Einsatz von "Dödeln" beim ZG 1 im Oktober 1943

  • Hallo und Guten Morgen an Alle,


    in seinem Buch "20 Jahre meines Lebens" (erschienen 2003, Verlag Steffen) schildert Heinz Pringnitz (Jahrgang 1922) aus Friedland / Mecklenburg u.a. seinen Kriegseinsatz bei der Luftwaffe während des 2. Weltkriegs.
    Demnach war der Autor im Herbst 1943 als Funkmechaniker beim Bodenpersonal des so genannten "Wespengeschwader" auf einem Flugplatz in Bad Lippspringe bei Paderborn tätig. Den Angaben zufolge wurden dort die Piloten des Geschwaders zur Nachtjagd ausgebildet.
    Auf den Seiten 89/90 schildert Pringnitz den nachfolgend zitierten Waffeneinsatz mit so genannten "Dödeln":


    "Es war Anfang Oktober 1943. Die Waffenwarte erhielten den Befehl unter jeder Tragfläche (Anmerkung meinerseits: gemeint sind wohl Me 110 G-2) je zwei Stück Röhren aus Dual-Aluminium etwa sechzig Zentimeter lang und mit einem Durchmesser von etwa einundzwanzig Zentimetern anzubringen. Wir vom Funktechnischen Personal mussten Stromkabel von den Röhren zum Cockpit verlegen. Nach meiner Erinnerung war dieser Gleichstrom für 12 Volt ausgelegt. In diesen Röhren wurden Granaten in Form eines Zigarrenstumpfes eingeführt und verriegelt. Das Gewicht dieser Granate war so, dass eine Person so eine Granate in die Röhre hineinschieben konnte. Per Knopfdruck konnte der Pilot vom Cockpit einen Stromstoß zur Zündung der Granate auslösen. Alles lag unter strenger Geheimhaltung. Bezeichnet wurden diese Art Granaten mit "Dödeln".


    [...] ,es war der 14. Oktober 1943, flogen die Amerikaner Bombenangriffe auf die Kugellagerstadt Schweinfurt. Die Flugzeuge meiner Einheit stiegen zum ersten Mal mit diesen Dödeln auf. Es ist mit dieser Waffentechnik gelungen, diese Dödeln auf die angreifenden Pulks abzuschießen. Der Erfolg stellte sich sofort ein, die feindlichen Verbände wurden auseinander gerissen. Die Tagjäger haben an diesem Tag eine sehr hohe Abschlussquote erreicht und den US-Piloten Angst und Schrecken eingejagt. Alle Flugzeuge meiner Einheit kamen von diesem Einsatz zurück.


    [...] Danach geschah etwas ganz Außergewöhnliches. Wir vom technischen Personal bekamen den Befehl, alle Rohre zur Aufnahme der Dödeln wieder zu entfernen. Nie sind diese Dödeln danach in meiner Einheit wieder zum Einsatz gekommen. Es wurde viel erzählt, welchen gefährlichen Inhalt diese Dödeln besaßen, aber wir haben es nie erfahren. Es waren vage Vermutungen, dass der Inhalt so gefährlich war und mit internationalen Festlegungen zur Kriegsführung nicht vereinbar war. [...] Einige Kameraden vertraten die Ansicht, dass es sich um Pressluftgranaten gehandelt hat."


    Heinz Pringnitz schreibt später, dass alle seine Recherchen in den 90er Jahren ins Leere liefen und es damals keine Literatur oder einen Anhaltspunkt um den Inhalt der Dödeln gab.


    Ich bin beim googeln bisher lediglich auf einen russischen Wikipedia Eintrag zum 21 cm Nebelwerfer 42 gestoßen. Dort heisst es: "1943 wurde der Raketenwerfer speziell für den Einsatz in der Luftwaffe umgebaut. Die beim Schießen verwendeten Granaten hießen Wfr. GR. 21 oder BR 21 ( Bordrakete 21 ). [...] Es wurde erwartet, dass diese Raketen die Hauptwaffe im Kampf gegen große Bomberformationen werden würden. Aufgrund der geringen Feuergenauigkeit damit der geringen Treffergenauigkeit spielten Dodel- Raketen im Kampf gegen Bomber jedoch keine nennenswerte Rolle."

