Pol Batl 63 in Recklinghausen

  • Hallo zusammen.

    Wieder eine Opa Suche

    Ich suche alles über meinen Opa Mathias Stermanns, *1896 gest. 1961, der vor dem II. WK bei der Polizei und während des Krieges beim

    Pol Btl 63 (Recklinghausen) und danach bei der Polizei in Marl war.

    u.a. war er in Litauen und Letland

    beste Grüsse

    Edited once, last by Helmut S (February 3, 2020 at 9:47 PM).

  • Guten Abend ans Forum und an den Anfragenden,

    was wissen Sie denn schon selbst und wie, wo oder bei wem haben Sie schon über Ihren Opa Informationen eingeholt oder angefragt? Ich denke da ans Bundesarchiv, vormals Deutsche Dienststelle (WASt.) und an eigene in der Familie vorhandene Unterlagen über die Polizeidienstzeit des Großvaters beim Polizei-Bataillon (PB) 63. Was kennen Sie an polizeigeschichtlicher Standard-Literatur zu Polizeieinheiten, so auch über das PB 63?

    Gibt es einen "Entnazifizierungsvorgang" zu Ihrem Opa? Wollen Sie explizit etwas über den möglichen Osteinsatz (Lettland, Litauen pp.) Ihres Großvaters beim PB 63 wissen? Um welche Zeiträume geht es Ihnen ggf. besonders?

    Das PB 63 war hier im Forum bereits Thema.

    Mehr Informationen Ihrerseits zum Opa helfen den Polizeispezialisten hier im Forum Ihnen konkret zu helfen.

    Mit freundlichen Grüßen aus der Normandie

    Peter

    (PH)

  • Hallo Peter,

    wir haben uns in Münster beim BA erkundigt, aber ohne Erfolg. Da auch in der Familie alles totgeschwiegen wurde, versuchen wir seit Jahren, irgendetwas über unseren Opa zu erfahren, was seine Zeit im WW2 betrifft (Dienstgrad, Einsatzorte und vor allem, was waren seine Aufgaben in Lettland und Litauen).

    Was wir wissen, er wohnte in Marl, war verheiratet und hatte 5 Kinder. Er war in Recklinghausen in der Kaserne beim PolBatl 63, später in Lettland und Litauen für ... (wissen wir nicht) eingesetzt und hatte das EK.

    Nach seiner "Dienstzeit" war er bei der Polizei in Marl, bis zu seinem Tod 1961. Über einen Entnazifizierungsvorgang wissen wir nichts.

    Ist nicht viel, was wir wissen.

    mfG aus Haltern am See

    Helmut

    Edited once, last by Helmut S (February 4, 2020 at 8:40 AM).

  • Hallo Helmut.

    wurde er in Aachen geboren? Dann diente er während des 1. Wk. im Reserve-Infanterie-Regiment 232 und ist in der Amtlichen Verlustliste vom 28.08.1916 als leicht verwundet verzeichnet.

    Grüße

    Thilo

    Suche alles zur Lehrtruppe Fallingbostel und zum Einsatz des NSKK in der Ukraine 1941

  • Hallo Helmut,

    Quote


    das wussten wir auch nicht

    das RIR 232 stand zu der Zeit an der Ostfront, am Stochod bei Kowel.

    Grüße

    Thilo

    Suche alles zur Lehrtruppe Fallingbostel und zum Einsatz des NSKK in der Ukraine 1941

  • Danke Thilo, was meine Geschwister und mich auch sehr interessiert ist die Zeit des WW2. Von meinem Vater wissen wir nur, dass, wenn er nicht verstorben wäre, er wohl verhaftet worden wäre. ????????????????

    lG

    Helmut

  • Pol_Btl_Artikel-1.pdf das hab ich gefunden ...

    Was die Polizeitruppen getan haben, ist schon verstanden. Ich glaube auch nicht an die Unschuld der jeweiligen Soldaten/Polizisten. Was uns angeht, möchten wir einfach Informationen zu unserem Vorfahren,

    der von der Polizei, zu den Polizeitruppen und wieder zur Polizei ging. Nachfahren sind nicht mehr vorhanden, die aber sowieso von nichts wussten !!!!!

