Frage zum Hubschrauber Fa 223 "Drache": Wer waren die Insassen beim Absturz am Mont Blanc v. 4.12.43 ( "Brennecke" und "Dr. v. Gottberg" ) ?

  • Hallo Forumskollegen,

    habe meine Frage mal hier bei der "Fliegenden Truppe" eingestellt, wenngleich der "Drache" ja bevorzugt für das Heer und auch für die Marine konzipiert war...

    Zur Sache:

    Derzeit arbeite ich mich durch erhalten gebliebene Unterlagen zu diesem Fluggerät durch, da mich die Zeit Fockes in Oberschwaben ( Laupheim und dann Ochsenhausen ) näher interessiert. In diesem Zusammenhang erstelle ich gerade auch eine Auflistung, welche Flugmuster tatsächlich gebaut wurden, was mit ihnen erprobt oder welche Einsätze mit ihnen geflogen wurden und wann und wo sie letztlich zerstört wurden.

    ( Kommt am Schluß dann hier ins Forum ).

    Bei einem Absturz gibt es aber viele unsinnige Meldungen, die zumeist einer näheren Überprüfung nicht standgehalten haben. ( Beispiel: der Hubschrauber hätte bei seinem Absturz "Teile einer "V 2" auf den Berg transportiert"... - dabei kann es sich mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nur um die Fehlinterpretation eines Tippfehlers handeln, da es sich bei dem Flugmuster um das " V 12", das zwölfte, gebaute Versuchsmuster der Reihe, gehandelt hatte.. ;) .

    Andere, sinngebende oder sogar belegbare Interpretationen haben sich während der Nachprüfung der Vorgänge nicht ergeben bzw. früher publizierte "Vermutungen" konnten widerlegt werden.

    Konkret handelt es sich um die Fa 223 " V 12 ", die am 4.12.1943 am Fuße des Mont Blanc bei Chamonix abgestürzt ist.

    Insassen waren zu diesem Zeitpunkt:

    ein "Oberleutnant (?) Brennecke"

    und ein

    "Dr. v. Gottberg" , zu dem sich in einem Zeitungsbericht (ohne Angabe der Zeitschrift) aus der Nachkriegszeit der Hinweis findet, daß es sich um einen "Sprengstoffexperten" gehandelt haben sollte.

    Doch warum sollte bei dieser Flugreise in die "Französischen Alpen" ein Sprengstoff-Experte / Chemiker an Bord gewesen sein?

    Da ich in den Weiten des www bei dem Nachnamen (Dr.) v. Gottberg nur auf andere Personen gestoßen bin nun hier der Versuch, ob vielleicht jemand aus der Forums-Gemeinde etwas zu den beiden Personen sagen kann.

    ( Nebenbei: mir liegen die schriftlichen Mitteilungen von Carl Bode, dem "Chef-Testpiloten", und vom zweiten Testpiloten, Herrn Gerstenhauer, vor, die beide in der Nachkriegszeit zu dem Absturz verfaßt haben. Da wird als Absturzursache die Vereisung der Bespannung der Rotorblätter genannt. Auch Bilder von Wrack und dessen Bergung / Zerlegung gibt es. Angaben zu einem Transportgut im Zusammenhang mit der Aggregat 4 - Rakete sowie zum Grund des Mitflugs dieses Herrn Dr. v. Gottberg sind darin jedoch nicht enthalten... ).

    Es bleibt spannend.

    Herzlichen Dank im Voraus

    und einen schönen Tag.

    Uwe

    ,

    An Informationen zur Heeres-Neben-Muna Kupfer, Muna Siegelsbach, Muna Urlau, Muna Ulm und zur Aggregat 4 - speziell Logistik für den Verschuß und den Eisenbahntransport- interessiert.

    Edited once, last by MunaLisa (February 25, 2021 at 10:02 AM).

  • Hallo uwys,

    Danke für den "Versuch".. ;)

    ( ist mir ja auch mehrmals so gegangen - man denkt erst: "jetzt hat man den gesuchten", doch dann ist es einer der mehreren anderen mit diesem Namen in dieser Zeit.... )

    Herzlliche Grüße

    Uwe

    An Informationen zur Heeres-Neben-Muna Kupfer, Muna Siegelsbach, Muna Urlau, Muna Ulm und zur Aggregat 4 - speziell Logistik für den Verschuß und den Eisenbahntransport- interessiert.

