Für welche Waffe war das die Munition

  • Hallo,

    ich habe eine leere Hülse gefunden. Länge ohne Geschosskopf 10cm , Durchmesser ca 1,9 cm. (am Hülsenboden).

    Folgende Kennung war zur lesen S L U 43 . Ich habe in meiner Enzyklopädie deutscher Waffen nichts passendes gefunden.

    Da es für eine Handwaffe zu groß ist, frage ich mich auch ob es eine montierte/ lafettierte Waffe gewesen sein könnte.

    Kann jemand aufgrund der Kennung und der Maße eine Waffe zuordnen? Oder ist das eine Suche nach der berühmten Nadel im Nadelhaufen??

    Danke Euch und schönen Montag

    Gruß Rene

  • Moin,

    danke Euch beiden. Es passt von den Maßen her. Danke.

    Ich möchte mich auch für die Fürsorglichkeit bedanken. Natürlich bin mir von der Gefahr die von diesen Gegenständen ausgehen kann

    bewusst. Aber trotzdem, danke.

    Gruß Rene

  • Hallo zusammen,

    gestern war ich wieder mal auf den Land spazieren.

    Beim betrachten der bestellten Felder mit der Wintersaat kam mir wieder der Gedanke:

    Wo sind die Zig-Millionen abgefeuerten Geschosse und deren Hülsen z.B. aus den Lufkrieg über Deutschland

    und den Endkämpfen 1945 geblieben?

    siehe den Eingangsbeitrag Hülse gefunden....

    Allein was bei den Luftkämpfen von Jägern und Bombern abgeschossen worden ist und meist nicht das Ziel getroffen hat

    muss doch irgendwo "heruntergeregnet" sein. Die Geschosse sowie deren Hülsen müssen doch irgendwo auf die Erde aufgetroffen haben.

    Tieflieger haben auf alles geschossen was vor deren Läufe kam, dann die MG, MPi, Gewehrschützen usw.

    Mindestens deren Geschosse, die nicht das Ziel, was auch immer, getroffen haben, müssen doch irgendwo stecken.

    Das müssen doch tausende Tonnen hochwertiger Legierungen sein, die nun irgendwo in der Erde schlummern.

    Nur mal so ein Gedanke

    Weihnachtsgrüße, ZAG

  • Moin ZAK.

    ich wohnte als Kind im Elbe Weser Dreieck. Genau in Zeven. Dort war eine gut getarnte Heeresmunitionsanstalt. Nicht getarnt waren aber die Gleise ab der Hauptstrecke. So im Zeitfenster der 60 Jahre standen bei vielen Landwirten Milchkannen am Acker wo bei der Ernte dann die Hülsen gesammelt wurden. Es muss sich vom Metall her gelohnt haben weil bei ersten Fund der Acker abgelaufen wurde.

    Gruß

    Jörg

  • Moin ZAK,

    interessanter Gedankengang. Auf der anderen Seite scheint es aber auch relativ uninteressant zus ein, dass so viele Metalle und auch gefährliche Stoffe rumliegen.

    Ein Beispiel: Bei meinem Schwager lag in einem Wäldchen eine Munitionsfabrik. Die war schon zu seiner Kindheit zugänglich. Auch heute stehen dort nur Schilder. Nicht Betreten etc.

    Und dort liegen auch definitiv noch scharfe Sachen. Da wird nix entschärft und gesäubert. Unglaublich.

    Meine Hülse haben wir auf ner Wiese entdeckt. <so wie du schon geschrieben hast. Was da für Massen rumliegen.. Irre..

    Gruß Rene

  • Hallo zus.

    Jörg, das mit den Milchkannen für Hülsensammeln habe ich noch nicht gehört, genau das meine ich.

    Projektile werden wohl Bauern beim umpfklügen nicht auffallen, erst größere Hülsen vielleicht.

    Rene, "uninteressant" weil viel zu aufwendig mit Metallsuchgeräten Quadratkilometer nach versteuten Projektilen, Hülsen und Granatsplittern

    abzusuchen, klar.

