Batteriestellungen Marcouf und 2/1261 erneut unter Feuer schwerer Schiffsgeschütze liegen. …

    12.42 Uhr … Marcouf unter Seebeschuß, Einnebelung. Battr. im Kampf mit fdl. Infanterie, bisher Einzelfeuer. …

    19.10 Uhr … Battr. Marcouf war 14.20 Uhr eingeschlossen. Gegenstoß ist im Gange. …

    22.20 Uhr … Marcouf freigekämpft. …

    9.6.44

    03.32 Uhr wird aus eigenem Funkverkehr entnommen, daß Verluste bei Heeresküstenbatterie gering sind, bei Marcouf weitere Verluste. Batteriechef leicht, Battr.Offizier schwer verwundet. Noch übrig gebliebene GV-Heimat-Soldaten weich, müssen zum Kampf gezwungen werden, Battr. durch Heer schwach verstärkt und diesem unterstellt.

    21.20 Uhr meldet Gruppe West:

    1.) 8.6. 21.57 Uhr Batterie Marcouf wieder freigekämpft. …

    10.6.44 ...

    15.42 Uhr meldet Seeko. Normandie weiter stärkste Schiffsansammlungen vor St. Vaast und Insel Marcouf außer Schußbereich und Seebeschuß der Batterie. … Battr. Marcouf befindet sich noch in unserer Hand. …

    20.50 Uhr übermittelt Gruppe West Meldung Seekdt. Normandie von 03.15 Uhr. Danach Batterie zwischen Barfleur und Marcouf wiederholt unter schwerem Seebeschuß. … Battr. Marcouf tagsüber unter Artl- und Granatwerferfeuer, in der Nähe Panzer. ..

    11.6.44

    02.34 Uhr meldet Seeko. Normandie über Lage vom 10/6.:

    … Battr. Marcouf 1900 Uhr auf Befehl KVA-Kommandeur geräumt. Restbesatzung 80 Mann von Gesamtstärke 297 einschl. 30 Italiener und 50 Pioniere in Landverteidigung eingesetzt. … Leuchtgeschütz Marcouf in Landfront aufgestellt …

  • 10.6.44 ...

    15.42 Uhr meldet Seeko. Normandie weiter stärkste Schiffsansammlungen vor St. Vaast und Insel Marcouf außer Schußbereich und Seebeschuß der Batterie. Battr. Marcouf befindet sich noch in unserer Hand. .....

    Wenn man sich an die Schuss Weite der 21 cm Kanonen von St Marcouf ( bis 33 Km) nachgeht ..... .kann man sich auf diese Meldung der See Kom. in Cherbourg einige Frage stellen......


    Îlot St Marcouf.jpg

  • Wenn man die MKB von Saint Marcouf erwännt, dann müssen wir auch die nahliegende HKM von Azéville hinzufügen..

    Die Schicksale diese beiden Batterien sind eng zusammen gebunden....obwoll die eine zur Heermacht und die andere zur Marine gehörten....

    Auf den beiden Gelände wurde die 6 Grenadier Kompanie vom 919er Infanterie Régiment des 709 Infanterie Division als "nah Unterstützung" zugefûgt.

    Hiermit die Luftaufnahme zur Azéville HKB . Heutzutage auch als Privat Museum zu besichtigen.Batterie Alzéville Normandie.jpg

  • Hallo,

    tatsächlich ist das Schicksal der beiden Batterien eng miteinander verknüpft.

    Die Marine-Batterie St. Marcouf liegt vor der Heeres-Batterie Azeville, daher konnte Ohmsen "Feuer auf die eigene Stellung" anfordern. Umgekehrt funktionierte es nicht.

    Ich meine ein gravierender Unterschied ist in St. Marcouf setzte sich der Kommandant mit den Marschfähigen erfolgreich ab, in Azeville kapitulierte er und (kleine) Teile der Marschfähigen setzten sich offenbar ohne ihn ab.

    Viele Grüße

    Andre

  • n' Abend,

    Ja die beide Gelände waren zwar verknüpft ...aber sehr unterschiedlich geleitet !

    Azéville HKB war eine Infanterie Stelle ...und H Treiber , Gelände Offizier gab den Befehl um seine Beobachtung Kasematte von eigene 10,2cm

    Kanonen zu beschiessen ( Die ganze Batterie war mit US Soldaten umringt). Er hatte Rückzug Befehl von Artillerie Kommandeur General von Schlieben bekommen ! Nun war der Rückzug und wurde durchgefürt.. ( also kein kapitulierung ).

    Leutnant Hans.Kattnig wollte nicht aufgeben...und blieb mit einige Freiwillige am Platz..... musste trotz gesammte Tapferkeit aufgeben.....(er bedauerte jahrelang seine Entscheidung....und war der Meinung er hätte einige Kameraden das Leben geschonnt !)

