Kennt jemand Flugwache-Nachrichten Standort Giesebitz-Bauernberge am Lebasee in Pommern?

  • Aus persönlicher Überlieferung meiner Mutter hat ihr Vater heimatnah seinen Dienst im WWII verübt.

    Kennt jemand, oder hat jemand schon etwas von einem nachfolgend aufgeführten Standort gehört? Gibt es Unterlagen dazu?

    Flugwache/Nachrichten, Sitz soll in Berlin-Spandau gewesen sein.

    Standort: Giesebitz-Bauernberge, am Lebasee in Pommern, ehemaliger Landkreis Stolp

  • Hallo Ibgie,

    korrekt heißt die Einheit in der dein Großvater seinen Dienst verrichtet hat: Flugwache Stolp 10 Giesebitz. Oder anders ausgedrückt Flugwache 10 (Giesebitz) des Flukos Stolp. Das Personal fur das Flugwachkommando Stolp stellte die 15.Kompanie des Luftgau-Nachrichten-Regimentes 3, nach Umbenennung die 1.Kompanie Luftgau-Nachrichten-Regiment 93. Es soll noch eine weitere Umbenennung gegeben haben (Herbst1944), die Bezeichnung ist mir aber unbekannt.

    Viele Grüße Uwe

  • Hallo Flugschüler Uwe,

    wow - hätte nie gedacht, dass das mit Giesebitz bekannt sein könnte.

    Kann man irgendwo auf Bilder stoßen von dieser Flugwache/Fluko Stolp usw. finden?

    Ich habe ein Foto der Kompagnie wo mein Großvater drauf ist, weiß aber nicht wo das ist.

    Auch habe ich Fotos von Einsätzen eines Onkels aus Giesebitz (er war sehr fotografierfreudig), leider kann ich die Aufnahmeorte nicht nachvollziehen.

    Viele Grüße

    Irmtraud

  • Hallo Irmtraud,

    die Soldaten sind vor der Baracke derTelefonvermittlung angetreten.

    Erkennbar an dem Abspannbock auf dem Dach.

    Das Foto dürfte im Winter 1939/1940 entstanden sein.

    (fehlen des Hoheitsabzeichens auf den Fliegerblusen)

    Gruß

    Reinhard

  • Hallo Reinhard, hallo zusammen,

    dann gehe ich davon aus, das die Baracke in Giesebitz in den Bauernbergen stand. Leider ist heute nichts mehr vorhanden.

    Es soll wohl ein einsames Schild geben, auf dem etwas steht, das hier einmal Gebäude standen. Ich habe es aber selbst noch nicht gesehen.

    Vielleicht kann mir noch das beigefügte Bild in der Geschichte meines Großvaters weiterhelfen.

    Es soll wohl der Kompaniechef sein. Kennt jemand diesen Herrn?

    Viele Grüße

    Irmtraud

  • Hallo Irmtraud,


    ich kenne ihn leider nicht, kann aber aufgrund des Fotos ein paar Infos nennen. Dein Großvater hatte den Dienstgrad Oberleutnant und war schon im ersten Weltkrieg involviert. Zu erkennen ist es am Eisernen Kreuz 1.Klasse und zweiter Klasse, beginnend von links auf der Feldspange. An zweiter Stelle vermute ich das Ehrenkreuz für Frontkämpfer 14/18, der Rest ist leider zu unscharf. Im zweiten Knopfloch trägt er noch das Band für das Kriegsverdienstkreuz.


    Gruß

    Emerick

  • Hallo Irmtraut,

    das die Baracke in Giesebitz /Bauernberge gestanden haben soll erscheint mir recht zweifelhaft. Eine Flugwache war mit etwa 12 Mann besetzt.

    Emerick, der Offizier ist nicht der Großvater sondern der angenommende Kompaniechef des Großvaters, so schreibt es jedenfalls Irmtraut.

    Gruß Uwe

  • Guten Morgen zusammen,

    ich habe mir mal die Unterschrift auf dem Foto angeschaut und bin ziemlich sicher, daß dort Friedrich Henfling unterzeichnet hat, späterer Major und Chef der 41./Ln.Rgt. 221, dem wiederum der Fluko Stolp unterstand.

    Im ersten Post --> dieses Thread gibt es ein Schriftstück, welches von Henfling unterzeichnet wurde. Eindeutig dieselbe Unterschrift.

    Auch ein Foto der Flugwache ist dort zu sehen.

    Beste Grüße

    Diana

    Die Frau ist die einzige Beute, die ihrem Jäger auflauert (Ingelore Ebberfeld)

  • Hallo,

    unten eine alte Karte, die die Lage der Bauernberge SÖ Giesebitz darstellt.

