Buch zu Kriegsgefangenenlager in der UdSSR

  • Quote

    Original von Kirill
    Bei uns gigt es eine grosse Dokumentenedition "Wojennoplennyje w SSSR. 1939-1956" (Kriegsgefangene in der UdSSR), wo neben nackten Angaben auch Dokumententexte untergebracht sind.
    Gruss,
    Kirill

    Hallo Kirill,
    gibt es Hinweise dauf, dass diese Dokumentation auch ins Deutsche übersetzt werden wird?

    Gruß Eddy

    Gruß Eddy
    Suche alles zu 143. Reserve-Division und Füsilier-Bataillon 217.

    Edited once, last by ehansl02 (August 31, 2010 at 9:42 AM).

  • Hallo Kirill,
    Danke für Deine Antwort.
    Du sagst genau das, was ich ausdrücken wollte.

    Gibt es eine Möglichkeit, Kopien aus der Edition irgendwo zu beziehen?
    Gibt es eine Aufstellung über deren Inhalt (Anzahl der Bände, geografische Ordnung)?

    Ich wollte beim Erscheinen des Findbuches dieses beim RGWA kaufen (im Original auf russisch).
    Leider haben die mich abblitzen lassen.
    Also hoffe ich jetzt mal, das die von Dir genannte Edition nicht auch beim RGWA zu haben ist.

    Gruß
    Christian ;)

  • Quote

    Original von kkn
    habe auch heute wieder vergeblich im Berliner Bibliotheksverbund,
    über die Fernleihe und in www_worldcat_org nach dem Titel gesucht.

    So habe ich eben einen Anschaffungsvorschlag an die ZLB Berlin abgegeben -
    mit allen notwendigen Angaben einschl. Link.


    Guten Tag,

    soeben habe ich die Mitteilung erhalten, daß das Buch angeschafft wird.
    Ob es auszuleihen oder nur einzusehen ist, weiß ich nicht; ist aber auch
    egal - werde wohl die erste sein, die sich in Berlin darüber hermacht.

    Und erneut die Bitte:

    Quote

    Vll. könnten auch andere User in Universitäts- und anderen Bibliotheken einen
    entspr. Anschaffungsvorschlag machen. Nicht jeder hat die Möglichkeit des Kaufs =).


    Grüße, Kordula

    Slava Ukraini! In Memoriam A.N.!

  • Guten Tag Kirill,

    „Orte des Gewahrsams von deutschen Kriegsgefangenen in der Sowjetunion 1941-1956“.
    Habe es jetzt oben in der Überschrift ergänzt. Danke für den Hinweis.

    Grüße, Kordula

    Slava Ukraini! In Memoriam A.N.!

  • Hallo zusammen,

    so wie ich das bisher verstanden habe, muss man erst wissen, in welchem Lager sich jemand befunden hat, um nähere Informationen zu bekommen !??
    Da habe ich leider keine Informationen.
    Mein Vater Wilhelm Rosowski hat immer von Russischer Gefangenschaft gesprochen, wie auch sein Bruder. Dort muss er gelandet sein, nachdem sie versucht haben, die Fliegerhorstkommandantur in Agram aufzugeben.
    Er war aber nicht lange in Gefangenschaft, denn im Januar 1947 hat er sich in Gelsenkirchen bei ei´ner britischen Entlassungsstelle registrieren lassen. Ab Dezember 1946 hatte er schon wieder in Gelsenkirchen Arbeit gefunden.
    Die Dauer ist doch wohl eher atypisch?
    Er war später in Gelsenkirchen KPD-Parteisekretär. Kann es sein, dass da irgendeine Umerziehung oder politische Schulung eine Rolle spielte?

    Gruß
    Udo

    Literatur: Glückauf zum Untergang-Die Kriegstagebücher des Feldwebel Kurt Pfau / Mit der 60. Infanteriedivision von Danzig nach Stalingrad - Arthur Krügers Kindheit und Soldatenzeit 1937-1945 / Kohlenstaub und Wüstensand-Biografie eines Afrikakämpf.

  • Da mein Vater und mein Großvater väterlicherseits Kommunisten waren, möchte ich hier auf ein Detail eingehen.

    Es ist unwahrscheinlich, daß jemand nach einer Umerziehung in Kriegsgefangenschaft Sekretär in einer Ortsgruppe der KPD geworden wäre. Einfaches Mitglied, ja. Aber Leute, die nicht schon früher dazugehört hatten, haben keine Funktionen bekommen.