  • ... ein "Dr. v. Gottberg" , zu dem sich in einem Zeitungsbericht (ohne Angabe der Zeitschrift) aus der Nachkriegszeit der Hinweis findet, daß es sich um einen "Sprengstoffexperten" gehandelt haben sollte ...

    Hallo,

    alleine vom Todesdatum und -Ort her wäre diese Person naheliegend, es könnte sich vielleicht auch um einen Sonderführer (Mitarbeiter der Firma Focke-Achgelis?) gehandelt haben:

    Quelle: Gräberdatenbank Volksbund u. Bundesarchiv/Invenio

    Gruß, J.H.

    Nachname: v. Gottberg

    Vorname: Klemens

    Dienstgrad: Flieger

    Geburtsdatum: 14.08.1905

    Geburtsort: Bartenstein

    Todes-/Vermisstendatum: 04.12.1943

    Todes-/Vermisstenort: bei Lyon

    Klemens v. Gottberg ruht auf der Kriegsgräberstätte in Dagneux. Endgrablage: Block 1 Reihe 1 Grab 7

    Edits: Wenn man da systematisch rangeht, fällt vieles leichter... :rolleyes: Weiterführend siehe auch hier: https://aviation-safety.net/wikibase/144218

    Nachname: Brenneke

    Vorname: Klaus

    Dienstgrad: Oberleutnant

    Geburtsdatum: 08.08.1916

    Geburtsort: Düsseldorf

    Todes-/Vermisstendatum: 04.12.1943

    Todes-/Vermisstenort: westlich Chamonix

    Klaus Brenneke ruht auf der Kriegsgräberstätte in Dagneux. Endgrablage: Block 1 Reihe 1 Grab 8


    R 9361-III/21263
    Brenneke, Klaus

    Bestandsbezeichnung: Sammlung Berlin Document Center (BDC): Personenbezogene Unterlagen der SS und SA

    Geburtsdatum: 8.8.1916

    Geburtsort: Düsseldorf / Westfalen

    Unterlagenart: Sachakte

    Alte Signatur: VBS 283 / 6005005295

    Benutzungsort: Berlin-Lichterfelde

  • Hallo Uwe,

    bei dem Flugzeugführer handelt es sich um Oberleutnant Klaus Brennecke, Quelle Flugzeugunfälle und Verluste bei Schulen und sonstigen Dienststellen BA/MA RL 2/III 777. Dort wird leider nur 1 weiterer Fluggast als tot angegeben, ohne Namen. Als Absturzort ist "bei Gervain" vermerkt.

    In der Zeitschrift Jet & Prop, Heft 5 und 6 aus dem Jahr 1996 gibt es einen Bericht zur FA 223. Dort wird der Begleiter als Fl.Stabsing. Klemens von Gottberg angegeben.

    Nach dieser Quelle ...

    https://adelsquellen.de/adelsforschung2/anzeig02.htm

    war er Doktor der Chemie (soweit es denn der Richtige ist).

    Die beiden Artikel in Jet & Prop gehen genau in die Richtung Deines Vorhabens. Solltest Du Interesse daran haben, melde Dich bitte per PN.

    Viele Grüße

    Helmut

  • Hallo,

    anbei ein Bild der Fa 223 V12, St.Kz. DM+SP.

    Brenneke (Brennecke) gehörte zum Lehr- und Erprobungskommando 24.

    Der Unfall passierte in Schlechtwetter bei Überlandflug nach Chamonix.

    Der Absturz erfolgte im Gemeindegebiet von Passy, ca. 15 km westl. Chamonix

    genauer: oberhalb von Passy, am Berghang zwischen dem Plateau d'Assy und unterhalb des Sanatoriums Martel de Janville.

    Die Geländehöhe beträgt hier etwa 1000 - 1100 m NN.

    Der Absturz erfolgte nach Strukturversagen der Steuerstange am Rotorkopf des rechten Rotors.

    Da ist dann nichts mehr zu machen.

    Viele Grüße, Uwe K.

    Fa223_V12.jpg

    "Was sprechen die Diesel, Johann? - Die Diesel sind zufrieden, Herr Kaleu."

  • Hallo,

    ein paar Info-Brocken habe ich auch gefunden

    Aus „http://www.myheritage.de

    Rudolf Klemens von Gottberg, Dr. phil., 1905 – 1943, Sohn von Rudolf Heinrich von Gottberg und Anna von Gottberg. Rudolf hat 2 Geschwister: Friedrich Kurt von Gottberg und ein weiteres.

