2 WK Bunker gefunden und wird abgerissen Typenbestimmung

  • Hallo miteinander ,nach langer Enthaltsamkeit mal wieder eine Beitrag von mir.

    Bei uns im badischen wird momentan im Rahmen einer Dammerhöhung ein freigelegter Bunker abgerissen.

    nun würde mich interessieren was für ein Bunkertyp dies ist(Mannschaftsbunker,Kampfbunker, Sanitärbunker). Die Grenze zu Frankreich ist ca 1 kilometer entfernt,denke also als Kampfbunker zu weit weg?

    Muss dazu sagen dass in der näheren Umgebung noch enige gesprengte Bunker existieren,die waren direkt als Kampfbunker in der Böschung /Damm des Rheines gebaut,also direkt gegenüber des "Feindeslandes" Frankreich.

    Nun zu dem Bunker, kann mir jemand einen Typ bestimmen und ein Grundriss wäre super.

    Falls mir jemand sage wie ich ein Video einfügen kann könnte ich auch noch ein Video dazu einstellen.

    Danke euch im Vorraus

  • Hallo Lubolz, hallo zusammen,

    's Badische ist ca. 200 Kilometer lang. Eine nähere Ortsbeschreibung wäre echt Hilfreich.

    Schönen Wochenanfang, Thomas

  • Hallo zusammen,

    mir hat's keine Ruh' gelassen, also hab ich mich auf die Suche begeben...

    (Ich fuhr seit Jahrzehnten an den Bunkern vorbei ohne von Ihrer Existens zu Ahnen!)

    Die Bunker befanden sich an der südlichen Ortsausfahrt von Steinmauern am (bzw. im) nördlichen Rheindamm des Murgkanals, unmittelbar Östlich der Brücke der L 78a, also ca. 2,5 km von der Grenze entfernt (das war mein "Grundproblem" der Ortsbestimmung).

    Von der "radelnden fröhlichen Rentnergang" erfuhr ich das sich auf der südlichen Dammseite ebenfalls (mindestens) ein weiterer Bunker befand. Zitat: "Da hab ich meine erste Zigarette geraucht."

    Es handelte sich um Kampfbunker, da ich von der Thematik keine Ahnung habe gebe ich die "Bunkerfrage" gerne an einen Fachmann weiter.

    Schönen Sonntag, Thomas

  • Guten Morgen Thomas,

    da freue ich mich aber, daß Du hier so umtriebig warst und deine Spürnse dich letztlich an den richtigen Ort geführt hat. So wissen wir nun, wo sich diese Baulichkeit(en) befanden und wie sie -in späteren Zeiten- genutzt wurden. Danke für die Mühe.

    Zur Einsatz-Taktik oder der Bauweise der "Bunker" habe ich keine Erst-Quellen und halte mich daher zurück.

    Auch Dir einen schönen Sonntag,

    herzliche Grüße

    Uwe

    An Informationen zur Heeres-Neben-Muna Kupfer, Muna Siegelsbach, Muna Urlau, Muna Ulm und zur Aggregat 4 - speziell Logistik für den Verschuß und den Eisenbahntransport- interessiert.

  • Hallo miteinander ,

    möchte mich nochmals melden.

    ich hatte absichtlich keine genauen Ortsangaben gemacht, um Sondler und Militariasucher etwas fernzuhalten( ich denke besonders an scharfe Infanteriemunition die ich dort vor Ort noch selbst gesehen habe!)

    nachdem ich gestern vorbeigefahren bin und gesehen habe dass der Bunker aber nun soweit abgetragen ist und hoffentlich alle Munition ?! und auch Granaten,(vor ca 2 Jahren wurden dort amerikanische Werfergranaten gefunden) entsorgt wurden,(es war ja auch eine Kampfmittelfirma vor Ort) hätte ich noch genauere Ortsangaben eingefügt, wurde ja aber schon beigefügt.

    im näheren Umkreis sind ja noch Reste von ca. 6 Bunkern vorhanden,die sichtbar und gesprengt sind.

    Gegenüber auf der anderen Seite der Brücke ,Richtung Murg- Rheinmündung sind diese noch sichtbar.

