Wer war mein Grossvater,ein Held,ein einfacher Soldat oder hat er evtl.sein gewissen belastet/ Wer war er???

  • hallo,

    Ich habe auch eine frage wegen meines Opas.

    Irgendwann, in meiner Kindheit habe ich erfahren das mein Großvater in der waffen SS war.und ich habe es dadurch erfahren,dass in den 80iger Jahren ein sogenannter kriegsverbrecherprozess in berlin stattfindet.bin in der DDR aufgewachsen,mein Großvater lebte in Berlin.

    Jedenfalls ist das Thema in der familie aufgegriffen worden,weil mein Opi als Zeuge geladen wurde.somit erfuhr ich von diesem Ort in Frankreich und was dort passierte.

    Natürlich stellte ich fragen,mein Großvater, offiziell/angeblich ein Kommunist. Stammte aus deutsch Mähren,

    Sagte mir nur das er in die ss reingepresst wurde,also nicht freiwillig.

    Und in Oradour ,war er selber nicht,da er mit seinem schützenpanzerwagen auf eine partisanenmine gefahren sei und durch diesen technischen Defekt nicht in den Ort selber kam. Er aber,als einer der wenigen zeitzeugen bei dem Prozess gegen Herrn barth Aussagen musste.mehr wurde nicht gesagt und mehr erfuhr ich nicht.

    Als später ,da es die DDR nicht mehr gab und mein Opa verstarb,fiel mir ein Buch in die Hände,soweit ich mich erinnere,war es ein Gedenkbuch von Angehörigen seiner Einheit bzw.der Division "das Reich".

    Da war eine Widmung geschrieben,die eindeutig voller Ruhmeshymben und Ehrbekundungen auf die damalige Zeit unter Kameraden war.das stellte seine spärlichen Auslassungen und seine angebliches Nichtwissen und die Kritik an den Vorkommnissen in frankreich ,in ein völlig anderes Licht! Nachfragen waren aber nicht mehr erwünscht und leider kam Krankheit und Tod einer näheren Aufklärung zuvor.

    Nun möchte ich wissen, inwiefern ist es möglich,Dokumente etc. Einzusehen ob mein Großvater namentlich in den ss Einheiten zu finden ist und wo er genau war ,zum Zeitpunkt der Geschehens in oradur sur glan.gibt es da Möglichkeiten so etwas in alten unterlagen nachzusehen und zu recherchieren, da ich mich einfach auseinandersetzen möchte ,und dieses fehlende Kapitel meines Opas neutral aufzuarbeiten?!

    Es ist mir ein wichtiges Anliegen, und ich hoffe hier Antworten,Lösungen und Hilfe zu bekommen, um mir dabei zu helfen!?

    Danke , hochachtungsvoll an die sich hier befindlichen Fachleute und Erfahrenen Mitglieder!

    Gruss M.Gabberthor

  • Hallo M. Gabberthor,

    willkommen hier im Forum. Als Grundlage Deiner Recherchen solltest Du zuerst beim Bundesarchiv nachfragen. Das kostet ein wenig aber nicht viel. Es dauert unter Umständen einige Monate bis Du Antwort bekommst aber das sind dann die Infos aus den Wehrmachts- bzw. SS-Aufzeichnungen. Mir wurde damals unter Anderem ein Auszug aus der Personalakte geschickt.

    Mit diesen Informationen können wir arbeiten und oft viel herausfinden, was Deine Fragen beantworten könnte. Wenn Du jetzt schon Informationen (Name, Geburtstag, Geburtsort, Bilder) hast, findet sich sicher jemand, der scon mal einige wenige militärische angaben machen kann.

    Im Lexikon der Wehrmacht ist ein Eintrag über die SS-Division "Das Reich". Hier kannst Du schon mal ein wenig schmökern. Hier stehen auch Literaturhinweise. Ich empfehle jedoch mit dem Bücherkauf zu warten bis Du weißt wann er in der Division war.

    Gruß Christian

    Dankbar für Informationen über: (Pz)PiBtl 51, PzPiErsBtl. 19, PiBtl 675 (116 PD), PiBtl 203 (203 ID)

  • Vielen Dank,für die Informationen. Das mit dem Bundesarchiv ist ein guter Tipp.