    Hat Margaretha (Greta) von Gottberg geheiratet. Sie haben ein Kind bekommen. Rudolf starb am Tag Monat 1943, im Alter von 38.

    Hier noch etwas zum Grund des Fluges, aus „military.wikia.org“:

    The V12, after completing a long cross-country flight from Germany, was flown to Mont Blanc to perform a rescue of 17 people trapped on the mountain. Unfortunately, a mechanical link failure resulted

    in a rotor disintegrating, and, although the machine touched down on its wheels, it was hurled against an embankment and the crew was killed. Quelle: Smith and Kay 1972, pp. 600–601.

    Edit: Eine Einheitsbezeichnung hatte ich auch gefunden: LuEKom24, Uwe hats schon aufgeschlüsselt

    Grüße

    george

  • Lieber Uwe,


    Doch warum sollte bei dieser Flugreise in die "Französischen Alpen" ein Sprengstoff-Experte / Chemiker an Bord gewesen sein?

    Ob meine Antwort für Dich Sinn macht musst Du selbst beurteilen. Folgendes:

    Auch heute werden von Hubschraubern Ladungen abgeworfen um z. B. genau geplante und gezielte Lawinenabgänge über Gebirgsstraßen, Ortschaften oder Skigebieten auszulösen.

    Vielleicht wollte man diesbezügliche Versuche vorbereiten. Natürlich konnte man damit auch Sperrungen vornehmen.

    Diese Verfahrensweise ist billig durch Sprengstoffpakete durchzuführen, im Unterschied zu teurer Munition, z. B. aus Granatwerfern usw.

    Gruß Karl

  • Hallo Johann Heinrich, Helmut, Uwe, George und Karl,

    ich danke Euch für die interessanten und zielführenden Hinweise und Anmerkungen recht herzlich.
    Meine Fragen sehe ich als beantwortet an. Klasse!

    Und zudem habe ich durch Euch wieder für mich "neue" Internetseiten entdeckt, die mir bisher völlig unbekannt waren.

    Herzlichen Dank dafür.

    Ich wünsche Euch noch einen schönen Tag, bleibt gesund!

    Herzliche Grüße

    Uwe

    An Informationen zur Heeres-Neben-Muna Kupfer, Muna Siegelsbach, Muna Urlau, Muna Ulm und zur Aggregat 4 - speziell Logistik für den Verschuß und den Eisenbahntransport- interessiert.

  • Hallo,

    das könnte dann mit dem "Rettungseinsatz" für die 17 am Mont Blanc festsitzenden Personen übereinpassen.

    Eventuell sollte mit Sprengstoff eine Lawinengefahr beseitigt werden.

    Grüße

    george

  • Hallo George,

    interessante Annahme, das mit dem Sprengstoff. Denkbar, aber nicht belegt.

    In einer inzwischen erhaltenen Aufstellung aus dem Nachlaß von Herrn Gerstenhauer ist eine Anmerkung von ihm enthalten, daß es tatsächlich um die Bergung von Personen ging. Bei der Erkundung einer Landestelle ist das Mißgeschick dann passiert.
    Was die konkrete Ursache des Absturzes an sich war, ob technischer Defekt oder Wandberührung durch die Rotoren oder, oder - dazu habe ich bisher noch kein "belastbares" Schriftstück aus diesen Zeiten.

    Wir kennen also inzwischen den Anlaß, warum der Hubschrauber dort war.

    Warum gerade die beiden Soldaten zu dieser Zeit im Hubschrauber saßen, wird sich auch noch klären lassen... ( Es wurde zuvor in Lyon das Personal durchgetauscht... )


    Sobald ich klar sehe und dies mit Original-Unterlagen der Beteiligten / aus dieser Zeit belegen kann, melde ich mich hier wieder.


    Herzliche Grüße und allen Beteiligten ein Dankeschön

    Uwe

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  • Hallo Freunde,

    ein kurzer Zwischenstand zur Person von Gottberg:

    - eine aktuelle Recherche beim Luftfahrt-Museum in Rechlin ergab keinen Hinweis auf diesen Herrn, er wäre wohl somit kein Mitarbeiter der E-Stelle Rechlin gewesen...

    - eine aktuelle Recherche im Kreise der Familie ergab bisher übereinstimmend "nur" den Hinweis, daß er:

    a) "Chemiker von Beruf war";

    b) "Zivilangestellter bei einer Dienststelle der Wehrmacht war".