    Ob es sich bei der Schilderung von Heinz Pringnitz um solche Bordraketen handelte? Kann jemand von Euch den Einsatz mit den beschriebenen Dödeln bestätigen?


    Beste Grüße aus Mecklenburg


    Falko

  • Hallo Thilo,

    genau so etwas meinte Pringnitz wohl. Aber ist denn ein Luftwaffeneinsatz des ZG 1 mit Me 110 Maschinen am 14. Oktober 1943 bei Schweinfurt belegt? Gibt es weitere Berichte über den Einsatz der Dödel?

    Beste Grüße

    Falko

  • Hi Falko,

    heißt der Autor Pringnitz oder Prignitz?

    Hast beide Schreibweisen verwendet. =)

    Grüße, Kordula

    Slava Ukraini! In Memoriam A.N.!

  • Danke sehr, Falko;

    war doch echt zu faul, selbst zu suchen. <X

    Finde Thema spannend, hoffe, daß weiteres gefunden wird.

    Grüße, Kordula

    Slava Ukraini! In Memoriam A.N.!

  • Guten Abend zusammen,

    in dem Thema "Mir unbekanntes Fla-Raketen Programm" eröffnet von pvt.snafu am 13.Januar 2017 (ich bekomme leider keinen Link dazu hin) hat Karl Grohmann folgendes beschrieben:

    Die Werfer Grante 21 Luft zu Luft war eine Pulverrakete, Treibstoff Diglykol, Durchmesser logischerweise 21 cm, 11 kg schwer, V ( max) km/h 1.200 , Reichwiete 1.200 km angegeben, ich denke gemeint sind 1,2 km, Sprenladung 21 kg.
    A.a.O. Verschuß aus Me 109, Fw 190 je ein Werferrohr unter der Tragfläche, Me 110 je 2.Diglykol 18,4 kg als Feststoff. Erfolge bei Bomberangriffen auf Regensburg und 2 x Schweinfurt.
    Nowarra:" Die dt. Luftrüstung 1933 - 1945" Band 4
    Nowarra: " Die 109" Seite 220.

    Ich denke dabei dürfte es sich um die von Pringnitz beschriebenen "Dödel" handeln. Die Angabe zur Verwendung an der Me 110 stimmt ebenso wie der Einsatzort Schweinfurt.

    Kann bitte noch jemand den Einsatz des ZG 1 am 14. Oktober 1943 bei Schweinfurt bestätigen?

    Beste Grüße

    Falko

  • Guten Morgen zusammen,

    habe zu diesem Thema mal ein wenig "rumgestöbert" und bin auf der Seite b17flyingfortess.de fündig geworden. Die B-17 "Lazy Baby" # 42-30831 musste am Nachmittag des 14. Oktober 1944 auf Grund starker Beschädigungen in der Schweiz notlanden.

    Auf der genannten ist ein .pdf- Dokument verlinkt, in welchem der Einsatz von "40kg- Raketen" seitens der deutschen Jäger erwähnt wird.

    Viele Grüße

    Jens

  • Kann bitte noch jemand den Einsatz des ZG 1 am 14. Oktober 1943 bei Schweinfurt bestätigen?

    Guten Abend,

    Beleg nach Verlustmeldungen:

    In den Verlustmeldungen (Gen.Qu. und NVM) werden für den 14.10.1943 insgesamt 3 Flugzeug-Totalverluste (Me 410) mit insgesamt 3 Toten der III./ZG 1 genannt.

    Die I./ZG 1 hatte keine Verluste. Alle Verluste erfolgten im Großraum Frankfurt - Schweinfurt - Würzburg und stehen in direktem Zusammenhang mit dem 2. Schweinfurt-Angriff.

    Beleg nach Abschussmeldungen:

    nach Microfilm-Abschusslisten des BA-MA/Freiburg erzielten sowohl die I./ZG 1 (Bf 110, Lippspringe), als auch die III./ZG 1 (Me 410, Vörden/Hildesheim) unter dieser Verbandsbezeichnung B-17 Abschüsse im gleichen Großraum. Zumindest wurde eine Anzahl Abschüsse gemeldet - und zum Teil anerkannt.

    Die Umbenennung der beiden Verbände in I./ZG 26, respektive II./ZG 26, dürfte bis zum Verfassen der Verlust- bzw. Abschussmeldungen noch nicht bis zur Truppe durchgedrungen zu sein - und nachträglich wurden die Dokumente auch nicht mehr geändert.