    Mit der Entfernung von 1 Km lag ich wohl etwas falsch,denke Luftlinie sind es mehr wie 1 KM ,LUFTLINIE?

    Danke mal allen die sich am Thea beteiligt haben, aber den Genauen Typ kann man eventuell noch Bestimmen? Kampfbunker ist jetzt klar,aber welcher Typ?

    zumal ja am Bunker rechterhand noch ein kleinerer Anbau in ca 30 Meter Entfernung war.

    POGG 3000:

    bin selbst in der Nähe geboren ,habe 40 Jahre dort gewohnt, von der Existenz diese Bunkers wusste ich ebenfalls nicht ,bin dort sicher 100e male vorbeigefahren,genau wie du8)

    Hier fehlt ein Gruß...

  • Danke Thilo

    für das Einstellen des Zeitungsbeitrages, so wird das Puzzle langsam feinteiliger.

    Die vom Baggerfahrer angesprochene "Härte" des Betons liegt natürlich eher nicht beim hohen Anteil des Armiereisens, dieser macht es höchstens schwieriger, größere Brocken vom Betonklotz abzusprengen. Diese "haften" ja zu einem gewissen Teil an der Armierung, andererseits bietet das Gewirr der vielen Armiereisen auch nur wenig freien Querschnitt, durch den die angespitzten Betonbrocken durchfallen können... Hier ist also ein häufiger Wechsel von Betonmeisel, Knacker und Schrottschere vorprogrammiert.

    ( So eine Baustelle hatte ich in Koblenz auch schon mal, da bekommt der Begriff "SW" für Schnellwechsler an den Arbeitsgeräten eine ganz neue Bedeutung. ;) )

    Die "Härte" des Betons dürfte vmtl. auch bei diesen Bauwerken an der besonderen Rezeptur des eingebrachten Betons und seiner speziellen Verdichtung liegen.

    Wenn im Nachgang auch die anderen, im Zeitungsartikel angesprochenen Bauwerke geschliffen werden, dann hat der Baggerfahrer für die nächsten Wochen "einen gesicherten Arbeitsplatz"...

    Dem Baggerfahrer viel Vergnügen

    und Euch eine schöne Woche wünscht

    Uwe

    An Informationen zur Heeres-Neben-Muna Kupfer, Muna Siegelsbach, Muna Urlau, Muna Ulm und zur Aggregat 4 - speziell Logistik für den Verschuß und den Eisenbahntransport- interessiert.

  • Hallo,

    Die "Härte" des Betons dürfte vmtl. auch bei diesen Bauwerken an der besonderen Rezeptur des eingebrachten Betons und seiner speziellen Verdichtung liegen.

    ich hatte vor 20 Jahren das Vergnügen mir die in einmonatiger Arbeit erfolgte Öffnung in La Coupole anzusehen. Die Stahlbetonstärke war fünf Meter und es war fast genauso viel Stahl wie Beton.

    Vor einigen Jahren fanden sie hier beim Anlegen der Tiefgarage für ein Mehrfamilienhaus einen Gruppenunterstand. Die Beseitigung dauerte eine Woche.

    Gruss

    Rainer

    Suum cuique

  • Hallo zusammen,

    Quote

    Die vom Baggerfahrer angesprochene "Härte" des Betons liegt natürlich eher nicht beim hohen Anteil des Armiereisens, dieser macht es höchstens schwieriger, größere Brocken vom Betonklotz abzusprengen.

    in dem Zusammenhang solle man besser von Festigkeit sprechen weil Härte an sich ist kein Kriterium ist. Beim Bau solcher massiven Bauteilen wie Bunker war/ist es schwierig die geforderten Fertigkeitenzu erreichen und gemeint ist hier nicht die Güte der reinen Betone sondern das System "Stahlbeton" musste passen. Einfach gesagt sind die Eckpfeiler der Betongüte die Zementsorte, der Zuschlag (Kies/Splitt)

    der Wasser-Zementwert und die Armierung. Für den den "keinen Statiker" siehe Anlage;)

    Was in aktuellen Fall noch hin zu kommt ist das die Bunker ( +/- 85 Jahre ) für Beton optimal gelagert waren. Der Beton wurden immer "härter/besser"

    Quote

    da bekommt der Begriff "SW" für Schnellwechsler

    für die Entwicklung der Anbaugeräte war die Erfindung des Schnellwechsler ein riesiger Sprung der Arbeitsproduktivität.

