MG42 und die 1.500 Schuss/min

  • Hallo Justus,

    ich gehöre zu denen hier, die selber noch nicht mit MG geschossen haben.

    das solltest du aber mal machen. In deiner Mob-Verplanung kannst du das sicher einrichten. Gib aber acht, dass du den Gurt richtig herum einlegst. Mir ist mal als Leitender, manche schreiben das auch Leidender, ein Sanleutnant untergekommen der den Gurt mit der Öffnungen nach oben einhelegt hatte und Schiessen wollte. Er war der Meinung das sei richtig, für mich falsch.

    Gruss

    Rainer

    P.S.: Ich weiss, die Sanität hat im Normalfall von so einem Ding keine Ahnung.

    Suum cuique

  • Moin Rainer,


    für die Sanität gibt’s die MP7. Nettes kleines Spielzeug.

    Im Moment sind Lehrgänge, DVags und Schießausbildung ausgesetzt. Der Kommandeur TA hat mehr oder weniger den Einsatz ausgerufen. Mal sehen, wann wieder Normalbetrieb befohlen ist.

    LG Justus

  • Hallo,

    Quote


    Als es noch Videos gab ( vor gefühlten hundert Jahren), hatten wir in der Truppe einen Ausbildungsfilm für Umgang mit MG 3 in dem gezeigt wurde, wie man Sandsackverbauungen aus Fensteröffnungen schießt, bzw. wie viel Beschuß unterschiedliche Ziegelwände als Deckung aushalten.

    das ist ein s/w-Lehrfilm über Waffenwirkung im Ortskampf.

    Chris

    Quote

    woher stammt denn diese Information?

    Im Gegensatz dazu werden nämlich in " Der Dienstunterricht im Heere" (Reibert) von 1960 diese Maschinengewehre ebenfalls als MG 42 bezeichnet!

    Dazu heisst es auf Seite 105:

    ,,Aus dem MG 42 wird aus Gurten die gleiche Munition Kal. 7,62 mm wie aus dem FN- Gewehr verschossen."

    "Handwaffen für die Bundeswehr - Maschinengewehre" Fachbeitrag von Robin Kettel, Technischer Regierungsrat, Projektleiter Maschinengewehre (MG4, MG5 und MG6) im Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr K6.2.in : Europäische Sicherheit & Technik Dez.2019,

    Grüße

    Thilo

    Suche alles zur Lehrtruppe Fallingbostel und zum Einsatz des NSKK in der Ukraine 1941

  • Hallo,

    wegen der Sandsäcke u. a. :

    Durchschlagleistungen Patrone 8 x 57

    (Keine S.m.K. Patrone - Bei MG -Feuer aus naher und nächster Entfernung ist die Durchschlagleistung höher.

    Auch nicht berücksichtigt ist die sog. Pz Panzerpatrone, von der nur ca. 20.000 Stck gefertigt wurden. Massives Stahlgeschoß, Leistung lag über dem S.m.K. Geschoß)

    Sand = 0,50 m (im Sandsack evtl. besser verdichtet)

    Schotter = 0,20 m

    Erde = 0,70m

    Lehm = 0,70 m

    Stroh = 6,00 m

    Kiefernholz = 1,30 m

    Eichenholz = 1,10 m

    Stahlblech = 15,00mm

    Sonderstahlblech = 5,00 mm

    Ziegelmauern = 0,40 m*

    Quelle: "Schlag nach u. a. )

    Gruß Karl

  • Hallo Thilo, hallo zusammen,

    noch einmal zur Bezeichnung "MG 2" und Deiner Quellenangabe:

    Ich bin auch darüber "gestolpert", sah es aber eher als Marginalie

    an und nicht der Diskussion wert.

    Wenn aber andere diese Bezeichnung auch ungewöhnlich finden,

    will ich sie nochmals aufgreifen.

    Ich habe die Bundeswehr nun auch einige Tage erlebt (genauer: mehr

    als die Hälfte meines bisherigen Lebens), und mir ist die Bezeichnung

    "MG 2" niemals (im Bereich Bw, Truppe, Heer) untergekommen.

    Dabei kann ich nicht ausschließen, dass diese Waffe in irgendeiner

    Nischenverwendung so bezeichnet wurde, gesehen habe ich diese

    Angabe jedoch nie.

    (Obwohl ich als Offizier der Instandsetzungstruppe jahrelang Waffen-

    instandsetzung unter mir hatte.)

