II. Volkssturm-Bataillon Kreis Sinsheim (I. Aufgebot) // Volkssturm-Bataillon Neckar-Bischofsheim (I. Aufgebot)

  • Hallo!

    Anbei die bekannten Daten eines weiteren Vst.-Btl.:

    Bezeichnung:

    II. Volkssturm-Bataillon Kreis Sinsheim (I. Aufgebot) // Volkssturm-Bataillon Neckar-Bischofsheim (I. Aufgebot)

    Aufstellungsort:

    Neckar-Bischofsheim, Kreis Sinsheim / Reichsgau Baden-Elsaß

    Aufstellungszeitpunkt:

    unbekannt

    Einheitsführer:

    unbekannt

    Einsatz:

    "... Heute vor 70 Jahren, am 2. April 1945, war für die Sinsheimer der Zweite Weltkrieg zu Ende. Einheiten der 7. US-Armee hatten Sinsheim und Umgebung besetzt. Deutsche Einheiten und der Volkssturm lieferten dem herannahenden Gegner Widerstand, der jedoch angesichts der Übermacht der Amerikaner nichts ausrichtete. "Im starken Nachdrängen der Panzer und motorisierter Infanterie hat der Feind die allgemeine Linie Eschelbach - Dühren - Steinsfurt - Ehrstädt - Helmhof erreicht. Weitere Vorstoß-Schwerpunkte sind in Richtung Untergimpern - Siegelsbach mit rund 25 Panzern und einem Bataillon motorisierter Infanterie Richtung Babstadt - Bad Rappenau mit 15 Panzern zu erkennen". So heißt es in der Tagesmeldung vom 2. April 1945 im Protokoll der deutschen Wehrmacht. Im Krieg spielte das kleine Amtsstädtchen Sinsheim kaum eine Rolle. Lediglich das Gelände im Wiesental diente als Ausweichlandeplatz für deutsche Kampflieger. Dennoch gab es beim Einmarsch der Alliierten am frühen Morgen des 2. April 1945 Artilleriebeschuss: "In den Raum Rohrbach und Steinsfurt schießt der Gegner mit Phosphor", heißt es im Protokoll der Wehrmacht. An diesem Tag gibt es auch über dem Himmel von Sinsheim "starke Jabotätigkeit" (Jagdbomber), obwohl noch vier Me 109 (Jagdflugzeug des Herstellers Messerschmitt) und zwei Me 262 die Lufthoheit zurückerobern wollten. Der amerikanische Vorstoß auf Sinsheim erfolgte aus Richtung Rauenberg in drei Stoßkeilen: Der erste über Eschelbronn - Neidenstein - Waibstadt - Rohrbach bis Steinsfurt. Der zweite über Zuzenhausen - Hoffenheim und der dritte über Rauenberg - Mühlhausen - Eichtersheim - Dühren - Buchenauerhof. "Während das zweite Bataillon gegen geringen Feinwiderstand fortgeschritten war, stieß das 3. Bataillon auf wesentlich größeren Widerstand. Um 6.10 Uhr stieß die K-Kompanie durch Zuzenhausen vor, wo einige Kolonnen von feindlichen Flugzeugen getroffen wurden. Der Befehlsposten wurde um 9 Uhr nach Zuzenhausen vorverlegt, während die anderen Einheiten weiter nach Hoffenheim vorstießen. In Zuzenhausen wurde festgestellt, dass die Brücke mit Anti-Panzer-Minen bestückt war. Um 9.42 Uhr bat das Bataillon darum, dass die Pioniere zusammen mit den vorstoßenden Truppen nach vorne gehen sollten, da die Pioniere zum Minenräumen und zur Reparatur der Brücke gebraucht werden. Um 10 Uhr hatten die K-Kompanie und die Panzer der vorderen Einheiten Hoffenheim gesäubert und passierten dann Sinsheim, trafen dann in der Ecke von Rohrbach auf harten Widerstand. Weil die Brücken in Sinsheim zerstört waren, hatte das Bataillon Schwierigkeiten die südliche Hälfte der Stadt zu säubern. Den Panzern war es nicht möglich, dieses Gebiet zu durchqueren. Um 15.45 Uhr, immer noch unter Artilleriebeschuss stehend, drangen die führenden Einheiten in Rohrbach ein, bewegten sich dann weiter nach Adersbach. Der Rest des Bataillons war immer noch in Sinsheim und lag unter schwerem Beschuss. Um 16.10 Uhr bekam das Batl. den Befehl Sinsheim zu säubern, bevor weitergegangen wird.Am 3. April 1945 erfolgten weitere amerikanische Vorstöße Richtung Heilbronn - Eppingen, dem sich französische Einheiten anschlossen. Die Linie der Alliierten verlief am Abend des 3. April 1945 von Frankenbach bei Heilbronn über Kirchhausen - Gemmingen - Stebbach - Rohrbach a.G. - Odenheim - Bruchsal. Am 4. April konnten die französischen Einheiten nur geringe Geländegewinne bei Bahnbrücken und Sulzfeld erzielen. Den Versuch, Eppingen zu erobern und dann über den Ottilienberg nach Kleingartach vorzustoßen, scheiterte am harten Widerstand der hier eingesetzten 198. Infanteriedivision. Am 5. April gelang die Besetzung von Eppingen durch die Franzosen. Zu diesem Zeitpunkt waren alle Ortschaften im ehemaligen Landkreis Sinsheim in der Hand der Alliierten. ..."

    Besonderheiten / Vermerk:

    Gemäß der Kriegsgliederung des WBK XII vom 22.02.1945 betrug die Stärke des gesamten Volkssturms im Kreis Sinsheim für das I. und II. Aufgebot 4204 Volkssturmmänner. Somit hatte jedes der sechs aufgestellten Vst.-Btle. im Kreis Sinsheim vom I. und II. Aufgebot im Durchschnitt eine Gesamtstärke von ca. 700 Volkssturmmännern.

    Weiter waren für alle Vst.-Btle. insgesamt 15 MG´s und 12 Panzerbüchsen vorhanden.

    Verbleib:

    unbekannt

    Quelle:

    Auf Ergänzungen freue ich mich!

    Grüße

    Sven

    Edit: eingefügt (Sven30)