Verbot verzinkter Gefäße in den Küchen des RAD

  • Hallo Dieter,

    soweit ich weiß ist Zink nicht lebensmittelecht. Säuren der Speisen bilden mit Zink giftige Zinksalze.

    Ein weiterer Ansatz wäre die recht weiche Oberflächenbeschaffenheit von Zink, also ein mögliches Ablösen der Beschichtung bei mechanischer Beanspruchung, z.B. durch Rühren. Ich kann mich erinnern, dass vor 20 Jahren aus diesem Grund alle Feldküchen mit Aluminiumtanks (auf Edelstahl) umgerüstet oder ausgesondert wurden...

    Ich halte aber in diesem Fall ersteres für wahrscheinlicher, habe für deinen speziellen Fall aber keine weiteren Quellen.

    VG
    THWler

    Auf der Suche nach Informationen und Relikten der Technischen Nothilfe (TN), den Technischen Truppen (Technische Abteilungen und Bataillone) und dem Sicherheits- und Hilfsdienst (SHD)-/Luftschutz (LS)-Abteilungen/Luftschutzpolizei.

  • Hallo Zusammen.

    Wie gerade erwähnt ist Zink und auch Alu nicht sonderlich beständig gegen Säuren und Chloride , Chrom-Nickel-Stähle schon ehr, aber auch nur bedingt. Es gibt ja mittlerweile auch viele die eine Nickelallergie haben. Die lösen sich in Verbindung mit Kochsalz aus dem Gefüge. Es gibt selbstverständlich auch Chloridbeständige Alu- und Chrom-Nickel-Legierungen.

    Ich habe aus Kochbüchern, auch beim Räuchern gelernt, einlegen und marinieren stets in Kunststoffbehälter.

    Andersrum, wenn früher bei Bekannten Sauerkraut gemacht wurde, kam der gehobelte Kappes gesalzen, mit einem Stück Zinkblech über Nacht in eine große Kunststoffwanne und wurde am anderen Tag in die Tonne gestampft. Ich habe damals gefragt wozu das nützlich sei. Der trockene Kommentar,,,,,dat häbbe wej emmer gedohn.....

    Grüße vom linken Niederrhein Uwe

  • Hallo,

    ich möchte hier einen ähnlichen Verbotsfall erwähnen, der Emailgeschirr betrifft und setze voraus, dass Dieter es erlaubt, vom Thema kurz wegzugehen:

    Bei der kaiserlichen Flotte des I. WK wurden u. a. so lange emailierte Küchengefäße verwendet, bis der ärztliche Dienst meinte, die Abplatzungen von Emaillegeschirr landeten u. U. im Blinddarm und führten dort oder schon im Rachenraum zu Verletzungen/Reizungen, was einen Ausfall an Soldaten zur Folge habe.

    Gruß Karl

  • Hallo Freunde,

    alles sehr interessant,was Ihr schreibt.

    Karl.das ist eine sehr interessante These

    aus dem WKI

    Frdl. Gruss Dieter

  • Hallo Dieter,

    also alles gut.....

    Die Emaillgeschichte erscheint mir insbesondere deshalb glaubhaft - ein alter Mann hat sie mir vor vielen Jahren erzählt - weil Schiffe bekanntlich dem Wind - und Wellengang stark ausgesetzt sind und das Geschirr dann schon mal ordentlich gegeneinander schlägt oder herunterfällt.

    Gruß Karl

  • Hallo Uwe

    Was das mit dem Zinkblech soll verstehe ich nicht:/

    Ich kenn das Einmachen von Sauerkraut direkt in großen Steinguttöpfe!

    Der Krauthobel war so groß, daß der ganze Kohlkopf rein passte, einstampfen Holzdeckel drauf und gut ist!

    Ein Stein zum beschweren nicht vergessen!

    @ Karl Emaille Geschirr ist klasse, solange es nicht durch die Gegend fliegt :(

    Gruß Arnd

  • Hallo Karl und andere.

    Das mit der Emaille ist mir so weit auf bekannt,,,,,es hieß immer das sei nicht gesund, vor allem von Oma her. Nur, wer hatte keinen Topf mit der Kitsche im Emaille. Bei Oma nicht und bei Eltern auch nicht, insbesondere die Deckel. Einmal runtergefallen und dann war es dann mit dem Glanz und Gloria. Bezahlbare Töpfe aus Chrom-Nickel-Stahl kamen, so weit ich mich erinnern kann erst nach und nach in die Haushalte. Mein lieblings Bräter ist auch noch so ein uraltes Teil, natürlich auch mit einer Kitsche.

    Grüße vom linken Niederrhein

  • Hallo Forum,

    da ich ein älteres Buch herausgekramt habe, zitiere ich hieraus etwas zum Thema, betrifft aber nicht den RAD, sondern die Luftwaffe:

    "Fliegerhorst Schönwalde/ Berlin", S.108 von Helmut Bukowski u. Christel Trilus aus dem Podzun-Pallas Verlag.

    Es betrifft einen Dampferausflug auf der Havel, dabei der Fliegerhorst-Kommandeur Obstl. Graf von Luckner und die Zivilangestellten

    zu Pfingsten 1939 (28./29.Mai1939 nach google).

    "Besonders angetan waren die Ehefrauen der Zivilbeschäftigten von den in der Freizeit organisierten Veranstaltungen wie Bus- und

    Dampferfahrten.

    >Selbst unliebsame Nachwirkungen des Ausfluges zu Pfingsten 1939 auf dem Dampfer "Europa" (Foto auf der Havel),

    ALS DAS SERVIEREN VON KARTOFFELSALAT AUS ZINKGEFÄßEN ZU TEILWEISE LEBENSBEDROHLICHE VERGIFTUNGEN FÜHRTE,

    taten diesem Anliegen (die Ausflüge) keinerlei Abbruch<" Zitat Ende.

    Ich gehe davon aus, daß das Problem mit den Zinkgefäßen ein grundsätzliches war, erkannt und abgestellt wurde.

    Gruß

    Dieter

  • Hallo zusammen,

    das "Problem" war seit 7. Juni 1933 per Runderlass MdI geregelt (MB11V. I933 II S. 3II)
    Es war schlicht verboten.

    Warnung vor der Benutzung verzinkter Gefäße und von Zinkgeräten

    bei der Zubereitung und Aufbewahrung von Lebensmitteln

    RdErl. d. MdI. vom 7. Juni I933 ( , 30. September 1933)

    (MBliV. II S.468) und 3o. November I939 (MBliV. S. 2329)

    Die Erlasse weisen auf die mit der Verwendung verzinkter Gegenstände bei der Bereitung saurer

    Speisen verbundenen Gefahren hin. Zinkgefäße dürfen keinesfalls zur Beförderung oder Aufbewahrung

    saurer oder säuernder Lebensmittel (Wein, Obstsäfte usw.) verwendet werden.

    Zahnkreme in bleihaltigen Tuben

    Das Inverkehrbringen von Zahnkreme in Tuben mit mehr als r v. H. Bleigehalt ist verboten. Dies-

    bezügliche Warnungen seitens der zuständigen Minister der Länder der Bundesrepublik sind erlassen

    z. B. in Bayern: Entschließungen des Staatsmin. d. I. vom 14. November 1949 und 15. Februar 1950

    Hessen: Erlasse vom 27. Oktober und 17. November 1949.

    Gruss Dieter