Noch eine Uniform - Frage ...

  • Guten Abend !

    Ich habe dieses Forum auf der Suche nach der Militärgeschichte meines Großvaters gefunden und möchte zuerst nachfragen, was seine Uniform und die Abzeichen in diesem Foto von 1943 ausssagen :

    Ich habe gegoogelt: Seine Schulterklappe scheint das Rangabzeichen für Oberfeldwebel zu sein. Auf einer anderen Internetseite steht die Bezeichnung: Oberwachtweister der Artillerie.

    Das Kreuz ist das Eiserne Kreuz ? Gehört das Knopfband dazu ?

    Was ist das O-förmige Abzeichen und was bedeutet das über der anderen Brustseite ? Diese Abzeichen konnte ich bisher nicht ergoogeln ...

    forum-der-wehrmacht.de/wcf/index.php?attachment/190411/

    Mein Großvater ist 1906 geboren, war Mittelschullehrer und ich weiß aus Erzählungen seiner Tochter = meiner Mutter bzw. meines Vaters, das er ziemlich zu Beginn des Krieges eingezogen wurde und auf einem ( mehreren ? ) Russlandfeldzügen war, die ihn bis vor Moskau brachten.

  • Guten Abend Enkelin von Hans,

    herzlich Willkommen im Forum der Wehrmacht. Ich wünsche Dir viel Erkenntnisgewinn und Spaß im Forum. Mache Dich bitte noch mit den Gepflogenheiten bzw. Forumsregeln vertraut, dann geht alles besser. Dein Link auf das Foto Deines Großvaters funktioniert nicht. Benutze bitte sonst die Funktion "Dateianhänge" unter dem Texteingabefeld (das Bild darf nicht zu groß sein). Links kannst Du mit dem entsprechenden Icon oberhalb des Texteingabefeldes erstellen.

    Viel Erfolg wünscht mit freundlichen Grüßen,

    Justus

  • Guten Abend ans Forum und an die Enkelin von Hans,

    ich habe mehrfach auf den angegebenen Link geklickt. Es erschien lediglich eine Fehlermeldung.

    So wird das nichts mit der angefragten Erklärung zu dem Bild.

    Ein Vorname als Unterschrift zur Anfrage wäre nicht verkehrt.

    Mit freundlichen Grüßen aus der Normandie

    Peter

    P.S.: Justus war schneller als ich.

    (PH)

  • Hallo Susanne,

    der Dienstgrad ist Oberfeldwebel, die Zuordnung zu einer Truppengattung ist mir nicht möglich, da die Farbe der Truppengattung (Paspelierung an der Schulterklappe) von mir nicht erkannt wird.

    Das Abzeichen über der rechten Brusttasche ist der Hoheitsadler.

    Im Knopfloch das Band zum EK2, darunter das Band zur Winterschlacht im Osten.

    Auf der linken Brusttasche das EK1 und das Infanteriesturmabzeichen (da sehr hell, wahrscheinlich in Silber).

    Hoffe, geholfen zu haben.

    Gruß aus dem Norden

    Achim

    In Memoriam: Richard Möller *06.06.1907 MIA 16.01.1945 und Wolfgang Möller *04.02.1936 +11.05.2012

  • Hallo,

    es ist ein Oberfeldwebel, wahrscheinlich Infanterie, bei der Artillerie heisst das Oberwachtmeister. Dazu EK I, EK II, Infanteriesturmabzeichen und noch ein Band, das wohl der Gefrierfleischorden, Winterschlacht im Osten 1941-1942.

    Gruss

    Rainer

    Suum cuique

  • Guten Tag ans Forum und an Susanne,

    die Verleihungsbedingungen für die genannten Orden/Ehrenzeichen werden im Internet zahlreich präsentiert, so beispielsweise aus Wikipedia und im Lexikon der Wehrmacht.

    Man kann die einzelnen Orden/Ehrenzeichen auch mit jeweils unterschiedlichen Suchbegriffen finden, zum Beispiel "Ostmedaille" oder auch "Medaille Winterschlacht Osten" o.ä.

    Ich nenne mal die "amtlichen" bzw. gebräuchlichen Bezeichnungen der Orden/Ehrenzeichen vom Opa:

    • Medaille Winterschlacht im Osten 1941/42 oder kurz "Ostmedaille" oder im Soldatenjargon "Gefrierfleischorden" genannt
    • Infanterie-Sturmabzeichen
    • Eisernes Kreuz II. Klasse oder kurz "EK II"
    • Eisernes Kreuz I. Klasse oder kurz "EK I".

