Reichsbahn - Straßburg - 1942

  • Sehr geehrte Damen und Herren,

    ich würde gerne etwas herausfinden, was mir sehr widersprüchlich erscheint.

    Mein Großvater wurde als Sonderoffizier (Bahn-Experte) nach Russland geschickt. Er kam mit seiner Einheit bis Smolensk.

    1942 wurde er nach Hause geschickt und war danach (nach Aussagen meines Vaters, der damals ein kleiner Junge war) im Auftrag der Reichsbahn in Straßburg.

    Mir ist nicht plausibel, warum jemand von der Front nach Hause geschickt wird, um danach Aufgaben der Bahn zu übernehmen.

    Hat jemand eine Idee, was dahinterstecken könnte?

    Freundliche Grüße

    Jan Kuppinger

  • Hallo Jan,

    interessanter Ansatz - herzlich Willkommen hier im Forum.

    Um das ganze besser einordnen zu können, sollte man wissen, ob er vor dem Kriegseinsatz bei der Reichsbahn war. Ich vermute (!) , daß er entweder im Bereich Gleisbau oder Maschinenwirtschaft in einer leitenden Funktion war und deshalb mit seinen Berufserfahrungen "vor Ort" gebraucht wurde. Das war nichts ungewöhnliches.

    Ist Dir bekannt, ob er vielleicht bei einer Bahnmeisterei ( allgemein: "Gleisinstandhaltung" ), einem Maschinenamt ( allgemein: "Lokomotiven-Wartung / - einsatz" ) oder einem Betriebsamt ( allgemein: "Organisation des Zugverkehrs" ) in Position war? Vielleicht war er auch in einem "Reichsbahn-Ausbesserungswerk" ( "RAW" ), diese gab es sowohl für Waggons wie auch für Loks.

    Hilfreich wären auch weitere Angaben zur Person: Name, wann und wo geboren.

    Gibt es bereits weitere Angaben zu seinem Kriegseinsatz ( Soldbuch, Angaben im Rentenbescheid zur Verwendung in der Kriegszeit, etc. .. ) ?

    Hier im Forum sind viele Kollegen mit jeweiligen Spezial-Themengebieten. Da dürfte sich wohl auch über den Großvater noch etwas herausfinden lassen, wenn man seine Person bekannt gibt.

    Viel Erfolg!
    Herzliche (Eisenbahner-) Grüße

    Uwe

    (Bahnmeister)

    An Informationen zur Heeres-Neben-Muna Kupfer, Muna Siegelsbach, Muna Urlau, Muna Ulm und zur Aggregat 4 - speziell Logistik für den Verschuß und den Eisenbahntransport- interessiert.

    Edited once, last by MunaLisa (September 25, 2020 at 11:22 AM).

  • Hallo Jan,

    herzlich Willkommen im Forum.

    Deine Anfrage wirft ersteinmal Fragen auf, um zu antworten.;)

    1. Bei was war er Sonderoffizier als Bahn-Experte in Rußland, gibt es Infos zur Einheit?

    2. Was war er vom Zivilberuf - eventuell Eisenbahner, wenn ja welche Funktion und welchen Rang hatte er als "ziviler" Eisenbahner, eventuell Spezialausbildung?

  • Hallo Matthias,

    "zwei Männer - ein Gedanke!"

    ;)

    Gruß Uwe

    An Informationen zur Heeres-Neben-Muna Kupfer, Muna Siegelsbach, Muna Urlau, Muna Ulm und zur Aggregat 4 - speziell Logistik für den Verschuß und den Eisenbahntransport- interessiert.

  • Vielen Dank Uwe und Matthias,

    ich werd' mal noch mehr Infos zusammentragen und mich dann wieder hier melden.

    Herzliche Grüße

    Jan

  • Hier fehlt eine Anrede....

    Leider habe ich nur wenige Informationen:

    Mein Großvater Christian Kuppinger, geb. am 28.11.1901 war lt. Meldung vom 04.03.1942 beim Feldeisenbahn-Betriebsamt 15.

    Dienstgrad: Sonderführer (er war vor dem Krieg Mitarbeiter der Reichsbahn).

    Das Wehrmachtsarchiv hat keine weiteren Daten.

    Angeblich war mein Großvater nach 1942 im Auftrag der Reichsbahn in Straßburg.

    Wenn er in der SS war, wo könnten noch Unterlagen zu finden sein?