    Mir ist noch eingefallen,dass mein Großvater in Wien gefangen genommen wurde.da er immer gern vom Prater und Hans Moser gesprochen hat.auch kann ich mich noch an die eintätowierte Nummer erinnern.aber die zahlenfolge ist unbekannt.

    Dankeschön noch mal für die HILFE.

    MfG Gabberthor

  • Hallo,

    das mit dem "reingepresst" - "nciht freiwillig" ist durchaus häufig passiert. Gerade gegen Kriegsende ( 1944 ) war man da nicht gerade zimperlich. Kenne im Bekanntenkreis einige glaubwürdige Erzählungen von Betroffenen.

    Es wäre in diesem Zusammenhang auch interessant zu erfahren, welcher Jahrgang Dein Großvater war. Vielleicht Jg 1928 und zuvor bei der HJ?

    ( zu dieser Konstellation wird auch erzählt, daß der "Jahrgang dem Führer geschenkt" wurde, also viele ohne eigenes Bestreben von den beteiligten Stellen zur Waffen-SS "verschoben" wurden..

    Aber dazu wissen hier im Forum sicherlich Kollegen noch genaueres (Nicht mein Hauptgebiet).

    Auch das mit der Nicht-Beteiligung durch den vorherigen Ausfall des Fahrzeugs durch Minenwirkung halte ich auch für durchaus realistisch, denn nicht automatisch waren "immer alle Anghörige" einer Einheit / Gruppe zur gleichen Zeit am gleichen Ort. Sei es durch den jeweiligen Aufgabenbereich des einzelnen oder eben auch durch "unvorherige Ereignisse". Ein Beispiel: Mein Schwiegervater hatte im Ostfeldzug und in Italien viermal als einziger seiner jeweiligen Gruppe überlebt, da er entweder kurz zuvor schwer verwundet wurde und zum Zeitpunkt der nachfolgenden schweren Gefechten bereits "hinten" bei den Sanitätern war. In Rußland zweimal durch Granatsplitter, einmal durch einen Steckschuß und einmal in Italien, weil er beim nächtlichen Marschieren in einen offenen Gullyschacht getreten war und sich das Bein schwer aufgeschlagen hatte. (Quelle: seine Erzählungen und deckungsgleiche Auskünfte von der Wast)

    Was auch mich DIr raten läßt, bei der WASt / DD , jetzt Bundesarchiv, unbedingt nach seinen Unterlagen nachzufragen.

    Viel Erfolg,

    Gruß Uwe

    An Informationen zur Heeres-Neben-Muna Kupfer, Muna Siegelsbach, Muna Urlau, Muna Ulm und zur Aggregat 4 - speziell Logistik für den Verschuß und den Eisenbahntransport- interessiert.

  • ... und ich habe es dadurch erfahren,dass in den 80iger Jahren ein sogenannter kriegsverbrecherprozess in berlin stattfindet ...

    Und in Oradour ,war er selber nicht,da er mit seinem schützenpanzerwagen auf eine partisanenmine gefahren sei und durch diesen technischen Defekt nicht in den Ort selber kam. Er aber,als einer der wenigen zeitzeugen bei dem Prozess gegen Herrn barth Aussagen musste.mehr wurde nicht gesagt und mehr erfuhr ich nicht …

    Hallo,

    zu dem von der DDR-Justiz geführten Kriegsverbrecher-Prozess gegen Heinz Barth gibt es einen Eintrag in der Datenbank der Universität Amsterdam und weiterhin eine Sammlung von 264 Presseberichten zu diesem Verfahren:

    Verfahren Lfd.Nr.1009

    Tatkomplex: Kriegsverbrechen

    Angeklagte: Barth, Heinz lebenslänglich
    Gerichtsentscheidungen: LG/BG Berlin 830607 Az.: Bs11/83 211-24/82