    Ob sich vielleicht noch näheres im Sinne meiner Frage finden läßt, wird zur Zeit noch geprüft.. (Danke an dei Familie!)

    Bleibt für mich aktuell die Frage, ob man bei der WASt / BA auch Auskünfte zu solchen "Zivilangestellten" erhalten kann... Eine Anfrage geht heute noch heraus..

    Herzliche Grüße

    und ein schönes Wochenende

    wünscht Euch

    Uwe

    An Informationen zur Heeres-Neben-Muna Kupfer, Muna Siegelsbach, Muna Urlau, Muna Ulm und zur Aggregat 4 - speziell Logistik für den Verschuß und den Eisenbahntransport- interessiert.

  • Lieber Uwe,

    frag vielleicht auch mal bei der "Deutschen Gesellschaft für Luft- und Raumfahrt", Hauptsitz Bonn, nach.

    Zitat:

    "Die DGLR hat dann als Nachfolgegesellschaft sowohl die Arbeit der WGLR als auch der "Deutschen Gesellschaft für Raketentechnik und Raumfahrt e.V." (DGRR) fortgeführt."

    Vielleicht haben die noch Unterlagen. Anfragen kostet nichts.

    Gruß Karl

  • Hallo Uwe,

    Quote

    a) "Chemiker von Beruf war";

    b) "Zivilangestellter bei einer Dienststelle der Wehrmacht war".

    Biochemiker, zuletzt wohnhaft in Berlin-Zehlendorf. Kein Adressbuch-Eintrag.

    Grüße

    Thilo

    Suche alles zur Lehrtruppe Fallingbostel und zum Einsatz des NSKK in der Ukraine 1941

  • ein kurzer Zwischenstand zur Person von Gottberg:

    - eine aktuelle Recherche beim Luftfahrt-Museum in Rechlin ergab keinen Hinweis auf diesen Herrn, er wäre wohl somit kein Mitarbeiter der E-Stelle Rechlin gewesen...

    Hallo,

    möglicherweise ist Klemens v. Gottberg auch in Personalunterlagen von Focke zu finden, eine Anfrage wäre hier im Archiv möglich: http://www.focke-windkanal.de/de/alterstart.htm

    Im Buch zum Fliegerhorst Lemwerder von Herbert Wenz wird berichtet, dass durch die Umfirmierungen und Zusammenschlüsse der ehemals in der Region Bremen ansässigen Flugzeughersteller (Weserflug, Focke-Wulf, Focke-Achgelis usw.) die meisten Personalunterlagen schließlich im Archiv bei Airbus gelandet sind.

    Aus Fockes ehemaliger Hubschrauber-Entwicklungs- und Produktionsstätte bestehen n.m.K. immer noch Gebäude in Hoykenkamp, vor ca. 20 Jahren war ich mal vor Ort: http://www.garnisonschronik-delmenhorst.de/militaeranlagen/focke-werke.html

    Gruß, J.H.

  • ...

    - eine aktuelle Recherche im Kreise der Familie ergab bisher übereinstimmend "nur" den Hinweis, daß er:

    a) "Chemiker von Beruf war";

    b) "Zivilangestellter bei einer Dienststelle der Wehrmacht war".

    Lieber Uwe, geschätzter Namensvetter,

    wenn man mehr über eine Person aus dem akademisch/wissenschaftlichen Umfeld erfahren möchte, dann schaut man sich seine Publikationsliste an. Meist ergeben sich daraus Hinweise auf seine berufliche Tätigkeit oder/und das Wissensgebiet. Der digitale Bibliotheksverbund hat ja auch in Coronazeiten geöffnet. Man muss nicht mal vom heimischen Sofa aufstehen - bei der Recherche ist man sogar 100% sicher gegen Viren.:saint:

    Zu Klemens v. Gottberg habe ich nicht viel gefunden - allerdings ist seine Dissertationsschrift von 1932 an der Universität Göttingen aufgeführt:

    Titel: Untersuchungen am Allocholesterin.

    Untertitel: Untersuchungen über den Gehalt an Ergosterin im Cholesterin.

    32-Seiten, Hochschulschrift. [Anm.: meine eigene Diss. war 5 Mal so umfangreich - aber das waren schon ganz andere Zeiten.]

