Familiengeschichte und Traditionen Marinestammrolle Nr. 1663 von 1905 der Kaiserlichen Marine in Kiel

  • Guten Abend,

    wie ich in meiner heutigen Vorstellung mitgeteilt habe, möchte ich in meinem 1. Beitrag zur Familiengeschichte/Tradition mit dem Dienst meines Großvaters in der Kaiserlichen Marine in Kiel beginnen.

    Aus dem Nachlass meines Großvaters bin ich im Besitz seiner Marinestammrolle Nr. 1663 von 1904.

    Er hat dort vom 1. März 1905 bis 12 Mai 1905 in der 1. Werftdivision gedient. Dienstgrad " Heizer" .

    Ich will versuchen dieses Dokument hier einzustellen. Leider hat es ein, in der Zeit übliches längeres Formt und lässt sich nur schlecht scannen. Deshalb in 2 Teilen.

    Ich habe vor,dieses Führungszeugnis an den Marinestandort in Kiel, dortiges Interesse vorausgesetzt, zu übergeben.

    Vielleicht kann mir ein Forummitglied dazu einen Hinweis geben.

    Ich stelle gerade fest, dass ich die Dateien wegen ihrer Größe nicht hochladen kann. Hier muss ich noch etwas verändern. Die Dateien folgen noch wenn es mir gelingt.

    Harald A.

    Neuruppin

    Man darf die Mehrheit nicht mit der Wahrheit verwechseln.

    -Jean Cocteau-

    Edited once, last by Stfw68 (January 31, 2021 at 9:01 PM).

  • Hallo da bin ich wieder, ich hoffe es hat geklappt mit der Änderung der Dateiengröße.

    Wo und wie mein Großvater im I. WK eingesetzt weiß ich leider nicht.

    Ich weiß nur, dass er im II. WK nicht eingezogen wurde, weil er in seiner Firma Carl Zeiss Jena als Maschinenschlosser gebraucht wurde.

    Er hatte eine UK - Stellung.

  • ... Ich habe vor,dieses Führungszeugnis an den Marinestandort in Kiel, dortiges Interesse vorausgesetzt, zu übergeben.

    Vielleicht kann mir ein Forummitglied dazu einen Hinweis geben …

    Hallo,

    an aktive Marineeinheiten bzw. Standortverwaltungen der Bundeswehr historische Unterlagen zu übergeben, halte ich für wenig sinnvoll. Besser "aufgehoben" bist Du sicherlich in einem der vielen Marinemuseen wie z.B. dem Deutschen Marinemuseum in Wilhelmshaven, dem Kieler Stadt- und Schifffahrtsmuseum oder dem Militärhistorischen Museum der Bundeswehr in Dresden. Du musst die gesammelten Dokumente auch nicht zwingend endgültig einem Museum überlassen, sondern kannst sie (mit einem entsprechenden Vertrag) auch als Dauerleihgabe dort zur Verfügung stellen. Die Kuratoren der Museen können Dich dazu auch beraten und vorab sichten, ob Deine Dokumente in ihr Ausstellungskonzept passen.

    Wenn Du die Dokumente dauerhaft abgeben möchtest, bietet sich auch eine Anfrage im Bundesarchiv/Militärarchiv in Freiburg an, dort sind bereits zahlreiche Militärnachlässe aus verschiedenen Epochen archiviert und damit auch für die Nachwelt nutzbar.

    Gruß, J.H.

    Edit: Interessant wäre vielleicht auch eine Anfrage an das Bundesarchiv/Abteilung PA in Berlin nach den dort möglicherweise archivierten Unterlagen zu Deinem Großvater, falls noch nicht erfolgt. Damit könntest Du die Dir vorliegenden Unterlagen evtl. ergänzen und bestätigen. Mein Großvater war Jahrgang 1899 und wurde 1918 noch zur kaiserlichen Marine einberufen, im Bundesarchiv lagen auch Informationen dazu vor.

  • Hallo Harald,

    Quote

    Ich weiß nur, dass er im II. WK nicht eingezogen wurde, weil er in seiner Firma Carl Zeiss Jena als Maschinenschlosser gebraucht wurde.

    Er hatte eine UK - Stellung.

    für eine Einberufung zur Wehrmacht war er auch mit Jahrgang 1885 zu alt. In den Verlustlisten des 1.WK ist kein Paul Arpert verzeichnet.

    Grüße

    Thilo

    Suche alles zur Lehrtruppe Fallingbostel und zum Einsatz des NSKK in der Ukraine 1941

  • Hallo Johann Heinrich und Thilo,

    vielen Dank für Eure hilfreichen Antworten.

