Kämpfe im Raum Simferopol August 1942

  • Sehr geehrte Forumsmitglieder,

    ich versuche, auf diesem Wege, etwas über den älteren Bruder meiner Oma herauszufinden. Laut Erzählungen meiner Oma wussten ihre Eltern nie, wo genau er gefallen war. Sie sagte mir immer "irgendwo in Russland". Nach Recherche beim Volksbund konnte ich dann herausfinden, dass es sich um den Ort Simferopol handelt (siehe Anhang).

    Ich hoffe nun, dass mir jemand weiterhelfen kann und mir etwas über die Kämpfe in diesem Gebiet erzählen kann. Außerdem würde mich interessieren, zu welcher Einheit er gehört haben könnte. Sofern sich dies noch feststellen lässt. Leider sind von ihm keine Dokumente oder Bilder erhalten.

    Vielen Dank für Eure Hilfe!:)

    Yannic

  • Hallo Yannic,

    der Bruder deiner Oma ist mit mehreren Grabkarteikarten bei Ancestry vertreten.

    Seine Einheit: 7. Kompanie Inf. Rgt. 97 (weiteres zur Einheit über Suchfunktion hier im Forum).

    + 11.08.42 Kriegslazarett 3/610 Simferopol / "Schußverletzung" ++ Heldenfriedhof Simferopol "Z" Grab 140

    Falls Du interesse an den Grabkarteikarten hast, bitte per PN melden.

    Gruß

    Dieter

  • Hallo Yannic,

    herzlich willkommen hier im Forum.

    Der von dir gesuchte war im 7./Infanterie-Regiment 97

    Siehe dazu den Eintrag im Lexikon: hier

    dieses war wiederum der 46.Infanterie-Division unterstellt.

    Siehe hierzu den Eintrag im Lexikon: hier

    Bei Ancestry gibt es eine umfangreiche Sammlung von Gräberkartei-Karten von gefallenen Soldaten der Wehrmacht.

    Michael Eisenreich ist dort auch verzeichnet.

    Bei Bedarf kann ich dir diese per PN, oben recht (die Sprechblase ) zusenden.

    Dort steht drin, wo und wie er gefallen ist usw.

    Lg Andre

    Ps: Dieter war schneller als ich 8)

    Erst wer den Dreck des Lebens gegessen hat, weiß wie schön dieses ist !!!

  • Guten Tag und herzlichen Dank euch beiden!

    Wenn jemand Bilder oder sonstige Andenken an dieses Regiment zu Verfügung stellen könnte wäre ich sehr dankbar. Lese mir den Link auf jeden Fall mal durch!

    Nochmal vielen vielen Dank!

  • Hallo Andre,

    wenn wir schon mal in Simferopol sind, würdest Du bitte mal nach der Gräberkarte meines Onkels Krebs, Hermann *17.09.1920, Medenscheid schauen, nach schwerer Verwundung am 02.05.'42 im Kriegslazarett 4/610 Simferopol verstorben.

    Vielen herzlichen Dank im Voraus.

    Gruß

    Dieter

  • Hallo Dieter,

    danke für deine Anfrage.

    Zu deinem Onkel gibt es auch einige Gräberkarten.

    Werde dir diese morgen per PN zusenden.

    Lg Andre

    Erst wer den Dreck des Lebens gegessen hat, weiß wie schön dieses ist !!!

  • Hallo und danke für die Informationen über die Division / Regiment. Allerdings würden mich Wehrmachtsberichte / Notizen / Bilder und Karten für den Zeitraum Juni - August 1942 interessieren. Am meisten natürlich ein paar Tage vor dem Todestag, sprich Anfang August. Vielleicht hat ja jemand hilfreiche und detailreiche Dokumente aus diesem Zeitraum.

    PS: Einen weiteren Verwandten kann ich leider beim Volksbund nicht finden... sein Name wäre Martin Hödl. Dafür sollte ich aber ein weiteres Thema unter "Vermisste und Gefallene" aufmachen, oder? Bei ihm würden mich natürlich die selben Details interessieren.

    Mit freundlichen Grüßen

    Yannic

  • Grüß Dich Yannic,

    a) zur 46. Infanterie--Division (bestehend u. a. aus den Infanterie-Regimentern 42., 72 und 97 sowie den Artillerie-Regimentern 114/115) gibt es ein paar Bücher, die deren Kämpfe näher beschreiben.

    Die fett gedruckten Titel habe ich, falls Dich Informationen daraus interessieren.

    - Alexander von Bentheim: Der Weg der 46. Infanterie-Division, Selbstverlag, 1952

    - Veit Scherzer: 46. Infanterie-Division: Krim - Kaukasus - Kubanbrückenkopf - Isjum - Jassy; Weg und Einsatz einer fränkisch-sudetendeutschen Infanterie-Division 1938 - 1945, Scherzers Militaer-Verlag, Ranis 2009

    - Hans Stahlmann & Michael Atzesberger: Marsch und Einsatz des Infanterie-Regiments 42 (1935-1945), Selbstverlag, Bayreuth 1985

    - Michael Atzesberger: Marsch und Einsatz von AR 114/ I./AR 115 (Textband + Bildband), Verlag und Hrsg.: Kameradschaften des früheren AR 114, Berching

    b) Michael Eisenreich starb ja nicht an der Front, sondern in einem Kriegslazarett (also einem "richtig großen Krankenhaus") in der Stadt Simferopol.

