Hallo zusammen,
in diesem Thread werde ich in der nächsten Zeit in loser Folge die mir bekannten Daten zu den Gefallenen und
Vermißten der Operation Merkur einstellen.
Basis ist die Gräberliste auf http://www.denkmalprojekt.org für den Soldatenfriedhof Maleme auf Kreta.
Ergänzt werden die dort gemachten Angaben durch weitere Quellen:
- vom BDF-Suchdienst mit Einheiten, Todesorten und Erstgrablagen;
- ancestry;
- ancestry/Wast Gräberkartei
- den Threads Erstgrablagen und Totenzettel im FdW;
- die Online-Datenbank des VDK;
- Uwe (DR40eghs) mit Angaben zu Flugzeugen und ihren Besatzungen;
- die Datenbank "Luftwaffe Officer Career Summaries" von H. L. deZeng IV u. D.G. Stankey;
- Verlustlisten von NARA-Rollen;
- div. Bücher, u.a. Byron's Datensammlung zu den Einheiten der Wehrmacht und der Luftwaffe in GR
- Bundesarchiv; Digitalisate über invenio
Warum gerade Kreta?
Bei einem Besuch auf Kreta vor 1 1/2 Jahren habe ich auch den Soldatenfriedhof oberhalb Maleme besucht.
Die Lage des Friedhofes in direkter Sichtachse zum damaligen Schlachtfeld war ungemein beeindruckend
für mich.
In den darauffolgenden Wochen habe ich versucht mehr über die dort Gefallenen zu erfahren, als das was
dort zu lesen war. Ich habe schnell erkennen müssen, das dies immer nur Bruchstücke sind.
Deshalb hier der Versuch, die verschiedenen bekannten Quellen zu einer Datensammlung zusammen zu führen.
Ich möchte damit die Gefallenen und Vermißten der Operation Merkur wieder in Erinnerung bringen und damit
hoffentlich die Suche Ihrer Hinterbliebenen unterstützen.
Im Ergebnis der monatelangen Recherchen steht die Operation Merkur für mich symbolisch für eine Wende
im von Deutschland entfesselten Weltkrieg.
Durch eine moderne taktische Kriegsführung wird ein schneller Sieg errungen, ähnlich wie 1939 in Polen und
1940 im Westen. Diesmal jedoch mit einem bis dahin unbekannt hohen Blutsoll in sehr kurzer Zeit. Dieses Bild
wird sich dann wenig später im Russlandfeldzug wiederholen. Das Ergebnis ist bekannt.
Bedingt durch die geographische und zeitliche Begrenzung der Eroberung und Besetzung Kretas scheint mir
der Aufwand für die Recherchen gerechtfertigt. Für andere Schlachtfelder oder einzelne militärische Operationen
ist dies wohl schlichtweg unmöglich.
Die hohe Zahl der Opfer in nur 10 Tagen macht aber auch klar, welche Folgen Nationalismus und Rassenwahn
auch für die Völker und Familien hat, die glauben solch einen Krieg gewinnen zu können.
Das galt damals im Ergebnis des II. Weltkrieges und es gilt auch heute, wo wieder nach dem starken Mann
gerufen wird.
Nachsatz:
Der Vollständigkeit halber werden auch die Soldaten erfasst, die bis zum Mai 1945 auf Kreta gefallenen und ver-
storben sind.
Kein Gegenstand der Datensammlung sind die während der Eroberung gefallenen alliierten Soldaten.
Auch die kretischen Zivilisten, die von Mai 1941 bis zur Kapitulation 1945 durch die Wehrmacht getötet wurden,
sind hier nicht erfasst.
Beides wäre eine neue Aufgabe.
Nachsatz v. 29.01.2024
Meine Arbeit dient in keiner Weise irgendeiner Form von Heldenverehrung.
Sie soll an die über 6000 hoffnungsvollen und lebensfrohen jungen Menschen erinnern, die in diesem grausamen
Krieg sinnlos geopfert wurden.
Mit Ihrem Tod eng verbunden ist auch das Schicksal vieler tausender Kreter, die durch die Bombardierungen ums
Leben kamen und bei den zahllosen Sühne- und Befriedungsmassnahmen durch deutsche Soldaten ermordet wurden.
Auch ihr Schicksal darf nicht vergessen werden.
Ergänzungen, Hinweise, Korrekturen und Fragen bitte ausschließlich im - Diskussionsthread - einstellen.
Ich freue mich auf eine rege Beteiligung.
Gruß Roland