    Zur Antwort von J.H.

    Ich habe mich entschlossen diese Marinestammrolle abzugeben, da in der Familie leider kein Interesse an diesen Dingen besteht.

    Ich würde eine Überlassung an das Deutsche Marinemuseum in Wilhelmshaven favorisieren. Hier werde ich anschließend gleich recherchieren.

    Auch gibt es wenig Verständnis in der Familie an meinem Interesse an den historischen Dokumenten die meinen Vater und seine Dienstzeit bei der Luftwaffe und späteren engl. Kriegsgefangenschaft und Kriegsferntrauung. Vielleicht auch weil meine Kinder ihren Großvater nicht mehr kennenlernen durften.

    Ich werde schon schief angesehen wenn ich mal Zitat: " die ewigen schwarz/weiß-Filme" über die Deutsche Wehrmacht bei Youtub oder auch im Fernsehen anschaue.(Dabei habe ich einmal einen Film über die Luftwaffe mit einer Innenaufnahme aus einer Do 17 gefunden, in welcher mein Vater eindeutig zu sehen war. Als Vergleich gab es hierzu einige private Fotos meines Vaters, welche er einmal aus dem Inneren der Do 17 aufgenommen hat. Leider habe ich dieses Filmdokument nie wieder gefunden.)

    Ich habe einfach ein Informationsbedürfnis zu und aus dieser Zeit, zumal die geschichtliche Darstellung in der Schulzeit (DDR) recht einseitig und wenig objektiv war.

    Zur Antwort von Thilo

    In den Verlustlisten des 1. WK kann mein Großvater auch nicht erscheinen, da er erst 1970 verstorben ist.

    Um nicht die Themen zu vermischen werde ich zur Dienstzeit und Kriegsgefangenschaft meines Vaters ein neues Thema eröffnen, zumal ich da noch nach lebenden Angehörigen seiner Kameraden aus der Gefangenschaft suche, da ich noch einige Dokumente habe, welche für diese von Interesse sein könnten und ich beabsichtige diese abzugeben.

    Abschließend noch eine juristische Frage: Muss ich in den hier eingestellten Dokumenten die Namen und persönlichen Angaben der betroffenen Personen schwärzen oder ist es nicht erforderlich weil diese Personen bereits verstorben sind?

    Mit besten Grüßen

    Harald A.

    Neuruppin

    Man darf die Mehrheit nicht mit der Wahrheit verwechseln.

    -Jean Cocteau-

  • Mahlzeit,

    eine Frage habe ich noch vergessen zu stellen.

    Wie verhält es sich bei der Einstellung von historischen Dokumenten welche NS Symbole in Form von Dienstsiegel und ähnlichen tragen ?

    Müssen diese abgedeckt oder unkenntlich gemacht werden?

    Beste Grüße

    Harald A.

    Neuruppin

    Man darf die Mehrheit nicht mit der Wahrheit verwechseln.

    -Jean Cocteau-

  • ... Wie verhält es sich bei der Einstellung von historischen Dokumenten welche NS Symbole in Form von Dienstsiegel und ähnlichen tragen ? ...

    ...Müssen diese abgedeckt oder unkenntlich gemacht werden? ...

    Hallo,

    hier im Forum kommen die Bestimmungen des § 86 u. § 86a StGB zur Anwendung, siehe dazu auch den Hinweis im Impressum des Forums. D.h. sofern Du Bilder mit entsprechenden Symbolen einstellst und Fragen z.B. zum historischen Hintergrund dazu hast, ist das in Ordnung. Einfach nur Hakenkreuze oder SS-Runen einstellen, weil Du die Symbole in irgendeiner Form toll findest oder öffentlich darstellen möchtest, ist demnach verboten. Die Forumsbetreiber distanzieren sich auch ausdrücklich von der Verherrlichung der NS-Ideologie!

    Gruß, J.H.

    Edit:

    ... In den Verlustlisten des 1. WK kann mein Großvater auch nicht erscheinen, da er erst 1970 verstorben ist ...

    Den Hinweis zu den Verlustlisten des 1.Weltkrieges hatte Thilo Dir gegeben, weil dort nicht nur gefallene, sondern auch verwundete und erkrankte sowie Soldaten, die in Kriegsgefangenschaft geraten sind, verzeichnet sind. Dies war bei Paul Arpert anscheinend nicht der Fall.

  • Hallo J.H.

    danke für die Beantwortung meiner Fragen.