    Vielleicht noch der Vollständigkeit halben: der Opa war Angehöriger des Heeres. Als Träger des Infanterie Sturmabzeichens dürfte er auch Infanterist bei einer der zahlreichen Infanterie-Einheiten gewesen sein.

    Mit freundlichen Grüßen aus der Normandie

    Peter

    (PH)

  • Servus Susanne,

    die Kolorierung zeigt nicht das an, worauf es ankommt!

    Das obere Band im Knopfloch gibt die Auszeichnung mit dem EK II wieder. Es hat innen die breiten rote Fläche und nach außen einen weißen und einen schwarzen Rand.

    Das zweite Band darunter gibt die Ostmedaille wieder. Es hat in der Mitte einen schwarzen Streifen und einen schmalen weißen. Der Rest des Bandes ist in rot gehalten. Die eigentliche Bedeutung der Farben war: Rot stand für das vergossene Blut, Schwarz für die Trauer und die Gefallenen, Weiß für den Schnee. Die Soldaten deuteten die Farben jedoch wieder für ihre Zwecke um: "In der Mitte die Straße, außen der Schnee und um uns rum die Rote Armee!"

    Gruß aus dem Bayernland

    Hans

    Edited once, last by DokuWH (June 10, 2020 at 10:02 AM).

  • Hallo Susanne, hallo ins Forum,

    eigentlich wurde schon alles ausführlich angesprochen. Gestattet mir noch kurze Hinweise:

    1. Das EK 1 + 2 waren Tapferkeitsauszeichnungen die zwar für Taten vorgesehen waren, aber oft für eine Summe von Taten mehrerer Einsätze vergeben worden sind.

    Das könnten z.B. erfolgreiche Sturmangriffe gewesen sein, aber auch Stosstrupp, Erkundungseinsätze oder auch das Einbringen von Gefangenen bzw. die Zerstörung gegnerischer Geschütze gewesen sein.

    Wie gesagt gerade im Ostfeldzug wurde das EK 2 und das EK 1 mehr oder weniger häufig vergeben. Dein Großvater soll ja bis vor Moskau gekommen sein !? Lt. meinen Infos

    war die Wehrmacht in den Vororten bzw. am Strassenbahnendhaltepunkt ? 2. Das Infanteriesturmabzeichen wurde für 3 Sturmangriffe an drei Sturmtagen vergeben. Hier waren auch z.B. Troßeinheiten berechtigt.

    (Siehe meinen Bericht über einen Stabszahlmeister). Leider kann ich auf dem Foto kein Verwundetenabzeichen erkennen.? Nach meinen (und wohl auch seinen) Erfahrungen müsste er das wohl leider auch erhalten haben.

    Gibt es diesbezügliche Hinweise oder Fotos ? Ein typischer Ostfrontkämpfer der die Härte des Feldzuges voll erlebt hat, insbesondere mit dem EK 1. Gerne weitere Informationen....

    Und noch eine persönliche Frage...stimmt dein Geburtsdatum ? Dann Glückwunsch nachträglich !!!

    Herzliche Grüße von Volker

  • Grüß Gott Susanne,

    falls Du mehr über die Miltärzeit deines Großvaters wissen willst, stelle einen Antrag zum militärischen Werdegang beim Bundesarchiv,

    https://www.bundesarchiv.de/DE/Content/Art…ersbezogen.html

    Dauert halt seine Zeit und ist mit Kosten verbunden, nicht die Welt...

    Aber dann weißt Du Bescheid,

    Wann, Wo, dein Großvater bei der Wehrmacht war

    Einheiten, Stationen, Einsätze, Verwundungen nebst Lazarettaufenthalten ,

    Kriegsgefangenschaft usw

    Servus Eumex

    Vivat Bavaria

  • Das zweite Band darunter gibt die Ostmedaille wieder. Es hat in der Mitte einen schwarzen Streifen und einen schmalen weißen. Der Rest des Bandes ist in rot gehalten. Die eigentliche Bedeutung der Farben war: Rot stand für das vergossene Blut, Schwarz für die Trauer und die Gefallenen, Weiß für den Schnee. Die Soldaten deuteten die Farben jedoch wieder für ihre Zwecke um: "In der Mitte die Straße, außen der Schnee und um uns rum die Rote Armee!"

    Gruß aus dem Bayernland

    Hans

    Hallo Hans,

    diese Deutung der Bandfarben ist in keinem Fall etwas offizielles.