    Hier fehlt ein Gruß...

  • Guten Tag zusammen,

    Reinhard,

    Quote

    hier der Eintrag im Lexikon zum Feldeisnbahnbetriebsamt 15

    die erstklassigen Ausarbeitungen der "Eisenbahn" findest du nicht im Lexikon der Wehrmacht,

    sondern hier im Forum der Wehrmacht.8)

    Beste Grüße Thomas

  • Hallo Jan,

    hier meine bisherige Ausarbeitung zum Feldeisenbahnbetriebsamt 15

    Ein Wechsel kann mit der KStN Kürzung wegen der Umbenennung in Feldeisenbahnbetriebsabteilung am 25.03.1942 zusammen hängen.

    Wenn er in der SS war, wo könnten noch Unterlagen zu finden sein?

    Ein Sonderführer bei einem Feldeisenbetriebsamt hat nichts mit SS zutun, sondern war eine Dienststellung auf Grund seiner Befähigungen die meistens in der Verwaltung eigesetzt waren aber auch leitende Funktionen hatten.

    Bei den Feldeisenbahnbetriebsämtern wurden vom Soldaten bis zum Stabsfeldwebel ernannt.

    Wenn er eine spezielle Ausbildung bei der Reichsbahn hatte war er besonders für eine Ernennung als Sondeführer geeignet.

    Hier in der KStN 2018 - 31.01.1941 Feldeisenbahnbetriebsamt, findest du die Sonderführer in den Stellenbestzung Z, G oder O (erste Spalte)

  • Hallo,

    @ Jan: wo hat Dein Großvater gelebt ?

    Während des Krieges war es nicht unüblich, dass Eisenbahner an die Front oder frontnahe Gebiete abkommandiert wurden.

    Vielfach mussten in den besetzten Gebieten nicht nur Gleise, sondern auch Brücken und Hochbauten repariert werden.

    Hierfür waren "Spezialisten" (z.B. Brückenbauingenieure oder Hochbauingenieure) gefragt.

    Gruß
    Gerd (der aus Bielefeld)

  • Hallo und guten Tag!

    Erst mal vielen Dank an alle, die sich an meinem Thema beteiligt haben!

    Ich habe inzwischen die Entnazifizierungs-Akte meines Großvaters aus dem Landesarchiv erhalten.

    Darin taucht ein Ausdruck auf, für den ich auch im Internet keine Erklärung gefunden habe: Rbbwart - was könnte das sein?

    Weiß jemand, was um 1940 ein Rbbwart war und was seine Aufgabe war?

    Freundliche Grüße

    Jan

  • Hallo Jan,

    vielleicht können wir das sprichwörtlcihe Wollknäuel auch von diesem Fadenende her aufrollen...

    Was war den der Großvater von seiner Ausbildung her?

    - "im Bauwesen" ( und wenn ja, in welcher Fachrichtung? - Hochbau, Tiefbau, Gleisbau, Brückenbau, Fernmeldebauwesen )

    - Kam er aus dem elektrotechnischen Bereich ? => SIgnalwerker, Fernmelder etc.

    - War er "Betriebseisenbahner", also "bei der Durchführung von Zugfahrten mit dabei.." etwa als Triebfahrzeugführer, Zugführer, Schaffner, Bahnhofsvorsteher etc.

    Vielleicht findet sich ja in den Rentenunterlagen noch ein Hinweis auf den erlernten oder den (nach dem Kriege) ausgeübten Beruf ? ( Bei den Anträgen wurde so etwas mit abgefragt ).


    Ein anderer Ansatzpunkt: im Bezirk welcher Reichsbahn-Direkton ( "RBD" ) war dein Großvater vor dem Kriege tätig? Von mehreren gibt es noch Personalunterlagen und auch Eisenbahnfreunde, die sich die Mühe gemacht haben und von den jeweiligen Dienststellen die leitenden Mitarbeiter über die Jahrzehnte aufgelistet haben. Besonders von der RBD / BD Stuttgart ist hier eine mustergültige Ausarbeitung vom langjährigen Bahnhofsvorsteher des Stuttgarter Hbf vorhanden...

    Herzliche Grüße

    Uwe

    An Informationen zur Heeres-Neben-Muna Kupfer, Muna Siegelsbach, Muna Urlau, Muna Ulm und zur Aggregat 4 - speziell Logistik für den Verschuß und den Eisenbahntransport- interessiert.