    Zum Datum der Umbenennung der beiden Verbände wird sowohl bei Michael Holm: http://www.ww2.dk/air/zerstorer/zg1.htm

    als auch in der daraus adaptierten Version im LdW: http://www.lexikon-der-wehrmacht.de/Gliederungen/Z…wader/ZG1-R.htm

    keine eindeutige Primärquelle genannt.

    Über einen stichhaltigen Primärquell-Nachweis (z.B. Signaturen und Seite im BA-MA) zu den Daten der Umbenennung (Befehl und Vollzug) würde ich mich sehr freuen.

    Stab und II./ZG 1 nahmen nicht am fraglichen Einsatz statt. Beide Teilverbände lagen an der französischen Atlantikküste, waren dem Fliegerführer Atlantik unterstellt, und flogen Jagdeinsätze über der Biscaya bzw. Deckung für ein- und auslaufende U-Boote und andere Marine-Verbände.

    V. Grüße, Uwe K.

    "Was sprechen die Diesel, Johann? - Die Diesel sind zufrieden, Herr Kaleu."

    Edited once, last by DR40eghs (July 22, 2020 at 8:04 PM).

  • Hallo zusammen,

    prima, dass Ihr noch am Thema seid.

    Worauf ich auch schon gestoßen bin, ist die vermeintliche Umbennung des Geschwaders ZG 1 in ZG 26. In dem von mir genannten Buch des Herrn Pringnitz deutet allerdings nichts auf eine Umbennung des Geschwaders ZG 1 im Herbst 1943 hin. Der Autor zählt sich zumindest am 14.10.1943 noch zu einem Angehörigen des Bodenpersonal des ZG 1. Da Heinz Pringnitz schreibt, dass an jenem Tag alle Flugzeuge seiner Einheit zurück gekommen sind, müsste er gemäß den von Uwe K. aufgeführten Belegen zur I./ZG 1 gehört haben, da für diese Einheit keine Verluste gemeldet worden sind.

    Die Umbennung des Zerstörergeschwader 1 war übrigens auch hier schon mal ein Thema im Forum: Verluste der III./ZG 26 am 14.10.1943, gestartet von Agricola am 3. April 2007. (Leider bekomme ich mal wieder die Verlinkung nicht hin, sorry ;(. Wenn Augustdieter bitte noch mal so nett wäre...).
    In dem Thread wurden die Verluste der Airforce an jenem Tag aufgelistet und der "Einsatz der Dödel" als "Einsatz von Wurfgranaten" bezeichnet.

    Beste Grüße

    Falko

  • Worauf ich auch schon gestoßen bin, ist die vermeintliche Umbennung des Geschwaders ZG 1 in ZG 26. In dem von mir genannten Buch des Herrn Pringnitz deutet allerdings nichts auf eine Umbennung des Geschwaders ZG 1 im Herbst 1943 hin. Der Autor zählt sich zumindest am 14.10.1943 noch zu einem Angehörigen des Bodenpersonal des ZG 1. Da Heinz Pringnitz schreibt, dass an jenem Tag alle Flugzeuge seiner Einheit zurück gekommen sind, müsste er gemäß den von Uwe K. aufgeführten Belegen zur I./ZG 1 gehört haben, da für diese Einheit keine Verluste gemeldet worden sind.

    Die Umbennung des Zerstörergeschwader 1 war übrigens auch hier schon mal ein Thema im Forum: Verluste der III./ZG 26 am 14.10.1943, gestartet von Agricola am 3. April 2007. (Leider bekomme ich mal wieder die Verlinkung nicht hin, sorry ;(. Wenn Augustdieter bitte noch mal so nett wäre...).
    In dem Thread wurden die Verluste der Airforce an jenem Tag aufgelistet und der "Einsatz der Dödel" als "Einsatz von Wurfgranaten" bezeichnet.

    Beste Grüße

    Falko

    Hallo,

    nein - nicht das (gesamte) Geschwader wurde umbenannt, sondern einzelne Gruppen.

    Die Umgliederungen an sich stehen außer Frage - nur das genau Datum (irgendwann Mitte Oktober 1943) ist fraglich.