    Weder in der Stiftungsverordnung steht eine solche Farbenerläuterung, noch in sonstigen offiziellen Veröffentlichungen.

    Diese Deutungen liest man im Netz immer wieder und sie werden fleissig weitergetragen.

    Wie gesagt, so hatte es der Stifter, nämlich der "Führer", nicht vorgesehen.

    Der hätte so eine destruktive oder gar "zersetzende" Deutung nicht gutgeheißen.

    Gruß

    Dirk

  • Guten Abend ans Forum,

    die Farben Schwarz, Weiß, Rot sind diejenigen des Deutschen Reichs.

    Die Farbinterpretation von Hans hört sich gefällig und charmant an.

    Mit freundlichen Grüßen aus der Normandie

    Peter

    (PH)

  • Vielen Dank für die vielen interessanten Antworten !

    Ich werde sicher noch einige mehr an anderer Stelle stellen !

    @ Volker : Ja, das Datum stimmt, ohne kommt man hier ja nicht rein - so ein Zufall aber auch ...

    Herzlichen Glückwunsch nachträglich zurück ! :)

    Beim Geburtsdatum meines Großvaters habe ich mich vertan er war drei jahre älter, von 1903. Das er während des Krieges verwundet worden ist, weiß ich nicht. Aber in der Kriegsgefangenschaft wäre er gestorben, wenn der deutsche Lagerarzt nicht vorher Assistenzarzt in der Klinik seiner Tante in Breslau gewesen wäre ...

    Edited once, last by Hans'Enkelin (June 10, 2020 at 9:56 PM).

  • Hallo zus.

    könnte es sein, dass er auf den Schulterklappen die Silberlitzen für Oberfähnrich trägt und somit Offiziersbewerber war.

    Komischer Weise ist es nur auf einer Seite

    Kann das jemand bestätigen?

    Grüße, ZAG

  • Guten Morgen Susanne,

    Quote

    Ich werde sicher noch einige mehr an anderer Stelle stellen !

    Gerne, dann aber bitte mit Anrede und Gruß, so wie es die Forumsregeln vorgeben.

    Grüße Thomas

  • Servus Dirk,

    dass die Deutung der Farben der Ostmedaille nicht in der Stiftungsverordnung steht, ist schon klar. Aber ich habe mich an die Angaben über die Ostmedaille im Lexikon der Wehrmacht gehalten, siehe hier. Die Deutung der Farben steht dann als Zitat 2 unter "Weitere Informationen". Und ich glaube, dass unsere "schwesterliche" Seite, schon seriöse Angaben macht!

    Aber, nix für ungut! ;)

    Gruß

    Hans

  • Guten Tag,

    das Bändchen über der einen Schulterklappe ist mir auch aufgefallen. Ein Fehler im Foto ist es nicht. Siehe Ausschnitt.

    Meinem Vater erzählte mein Großvater, daß er wohl nicht Offizier werden wollte, erst kurz vor Ende des Krieges hat er diesem Ansinnen nachgegeben oder musste dem Befehl Folge leisten ( ? ) und war wohl deshalb bei Kriegsende auf einen Offizierslehrgang in Berlin ...
    . Kann das sein ?

    Aber das Foto ist von einem Heimaturlaub 1943 ( das Kind im Fenster der Tür ist meine Tante, sie war damals 5 Jahre alt ).

    Also kann das mit dem Bändchen als Offiziersbewerber nicht stimmen, oder ?

    Viele Grüsse, Susanne

  • Hallo Susanne,

    freut mich, dass Du das mit dem Bändchen auch selbst gesehen hast.

    Vielleicht hat Dein Großvater doch schon 1943 die Offizierbewerberlaufbahn eingeschlagen. Es wären ja "nur noch" 2 Jahre bis Kriegsende gewesen.

    Lehrgänge wurden gerne auch mit Urlaub kombiniert, so könnte es sein, dass er nach dem Offz.Lehrgang als Oberfähnrich noch Heimaturlaub bekam,

    bevor er wieder zu seiner Einheit fuhr.

    Erfahrene Feldwebel wurden gerne zu Offizieren gemacht, auch kommandiert, aber falls er sich völlig dagegen gesträubt hätte,

    weiss ich nicht ob er auch dazu "gezwungen" werden.könnne, glaub ich nicht.

    Das fehlende 2 Bändchen könnte durch herumtollen mit den Kindern abgegangen sein und er hats zum Zeitpunkt des Bildes noch gar nicht gemerkt.

    Mals sehen was die anderen Experten für eine Meinung dazu haben.

    Viele Grüße

    ZAG