    Ob.Gericht der DDR 830810 Az.: 1OSB35/83

    LG/BG Berlin 910916 Az.: 506Kass343/91

    Tatland: Tschechien, Frankreich

    Tatort: Klatovy, Pardubitz, Oradour

    Tatzeit: 420609, 420624-420709, 440610

    Opfer: Zivilisten

    Nationalität: Tschechoslowakische, Französische

    Dienststelle: Polizei Res.Pol.Btl. Kolin, Waffen-SS SS-Panzergrenadierrgt.4 'Der Führer'

    Verfahrensgegenstand: Teilnahme ‑ als Zugführer ‑ an der Vernichtung des Ortes Oradour sur Glane, wobei 642 Einwohner den Tod fanden. Mitwirkung an der Erschiessung von insgesamt 92 Tschechen (Frauen und Männern) in vier Erschiessungen als Vergeltung für das Attentat auf Heydrich

    Veröffentlicht in DDR-Justiz und NS-Verbrechen Band I

    Quelle: Datenbank Justiz. und NS-Verbrechen

    Einzelne Urteile aus der Datensammlung können bei Interesse (im Format .pdf/kostenpflichtig) hier bestellt werden: https://www.expostfacto.nl/junsv/info.html#bm06

    Mit weiteren Personendaten wie Name und Geburtsdatum/-Ort Deines Großvaters lässt sich möglicherweise auch weiteres im Online-Beständeverzeichnis des Bundesarchives finden.

    Gruß, J.H.

  • Hallo Zusammen,

    ich Danke Johann Heinrich für den Quellen Link, man überliest diesen so schnell

    aber es ist es Wert mal diese Übersicht sich genauer anzuschauen...

    Macht mich noch immer trotz all des Wissens darüber sprachlos.

    Bg Taiko

    crimes.JPG

  • auch kann ich mich noch an die eintätowierte Nummer erinnern.aber die zahlenfolge ist

    MfG Gabberthor

    Hallo, es gab keine eintätowierte Nummer. Eintätowiert wurde lediglich die Blutgruppe, um gegebenenfalls schnelle medizinische Hilfe leisten zu können.

    Gruß

    Saxnot

  • Hallo Gabberthor,

    Besorge Dir mal die drei Buecher die Erhaengungen von Tulle von Bruno Kartheuser da war die Division das Reich auch verstrickt die Rescherchen sind sehr ausfuehrlich gemacht und es wurden auch ss Zeitzeugen befragt.

    In die ss reingepresst glaube ich so nicht mein Vater hat immer vollgendes erzaehlt,Er wurde im anfang 1944 in Hamm Westfalen gemustert vorher hat mein Grossvater Ihn beschworen geh nicht in die ss wenn du das machst kommst

    du nicht mehr aus dem Krieg nach Hause.Im Zug zur Musterung sprach Er mit einem Jungen der die ganze Fahrt erzaehlte ich will unbedngt zur ss, toller Haufen usw. bei der Musterung angekommen wurde sofort Werbung fuer die ss gemacht

    meinem Vater wurde der Mund waessrig gemacht so z.b. ihr bekommt das beste Material ihr werdet zu Helden gemacht Er wollte aber nicht unterschreiben und man liess dann auch von Ihm ab und Er kam zur Wehrmacht bei der Heimfahrt

    begenete Er wieder dem anderen Jungen dieser war schwer entteucht denn bei der ss hatten sie ihn nicht gewollt da er 2 cm zu klein war, er hat dann noch zu meinem Vater gesagt wie kannst du so bloed sein und nicht zur ss gehn.

    MfG Guido

  • Hallo Guido,

    achte bei Deinen Beiträgen bitte mal etwas auf Zeichensetzung und Rechtschreibung, So ist ein Beitrag nur anstrengend lesbar und schwer verständlich.

    Grüße

    Thilo

    Suche alles zur Lehrtruppe Fallingbostel und zum Einsatz des NSKK in der Ukraine 1941

  • Entschuldige Thilo aber Deutsch ist eigentlich nur meine zweite Sprache und habe Vorhin auch unter Zeitdruck geschrieben.

    Desweiteren schreibe ich meistens mit einer Azerty Tastatur wo die Französichen Zeichen verwendet werden.

    MfG Guido