    Er wurde vermutlich bei Kämpfen im Osten der Krim angeschossen und dann nach Simferopol gebracht. Vielleicht auch schon Wochen vor seinem Tod.

    Vielleicht gibt es da Informationen auf den Karteikarten bei "ancestry". Anbei ein Bild eines der Häuser des 3/610 in Simferopol.

    c) Wo die 46. Infanterie-Division vor dem Tod von Michael Eisenreich gekämpft hat, sieht man hier auf den Lagekarten:

    http://www.lexikon-der-wehrmacht.de/Gliederungen/I…sionen/46ID.htm

    Lage 1.5.1942: http://www.lexikon-der-wehrmacht.de/Gliederungen/K…rte/XXX0542.jpg

    Lage 1.6.1942: http://www.lexikon-der-wehrmacht.de/Gliederungen/K…/XXXXII0642.jpg

    Lage 1.7.1942: http://www.lexikon-der-wehrmacht.de/Gliederungen/K…/XXXXII0742.jpg


    d) Hier die Bilder einer Beerdigung eines am 5.8.42 im Kriegslazarett 3/610 in Simferopol verstorbenen Soldaten. Ganz in der Nähe dieses Grabes dürfte einige Tage später Michael Eisenreich beerdigt worden sein.

    Erstgrablagen

    e) Ich war selbst einige Male auf der Krim, u. a. auch im Salgirka-Park, wo Michael Eisenreich begraben wurde.

    Viele Grüße

    Bernhard

  • Hallo Yanick

    Zu Martin Hödl gibt es auch eine Gräberkartei. Ich schicke sie dir zu.

    Da er in der Heimat gefallen ist und in seinen Heimatort beerdigt ist gibt es keine Volksbund Daten.

    Gruß Stefan

    Suche alles zu Gerätepark 661 und Sturm-Bataillon AOK 8.

  • Servus Bernhard, ich muss sagen ich bin begeistert. Genau die Informationen, welche ich mir gewünscht habe. Vielleicht kannst du mir Auszüge aus Veit Scherzers Buch über die Krim zukommen lassen.

    Ich werde morgen mal meiner Oma berichten. Solche Informationen hätten die Angehörigen bereits 1942 verdient...

    ...

    Servus Stefan, laut Grabstein starb Martin Hödl am 14.03.1940 im Alter von 23 Jahren. Ich glaube er war in einem Artillerieregiment, bin mir aber nicht sicher. Das Bild im Anhang sollte ihn zeigen, soweit ich weiß. Mein Opa ist leider im Juni verstorben...

  • Hallo Yanick

    Hie die Daten der Gräberkartei

    Name Martin Hödl

    Rang Gefreiter

    Geburtsdatum 24.Juli.1917

    Geburtsort Regen

    Militärische Einheit 4/Artl Regt 46 Artillerie-Regiment 46

    SterbeortRes Laz V Neuß

    Todesursache: Lungenentzündung

    Beerdigt in Regen dieses Grab dürfte heute nicht mehr existieren da keine Kriegsgrab.

    Karte schicke ich dir zu

    Gruß Stefan

    Suche alles zu Gerätepark 661 und Sturm-Bataillon AOK 8.

  • Hallo und danke für die Karten! Doch stellt sich mir eine Frage: kann es sein, dass es sich bei dem Foto um Martin Hödl handelt? Sieht doch auf dem Foto eher nach Offizier als Gefreiter aus, oder?

    Es könnte auch mein Uropa (glaube Kopp Georg) sein, welcher aber den Krieg überlebte...

  • Grüß Gott Yannick,

    das Foto zeigt einen Wehrmachtssoldaten, einen einfachen Soldaten , kein Gefreiter, kein Offizier !

    Er trägt den Rock der Ausgehuniform, diese hatte mehr Knöpfe als die normale Feldbluse und Ärmelaufschläge, der sogenannte Sarrasanianzug, wegen der Ähnlichkeit mit Zirkusuniform

    Servus Eumex

    Vivat Bavaria

    P.S: Regen ist nur 70 km entfernt....

  • Servus,

    Ah ok gut zu wissen, dann wird er es schon sein. Kann man irgendwie Informationen über meinen Uropa Kopp Georg herausfinden?

    Schön vielleicht kann man sich ja mal treffen.

    Meine Oma erzählt mir immer von "Russen" welche mid "Briglin" (bayerisch Schlägern) in gebrochenem Deutsch Eier und Speck vorderten. Sie verschanzten sich im Wald oberhalb des Hauses in der "Windschnur" vill sagt dir der Ort etwas. Ich bezweifle allerdings, dass Russen soweit vorgedrungen sind. Vill ungarische SS?

    Gruß

  • Grüß Gott ,

    Brigln kenne ich, eventuell waren es auch Kriegsgefangene die auf Bauernhöfen arbeiten mußten und bei Kriegsende sich selbst überlassen wurden....

    War zumindest in meinen Heimatort so, da waren auch Serben dabei, die dann bei den Amerikanern, die Bauern angeschwärzt haben , die nicht gut zu Ihnen waren...

    Servus Eumex

    Vivat Bavaria

    P.S. Es gibt auch eine Tracht Brigln...(Prügel)

    P.P.S. http://www.ahnenforschung-benz.de/ww2.htm

  • Servus,

    den Link kannte ich bereits. Mein Opa, Jahrgang 1939, konnte sich noch gut an einen Panzer im Hof erinnern und dass sie Lebensmittel versteckt hatten. Von Kampfhandlungen wusste er allerdings nichts.

    Gruß