    Es könnte allerdings sein, daß sich jemand, der etwas in der Ortsgruppe galt, massiv für ihn als Person eingesetzt hat. Dann hätte es wieder anders ausgesehen.

    Ob Leute, die sich umerziehen ließen, früher entlassen wurden, kann ich mangels Kenntnis von solchen Personen nicht beurteilen.

    Weder möchte ich hier eine politische Diskussion entfachen. Noch irgend etwas beschönigen. Auch habe ich kein Verständnis für die der KPD nahestehende Soldaten, die ihre Einheit an die russische Armee verraten haben. Was zu Gefangenschaft für die betroffene Einheit führte.

    mit freundlichem Gruß
    narssner

  • Quote

    Original von narssner
    kann ich mangels Kenntnis von solchen Personen nicht beurteilen.

    Weder möchte ich hier eine politische Diskussion entfachen. Noch irgend etwas beschönigen. Auch habe ich kein Verständnis für die der KPD nahestehende Soldaten, die ihre Einheit an die russische Armee verraten haben. Was zu Gefangenschaft für die betroffene Einheit führte.

    mit freundlichem Gruß
    narssner

    Hallo,

    dann solltest Du auch die Suggestion unterlassen. Mein Vater wurde mit 20 Jahren zum RAD und anschließendem Wehrdienst einberufe, den er bis Mai 1945 ausgeübt hat. Welche 'entsprechende' Funktion soll er in dem Alter wohl gehabt haben?
    Und über einen 'Verrat' wollen wir doch wohl nicht spekulieren?
    Ich habe eine doch ganz klare Frage gestellt. Entweder kann jemand darauf antworten oder nicht. Wir sollten hier nicht fantasieren.

    Gruß
    Udo

    Literatur: Glückauf zum Untergang-Die Kriegstagebücher des Feldwebel Kurt Pfau / Mit der 60. Infanteriedivision von Danzig nach Stalingrad - Arthur Krügers Kindheit und Soldatenzeit 1937-1945 / Kohlenstaub und Wüstensand-Biografie eines Afrikakämpf.

  • Hallo Udo,

    Entlassungen aus der sowj. Kriegsgefangenschaft gab es seit 1946, war nicht die Regel, aber es gab sie. Was die Umerziehung betrifft, da ist es schwer eine Aussage zu treffen. Es gab die Antifa-Schulen, z.B. Krasnogorsk, die Antifa Komitees in den Lagern und andere Möglichkeiten. Aber gerade die Absolventen der Antifa-Schulen gingen meist in die sowj. Zone, bzw. sie blieben weitaus länger in den Lagern um die Komitees zu leiten und anzuleiten.
    Du kannst ja mal posten, in welcher Einheit er war, vielleicht waren ja die Angehörigen der Einheit im gleichen Lager und man kommt darüber zu der Lagernummer.

    Gruß

    Thomas

  • Quote

    Original von udalerich

    Die Dauer ist doch wohl eher atypisch?

    Priwet,

    vielleicht. Aber. Die ersten 412000 deutschen Kriegsgefangene wurden laut dem NKWD-Befehl 00955 vom 10./14. August 1945 entlassen. Das waren in der 1. Linie "kranke und arbeitsunfahige KGF".

    Umerziehung? Das wurde auch gemacht.

    Gruss,

    Kirill

  • Quote

    Original von Josef A.
    Du kannst ja mal posten, in welcher Einheit er war, vielleicht waren ja die Angehörigen der Einheit im gleichen Lager und man kommt darüber zu der Lagernummer.

    Gruß

    Thomas

    Hallo Thomas,

    er war zuletzt bei der Fliegerhorst-Kommandantur E(v) 225/XVII in Agram (Soldbuch Stand Januar 1945).

    Gruß
    Udo

    Literatur: Glückauf zum Untergang-Die Kriegstagebücher des Feldwebel Kurt Pfau / Mit der 60. Infanteriedivision von Danzig nach Stalingrad - Arthur Krügers Kindheit und Soldatenzeit 1937-1945 / Kohlenstaub und Wüstensand-Biografie eines Afrikakämpf.

  • Hallo,

    nach langen Warten habe ich vor einigen Tagen einige Unterlagen über die russische Kriegsgefangenschaft meines Großvaters erhalten.