    Und in der Eile habe ich noch eine Zeitschriftenpublikation in JBC (Journal of Biological Chemistry) aus 1935 von ihm gefunden:

    Titel: The Absence of Allochocholesterol in the Organism. (Ref.: https://doi.org/10.1016/S0021-9258(18)75101-6 )

    zu dieser Zeit war er in der Abteilung für Chemie am Pathologischen Institut der Uni Freiburg beschäftigt.

    Er war also eher Biochemiker als Chemiker.

    Und er war auf jeden Fall ein guter Analytiker für organische und anorganische Stoffe.

    Was hat so jemand mit der Erprobungsstelle Rechlin zu tun?

    Ich vermute mal, dass er weniger "Sprengstoffexperte" als Brennstoffexperte war???

    Wozu braucht man so jemanden in der Erprobungsstelle der Luftwaffe?

    Für die Analyse von Flugbenzin, dessen Qualität und Einfluss auf die Leistung und Standfestigkeit von Flugmotoren, ..., usw..

    Welche dienstliche Aufgabe könnte er ausgerechnet bei diesem Flug gehabt haben? Ich vermute: gar keine

    Vielleicht mochte er gerne die Berge und wollte mit dem außergewöhnlichen Gerät einfach mal mitfliegen?

    Er fragte den Piloten - und durfte mit. Ein "offizieller" dienstlicher Grund findet sich dann immer.

    Auf jeden Fall war er zum falschen Zeitpunkt am falschen Ort. Für manche Dinge gibt es einfach keine sachlichen Grund - dafür aber einen menschlichen.

    Herzliche Grüße, Uwe K.

    "Was sprechen die Diesel, Johann? - Die Diesel sind zufrieden, Herr Kaleu."

  • Hallo Freunde,

    vielen Dank für Eure Hinweise, ich habe mich sehr darüber gefreut!

    Thilo: Danke für die Adress-Mitteilung, paßt zum Puzzle-Bild.

    Johann Heinrich: Der Hinweis zum Windkanal-Verein ist gut, doch dort sind dazu leider keine Informationen / Archivalien vorhanden. ( Hatte ich schon im allgemeinen angefragt ).

    Der Hinweis zum Airbus-Archiv ist gut, auf die Idee bin ich nicht gekommen!

    Die Website zum Standort Delmenhorst ist etwas umständlich aufgebaut, die ein oder andere Neuigkeit zur Firmen-Statistik konnte ich daraus entnehmen.

    Uwe: Danke für die schelmischen Worte... Du kannst dir sicher sein, daß ich mich in diesen Tagen gefreut hätte, mich überhaupt einmal auf ein Sofa setzen zu können... ( Nein, nein, nicht weil ich noch gar nicht aus dem Bett gekomen wäre.. ) ... und daß ich für diesen Beitrag schon einiges durchgeackert habe, u.a. einige hundert Original-Akten durchgearbeitet und einige Zeitzeugen befragt. Auch so mancher "Ente" in den bisherigen Veröffentlichungen bin ich auf den Grund gegangen. Zeitintensiv, aber sehr spannend und man kommt "unter die Leut´ " . ;)

    Dein Hinweis auf die publizierten wissenschaftlichen Arbeiten ist sehr gut ( Danke für Dein Nachschauen!) . Da mir aber der Berufszweig Chemiker bereits bekannt war, hatte ich diesem Ansatz bisher keine weitere Bedeutung zugeordnet. Dank Deiner Recherche haben wir nun eine Richtung, in die seine Arbeiten gingen. (Und nebenbei für mich ein weiteres Indiz zu meiner These, daß er im Zusammenhang mit den angedachten Höhenversuchen dort im Gebirge war. Ursprünglich sollte ja für den Flug eine der beiden Maschinen zum Einsatz kommen, die mit einem Höhenmotor ausgestattet waren. Doch waren beide an diesem Tag noch in der Stundenwartung...)

    Für mich ist schon seit längerem der vermutete Ansatz beim Bereich Motor / Kraftstoffe zu suchen, daher hatte ich auch den Verdacht, daß er beim Werk West der E-Stelle Rechlin angesiedelt war. Doch leider erhielt ich nun vom dortigen Archiv eine negative Mitteilung... Daher heute meine Meldung hier.