    Edited once, last by Helmut S (February 4, 2020 at 12:17 PM).

  • Guten Tag ans Forum und an Helmut,

    Opa M. Stermanns dürfte Berufspolizist gewesen sein. Was ist mit der "Pflichtanfrage" zu seiner Person beim Bundesarchiv, vormals Deutsche Dienststelle (WASt) in Berlin. Helmut, in diesem Zusammenhang irritiert mich die Formulierung "[...]in Münster beim BA[...], denn in Münster gibt es kein Bundesarchiv (BA).

    Die bekannten polizeibezogenen Historiker/Autoren Tessin, Michaelis und Klemp haben zum Polizeibataillon 63 (1939-1942) und unter seinen möglichen Nachfolgebezeichnungen (1942-1945) hinreichend Informationen veröffentlicht. Nur bis wann war M. Stermann Einzeldienstbeamter und wann wechselte er in eine Polizeieinheit mit auswärtigen Einsätzen? Wann wechselte er ggf. von einer Polizeieinheit/Nachfolgeorganisation in eine andere, was gerade für Berufspolizisten als Funktioner nicht ungewöhnlich war. Zur Information für Helmut: bis 1942 existierten selbständige Polizeibataillone mit Ordnungsnummern. 1942 wurden je drei bisher selbständige Bataillone zu neuen numerierten Polizei-Regimentern umorganisiert. Diese Regimenter erhielten 1943 den "Ehrentitel" SS-Polizei-Regiment. Der Besitz des Eisernen Kreuzes, meist der II.Klasse, ist wegen der militärischen Fronteinsätze von Polizeieinheiten, gerade an der Ostfront, zu erklären. Wenn M. Stermann nach dem Krieg wieder in den Polizeidienst zurückgekehrt ist bzw. zurückkehren konnte, wurde das dokumentiert. Akten müssten also noch vorhanden sein. Einfach mal bei der Polizeibehörde Recklinghausen nachfragen, wo sich die Akten heute befinden.

    Zum Polizeibataillon (PB) 63 empfehle ich folgendes Buch: Stefan Klemp: "Nicht ermittelt". Polizeibataillone und ei Nachkriegsjustiz - Ein Handbuch. Essen 2005.

    Ich halte den Textbeitrag zum PB 63 für lesenswert.

    In unserem Rechtssystem gilt die juristische Unschuldsvermutung so lange, bis ein Angeklagter wegen einer Straftat rechtskräftig verurteilt worden ist. Auch eine moralische Schuldzuweisung bedarf meiner Meinung nach zu mindest einer argumentativen Kausalkette.

    Mit freundlichen Grüßen aus der Normandie

    Peter

    (PH)

    Edited once, last by Danuser (February 4, 2020 at 1:00 PM).

  • Hallo Peter,

    Vielen Dank für die Info. In Münster gab es eine Aussenstelle in den 80ern beim I.Korps.

    Habe grad an das BA in Berlin sowie an das Bundesarchiv in Ludwigsburg geschrieben und erhoffe doch viele Informationen.

    mfG

    Helmut

  • Hallo ans Forum,

    anbei eine Mail aus Ludwigsburg

    Bundesarchiv

    Gz: LB 20/G-1255-Stermanns (bitte bei Antwort unbedingt angeben)


    Sehr geehrter Herr Stermanns,

    für Ihre Anfrage v. 04.02.2020 an die Ludwigsburger Außenstelle des

    Bundesarchivs danke ich Ihnen. Die hiesige Außenstelle übernimmt die

    nicht mehr für die Zwecke der Strafverfolgung benötigten Unterlagen

    der Zentralen Stelle der Landesjustizverwaltungen zur Aufklärung

    nationalsozialistischer Verbrechen und macht sie für die Benutzung

    zugänglich.