    Auch die Vorschriftenlage geht "nahtlos" vom MG 42 zum MG 1 (wie das

    anhängende Deckblatt zur HDv 215/11 zeigt.)

    "Handwaffen für die Bundeswehr - Maschinengewehre" Fachbeitrag von Robin Kettel, Technischer Regierungsrat, Projektleiter Maschinengewehre (MG4, MG5 und MG6) im Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr K6.2.in : Europäische Sicherheit & Technik Dez.2019,

    Der Fachbeitrag, den Du zitierst, ist sicherlich fachlich äußerst kompetent, alleine, was

    MG 42 bzw. MG 1 angeht, scheint es mir so, dass der Autor so jung ist, dass beide Waffen

    schon vor seiner Geburt in der Truppe ausgesondert waren, er also auf reine Aktenrecherche

    im BWB bzw. BAInN angewiesen war. Und da kann es durchaus sein, dass ein "MG 2" als

    Projektbezeichnung irgendwo aufgeführt ist.

    Unabhängig davon wäre es für mich schon interessant zu wissen, ob und wo ein "MG 2" vielleicht

    doch verwandt wurde (z.B. Bordwaffe, BGS, Polizei o.ä.).

    Gruß

    Rudolf (KINZINGER)

  • Hallo zusammen!

    Also, nach dem ich gerade noch existierende Unterrichtsfolien nachgesehen habe - habe ja genügend selber gehalten - haue ich definitiv in die 1200er-Kerbe der anderen.

    Es ist eine theoretische Schußfolge, ich denke 50 Schuß hin oder her ist Erbsenzählerei.

    Die Menge ist ja nicht unbedingt das Ausschlaggebende. Bedenkend aller anderen Parameter die eine Rolle spielen können, alter der Waffe bzw. des Rohres, Luftdruck, Feuchtigkeit, Temperatur usw. usw.

    Für mich auf jeden Fall - technisch betrachtet - eine tolles Ergebnis der Fertigung das sich auch mit wechselnder Bezeichnung in seinen Grundzügen lange gehalten hat. Ich glaube am längsten?

    Ach ja, die Zerfallsgurte: kenne ich auch nur als Einmalprodukt.

    Wir nutzten immer komplette Gurte die wir meist auch selber gurteten. Wenn keine Lamellen verbogen waren ging das ja auch ganz brauchbar

    Ich meine, wer sollte das einsammeln und zusammenfummeln? Macht ja auch keinen Sinn

    Gruß Stephan

    Suche alles zur Waffenschule des AOK 1

  • Hallo Stephan,

    Ich meine, wer sollte das einsammeln und zusammenfummeln? Macht ja auch keinen Sinn

    im letzten Krieg wurde, wenn irgend möglich, alles aufgesammelt. Sogar die auf dem Gefechtsfeld gefundene Munition wurde wieder verppackt und mit der Aufschrift " Gefechtsfeldmunition" wieder ausgegeben. Eine Verwendung im MG ( wegen mögl. Ladehemmung) war allerdings verboten.

    Gruß Karl

  • Hallo,

    Ich habe die Bundeswehr nun auch einige Tage erlebt ... und mir ist die Bezeichnung

    "MG 2" niemals (im Bereich Bw, Truppe, Heer) untergekommen.

    anscheinend war bei der Bundeswehr die Bezeichnung MG 2 um 1968 doch zumindest vorgesehen. Es gab 2 Technische Dienstvorschriften, die das MG 2 im Titel erwähnen, weiter wird der Begriff in Ausbildungszeitschriften gebraucht.

    Ich füge Titelbild, Titelseite und die erste Seite des MG-Kapitels eines Sonderhefts der Zeitschrift „Wehrausbildung in Wort und Bild“ von 1968 bei. Thema waren Handhabungs- und Pflegeschäden an den Handwaffen. Die Erwähnung des MG 2 habe ich gelb markiert.

    Verfasser war ein im Materialprüfwesen tätiger Oberstabsfeldwebel.

    Freundliche Grüße

    Jörg

  • Hallo Karl!

    Das mit der noch gebrauchsfähigen Munition stimmt, bei den Nachschubproblemen auch sinnvoll und verständlich. Wurde ja auch bei den generischen Waffen und Mun. gemacht.

    Aber ich glaube wir hauen hier kräftig vom eigentlichen Thema ab...:). Mir ging es nur um die Gurtteile.