    Aus der I. Gruppe ZG 1 wurde die I. Gruppe ZG 26 (ausgerüstet mit Bf 110, Einsatzhafen Lippspringe, später Braunschweige-Völkenrode, usw.), und

    aus der III. Gruppe ZG 1 wurde die II. Gruppe ZG 26 (ausgerüstet mit Me 410, Hildesheim, dann Pfaffenhofen, ...)

    Die III.Gruppe ZG 26 (Bf 110, Wunstorf) bestand schon vorher - die Gruppe hatte mit der Umbenennung der zwei ZG 1 Gruppen nichts zu tun, und flog ebenfalls den Einsatz am 14.10.43 mit.

    V. Grüße, Uwe K.

    "Was sprechen die Diesel, Johann? - Die Diesel sind zufrieden, Herr Kaleu."

  • Hallo Uwe,

    vielen Dank für Deine ergänzende Erläuterung.

    Aus der I. Gruppe ZG 1 wurde die I. Gruppe ZG 26 (ausgerüstet mit Bf 110, Einsatzhafen Lippspringe, später Braunschweige-Völkenrode, usw.)

    Diese Angaben zu den Einsatzhäfen und dem Maschinentyp decken sich absolut mit den Erzählungen von Heinz Pringnitz. Damit sind dessen Aussagen für mich belegt und nachvollziehbar. Schade dass der Herr zu Lebzeiten selbst nicht mehr so viele Dinge über seinen damaligen Verband und insbesondere über den "geheimnisvollen Einsatz der Dödel" herausfinden konnte. Ich freue mich aber darüber, dass sich seine Erzählungen heute weitesgehend belegen lassen.

    Beste Grüße

    Falko

  • Hallo, guten Abend,

    Ergänzend,

    ja, Herr Pringnitz gehörte - gemäß seinen Erzählungen - zur I. Gruppe ZG 1, die dann in I. Gruppe ZG 26 umbenannt wurde.

    Die III.Gruppe ZG 1 (dann II./ZG 26) war ja auch mit Me 410 ausgerüstet - und ohne "Dödel" (bei der Me 410 wurde mit größerkalibrigen Bordkanonen BK 3.7 und BK 5 experimentiert) - also kann Herr Pringnitz dort nicht gewesen sein.

    Nur die Bf 110 war - vorübergehend - mit 4 "Dödeln" (WGr. 21) ausgerüstet.

    Die Ausrüstung mit WGr. 21 war hauptsächlich aus mehreren Gründen kein Erfolg:

    - Beeinträchtigung der Flugeigenschaften - dadurch noch größere Gefährdung durch Begleitjäger

    - Ungenauigkeiten/Probleme beim Zielen bzw. Treffen

    - Musste innerhalb der cal. 50 Abwehrfeuer-Reichweite der Bomber ausgelöst werden

    Die Granate hatte eine (vergleichsweise) stark gekrümmte, ballistische Flugbahn und wurde durch Zeitzünder ausgelöst. Wenn der Abstand zum Ziel nicht in engen Grenzen "passte", detonierte die Granate deutlich unterhalb des Ziels. Der Abstand musste vom Flugzeugführer geschätzt werden, was eine große Erfahrung erforderte.

    Wenn alles stimmte, d.h. die WGr. 21 zum richtigen Zeitpunkt ausgelöst wurde - dann war der Erfolg natürlich beachtlich - und ein Bomberpulk wurde "gesprengt", d.h. der enge Verband wurde aufgelöst und die Bomber konnten einzeln bekämpft und zerstört werden. Ein direkter Treffer im Nahbereich führte unweigerlich zur Zerstörung des Bombers durch Druck- und Splitterwirkung.

    Die WGr. 21 wurden dann nach dem Schweinfurt-Einsatz, spätestens im November 43, wieder von den Maschinen entfernt. Neben Teilen der Bf 110 Verbänden (siehe oben, außerdem: Erprobungsgruppe 25) waren auch einzelne Schwärme bis zu Staffelgröße der Einmot-Jagdverbände (Bf 109, Fw 190) mit WGr. 21 ausgerüstet, letztere mit jeweils 1 Rohr unter jeder Tragfläche.

    V. Grüße, Uwe K.

    "Was sprechen die Diesel, Johann? - Die Diesel sind zufrieden, Herr Kaleu."