    Danke euch

    Grüße, ZAG

  • Guten Morgen,

    wenn es die Sache bzw. den Aufwand wert ist, dann läuft man nach Möglichkeit nach einer Regenschauer über einen umgepflügten Acker.

    So habe ich vor Jahren beim Boomerang werfen eine Keramikscherbe gefunden, die aus der Römerzeit stammen könnte

    (Vergleichfotos aus dem Internet), da ich quasi auf deren ehemaligen Straße Xanten-Mainz wohne.

    Grüße

    george

  • Hallo zusammen!

    Buntmetall war immer schon was wert, in einem meiner Beiträge erwähnte ich bereits das Ausschlachten eines abgestürzten Bombers. Die Jahre nach dem Krieg war ja alles knapp. Natürlich hat man nicht alles gefunden, aber es überdauert ja, während normales "Eisen" irgendwann weg ist.

    Ich kann mich noch an Lumpen.- und Altmetallsammler in den 60ern in Berlin erinnern. Da war nix mit Wertstoffhof....

    Ich denke von den Funden haben noch Generation was.

    Sogar mir ist vor ein paar Wochen - ich nutze das Leserecht von Brennholz in unseren Staatsforsten - ebenfalls eine größere Hülse in die Finger gekommen, abgeschossen wie zu sehen war. Dürfte die ähnliche - erwähnte - Größe gehabt haben. Irgendein Witzbold hatte sie bereits in Händen und auf einen Ast gesteckt...

    Hätte er auch selber wegschmeißen können.

    Gruß Stephan

    Suche alles zur Waffenschule des AOK 1

  • Moin ZAG

    mal so aus den 60- 70 er. Schlepper waren damals nicht die schnellsten. Also noch langsamer als das was heute vor einen Kartoffelroder zieht. Da fand man immer mal was in den Kartoffeln Und wir Jugendliche halfen auch noch bei Unkrautjäten was ja noch zu Fuß gemacht wurde. Ich aber mehr aus dem Grund auch in der Erntezeit meiner damaligen Freundin nahe zu sein. So stampfte man dann mit der Hake über den Acker. Was an Hülsen etc gefunden wurde sammelte der Landwirt ein. Die hatten vom Krieg ihre Erfahrungen mit dem Zeug. Von dem hier https://www.relikte.com/aspe/ gesprengten Bunkern finden sich immer noch bei Neubauten Hülsen.

    Gruß

    Jörg

  • Hallo in die Runde,

    alleine von den Luftkämpfen pruzelten abertausende von Hülsen und auch deren Geschosse einfach zu Boden - sofern diese nicht in irgendetwas stecken geblieben sind.

    Korrekt ist das Aufsammeln in den Jahren nach dem Krieg.

    Mein Vater, Jahrgang 1944, war mit seinen Kumpels noch Anfang der 50er Jahre zu solchen "Exkursionen" unterwegs - es wurde alles aufgesammelt, was Geld bringen konnte : Messinghülsen, Aluminiumteile ... es wurden sogar Bombensplitter in Trichtern gesucht. Geschosse kannten die Jungs laut seinen Aussagen und diese haben sie gemieden - Ihnen war von Unfällen mit Fundmunition zugetragen worden und sie kannten auch einen solchen Fall. Das hat wohl abgeschreckt. Er meinte sich zu erinnern, das sie solche Funde dem zuständigen Ortspolizisten gemeldet hätten.

    Lediglich ein Deutscher MG Gurt wurde von Ihnen an einen Jäger für ein paar Groschen verkauft.

    Dieses "Sammelverhalten" dürfte auf Grund der wirtschaftlichen Lage überall sehr ähnlich gewesen sein.

    Das ist eine der möglichen Erklärungen für das unterschiedliche Verhältnis der noch heute zu findenden Überbleibsel.

    Bei den Geschossen sieht es da etwas anderst aus.

    Auf Grund der Form und das viele "gezielt" in den Boden eindrangen, dürften diese deutlich tiefer gelegen haben und auch noch liegen.