    Aus der Kopie des von ihm selbst ausgefüllten Fragebogen (ich vermute, dass dieser für die Gewährung einer Art Entschädigung diente) ist folgendes zu entnehmen:

    Feb. 1944 bis Nov. 1944 Kursk 3604 (Lagernummer?)
    Nov. 1944 bis Nov. 1946 Schotkino (oder so ähnlich) Kursk
    Nov. 1946 bis Dez. 1946 Rischkowo
    Jan. 1947 bis März 1950 Sabohoba, Gef. Hospit b. Kursk
    März 1950 Brest-Litowsk

    Nach meinen bisherigen Rechergen dürfte die von ihm angegebene Schreibweise teilsweis falsch sein.

    Aufgrund des reichhaltigen Erfahrungsschatzes im Forum dürfte ein Aufklärung durchaus möglich sein.

    Hat jemand zu den Lagern nähere Informationen hinsichtlich Lage, Belegung, Dauer usw.

    Vielleicht gibt es im erwähnten Buch diesbezüglich eine Abhandlung. Kann vielleicht jemand nachlesen. Wenn dort etwas vermerkt ist werde ich mir das Buch kaufen.

    Vielen Dank für Eure Hilfe.

    Viele Grüße aus Bayern wünscht euch
    Gerd!

  • Moin Gerd,

    zu den von Dir angegebenen Daten hab ich "auf die Schnelle" folgendes aufgetan:

    Übersichtskarte:

    http://www.volksbund.de/virt_kgs_admin…/57055_4038.pdf

    Beschreibung der Lager Kursk sowie des Lazarettes "Sapahowa" findest Du hier:

    http://www.volksbund.de/virt_kgs_admin…/57055_4039.pdf

    http://www.volksbund.de/virt_kgs_admin…/57055_4040.pdf


    Quote

    Feb. 1944 bis Nov. 1944 Kursk 3604 (Lagernummer?)


    3604 war Speziallazarett mit Standort Kursk/Sapogowo (das Lazarett wird beim DRK z.T. auch als "Sapahowa" erwähnt)


    Quote


    Nov. 1944 bis Nov. 1946 Schotkino (oder so ähnlich) Kursk


    Wird beim DRK als "Schatkino" erwähnt, Lagernummer (7)145. Dort keine weitere Untergliederung in Teillager angegeben.


    Quote


    Nov. 1946 bis Dez. 1946 Rischkowo


    Lager Kursk/Ryschkowo, Lagernummer (7)145/2


    Quote


    Jan. 1947 bis März 1950 Sabohoba, Gef. Hospit b. Kursk


    siehe Punkt 1 !


    Quote

    März 1950 Brest-Litowsk


    Lagernummer (7)284. Wobei er hier sicher nur kurzen Aufenthalt hatte, da alle Heimkehrertransporte gen Westen durch das "Nadelöhr" Brest-Litowsk liefen.


    Hast Du den KEG-Durchschlag mit der "Lagerkarriere" zusammen mit dem milit. Lebenslauf von der Wast bekommen ?

    Hattest Du bereits in der Vergangenheit wegen einer evtl. vorhandenen KGF-Akte zu Deinem Großvater beim DRK-Suchdienst oder anderswo angefragt ?!

    Die o.g. Info's stammen aus dem von Dir erwähnten Buch, dem DRK-KGF-Leitverzeichnis V, KGF-VBL KB, DRK-Suchdienst "Zur Geschichte der Kriegsgefangenen im Osten, Teil II".

    Im Prinzip kann ich Dir den Kauf des o.g. Findbuches nicht unbedingt empfehlen. Dort ist über die nackten Zahlen hinaus nicht weiter viel enthalten. Es sei denn, Du möchtest über die dort ebenfalls angegebenen Signaturnummern zu den einzelnen Posten beim RGWA nochmal nachfassen und versuchen, dort für die verschiedenen Lager an weitere Materialien zu kommen. In dem Fall geb' ich Dir gerne die betreffenden Signaturen durch.

    Ansonsten hat auch der DRK-Suchdienst Material bezüglich KGF-Lager. Dort würde ich an Deiner Stelle dann auch mal anfragen. Kommt halt auch drauf an, was genau Du eigentlich noch wissen möchtest.....


    l.g.

    Kai

    Edit: Links eingefügt etc.

    Suche immer Info's zum Brückenbau-Btl. 548

    Edited once, last by Friesengeist (November 22, 2010 at 3:11 PM).

  • Vielen Dank für Deine Informationen.