  • Hallo Bunkerfreunde, in den 70er Jahren konnte man im Elsass Maginot-Bunker mit Grundstück kaufen oder pachten. Schweizer haben sich im südlichen Elsass niedergelassen. Sie fühlten sich wie Könige auf eigenem Boden. In Basel kostete damals schon ein Quadratmeter in der Bauzone ab 250 Franken aufwärts. In den neunziger Jahren zwangen die französischen Behörden die Niedergelassenen zur Zahlung von französischer Einkommensteuer und Beitritt zur schlechten französischen Krankenversorgung. Da kehrten einige reumütig in die Eidgenossenschaft zurück. Was aus dem Bunkerbesitz wurde, weiss ich nicht. Da kann vielleicht JeanMarie Cosette etwas erzählen.

    Gruss jostdieter

  • Hallo,

    zu diesen Anlagen findet sich bestimmt einiges in:

    Wagenbrenner, L.: Der Westwall im Landkreis Rastatt, Um Rhein und Murg; Heimatbuch des Landkreises Rastatt Ausgabe, 9 1969.

    Grüße

    Thilo

    Suche alles zur Lehrtruppe Fallingbostel und zum Einsatz des NSKK in der Ukraine 1941

  • Hallo zusammen,

    Offenbar handelt es sich bei der Bunkerruine um einen Gruppenunterstand mit angehängtem (hier allerdings eher abgesetzten) Kampfraum, Regelbau 10 oder 10 a. Ein Doppelgruppenunterstand Typ 11 kommt auch infrage, ist aber etwas seltener. Seit einiger Zeit werden im Zuge der Ertüchtigung der Hochwasserdämme am Rhein (und an der Murg) immer wieder Westwallbunker bzw. deren Ruinen geschleift; Patrice Wijnands begleitet diese Arbeiten als ehrenamtlicher Beauftragter für den Westwall in Baden-Württemberg und dokumentiert die Reste der Anlagen und die Abrissarbeiten, da der Westwall als ganzes mittlerweile unter Denkmalschutz steht.

    Am Rhein wurden desöfteren die Unterstände im Schutz der Dämme errichtet, während die normalerweise an die Bunker angehängten Kampfräume der besseren Wirkungsmöglichkeiten wegen auf die Dämme vorgezogen wurden.

    Wagenbrenners Beitrag in Um Rhein und Murg enthält nur sehr vage und unverlässliche Informationen zum Westwall in der Region, eine moderne und allen Ansprüchen gerechte Veröffentlichung, wie sie für einige Regionen des Westwalls vorliegen, fehlt hier noch.

    Gruß, Thomas!

    "Lirum-larum Löffelstiel, wer nichts sagt, der weiß nicht viel - larum-lirum Gabelstiel, wer nichts weiß, muss schweigen viel!"

  • Hallo Thomas,

    stell doch mal einfach die Koordinaten rein...............

    Also Plittersdorfer Straße nahe gesperrten Sportplatz??

    Und Lubolz hast du noch Bilder, denn das sind ja nur noch Reste oder

    gabs nicht mehr zu sehen?

    Und danke Thilo für den Artikel.:thumbup:

    bis dann gruss Det

    Zum ´Sudeteneinmarsch 1938` - siehe auch unter "Bücher, die von Mitglieder geschrieben wurden"

  • Hallo Stefan,

    Koordinaten habe ich keine (Ahnung von), aber es müsste sich der Ortsbeschreibung gemäß um den Bunker 60 bzw. je nach Kartengrundlage 2028 handeln. Kartenblatt der TK 25 7115.

    Gruß, Thomas!

    "Lirum-larum Löffelstiel, wer nichts sagt, der weiß nicht viel - larum-lirum Gabelstiel, wer nichts weiß, muss schweigen viel!"

