Neue Berichte von ungarndeutschen HW Soldaten:
Jakob Türk (1926.) geb. in Dunakömlőd, Beruf Mauerlehrling, 18. SS Pionier Batallion, 1. Kompanie:
Jakob Türk aus Dunakömlőd, der ab 1942 Mauerlehrling in Madocsa war, wurde eine vier Hektar grosse Bauernfamilie hineingeboren und zog am 16. August 1944 nach seiner Einberufung aufgrund der erhalteten Einladung der Waffen-SS in Berettyóújfalu ein. Vier Tage später wurde er mit seinen Begleitern nach Püspökladány transportiert, wo seine Infanterieausbildung begann. Am 20. September 1944 wurde er zur Fahrgastausbildung nach Radotin transportiert. Am 6. November 1944 wurde er zusammen mit fast 200 seiner Begleiter zu einem 6-wöchigen Fahrkurs nach Frankfurt geschickt, von wo er am 18. Januar 1945 nach Radotin zurückkehrte. Anschließend erhielt er die Stelle eines Lkw-Fahrers. Im Februar 1945 wurde er nach Schlesien transportiert, wo er am 20. Februar bei Leobschütz als Pionier der 1. Kompanie des 18. SS-Pionier-Bataillon. Er wurde am 9. März 1945 eingesetzt und war 5 Tage an vorderster Front. Am 14. März zogen sie sich in ein Dorf bei Leobschütz zurück, wo am nächsten Tag fünf von ihnen gefangen genommen wurden (Langlieben - Jakob Hartung (1927) aus Mucsi, Johann Hoff (1912) aus Véménd, Fanz Baumann (1925) aus Lengyel, SS-Pionier 39 oder 40/15. Kompanie, Stefan Walczer (1927) aus Ilocska, SS Panzergrenadier 40 Pzg. Reg. II. Batallion, 7. Kompanie, eingezogen zur Div. 18. SS am 23.07.1944., heimhekehrt am 22.09.1947. aus der Sowjetunion, danach nach DDR – alle aus Ungarn). Er wurde am 30.11. 1950 aus Lager Kiew nach Hause transportiert, wo er nach der Überprüfung in Budapest nach Kecskemét, von dort in das Arbeitslager in Kazincbarcika und dann nach ArbeitlagerTiszalök transportiert wurde. 1953 konnte er zu seinen Eltern ausreisen, die 1946 nach Sulzheim in Bayern deportiert wurden.
Jakob Hartung (1927) geb. in Mucsi, Beruf Landarbeiter, SS-Pionier der Div. HW:
Als Mitglied der 16 Hektar großen Bauernfamilie in Mucsi wurde der verheiratete Jakob Hartung im Mai 1944 zur Waffen-SS eingezogen. Am 15. August erhielt er seine Einberufung zur Waffen-SS, auf deren Grundlage er am 15. September in Püspökladány marschierte. Nach seiner Infanterieausbildung wurde er zur Pionierausbildung nach Radotin transportiert. Es wurde ab dem 9. Februar 1945 in Schlesien im Raum Klein-Nimsdorf als Mitglied des 15. Pionier-Kompanie eines der Panzergrenadier-regiments HW scharf eingesetzt. Nach fast anderthalb Monaten Kämpfen wurde er am 15. März bei Langlieben gefangen genommen. Vor seiner Repatriierung arbeitete er als Klempner als Mitglied des Stalino - und dann des Kiewer Lagers. Nach seiner Repatriierung im Dezember 1950 aus Lager Kiew kam er nach einer Überprüfung in Budapest ins Arbeitslager Tiszalök. 1953 konnte er zum seinen Eltern und Bruder, Frau und Kind nach Dorf Rauenthal bei Wiesbaden im Rheingau ausreisen, wo seine Familie seit August 1945 als ungarndeutsche Flüchtlinge aufenthaltete.
Johann Hoff (1912) geb. in Véménd, Landarbeiter, SS-Pionier 39 oder 40/15. Kompanie:
Der verheiratete Landarbeiter aus Véménd, Johann Hoff, wurde im Juni 1944 zur Waffen-SS eingezogen. Am 5. August marschierte er dann nach Berettyóújfalu. Nach seiner Infanterieausbildung wurde er am 20. September zur Pionierausbildung nach Tschechien geschickt. Am 20. Dezember verwies er als Mitglied eines Kontingents von knapp 200 Personen zur Fahrausbildung nach Bayreuth. Zurückgekehrt zu seiner Einheit wurde er ab dem 16. Februar 1945 in Schlesien als Mitglied der 15. Pionierkompanie eines Panzergrenadier-regiments eingesetzt. Er wurde am 15. März 1945 während Kriegshandlungen von Langlieben gefangen genommen. Ende 1950 kam er aus der Sowjetunion aus dem Lager Voronesch nach Ungarn (Durchgangslager Nyíregyháza Sóstó, dann Budapest) und wurde dann einer der Häftlinge in Arbeitslager Tiszalök. Nach seiner Freilassung beantragte er die Ausreise für sein Kind, seine Frau und seine Eltern, die 1948 im sächsischen Kreis Dippoldiswalde in die DDR ausgesiedelt worden waren. Später zogen sie in die Weststraße in Dorf Neukirchen bei Chemnitz. Das Familienoberhaupt fand schließlich Arbeit in einer Wollspinnereifabrik im sächsischen Crimmitschau.
Franz Baumann (1925) geboren in Lengyel, SS-Pionier:
Er zog am 16. August 1944 nach seiner Einberufung aufgrund der erhalteten Einladung der Waffen-SS in Berettyóújfalu ein. Vier Tage später wurde er mit seinen Begleitern nach Püspökladány transportiert, wo seine Infanterieausbildung begann. Am 20. September 1944 wurde er zur Fahrgastausbildung nach Radotin transportiert. Nach Kampfhandlungen wurde er in Langlieben am 15.03.1945 als Mitglied der 15. Pionierkompanie eines Panzergrenadier-regiments HW gefangen genommen. Nach kurzen Aufenthalten in verschiedenen Sammelnlager in Silesia wurde er nach Lager Kiew geschickt. Aus dem Lager wurde er am 19.09.1947 nach Ungarn als frei entlassen. Der grösse Teil der deutsche Bevölkerung von Lengyel wurde in 1947 nach Sachsen Lager Pirna ausgesiedelt. Unter Ihnen war die Familie von Franz Baumann, der ebenso aus Ungarn nach Pirna gegangen.