5. SS-Panzer-Division "Wiking" im Partisanenkampf im Distrikt Lublin 1944

  • Hallo Interessierte,

    zum obigen doch recht unbekannten Thema habe ich ein paar spezielle Fragen an die Experten des Forums.

    Das Gros der 5. SS-Panzer-Division "Wiking" soll von etwa April bis Ende Juni 1944 im Raum Lublin Armee-Reserve gewesen sein. Teile der Division (u.a. das SS-Pz.-Regt. 5) waren seit Ende April 1944 in Cholm stationiert und befanden sich in einer allgemeinen Ruhe- und Wiederherstellungsphase. Man konzentrierte sich darauf, Ersatz zu integrieren, neue Panzer-Besatzungen auszubilden, seine Panzer zu reparieren und sich auf die bevorstehenden Sommeroperationen vorzubereiten.

    (Quelle: u.a. Douglas E. Nash & Remy Spezzano, Kampfgruppe Mühlenkamp – 5. SS-Panzer-Division Wiking Eastern Poland July 1944, RZM Publishing)

    So ruhig kann diese Neuaufstellungsphase aber nicht gewesen sein, denn die Division kam ständig in Kontakt mit Partisanen in der Gegend. Erste unbestätigte Hinweise darauf gibt es bereits seit etwa Mitte März 1944 (?). Am 28. April 1944 wurde auf der Straße Cholm – Wlodawa ein Lkw-Geleit von Banditen beschossen. Hierbei wurde ein Leutnant d.SchP. der SS-Polizei-Reiter-Abteilung III durch Kopfschuss getötet und 4 weitere Schutzpolizisten sowie ein Wehrmachtsangehöriger verletzt. Kurz darauf waren die SS-Polizei-Reiter-Abteilung III und Angehörige der SS-Division Wiking zur Verfolgung der Bande eingesetzt. Am 5. Mai 1944 war wiederum ein Lkw des SS-Regiments Westland mit 13 Mann in Richtung Cholm – Wierzchowiny unterwegs. Der Lkw wurde von etwa 30 bewaffneten Banditen überfallen. 2 Soldaten gefallen, 4 verwundet und 6 werden vermisst. Die Toten und der Lkw wurden zurückgelassen. Vom SS-Regiment Westland war daraufhin eine starke Einheit mit 2 Panzern und 2 Sturmgeschützen zur Verfolgung abgerückt.

    Weiterhin war eine sogenannte Jagdgruppe "Wiking" nachweisbar am Unternehmen "Maigewitter" beteiligt. Mindestens 10 SS-Männer der Wiking sind dabei gefallen. Namen habe ich dazu aktuell keine.

    05. – 16.05.1944

    Unternehmen „Maigewitter“

    Gebiet: Parczew – Krasnik

    Eingesetzte deutsche Kräfte: Teile der 5. SS-Pz.-Div. "Wiking", SS-Pol.-Regter 4 und 25, 1 Staffel Fl.Gr. 7

    Partisanenabteilungen: AL, sowjetische Partisanen-Gruppierung unter TSCHEPIGA (ca. 1.400 Mann)

    (Quelle: Europa unterm Hakenkreuz, Die faschistische Okkupationspolitik in Polen 1939-1945, VEB Verlag, Berlin 1989, S.386-387)

    Des weiteren explodierten am 25. Mai 1944 zwei Benzinfässer eines Benzinlagers der SS-Division "Wiking" in Lublin. Angehörige der Division verhaften daraufhin mindestens einen Polen.

    Am 26. Mai 1944 durchkämmte ein gemischtes Kommando, bestehend aus Polizei-Reiter-Schwadron Lublin 1/40 und der Wiking 1/60, den Wald bei Majdan-Piotrkow auf der Suche nach gemeldeten Partisanen.

    Noch am 28. Mai 1944 fielen 4 weitere SS-Angehörige der Einheit Wiking bei einem Zusammenstoss mit einer größeren Partisanenformation bei Marynow.

    Wer hat weitere Quellen zur sogenannten Jagdgruppe "Wiking"?

    Gab es Mitte März 1944 einen SS-Kradschützen-Zug der Division im Raum Cholm?

    War am 28. März 1944 eine "SS-Abteilung" der Wiking in Leczna untergebracht?

    Wer kennt einen SS-Obersturmführer WEBER der Einheit Wiking, denn dieser machte Meldung beim Gendarmerie-Posten Piaski?

    Gibt es aus dieser Zeit (März - Juni 1944) Kriegstagebücher oder sonstige Primärquellen zur Division?

    Hat jemand Erinnerungsliteratur von ehemaligen Kameraden vorliegen, welche über die Partisanenkämpfe im Distrikt Lublin Auskunft geben?

    Über jeden noch so kleinen Hinweis oder Ergänzung zum Thema würde ich mich sehr freuen.

    Beste Grüße

    Daniel

    "Mit den falschen Selbstgewissheiten derjenigen, die sich für bessere, stets auf der richtigen Seite befindliche Menschen halten, ist aus dem Nationalsozialismus nichts zu lernen." Götz Aly

    Edited 2 times, last by Policeman (February 2, 2021 at 7:10 PM).

  • Moin,

    Klapdor (Mit dem PzRgt Wiking im Osten, S. 232f.) führt dazu nur wenig aus:

    So fordert am 5. April das Auftauchen einer auf 100 Mann geschätzten Bandengruppe, kaum 3km NW von Cholm entfernt, den Einsatz einer KGr unter Führung von Ustuf Schumacher.

    Der wachsenden Unsicherheit auf den Straßen fallen am 14. April 1944 vier Angehörige der II. Abteilung [PzRgt] zum Opfer: Ostuf Paschek und Müller sowie die Rttf Waldenburg und Palei. [...] Die vier von Banditen Erschossenen werden am 16. April in Cholm begraben.

    Gruß

    Christian

    Suche alles zu Esten in Polizei, Wehrmacht & Waffen-SS

  • Hallo Christian,

    sehr sehr interessant, hilft auf jeden Fall weiter.

    Den Klapdor habe ich sogar im Schrank stehen, bisher nur nicht nachgesehen, da ich dachte, er war zu diesem Zeitpunkt schon bei der Frundsberg. Ein Anfängerfehler meinerseits. 😳😆😉

    Dankende Grüße

    Daniel

    "Mit den falschen Selbstgewissheiten derjenigen, die sich für bessere, stets auf der richtigen Seite befindliche Menschen halten, ist aus dem Nationalsozialismus nichts zu lernen." Götz Aly