  • Hallo zusammen,

    genau das Bauwerk hat die Nr. 2028 erhalten und wurde

    als Bunker mit abgesetzten Kampfraum oder Gefechtsstand

    deklariert.

    Auf der anderen Seite der Brücke ist die 2029 Gefechtsstand

    oder Bunker mit angehängten Kampfraum.

    Diese befanden sich alle in der 2. Linie!

    bis dann gruss Det

    Zum ´Sudeteneinmarsch 1938` - siehe auch unter "Bücher, die von Mitglieder geschrieben wurden"

  • Hallo,

    wer von Rastatt am Rheindamm (mit dem Fahrrad) nach Süden fährt, findet auch beim Piratenspielplatz südlich der Fähre Plitterdorf einen Bunker und diese Bunkerlinie zieht sich bis ??? hin.

    Bei Hügelsheim standen ebenfalls Bunker, ein Standort müßte der in der Anlage (Kreis) sein, andere eingebaut im Damm.

    Da ich dort in der Nähe Anfang der 1990er gewohnt habe, sind sie mir in Erinnerung geblieben. Ob die Bunker zwischenzeitlich abgeräumt wurden, ist mir nicht bekannt. Ebenfalls in der Nähe

    des Flugplatzes ein gepflegtes Feldgrab mit drei (5) Gräbern.

    Gruß

    DieterbeiHügelsheim.jpg

    Ps. Ich hoffe, die Position richtig in Erinnerung zu haben.

    Nachtrag:

    Hallo Bunker-Interessierte,

    bei speziellen Fragen besteht die Möglichkeit, sich an Harry Lippmann vom "Deutschen Atlantikwall-Archiv" (DAWA) in Köln zu wenden. In einem alten Kurzregister taucht der Bereich Rastatt mit eine Kurzmitteilung auf

    (SP 28/12) und ein weiterer Hinweis über die Rheinbunker von Kleve bis Basel. Die DAWA hat wahrscheinlich in Bunkerfragen eine sehr große Kompetenz (keine Werbung, da ich kein direkter Bunker-Fan bin).

    Gruß

    Dieter

    Edited once, last by mfpb330 (June 24, 2020 at 7:11 PM).

  • Hallo Leute,

    was mich besonders überrascht: Da waren doch die von der OT erbauten Bunker des Westwalls von den dort eingesetzten Einheiten ständig in der Kritik ( Schlecht verarbeitet, vor allem sei an der Betonzusammensetzung gespart worden usw.) und nun lese ich hier dass der Beton besonders hart war.

    Natürlich bezogen sich die Beschwerden auch auf die Ausstattung etc.)

    Gruß Karl

  • Hallo,

    Harry Lippmann und das DAWA sind sicher eine kompetente Anlaufstelle, aber warum "von hinten durch die Brust ins Auge"? ;)

    Wie Thomas geschrieben hat, begleitet Patrice Wijnands als Westwall-Fachmann den Abriss der Anlagen in denkmalschützerischer Hinsicht, also empfehle ich den VEWA, in dessen Vorstand Patrice sitzt, als erste Anlaufstelle für Fragen zu den Anlagen - > https://www.vewa-ev.de/

    Gruß, Stefan

    "Es gibt nichts, was ein deutscher Offizier nicht kann!" (Oberst Manfred v. Holstein)

  • Hallo Leute,

    was mich besonders überrascht: Da waren doch die von der OT erbauten Bunker des Westwalls von den dort eingesetzten Einheiten ständig in der Kritik ( Schlecht verarbeitet, vor allem sei an der Betonzusammensetzung gespart worden usw.) und nun lese ich hier dass der Beton besonders hart war.

    Natürlich bezogen sich die Beschwerden auch auf die Ausstattung etc.)

    Gruß Karl

    Hallo Karl

    erst als Hitler den beschleunigten Ausbau der Westbefestigungen u.a. auch wegen der Sudetenkrise anordnete, sind die Bauwerke

    nicht gerade qualitätsmässig errichtet worden, um u.a. die Zielzahlen zu erreichen.

    bis dann gruss Det

    Zum ´Sudeteneinmarsch 1938` - siehe auch unter "Bücher, die von Mitglieder geschrieben wurden"