    Ich hätte mir etwas mehr Zeit nehmen sollen und vorher alles lesen . So ist aber wenn man seine Gedanken, Fragen und Themen schnell los werden will, obwohl noch statistisch betrachtet, 6 Lebensjahre zu erwarten sind.

    Zu Tilos Hinweis:

    Der Umfang dieser Auskünfte war ich mir nicht bewusst.

    Ich wollte keinesfalls unhöflich oder vorlaut sein. Bin eben noch ein Frischling hier.

    Gruß

    Harald A.

    Neuruppin

    Man darf die Mehrheit nicht mit der Wahrheit verwechseln.

    -Jean Cocteau-

  • Hallo Harald,

    Quote


    In den Verlustlisten des 1. WK kann mein Großvater auch nicht erscheinen, da er erst 1970 verstorben ist.

    als "Verlust" galten schon leicht verwundete, auch durch Unfall oder Krankheit.

    Grüße

    Thilo

    Suche alles zur Lehrtruppe Fallingbostel und zum Einsatz des NSKK in der Ukraine 1941

  • Hallo Thilo,

    ich habe wahrscheinlich zeitgleich auf J.H. Beitrag/Antwort geantwortet, worin er mir den Sachverhalt zu den Verlustlisten erklärt hat.

    Vielen Dank auch an Dich, jetzt weiß ich in dem, für mich neuen Thema, wieder etwas mehr.

    Grüße

    Harald A.

    Neuruppin

    Man darf die Mehrheit nicht mit der Wahrheit verwechseln.

    -Jean Cocteau-

  • Hallo,

    vielleicht wärst Du mit dem Vorhaben, die Marinegeschichte Deines Großvaters darzustellen, im Historischen Marinearchiv auch besser aufgehoben? Dort ist man auf die Geschichte der deutschen Marine(n) über ihren gesamten Zeitraum spezialisiert und es gibt ebenfalls ein angeschlossenes Forum zum Austausch, während das Forum der Wehrmacht mit dem Lexikon sich eher auf den Zeitraum der NS-Zeit beschränkt - das soll aber nicht heißen, dass nicht auch hier Marinekenner unterwegs sind.

    Gruß, J.H.

  • Hallo J.H.,

    ich habe jetzt die Marinestammrolle dem Deutschen Marinemuseum in Wilhelmshaven als Dauerleihgabe angeboten.

    Mit den wenigen Informationen, also nur diese Stammrolle, macht m. E. eine Mitarbeit im Forum Historisches Marinearchiv wohl wenig Sinn.

    Ich habe eigentlich mit diesem kleinen 1. Beitrag hier im Forum meinen Einstieg machen wollen.

    Zur Geschichte meines Vater, der bis zu seinem Abschuß am 11.10.1940 bei der getarnten Luftwaffe, zuletzt 1. Staffel Küstenflieger Gruppe 606

    gedient hat, kann ich dann doch wesentlich mehr beitragen.

    Im Moment muss ich die vorhanden Dokumente noch chronologisch sortieren und einordnen.

    Aber ich werde zeitnah damit in einem neuen Thema beginnen.

    Gruß

    Harald A.

    Neuruppin

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    -Jean Cocteau-

  • ... Mit den wenigen Informationen, also nur diese Stammrolle, macht m. E. eine Mitarbeit im Forum Historisches Marinearchiv wohl wenig Sinn.

    Ich habe eigentlich mit diesem kleinen 1. Beitrag hier im Forum meinen Einstieg machen wollen ...

    Hallo,

    daher hatte ich Dir oben den Hinweis zum Bundesarchiv/Abt. PA gegeben. Es sollte eigentlich noch weitere Aufzeichnungen zu Deinem Großvater geben, das eingestellte Führungszeugnis umfasst ja nur seine (kurze) Dienstzeit in der 1.Werftdivision, wo er vermutlich damals seine militärische Grundausbildung erhalten hat. Die Marine unterhielt ein eigenes Archiv, in dem u.a. einige Personal- und Krankenunterlagen auch aus der Zeit vor dem 1.Weltkrieg erhalten geblieben sind. Weitere Recherchemöglichkeiten und Ansprechpartner findest Du hier: https://ersterweltkrieg.bundesarchiv.de/genealogie.html

    Gruß, J.H.

  • Hallo,

    und das habe ich jetzt gemacht.

    Ich habe eine Anfrage an das Bundesarchiv/Abt. PA abgesetzt.

    Über ein Ergebnis werde ich berichten.

    Gruß

    Harald A.

    Neuruppin

    Man darf die Mehrheit nicht mit der Wahrheit verwechseln.

    -Jean Cocteau-

  • Hallo Harald,

    die Unterschrift unter dem Führungszeugnis stammt von dem damaligen Ltnt.z.S.