  • Guten Tag,

    Die Zitate aus dem Buch von Priegnitz habe ich meiner Sammlung „Gerüchte, Legenden, Stories“ zugeführt, weil das Ganze ein so typischer Ablauf ist:

    Da erinnert sich der Verfasser, 1943 damals 21 Jahre alt und als Soldat zuständig für Wartung und Reparatur von Funkanlagen der Bf 110 einer Zerstörergruppe 60 Jahre später an eine für ihn besondere Begebenheit: Da wurden von den Waffenwarten unter die Tragflächen der Zerstörer Abschussrohre für Granaten mit einem Durchmesser von 32 cm montiert und er gehörte zu einer Arbeitsgruppe, die die elektrische Abfeuerungsvorrichtung montieren musste.

    Soweit alles richtig.

    Aber dann hat er bei den Waffenwarten das Wort „Dödel“ aufgeschnappt. Das war kein offizieller Suggerstivname für das Waffensystem „Bordgranate 21“, vielmehr kursierte in der Luftwaffe bei fliegendem und Waffenpersonal dieser Ausdruck, der eigentlich ein umgangssprachlicher Ausdruck für den Penis war, für die „erigierten“ Abschussrohre. Priegnitz hielt den Ausdruck für eine Bezeichnung für die Granaten (die eigentlich Raketen) waren.)

    Und kommen die Stories, die sich um diese Waffen ranken: streng geheim, „völkerrechtswidrige Pressluftgranate“ (von einer solchen Waffe – die es nie gab – wurde oft gemunkelt). Andeutungsweise vermutet der Autor, dass deswegen die Dödeln wieder demontiert wurden und nicht mehr zum Einsatz kamen. Auch beim Heer liefen Gerüchte von der Pressluftgranate um, die eine fürchterliche Wirkung hätte, die man deswegen nicht zum Einsatz bringe, weil der Gegner mit Giftgas oder mit einer anderen Geheimwaffe antworten würde.

    In Wirklichkeit wurden diese Waffen aus anderen Gründen entfernt:

    • Es war nicht möglich, dass die damit ausgerüsteten Jagd- und Zerstörergruppen realitätsnahe Ausbildungs- und scharfe Übungseinsätze fliegen konnten,
    • Es war Glücksache, dass die mit Zeitzündern ausgerüsteten Wurfgranaten in einem Bomberpulk zur Detonation gebracht werden konnten.
    • Die Flugeigenschaften litten unter den „Dödeln“, Geschwindigkeit wurde reduziert.
    • Nachdem die US-Bomber bis in die Tiefe des Reiches vom Jagdschutz begleitet war, konnten die ohnehin langsamen Zerstörer mit WGr-21-Anbaute nnicht mehr eingesetzt werden, ohne große Verluste zu befürchten.

    Beste Grüße

    Gebhard Aders

  • Hallo in die Runde,


    im Lexikon unter Me410 findet sich auch noch eine Anmerkung zum Thema, hier wurde ein Revolvermagazin mit negativem Ergebnis getestet:

    "Eine weitere Me 410 wurde für die Verwendung Werfer-Granate WGr. 21 umgebaut. Anstelle der starren Waffen wurde im Rumpfbug eine sich im Uhrzeigersinn drehende Trommel mit sechs Werferrohren eingebaut, von der jeweils eins zum Schluß freilag, während die anderen innerhalb des Rumpfes verblieben. Nach der Vorerprobung des Gerätes wurde die Maschine zur Erprobungsstelle Tarnewitz überführt. Die dort durchgeführten Schießversuche befriedigten nicht; die sich beim Schuß stauenden Pulvergase sprengten die gesamte Bugverkleidung der Me 410 ab."

    Grüße

    george

  • Hallo Zusammen,

    danke für die interessanten Ausführungen zu den "Dödeln".

    Ich denke auch, dass, so wie Gebhard Anders es angedeutet hat, für einen jungen Obergefreiten des Bodenpersonal damals ziemlich spannend und geheimnisvoll gewesen sein muss, wenn irgend welche "komischen Waffen" an den Flugzeugen montiert wurden, von denen man damals kaum etwas wusste. Kein Wunder also, dass sich darum Gerüchte und Legenden rankten, vielleicht sogar auch ein wenig "Hoffnung", den Kriegsverlauf nocheinmal entscheidend verändern zu können.

    Beste Grüße

    Falko