    Durch Überprüfung der personenbezogenen Findhilfsmittel habe ich keine

    Hinweise auf hier verwahrtes Archivgut recherchieren können, das sich

    auf Matthias Stermanns, geb. 10.09.1896, bezieht. Eine Recherche im

    Bestand B 162 Zentrale Stelle lohnt nur dann, wenn es Anhaltspunkte

    dafür gibt, dass der Gesuchte als Verdächtigter oder Zeuge in ein

    Ermittlungsverfahren wegen NS-Verbrechen in der Bundesrepublik nach

    1958 verwickelt war.

    Eine Übersicht über die Archive, bei denen sich Personalunterlagen aus

    der Zeit des Zweiten Weltkriegs, Nachweise über

    NSDAP-Mitgliedschaften, Kriegsgefangenschaft etc. befinden und die

    Ihnen bei Ihren Recherchen eventuell weiterhelfen können, füge ich

    diesem Schreiben bei. Weitere Informationen dazu finden Sie auch auf

    unserer Homepage http://www.bundesarchiv.de. Entnazifizierungs- bzw.

    Spruchkammerakten könnten – so überliefert – in dem für den Wohnort in

    der unmittelbaren Nachkriegszeit zuständigen Staatsarchiv vorliegen.

    Für Nordrhein-Westfalen wäre die das Landesarchiv mit Hauptsitz in

    Duisburg. Spruchgerichtsakten aus Internierungslagern der ehemaligen

    britischen Besatzungszone werden in der Abteilung B des Bundesarchivs

    in Koblenz verwahrt.

    Zur Geschichte des Polizei-Bataillons 63 sei zudem auf die

    einschlägige Literatur verwiesen:

    - Wolfgang Curilla: Der Judenmord in Polen und die deutsche

    Ordnungspolizei 1939–1945, Paderborn 2011.

    - Stefan Klemp: „Nicht ermittelt“ Polizeibataillone und die

    Nachkriegsjustiz – Ein Handbuch, 2. erweiterte und überarbeitete

    Auflage, Essen 2011, S. 156ff.

    Ich bedauere, Ihnen bei Ihren Recherchen nicht weiter behilflich sein

    zu können, hoffe aber, dass meine Hinweise zielführend sind.

    Mit freundlichen Grüßen

    Im Auftrag


    Anfragen beim Polizeiarchiv Düsseldorf unf BA Berlin stehen noch aus.

    Gruss aus Haltern am See

  • Hallo,

    bei Leuten und Einheiten aus Nordrhein-Westfalen ist eine Anfrage beim Bundesarchiv Ludwigsburg nach Strafverfahren

    meist nicht zielführend.

    Für NRW gab es eine Zentralstelle für NSG-Verfahren bei der Staatsanwaltschaft Dortmund, deren Akten sind im

    Landesarchiv in Münster/Westfalen.

    Also bitte dort nach Unterlagen zu ihm fragen.

    Gruß aus München

    Marcus

    Suche ALLES zu Polizei-Bataillonen aus dem Wehrkreis VII und dem Einsatz in Slowenien sowie zur PV. Litzmannstadt
    "Wer die Freiheit aufgibt um Sicherheit zu gewinnen, wird am Ende beides verlieren." (Benjamin Franklin)

  • Hallo Lockenheld / Marcus,

    da hatten wir schon ohne Erfolg in den 80ern angefragt. Aber nun bleib ich am Ball :) ich versuch`s nochmal, da es ja mittlerweile PC`s gibt

    Danke

    lG aus Haltern am See

    Helmut

    Edited once, last by Helmut S (February 5, 2020 at 10:59 PM).

  • Guten Tag ans Forum, an Marcus und an Helmut,

    Marcus nennt in seinem Hinweis korrekterweise das Landesarchiv NRW, Abteilung Westfalen in Münster (auch als Landesarchiv Münster bezeichnet, vormals Staatsarchiv Münster) als Ansprechpartner.

    Das ist eine Einrichtung des Landes NRW.

    Helmut sagt hingegen aus, dass in den 80er Jahren beim I. Korps angefragt worden sei.