    MKB St Marcouf gehörte zur Marine....und hatte andere Befehle nachzugehen.....immerhin Batterie Offizier Walter Ohmsen ,als sein Gelände auch komplet durch die US Infanterie zum fallen drängte, nahm Ohmsen die gleiche Entscheidung wie H Treiber in Azéville : er liess die Aera von St Marcouf durch de Kanonen

    von Azéville bombardieren....die US Infanteristen wurden zurückgestossen... Die neue Lage ermöglichte den Rückzug W.Ohmsen's 78 Mann Gruppe...

    Also laut mein Vater Erzählungen....war da ein unglaublicher Chaos.... Befehle,Konter-Befehle, nicht genügende Munition ;Halbe Batterie unfertig..unerfahrene Soldaten ( die Jungen ( viele 17 jährige ) verältete Kanonen ( französiche 10,2 cm von 1914) usw....

    Wie mein Vater sagte...mann kann nur geben was man nun hat.......

  • ... Eine Frage was bedeutet GV-Heimat-Soldaten ??? ( Einheit, Regiment ?...

    Hallo,

    GV-Heimat bedeutet, dass diese Soldaten aufgrund von akuten Erkrankungen oder früheren Verwundungen nur noch als Garnisons-Verwendungsfähig für einen Dienstposten in der Heimat eingestuft waren, also wegen ihres Gesundheitszustandes eigentlich nicht mehr zum Kampf an der Front tauglich waren und dort hätten eingesetzt werden dürfen. Im Fall der Batterie Marcouf könnte dies auch als abwertende Bemerkung gemeint sein, da die Einheitsführer vor Ort in ihrer Meldung an die Skl wohl enttäuscht von der Kampfbereitschaft der Marine-Batteriebesatzung waren.

    Gruß, J.H.

  • Hallo J.H,

    Danke für die Définition....die mir nicht bekannt war. Aber die Lage an die Atlantik Küsten waren tatsächlich so !

    Bis anfang 1944 galten die Küsten Abwehr Anlagen als " erholung " Plätze für die Ost Front Verlätzte....Keine Gefächte, und auch wenige einheimische widerstand Angriffe ! Also eine ruhige Zeit ...

    In St Marcouf /Alzeville waren auch "Ost Bataillonen" dabei....(also nicht Deutsche ) > Russen, Georgianer, usw..) von denen man verlangte für die Wehrmacht

    in Frankreich gegen gelandete Amerikaner und Engländer zu kämpfen.....nachdem sie an die schwere Ost Front mit machten....Fast alle zwischen 30..40 jährige,.die aber mit harte Kriegfeuer Tauffe schon lange "promoviert" waren.Ein Teil der Verteidiger waren unerfahrene 17 jährige.Chef Ohmsen war dann auch nur 33 Jahre alt.und bekam am D. Day eigene Feuer Tauffe ! Die "abwertende Bemerkungen" scheinen mir da am falschem Platz gewesen ...Die Infanterie und Marine Kommandatur war schon am 7/6/44 samt Gepäck schon nach Cherbourg geflohen......( Laut Batterie officier Alzéville/St Marcouf...) Es waren also "die Alten" nicht kampfähige die am längsten die Anlagen hielten.....und am Dday 680 Tonnen Bomben über den Kopf bekamen.....

    Schönnen Woch Ende....

    MFG

    John45

  • Hallo!

    Bis anfang 1944 galten die Küsten Abwehr Anlagen als " erholung " Plätze für die Ost Front Verlätzte....Keine Gefächte, und auch wenige einheimische widerstand Angriffe ! Also eine ruhige Zeit ...

    ... mir liegen Feldpostbriefe von Angehörigen des Gren.Rgt.1058 vor, der knapp 12 Kilometer südlich zu dem Zeitpunkt bei Saint-Côme-du-Mont lag und er schrieb Mitte Mai 1944 Folgendes an seine Familie:

    "... Die alten Frankreich-Soldaten, d.h., die schon lange hier liegen, haben ja keine Ahnung von den Leistungen ihrer Kameraden an der Ostfront. Selbst wenn hier kein Kriegsschauplatz werden sollte, so ist es bei weitem nicht so wie im Osten ..."

    Die Infanterie und Marine Kommandatur war schon am 7/6/44 samt Gepäck schon nach Cherbourg geflohen.

    ... das ist nicht ganz richtig bzw. kaum möglich, denn der offizielle Befehl für die Teilung der Kräfte vor Ort (KG Hellmich und KG von Schlieben) wurde erst am 16.6.1944 erlassen und vorher denkbar kaum möglich gewesen, mal von diziplinarischen oder kriegsrechtlichen Maßnahmen abzusehen.

    Grüße

    Sven

    Suche alles über die 91. Luftlandedivision und 77.Infanterie-Division