Englischer Störballon

  • Hallo zusammen

    bei der Durchsicht einer Schulchronik fand ich für den 16.06.1943 folgenden Eintrag:

    " Am Abend gegen 20:15 ging in Stockem ( Ortsteil von Niederkassel) ein englischer Störballon mit Brand-und Sprengmunition nieder, ohne Schaden zu verursachen "

    Quelle: Schulchronik Uckendorf / Stadtarchiv Niederkassel

    Was bitte muss ich mir darunter vorstellen ? Recherchen im Internet oder im LdW haben mich da nicht weitergebracht. Wer kann mich schlauer machen?

    Danke im Voraus und beste Grüße

    Manni

  • Hallo Manni,

    seit 1942 setzten die Briten Störballons über den europäischen Festland ein.

    Bei geeigneten Wind wurden diese Ballons, entweder mit Propagandamaterial oder viel häufiger mit Brand- und Sprengsätzen ausgerüstet. Unter dem Ballon an bis zu 10 m langen Kabel hingen mehrere Behälter(je 0,75 kg) mit jeweils bis zu 7 Brand- oder Sprengsätzen (zB. Phospor, Benzol, Brandmasse) die bei Berührungen oder Aufschlag explodierten bzw brannten.

    Nach zahlreichen Berichten sorgten solche Ballons für Verunsicherung durch zahlreiche Brände von Häusern, Stromleitungen mit Stromausfall etc.

    Beste Grüsse

    Ingo

  • Hallo Manni,

    Tante Google hilft - wie meistens ;)

    Mit dem Suchbegriff "britischer störballon" findest Du einige Seiten ...

    In der Waffen Revue Nr. 11 (Dez. 1973) gibt es dazu auf den Seiten 1747-1762 einen ausführlichen und bebilderten Artikel: "Ballone und Ballonkampfmittel der Engländer im zweiten Weltkrieg",

    Gruß, Stefan

    "Es gibt nichts, was ein deutscher Offizier nicht kann!" (Oberst Manfred v. Holstein)

  • Hallo,

    die Aktion nannte sich Operation Outward. Es wurden rund 100.000 dieser Ballons hergestellt, etwa die Hälfte davon mit Kabeln, die sich in Hochspannungsleitungen verfangen und diese kurzschliessen sollten. Allerdings trieben auch Ballons nach Schweden und Dänemark ab .

    Grüße

    Thilo

    Suche alles zur Lehrtruppe Fallingbostel und zum Einsatz des NSKK in der Ukraine 1941

  • Hallo Stefan,

    dank Tante Google fand ich den Artikel der von dir genannten " Waffen-Revue " Nr. 11, somit sind meine Fragen restlos beantwortet :thumbup:

    Auch Dank an Johann Heinrich, Georg und Eumex für Eure Hilfe !

    Gruß

    Manni