    Das I. Korps war ein Großverband der Bundeswehr und unterstand dem Verteidigungsministerium der Bundesrepublik Deutschland. Dieses Ministerium war und ist nicht an der Archivierung von NSG-Akten beteiligt.

    Die postalischen Adressen vom ehemaligen Staatsarchiv und dem Sitz des ehemaligen I.Korps waren bzw. sind nicht identisch.

    Helmut, wo habt ihr in den 80ern nachgefragt? In der Bibliothek der Bundeswehr?

    Mit freundlichen Grüßen aus der Normandie

    Peter

    (PH)

  • Hallo Peter,

    kurz richtiggestellt:

    ich war zu der Zeit SaZ bei den Heeresfliegern in Rheine-Bentlage und hatte da über den Stab der fliegenden Abteilung zum Korpsstab in Münster Kontakt zum deren S2.

    Der recherchierte seinerzeit für mich in Sachen meines Opas. Wo und wie - kann ich leider nicht sagen. Es kam eben nichts bei rum .....

    mfG

    Helmut


    ich habe da wohl mit dem LA Münster was verwechselt :(

    2 Beiträge zusammengefügt...Huba

  • Hallo ins Forum,

    kam gerade:

    Sehr geehrter Herr Stermans,

    in unserem Hause konnte eine Entnazifizierungsakte von Ihrem Großvater Matthias Sterman(n)s, geb. 10.09.1896, nachgewiesen werden. Sie liegt unter der Signatur NW 1039-ST Nr. 1347.

    Darüber hinaus konnte ich keine Unterlagen zu Ihrem Großvater finden.

    Für Rückfragen stehe ich gerne zur Verfügung.

    Mit freundlichen Grüßen

    Im Auftrag

    Landesarchiv NRW

    Abteilung Rheinland

    Schifferstr. 30, 47059 Duisburg



    Frage an Thilo,

    gibt es zum 1.WK irgendwie eine Freiwilligenmeldung bzw einen Eintrag irgendwo, in Form von Lebenslauf vor, im und nach dem 1. WK die man anfordern könnte?

    lG aus Haltern am See

    2 Beiträge zusammengefügt...Huba

  • Hallo Helmut,

    Quote


    gibt es zum 1.WK irgendwie eine Freiwilligenmeldung bzw einen Eintrag irgendwo, in Form von Lebenslauf vor, im und nach dem 1. WK?

    wenn in der Familie und in den Personalunterlagen der Polizei nichts mehr existiert - nein.

    Grüße

    Thilo

    Suche alles zur Lehrtruppe Fallingbostel und zum Einsatz des NSKK in der Ukraine 1941

  • AZ: W3-2020-1865

    Sehr geehrter Herr Stermanns,

    In der Abteilung Westfalen konnte ich zu Ihrem Großvater leider keine Unterlagen finden.

    in der Abteilung Rheinland des Landesarchivs ist eine Entnazifizierungsakte zu Ihrem Großvater vorhanden (Signatur: NW 1039-ST Nr. 1347, dort mit dem Vornamen Mathias verzeichnet).

    Die Kontaktdaten finden Sie auf der folgenden Seite:

    http://www.archive.nrw.de/lav/abteilunge…ntakt/index.php

    Unterlagen der militärischen Stellen sind im Landesarchiv nicht vorhanden. Die personenbezogenen Unterlagen des Deutschen Streitkräfte des Zweiten Weltkrieges befinden sich in der Abteilung PA

    (Personenbezogene Auskünfte zum Ersten und Zweiten Weltkrieg) des Bundesarchivs (die frühere „Deutsche Dienststelle“).

    Eine Link finden Sie hier: https://www.bundesarchiv.de/DE/Content/Art…chapterId=63004

    Mit freundlichen Grüßen

    i.A.

    Gerald Kreucher

    ______________________________

    Dr. Gerald Kreucher

    Landesarchiv Nordrhein-Westfalen

    Abteilung Westfalen

    Bohlweg 2

    48147 Münster


    X/ letzte Hoffnung Berlin