Hallo Zusammen,
Anbei die bekannten Daten eines Volkssturmbataillons aus dem Raum Saarbrücken:
Bezeichnung:
Volkssturm-Bataillon 40/123
Aufstellungsort:
Ommersheim / Reichsgau Westmark
Aufstellungszeitpunkt:
unbekannt
Einheitsführer:
Btl.-Kdr.: Bügermeister und NSDAP-Führer von Ommersheim Grauvogel
Kp. Chef 2.Kp.: Biehl
Kp.Chef: Johann Vogelgesang
Organisation:
Das Bataillon bestand aus 4 Kompanien
Einsatz:
Am 15.03.1945 brachten die Amerikaner Gefangene der 1. Kompanie in Eschringen und Ensheim ein. Die 1. Kompanie war mit 32 französischen Gewehren und 68 Panzerfäusten ausgerüstet.
Aufgrund der Lagekarten kann ein Einsatz im Bereich der 19.Volks-Gren.Div. vermutet werden.
15. Dezember 1944
... Ein neuer ist hinzugekommen, Johann Vogelgesang. Er war Kompanieführer beim Volkssturm. Als ich am Freitag, 8. Dezember, fortging, stand er vor dem Haus Richard Moock. Eine Granate schlug in das Haus ein. Ein Splitter traf ihn am Bein. Er kam nach Blieskastel in das Lazarett. Niemand kümmerte sich dort um ihn. Nach fünf Tagen kam er in das Landeskrankenhaus (Homburg/Saar). Das Bein war schon schwarz angelaufen. Sofortige Amputation war nötig......
10. März 1945
.....Der Volkssturm strebt im Keller des Pfarrhauses das Gewölbe ab. Der Volkssturm hat täglich Übung. Panzersperren werden im Dorf abgelegt. Adolf Grauvogel, der Ortsgruppenleiter, ist Bataillonschef des Volkssturmes. Im gegenüberliegenden Bürgermeisteramt ist das Hauptquartier...
15.März
.....Auch in der Kirche schlägt immer wieder eine Granate ein... Es kommen jetzt immer mehr Volkssturmmänner zu uns in den Pfarrkeller. Von St. Ingbert liegt der Befehl vor: Die Panzersperren schließen und mit den deutschen Truppen zurückgehen nach St. Ingbert. Aber niemand denkt daran, die Sperren zuzumachen. Nach 19 Uhr fährt der Bataillonsführer und Ortsgruppenleiter, Adolf Grauvogel, mit seinem Motorrad nach St. Ingbert. Gegen dreißig Volkssturmmänner sind jetzt im Keller. Uniformen und Soldbücher des Volkssturmes werden im Ofen verbrannt. Auf jedmögliche Weise verschaffen sich die Leute Zivilkleider.....
Am 16. März kamen die Amerikaner in das Dorf 2
"... Zwischen Weihnachten und Neujahr 1944 wurden die Männer aus der Evakuierung zum Volkssturm nach Heckendalheim zurückbeordert. Der Volkssturm bildete zwar eine selbständige Einheit, die aber dem jeweiligen Standortkommandanten unterstellt war. Dies war in der Regel ein Wehrmachtsoffizier, etwa ab Mitte Februar bis Anfang März 1945 hatte in Heckendalheim jedoch ein Zahlmeister die Kommandantur übernommen, was eine Ausnahme war.
Die Volkssturmmänner aus Heckendalheim, Ommersheim, Ensheim sowie Einheiten aus Neunkirchen (Saar), die nach Heckendalheim zur Verstärkung der Bunkerbesatzungen abkommandiert waren, bildeten ein Bataillon. Die Bataillonskommandantur befand sich in Ommersheim. In Heckendalheim war nur ein Zug ständig stationiert. Er gehörte zu einer Kompanie, die ihren Standort ebenfalls in Ommersheim hatte.
Die meisten Volkssturmmänner aus Heckendalheim waren für die „Heimatfront“ reklamierte Bergleute und verfügten über keine soldatische Ausbildung. Dementsprechend wurden sie eingesetzt; sie mussten hauptsächlich Aufgaben übernehmen beim Schanzen, zur Objektsicherung, im Instandsetzungsbereich sowie als Wache an der Panzersperre im Unterdorf und der schrankenähnlichen Straßensperre im Oberdorf. ..." 3
Verbleib:
unbekannt
Quelle:
- G2 Periodic Report XXI US Corps Nr. 64 vom 17.03.1945
- Lagekarten des OB West
- "Tagebücher und Erlebnisberichte aus dem Zweiten Weltkrieg (1939-1945)" Herausgeber Verkehrsverein Mandelbachtal
- Soldbuch
- "650 Jahre Heckendalheim 1342-1992" Band 1 Herausgeber: Gemeinde Mandelbachtal 3
Gruss
Wolfgang
Edit: Ergänzungen eingefügt (Sven30)