    Nun weiß ich zumal schon die richtige Schreibweise der einzelnen Lager.

    Bei der WAST habe ich eine Anfrage gestartet und hab Kopien vom Wehrstammbuch und Wehrpass erhalten.

    Die von Dir genannten Unterlagen waren leider nicht mit dabei. Den KEG-Durchschlag mit der Lagerkarierre habe ich noch nicht. Wo erhält man diesen?

    Es wäre vielleicht trotzdem hilfreich wenn Du mir die Infos aus dem Buch vorsorglich noch überlassen würdest. Man weiss nie wofür man diese Infos später einmal gebrauchen kann.

    Vielen Dank und ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest wünscht Dir aus dem tief verschneiten Bayern

    Gerd


  • Moin Gerd,

    jetzt nochmal zum mitschreiben:


    Die Auskunft der Wast liegt Dir ja offensichtlich vor. Beinhaltet diese nicht die Stationen seiner KGF ?

    Bzw., wo hattest Du dann die ursprünglich weiter oben von Dir genannten "Unterlagen" zu den einzelnen Stationen der KGF her ?

    Scans bezüglich des "Lagerorte-Buches" kann ich Dir schon machen, warum nicht. Dazu brauch' ich dann Deine Email-Addy per PN.

    Was den KEG-Antrag betrifft, der sieht ziemlich genau wie folgt aus:

    [Blocked Image: http://www.bilder-hochladen.net/files/thumbs/1r6l-3r.jpg] 


    Liste doch mal bitte auf, woher genau Du bislang welche Unterlagen erhalten hast. Dann tun wir uns leichter, Dir evtl. noch weitere Tipps bezügl. des weiteren Vorgehens geben zu können.


    l.g.

    Kai

    Suche immer Info's zum Brückenbau-Btl. 548

  • Hallo,

    die Stiftung Sächsische Gedenkstätten hat für mich in Russland wegen der Kriegsgefangenen-Akte meines Vaters angefragt. Inzwischen ist die Antwort da, aber leider ist sie für mich enttäuschend. Es ist keine Akte über meinen Vater vorhanden.
    Schade!
    War jetzt meine letzte Hoffnung zu klären, was zwischen Agram Anfang 1945 und seiner Heimkehr im Oktober/November 1946 geschehen ist.
    Oder?

    Gruß
    Udo

    Literatur: Glückauf zum Untergang-Die Kriegstagebücher des Feldwebel Kurt Pfau / Mit der 60. Infanteriedivision von Danzig nach Stalingrad - Arthur Krügers Kindheit und Soldatenzeit 1937-1945 / Kohlenstaub und Wüstensand-Biografie eines Afrikakämpf.

  • Hallo,

    ich habe noch mal einige Berichte zum Ablauf der Entlassung in Frankfurt gelesen und eines wundert mich: es wird immer beschrieben, dass die Gefangenen vom russischen Lager ins deutsche Entlassungs-Lager gekommen sind und erst da den 'Spravka', den Entlassungsschein, erhalten haben. Das muss doch, schon bei der Bezeichnung, ein russisches Dokument gewesen sein. Wieso wird das dann erst in dem deutschen Lager ausgegeben und welches Datum war denn dann auf dem Spravka, wenn die ehemaligen Soldaten (wann und durch wen wurden die dann eigentlich formell aus der Wehrmacht entlassen?) sich noch einige Tage im deutschen Lager aufgehalten haben?

    Gruß
    Udo

    Literatur: Glückauf zum Untergang-Die Kriegstagebücher des Feldwebel Kurt Pfau / Mit der 60. Infanteriedivision von Danzig nach Stalingrad - Arthur Krügers Kindheit und Soldatenzeit 1937-1945 / Kohlenstaub und Wüstensand-Biografie eines Afrikakämpf.

  • Hallo, mein Brief an die Sächsische Gedenkstätte wegen meiner Kriegsgefangenenakte wurde an das Rote Kreuz, Suchdienst weitergeleitet. Innerhalb von 4 Wochen habe ich eine Kopie meiner Akte aus der Gefangenschaft von dort bekommen. Zwar aus Zeitgründen nur in russisch aber ohne Kosten. Natürlich lasse ich dem Roten Kreuz dafür ein Spende zukommen.
    Die Daten stimmen überein mit "Jürgens Erinnerungen" im Kapitel Veteranen erinnern sich.
    Gruß an alle besonders natürlich an die Veteranen, pleni