    Mal sehen, ob das BA-PA hier "Licht ins Dunkel" bringen kann und wir auch dieses "Geheimnis" lüften können. ;)

    Recht herzliche Grüße an Euch

    und ein erholsames Wochenende

    Uwe

    (selbst an diesem WE vor Ort in Laupheim und Ochsenhausen 8))

    An Informationen zur Heeres-Neben-Muna Kupfer, Muna Siegelsbach, Muna Urlau, Muna Ulm und zur Aggregat 4 - speziell Logistik für den Verschuß und den Eisenbahntransport- interessiert.

    Edited once, last by MunaLisa (April 9, 2021 at 7:03 PM).

  • Hallo Freunde,

    im Eröffnungsbeitrag hatte ich ja erwähnt, daß ich die Geschichte der Focke-Achgelis mit dem Schwerpunkt der Zeit in Oberschwaben (Laupheim und Ochsenhausen) recherchiere, anfänglich mit dem Schwerpunkt bei der heimatgeschichtlichen Betrachtungsweise. Inzwischen konnte ich Einsicht in mehrere Archive bzw. Sammlungen nehmen und auch noch ein paar Zeitzeugen ermitteln und befragen, wodurch die Sache natürlich immer spannender wurde. Auch, nachdem man hier und da in früheren Veröffentlichungen zum Themenbereich "Focke - Hubschrauber" Fehlinterpretationen erkennen kann, die man nun anhand heute bekannter Erst-Quellen genauer dokumentieren kann.

    Nach der Durchsicht mehrerer hundert Original-Unterlagen aus den verschiedenen Quellen -das meiste aus dem Archiv des Hubschrauber-Museums Bückeburg e.V. mit seinem beinahe unermüdlich hilfsbereiten Archivar Herrn Gastorf- ergibt sich inzwischen ein relativ klares Bild über die damaligen Ereignisse und Zusammenhänge. So konnte auch mit Hilfe der Durchsicht von mehreren hundert Melderegister-Belegen aus den Jahren 1944 / 45 festgestellt werden, wer von den "Laupheimer Leuten" dann auch nach Ochsenhausen wechselte. Von diesen anderthalb Dutzend Leuten konnte bereits von zweien ein direkter Nachfahre ermittelt werden, von denen wiederum Überlieferungen und Bilder aus der damaligen Zeit zur Verfügung gestellt wurden..

    Es bleibt also spannend bei der weiteren Recherche....

    Als "Dankeschön" für die Unterstützung hier im Forum bei der Klärung verschiedener Sachverhalte möchte ich gerne eine Abschrift der Seiten 1 bis 5 eines ingesamt 8 Seiten umfassenden Unfallberichts von Carl Bode, dem "Chef-Einflieger" bei Focke-Achgelis, hier einstellen. Die enthaltenen Angaben geben in mehreren Detail-Punkten durchaus einen anderen Sachverhalt (*) wieder, als er in bisherigen Publikationen benannt wurde. (Die Seiten 6 bis 8 beinhalten dann nichts mehr zum Unfall).

    (Eine Abschrift deshalb, da in früherer Zeit mit verschiedenen Stiften und auch Textmarkern (!) zahlreiche Textstellen markiert wurden und somit die Lesbarkeit doch sehr eingeschränkt ist. In der Abschrift wird der Text wortgetreu und in der gleichen Schreibweise der Wörter wie in der Vorlage wiedergegeben.)

    (* Der ursprüngliche Zweck eines Rettungseinsatzes von in Bergnot geratenen Personen waren nicht 18 Wanderer, (die angeblich zudem "neben einem Hotel (!) auf Rettung warteten"....) sondern 3 Mitarbeiter des Erprobungs-Kommandos für Flak-Munition , welches von Dr. v. Gottberg geleitet wurde ) . Und wenn das Kdo. am Rande auch etwas mit "Peenemünde" zu tun gehabt hatte, so war es auch dennoch nicht ein Sprengkörper einer "V2" -sprich: Aggregat 4-, der mitgeführt wurde... ....zumal im Hubschrauber auch überhaupt keine Sprengmittel mitgeführt wurden..! )

    Aber lest selbst:

    Anlage: Seite 1 bis 5 des Berichts von Carl Bode zum Absturz vom 4. 12. 1943


    Viel Vergnügen beim Lesen und nochmals Danke an die Beteiligten für die Unterstützung!

    Mit herzlichen Grüßen

    Uwe

  • Hallo Uwe,

    vielen Dank für's Teilhaben lassen!!!

    Viele Erfolg weiterhin bei Deinen Recherchen!

    Viele Grüße

    Helmut