    Aus einer polnischen Seite:

    Quote

    Der Turm in Izbica - dies sind wahrscheinlich die Überreste des ehemaligen Funkortungsturms. Es befand sich auf einem Hügel namens Kleine Bauernberge südlich des Dorfes Izbica (Giesebitz). Innerhalb der Einheit führten 12 Soldaten, die von Anwohnern in der Nähe rekrutiert wurden, den Luftraumkontrolldienst durch. Die Einheit selbst bestand aus einem Turm, einem Wachturmgebäude und einem Netz von Verteilerkabeln. Wahrscheinlich waren nach dem Krieg mehrere Jahre lang sowjetische Soldaten hier stationiert.

    https://www.geocaching.com/geocache/GC5PN…erwacyjnej-1941

    Grüße

    Thilo

  • Hallo,

    Dieter schreibt das die Baracke das Flugwach-Kommando war. Ok, ist zumindest eine Meinung. Vor ein paar Jahren habe ich im Bundesarchiv den Bestand R 4701 durchgeackert. Zu 90% waren Flugwachkommandos in den Postgebäuden untergebracht. Für Stolp habe im Moment keine Ahnung, wo der Standort des Flukos sich befand. Werde mal meine Aufzeichnungen durchgehen.

    Gruss Uwe

  • Hallo, Uwe,

    ... Das Personal fur das Flugwachkommando Stolp stellte die 15.Kompanie des Luftgau-Nachrichten-Regimentes 3, nach Umbenennung die 1.Kompanie Luftgau-Nachrichten-Regiment 93. ...

    verstehe ich Dich richtig, daß das Personal der Flugwachen nicht den schweren Flugmeldeleitkompanien angehörten, sondern von denen lediglich gesteuert wurden?

    Quote

    1.Kompanie Luftgau-Nachrichten-Regiment 93.

    Du meinst das Luftnachrichten-Flugmelde-Regiment 93?

    Beste Grüße

    Diana

    Die Frau ist die einzige Beute, die ihrem Jäger auflauert (Ingelore Ebberfeld)

  • Halo zusammen,

    Quote

    verstehe ich Dich richtig, daß das Personal der Flugwachen nicht den schweren Flugmeldeleitkompanien angehörten, das "schwer" bezieht sich auf die den Umfang (Kopfzahl) als auch Ausrüstung (hier Funkmessgeräte) und sie spiegelt dir Enwicklung des Flugmeldedienst wieder.


    Zu beginn des Krieges stellten die Luftgau-Nachrichten-Regimenter die teritoriale Komponente des Flugmeldedienst, sie stellten die Auge Ohr Aufklärung

    die Fernmeldeverbindungen und das Personal der Lw.-Vermittlungen,Flug-Meldestellen und Luftverteidigungs-Gefechtständen, nicht zu 100 % aber zum großen Teil.

    Das alles zum größten Teil mit männlichen Lw. Personal. Im verlaufe des Krieges ca ab Winter 1941-42 wurde klar das diese Art der personalverschwendung nicht durchzuhalten

    war. Die Auge-Ohr Aufklärung ging auf älteres und weibliches Lw.-Personal über. Das freiwerdendende männliche Personal ging zunächt in die technisch Flugmelde-Einheiten

    (-Funkmess) über um diese aufzubauen. Das war die Entwickling bis ca. Herbst 1942

    Quote

    .....sondern von denen lediglich gesteuert wurden?

    beide waren je ein anderes Teil des Flugmelde-Dienst

    Gruss Dieter

  • ... Das alles zum größten Teil mit männlichen Lw. Personal. Im verlaufe des Krieges ca ab Winter 1941-42 wurde klar das diese Art der personalverschwendung nicht durchzuhalten war ... Die Auge-Ohr Aufklärung ging auf älteres und weibliches Lw.-Personal über ...


    Hallo,

    anbei ein kurzer PK-Bericht zu den Aufgaben einer Flugwache und zur Besetzung mit weiblichen Nachrichtenhelferinnen bzw. Flugmelderinnen zur Freimachung von männlichem Personal für den Fronteinsatz.

    Quelle: Völkischer Beobachter, Ausg, Wien Nr.239 vom 26.August 1944, Beilage "Niederdonauer Beobachter"

    Gruß, J.H.

  • Hallo nochmal... Ich interessiere mich für ehemalige deutsche Flugplätze (einschließlich Feldflugplätze) im ehemaligen Kreis Lębork (Kreis Lauenburg, Pommern). Wahrscheinlich gab es 9 dieser Flugplätze. Gibt es irgendwelche Quellen, Fotos oder Pläne, die diese Flugplätze beschreiben? Gibt es pdf-Dateien zu diesem Thema? Können Sie helfen? Ich bin neugierig, ob es in Nowęcin (Neuhof) bei Leba (Leba) und in Ulinia (Uhlingen) Feldflugplätze für Flugzeuge gab? Grüße, MK