    Mit Fortschreiten der Agrartechnik hat sich die Tiefe der Ackerung stetig vergrößert, aber je nach Bodenbeschaffenheit dürften diese Relikte auch noch unter dieser Marke liegen.

    Ich selbst mache seit fast 20 Jahren Feldbegehungen nach Absprache und mit Wissen des Landesamtes für Denkmalpflege.

    Die beste Zeit ist nach meinem Geschmack das Frühjahr, wenn der umgeackerte Boden durch Frost gelockert wurde und noch nich geeggert worden ist.

    Und ja, dabei habe ich ausser den Keramikscherben, Schuschnallen u.ä. auch schon einige "brisante" Funde dabei gehabt.

    Überwiegend Cal .50 Geschosse, aber auch 13mm und eine 20mm aus deutschen Waffen ...

    Weihnachtliche Grüße

    Claudio

  • Hallo Karl,

    bei solchen Feldbegehungen werden keine Spaten eingesetzt, da es ja auch nicht um die Bergung von Artefakten aus dem Erdreich geht, sondern um das Auflesen und sicherstellen historischer Funde, die durch das Umpflügen an die Oberfläche gelangen.

    Und im Bagger sicherer, naja, ich weiß nicht.

    Mit dem Spaten kommt man jedenfalls nicht auf die Tiefe beim Graben von "Bordwaffenmunitionsresten" ... mit etwas schwarzem Humor würde ich jetzt mal die These aufstellen, je tiefer desto Bum.

    Glaube nicht, das der Bagger und die Entfernung da noch was ausmachen.

    Gruß Claudio

  • Hallo zusammen,

    es ist müßig über das ob oder ob nicht zu dilitieren. Im Bezug auf Fundmunition und deren Auffindung in den

    letzten Jahren haben wir mehr Glück als Verstand gehabt. Das hat nichts mit Schelte in irgend eine Richtung

    zu tun, das ist weil eins und eins gleich zwei ist !!!

    Gruss Dieter

  • Hallo zusammen,

    Diese Begehungstechnik habe ich in meinen Jahren in der Firmenarchäologie auch öfter angewandt - wenn es auch zumeist um die Lokalisierung mittelalterlicher oder antiker Fundplätze ging, kamen dabei natürlich Funde aus dem Krieg vor. Bei Köln-Widdesdorf z. B. Flugzeugteile und explodierte britische .303-Randhülsen, mutmaßlich von einem getroffenen Bomber.

    Auf einem privaten Spaziergang bei Aachen lag auf dem Feldweg ein amerikanisches Cal .30-Geschoss von den dortigen Kämpfen im Herbst 1944...

    Gruß, Thomas!

    "Lirum-larum Löffelstiel, wer nichts sagt, der weiß nicht viel - larum-lirum Gabelstiel, wer nichts weiß, muss schweigen viel!"

  • Hallo zus,

    danke für Euere Beiträge.

    Was ich auch schon öfters gelesen habe ist, dass angeschossene Bomber (vorher natürlich alle Bomben ab)

    ihre Bordmunition und Waffen (die schnell demontierbar waren) abschmissen, um leichter zu werden,

    damit die Maschine sich noch in der Luft halten konnte.

    Manchmal hat das tatsächlich sogar bis über den Kanal geholfen.

    Diese Munitionskästen, Gurte, Maschinengewehre müssen auch irgendwo heruntergekommen sein.

    Da sind mir keine Berichte über Funde bekannt, weder während noch nach dem Krieg.

    Grüße, ZAG

  • Hallo,

    Diese Munitionskästen, Gurte, Maschinengewehre müssen auch irgendwo heruntergekommen sein.

    Da sind mir keine Berichte über Funde bekannt, weder während noch nach dem Krieg.

    Es wurden auch Notabwürfe von Bomben vorgenommen. Ich kenne einige Stellen von deutschen Notabwürfen in den Wäldern.

    Gruß Karl

  • Hallo in die Runde,

    danke für Eure rege Teilnahme und ich muss sagen, dass ich es außerordentlich interessant finde wie sich dieses Thema so entwickelt hat.

    Gruß Rene