    Hoppenstedt , Max Georg (1881-1938) C 1900.

    Grüße Rodem

  • Hallo Rodem,

    vielen Dank für die Informationen.

    Ich konnte die Unterschrift bis Hoppens..... lesen, habe von meiner Großmutter das Lesen und Schreiben der Altdeutschen Schrift (auch Sütterlin) noch gelernt, aber weiter bin ich bei der Unterschrift nicht gekommen.
    Jetzt habe ich mit den nunmehr bekannten kompletten Namen gegoogelt und habe dazu im " Institut Deutscher Adelsforschung- Das Kaiserliche Deutsche Marineoffizierskorps 1914-1918" diesen Eintrag gefunden. Demnach ist Hoppenstedt noch bis zum Kapitänleutnant befördert worden.

    So macht Forum Spass!

    Gruß

    Harald A.

    Neuruppin

    Man darf die Mehrheit nicht mit der Wahrheit verwechseln.

    -Jean Cocteau-

  • Hallo,

    Max Georg Hoppenstedt, geb. 8.10.1881, trat im April 1900 in die Kaiserl. Marine ein.

    Am 10.4.1911 zum Kapitänleutnant befòrdert.

    Im Weltkrieg war er:

    1914 Adjutant in der I. Torpedo-Div.

    1915 I. Offz. SMS Frankfurt

    1918 Chef der U-Boots-Geleit-Flottille.

    22.11.1919 a.D.

    Charge als Korvettenkapitän a.D. 21.01.1920

    Beste Grüsse

    Ingo

  • Hallo Ingo,

    auch Dir vielen Dank für die zusätzlichen Informationen zur Person.

    Ist echt spannend hier dabei zu sein.

    Von der Marine insgesmt weiß ich nicht viel, habe nur die Gorch Fook und das Schlachtschiff Bismarck im M 1:200 als Bausatz von Hachette gebaut. Mit der Bismarck bin ich aber noch nicht ganz fertig, da fehlen noch ca. 35 Ausgaben.

    Ansonsten bin ich Funktionsmodellbauer Dampfmaschinen, Kesselanlagen, histor. Werkzeugmaschinen in M 1:12 und historische Verbrennungsmotore.

    Zum Beispiel so:

    Beste Grüße

  • Guten Tag Harald,

    mal etwas zum Desinteresse in der Familie gegenüber

    Deinen "Fragen zur Familiengeschichte".

    Mein Onkel, Bruder meiner Mutter, war bei der Marine in WK2.

    1939 bis zur Gefangenschaft 1944, danach Kriegsgefangenschaft.

    Entlassung 1949. Er hatte 10 Jahre seines Lebens quasi "verloren".

    Und weil ihm diese 10 Jahre fehlten, haben wir alles, was wir an

    Briefen, Dokumenten und Bildern hatten, zusammengestellt -

    war ein ansehnlicher Packen mit einem sehr umfangreichen

    Schlagwortverzeichnis zum Absuchen.

    Als ich ihm das gab, meinte eine seiner Töchter, wofür das denn

    gut sein könne - sie würde das nicht haben wollen.

    Die Enkelin jedoch sagte, daß sie das lesen wolle, sie wolle wissen,

    wie es ihrem Großvater ergangen sei.

    So ist es bis heute - einige wollen nichts wissen, andere schon.

    Ein bißchen lang geworden, vll. hilft's trotzdem.

    Grüße, Kordula

    Slava Ukraini! In Memoriam A.N.!

  • Hallo Kordula,

    Deine Erfahrungen treffen auch bei mir zu.

    Ich bin dabei meinen Kindern und Enkelkindern diese Zeit in einer Familienchronik aufzuarbeiten.

    Meine Familie, Frau, Kinder und erst recht die Enkelkinder haben meine Eltern und Großeltern nicht mehr kennen lernen können.

    Alle Verwanden von beiden Elternteilen sind bereits vor 40 bzw. 60 Jahren verstorben.

    Selbst die Großeltern mütterlicher seits, in Finnland lebend, habe ich nur ein einziges mal 1953 in Helsinki besuchen können.

    Eigenartigerweise denkt man im letzten Lebensabschnitt darüber nach und kramt in den wenigen Erinnerungen.

    Deshalb bin ich in diesem Forum gelandet.

    Herzliche Grüße

    Harald A.

    Neuruppin

    Man darf die Mehrheit nicht mit der Wahrheit verwechseln.

    -Jean Cocteau-

    Edited once, last by Stfw68 (February 3, 2021 at 3:04 PM).