Hallo allerseits,
mein Vater (Bernahrd Fröde/Niedersachsen) wurde im Dezember 1939 eingezogen und kam zur Grundausbildung nach Braunschweig. Danach hat er wohl den Frankreichfeldzug mitgemacht und war stationiert in Paris. Dort war er im Musikkorp (Waldhornist). Da mein Vater studierter Musiker war, kam er in eine Nachrichten-Sanitätskompanie und von Frankreich aus ging es dann nach Russland und Stalingrad. Dort war er bis kurz vor der Einnahme des Flugplatzes Gumrak durch die Sowjets. Auf Anweisung seines Vorgesetzten ist er kurz vor der Einnahme des Flugplatzes durch die Sowjets, mit 6-8 Kameraden durch den Kessel und die Kalmückensteppe, entkommen. Sie haben einen letzten Zug erreichen können und sind so einer Gefangennahme entkommen. Sie haben sich mit letzter Kraft an den Puffern eines Waggons hochgezogen. Sie haben sich, um nicht zu erfrieren geboxt. Ein Kamerad hat es nicht geschafft. Er ist erfroren. Nach Aussagen meiner Mutter, kam mein Vater nach dieser Flucht erst einmal in ein Lazarett (TBC) und danach nach Norwegen.
Vor 1 1/2 Jahren habe ich einen Antrag bei der WAST gestellt. Ich bekam die Nachricht, dass keine Personalunterlagen des Heeres und der Luftwaffe vorliegen. Die Suche wird dauern, da in verschiedenen Verzeichnissen und Karteien ermittelt werden muss. Es gibt lediglich eine Meldung, dass er 05.01.1940 in der Nachrichten-Ersatz-Kompanie 216/Grenadier-Regiment 517 war. Seine Erkennungsmarke lautet -197-I.E.Kp216, Dienstgrad Unteroffizier.
1. Frage: Ist mit dem Entfernen von der Truppe nicht der Tatbestand einer Fahnenflucht erfüllt?
2. Frage: Wie weit mussten sie laufen, um eine Bahnstation zu erreichen?
3. Wieviele Soldaten sind eigentlich durch eine Flucht aus Stalingrad entkommen?
4: Gibt es vielleicht Angehörige von Soldaten, die mit meinem Vater entkommen sind? (Es gab einen Kameraden, der nach dem Krieg im Weserbergland Pastor war.)
Für die Beantwortung meiner Frage/n danke ich jetzt schon einmal im Voraus!!
Gruß von Eli!