    Schöne Ostern, muß los zum Arbeiten. Gruß Stephan

    Suche alles zur Waffenschule des AOK 1

  • anscheinend war bei der Bundeswehr die Bezeichnung MG 2 um 1968 doch zumindest vorgesehen. Es gab 2 Technische Dienstvorschriften, die das MG 2 im Titel erwähnen, weiter wird der Begriff in Ausbildungszeitschriften gebraucht.

    Hallo Jörg,

    ja, das ist wirklich interessant (und war mir so nicht bekannt).

    Offen bleibt die Frage was hinter den Bezeichnungen "steckte":

    "MG 1 - Neufertigung" erklärt sich selbst; aber

    "MG 2 - umgebautes MG 42" ist mir nicht ganz klar, denn das als

    MG 42 (vor dem MG 1) in der Bw verwandte Maschinengewehr war

    ja bereits "umgebaut" (Kaliber usw.).

    Dass die Bezeichnung "MG 2" keine weitere Verbreitung fand, könnte

    m.E. durchaus daran liegen, dass die geringen baulichen Unterschiede

    für Ausbildungs- und Schießbetrieb eher irrelevant waren und eine

    Unterscheidung bzw. unterschiedliche Dienstvorschriften für Waffen-

    und Schießausbildung mehr Verwirrung gestiftet hätten.

    Gruß

    Rudolf (KINZINGER)

  • Hallo,

    ich will die technischen Angaben dieses inoffiziellen Handbuches nicht anzweifeln, aber andere Aussagen sind unvollständig oder irreführend.

    - Ein "schweres" MG gab es bei der Bundeswehr nie. Schwere MG wurden bei der Wehrmacht verwendet, sie konnten auch im indirekten Richten schießen. Das wäre theoretisch auch beim MG 1/ MG 3 der Bundeswehr möglich gewesen, wurde aber nie angewandt, es gab auch keine Schußtafeln dafür.
    - Die Bundeswehr kannte für den Erdeinsatz das MG auf Zweibein oder auf Feldlafette. Die Feldlafette diente unter anderem auch dazu das sichere Überschießen und Vorbeischießen an vor dem MG liegenden eigenen Truppen zu ermöglichen. Dazu hatte die Lafette Seiten- und Höhenbegrenzer, die in der Beschreibung nicht erwähnt sind. Auch das Schießen durch Lücken war damit möglich. Es war z.B. bei Gefechtsschießen durchaus machbar, ausweichende eigene Truppen (z.B. den Feldposten), die sich in Richtung Schießbahnbasis zurückzogen, von dort aus mit dem MG auf Lafette zu überschießen. Habe ich gerne in Gefechtsschießen eingebaut und war immer recht wirkungsvoll.
    - Die Bordlafette FlaMG gab es auch beim MTW M 113 oder bei der Panzerhaubitze M 109, beim Fuchs gab es die Freirichtlafette und auch der HS 30 hatte eine spezielle Lafette für das MG
    - Weiter fehlt die bei der Luftwaffe eingeführte "ZwiSoLa". die Zwilings-Sockel-Lafette für zwei parallele MG zur Fliegerabwehr.

    Grüße
    Jörg

  • Hallo Jörg,

    bei der Wehrmacht war ja das MG 42 auf Lafette , ein sogenanntes ,,Schweres MG" daher ja auch die jeweils 4. 8. 12. Kp eines Regiments die schwere Kompanie.

    https://www.wwiidaybyday.com/kstn/kstn151n1main44.htm

    war das dann bei der Bundeswehr nicht mehr so...?? damit steigerte ma ja bekanntlich die Kampfentfernung

    Die Bundeswehr hatte ja noch das Cal.50 12,7 mm als MG,z.B beim Kpz M48 als Flak.MG , war das dann ebenfalls kein schweres MG...??

    Fragen über Fragen...

    Servus Eumex

    Vivat Bavaria

  • Hallo,
    bei der Bundeswehr war die Feldlafette Wahlausstattung in den Zügen, die bei Bedarf eingesetzt wurde. Es gab aber keine MG, die nur für diese Lafetten vorgesehen waren - im Gegensatz zu den "schweren Kompanien" der Wehrmacht.
    Die Lafetten wurden bei den Gruppen oder den Zugtrupps mitgeführt - siehe beigefügten Beladeplan für eine Jägergruppe. Auf die Feldlafette wurden also die MG der Gruppen aufgesetzt. Je nach StAN hatte entweder jede Gruppe eine Feldlafette oder es gab Lafetten bei den Zugtrupps oder den Kompanien, die dann verteilt wurden.
    Zudem waren bei der Wehrmacht wie ich bereits anmerkte, die schweren MG auch für das indirekte Schießen bestimmt. Das kam zwar wenig zur Anwendung und wurde immer als eine Art "schwarze Kunst" betrachtet, zählte aber zu den Aufgaben der MG-Kompanien.
    Die Cal. 50 MG gab es nur in den Anfangsjahren der Bundeswehr, sie wurden dann auch beim M 48 durch MG 1 oder 3 ersetzt. Sie wurden nicht als schwere MG bezeichnet, sondern waren Bordwaffen der Panzer. Auch der erste Fla-"Panzer" der Bundeswehr, die amerikanische Halbkette M 16, hatte 4 x Cal. 50 zur Flugabwehr.
    Cal. 50 MG außerhalb der Fahrzeuge gab es nur einige Jahre bis Anfang der 1960er Jahre bei den Luftlande-Flugabwehr-einheiten. Hier wurde mit allen möglichen Bewaffnungen experimentiert, u.a. auch mit dem Cal. 50 MG auf einer Flugabwehrlafette.
    Das österreichische Bundesheer hatte noch bis in die 1980er Jahre je 1 x das Cal. 50 MG auf Dreibein in den Infanteriezügen, dort allerdings als "überschweres MG" (üsMG) bezeichnet.

    Grüße
    Jörg

  • Hallo zusammen,

    Quote

    Die Cal. 50 MG gab es nur in den Anfangsjahren der Bundeswehr, sie wurden dann auch beim M 48 durch MG 1 oder 3 ersetzt.

    und ist in Form der FERNBEDIENBARE LEICHTE WAFFENSTATION FLW 200 wieder da, für Dingo,Boxer und Fenek gab es zumindest Truppenversuche

    und ich meine das diese Konfiguration auch eingeführt worden ist.

    Gruss Dieter

  • Hallo,

    schon wiedermal sehr interessant zu lesen, was bisher zu dem Thema zusammen getragen wurde. Gerade das MG 42 der Wehrmacht hat mich von der relativen Einfachheit gepaart mit der möglichen Schussfolge pro Minute beeindruckt. Nicht umsonst bezeichneten die Angehörigen der ,,Roten Armee" das gute Stück als ,,Hitlersense". Es erscheint mir durchaus glaubhaft, dass ein einzelnes MG-Nest mit dem MG 42 Scharen von russischen Soldaten in Schach halten konnte. Vorausgesetzt, es war genügend Gurte mit Messingpatronen und Reserveläufe vorhanden. Gegen Kriegsende kam vermehrt lackierte Patronen zum Einsatz, die vermehrt zu Hülsenreisern führte. Wenn dann der Feind anstürmte und kein einsatzfähiger Reservelauf zur Verfügung stand, war es um den Schützen 1u.2 wohl schlecht bestellt.

    MfG Wirbelwind

  • Hallo Jörg,

    Die Cal. 50 MG gab es nur in den Anfangsjahren der Bundeswehr, sie wurden dann auch beim M 48 durch MG 1 oder 3 ersetzt. Sie wurden nicht als schwere MG bezeichnet, sondern waren Bordwaffen der Panzer.

    das ist so nicht richtig.

    Ich war von 1986 bis 1989 Geräte- und ABCAbwehr-/Selbstschutzunteroffizier in einer Panzerpionierkompanie. In dieser Kompanie waren bis 1988 (oder 1989, das weiß ich nicht mehr so genau) noch M48 Räumpanzer (die sogenannten "Räumdosen") in der PiMaschGrp der PzBrZüge vorhanden. Diese waren STAN-mäßig noch mit den Cal .50-Maschinengewehren ausgerüstet. Allerdings lagen diese MG nur bei mir in der Waffenkammer und wurden bei Übungen nicht auf den Fahrzeugen mitgenommen.

    Gruß aus dem Norden

    Achim

    In Memoriam: Richard Möller *06.06.1907 MIA 16.01.1945 und Wolfgang Möller *04.02.1936 +11.05.2012

  • Hallo zusammen,

    Das .50 wird auch heute noch bei der Bundeswehr zum Beispiel durch die Kommandospezialkräfte (lafettiert, z.B. auf dem Serval), als "Doorgunner" in der CH-53 und bei der Marine eingesetzt.

    Vg

    THWler

    Auf der Suche nach Informationen und Relikten der Technischen Nothilfe (TN), den Technischen Truppen (Technische Abteilungen und Bataillone) und dem Sicherheits- und Hilfsdienst (SHD)-/Luftschutz (LS)-Abteilungen/Luftschutzpolizei.