Route meines Großvaters aufspüren

  • Hallo Forengemeinde!

    Ich mühe mich schon seit geraumer Zeit mit den Kriegstagebüchern meines Großvaters ab, mein Wunsch ist es, die Orte, in denen er war, alle herauszufinden.

    Nun gibt es einige Orte, die ich nicht lesen kann oder die offensichtlich irgendein Wehrmachtscode sind oder die es heute nicht mehr gibt. Vielleicht kann mich hier jemand unterstützen.

    Der Übersichtlichkeit halber habe ich alle Scans in ein jpg gepackt und die mir bekannten Orte in der Nähe als Hinweis notiert

    Ortsnamen.jpg

    Vielen Dank schon mal für jeden Hinweis!

  • Hallo Grantschearm,

    herzlich willkommen hier im Forum der Wehrmacht!

    Du hast ja schon sehr gute Vorarbeit geleistet.

    Die Schwierigkeit bei russischen Ortsnamen ist dass es oft etliche verschiedene Schreibweisen gab/gibt. Viele Orte (v. a. auf der Krim) wurden auch nach dem Krieg umbenannt oder sind erloschen.

    1. Ein sehr gutes Werkzeug, um alte (auch falsch oder anders geschriebene) Ortsnamen zu finden, ist der "Shtetl Seeker":

    http://www.jewishgen.org/Communities/LocTown.asp

    a) Einfach in der ersten Zeile den gesuchten Ort, z. B. "Moritzniza" eingeben.

    b) Bei "Narrow the Search..." "Russia" auswählen.

    c) Bei "Latitude" die Koordinaten von Staraja Russa 57 59 31 21 eingeben.

    Dann die Suche starten.

    Dann das Feld "Distance/..." anklicken. Die Orte werden dann z. B. nach ihrer Entfernung von Staraja Russa sortiert.

    Falls das Ergebnis nicht zufriedenstellend ist, dann mit anderen Schreibweisen z. B."Maritsnitsna" rumprobieren und damit neue Suchläufe starten.

    2. Meist schrieben die deutschen Soldaten die Ortsnamen so wie sie auf deutschen Karten standen (manchmal auch nach dem "Hörensagen"). Es gibt im Netz viele alte deutsche Wehrmachtskarten, z. B.:

    http://www.mapywig.org/m/Germa…6_Witebsk_Ausg.2_1943.jpg

    http://maps.mapywig.org/m/German_maps/…min_IV.1941.jpg

    3. Weißt Du in welcher Einheit Dein Großvater diente und welche Aufgaben er hatte (hinter oder an der Front?)? Die Wege größerer Verbände (Divisionen) und der Frontverlauf lassen sich oft über Lagekarten nachvollziehen.

    Weißt Du bei welcher Waffengattung er war? Mit einer motorisierten Einheit hat man ja einen größeren Aktionsradius als der marschierende Infanterist.

    Hier für den Anfang mal ein paar Karten von der Krim, da Feodossija und Kertsch auf der Krim liegen.

    http://maps.mapywig.org/m/German_maps/…III.1943_UW.jpg

    http://maps.mapywig.org/m/German_maps/…h_I.1944_UW.jpg

    4. Beim zweiten Ort könnte es sich um "Uzun-Ayak" handeln.

    Viele Grüße

    Bernhard

  • Vielen Dank, Bernhard!

    Das sind einige wertvolle Hinweise und genau solche Karten suchte ich.

    Mein Großvater war in einer Versorgungseinheit und bis zum Juni 1945 forsche ich an seiner riesigen Route über die Sowjetunion, Rumänien, Ungarn bis über Österreich zurück nach Deutschland. Da wurden schon mal Tage und Nächte mit der Einheit durchgefahren wenn ein Notfall war.

    Sein Wehrpass scheint mir Recht vollständig ausgefüllt mit allen möglichen Schlachten aber da er ja hinter der Front war, habe ich mich nicht auf diese Ortsangaben gestützt, da ich bis auf einige Lücken immer aus dem Tagebuch wusste, wo er ungefähr war.

  • Grüß Gott Grantschearm,

    kannst du uns seine Einheit/en mitteilen und die Einsätze, ist eventuell für jemanden, der in der gleichen Einheit einen Familieangehörigen hatte , von Interesse, eventuell auch für das Forum ...!!

    Vielleicht kann Dir dann auch besser geholfen werden....

    Hoffe du bist nicht genau so , wie dein Nickname......=)

    Servus Eumex

    Vivat Bavaria

  • Nein, der Nick ist nur ein Shoutout an alle Dialektkenner :)

    23. Panzerdivision. Die Einsatzliste ist relativ lange, die tippe ich ein anderes Mal ab.

    Die Karten von Mapywig waren hilfreich bei ein paar Orten aber ich hab noch nicht rausgefunden, wie ich Karten von der Don-Gegend finde.

    Ein paar Namen von Kameraden sind in den Tagebüchern, soll ich diese in einem anderen Thread deponieren für Ahnenforscher?

  • Eumex:

    Er war insgesamt 7 Einheiten zugeteilt, die ich nicht alle auf die Schnelle entziffern kann, aber zumindest 1942/43 war er dem Panzergrenadier-Regiment 129 zugeteilt.

    Matthias:

    Vielen Dank!

    Das Lexikon der Wehrmacht ist ja ein Schatz:

    Am 10. November 1942 wurde die 22. Panzer-Division durch die italienische 8. Armee alarmiert. Da sich die Anzeichen einer russischen Offensive im Abschnitt der rumänischen Armee verdichteten, verlegte die Division in den Raum nördlich des Tschir und südlich von Serafimowitsch. Hier wurde die Division und so auch das Panzergrenadier-Regiment 129 am 19. November 1942 von der beginnenden russischen Winteroffensive zur Einkesselung der 6. Armee in Stalingrad getroffen. Das Regiment gliederte sich an diesem Tag in Stab, I. (mot) und II. (gp) Bataillon sowie 9. (sIG) und 10. (Fla-) Kompanie. Nach der Alarmierung wurde das Regiment in den Raum Pestschany verlegt, um diesen Ort zusammen mit anderen Teilen der 22. Panzer-Division zu verteidigen.

    Pestschany muss der letzte Ort auf meinem Bild im 1. Post sein.

  • Guten Abend "Grantschearm",

    Quote

    Das Lexikon der Wehrmacht ist ja ein Schatz:

    das ist es in der Tat, das Maß aller Dinge im Internet, wie auch das Forum der Wehrmacht.

    Dummerweise, so sehen es einige neue Mitglieder, gibt es aber Regeln,

    Regeln, die es zu beachten gilt, um den Betrieb dieses Forums nicht zu gefährden,

    auch um ein vernünftiges Miteinander hinzubekommen.

    Dazu zählen auch die Grußformeln, Anrede und Gruß, in jedem Post.

    Hättest du dir vor "Arbeitsbeginn" die Forumsregeln durchgelesen, so wie man es eigentlich erwarten kann,

    dann hätte es mir wertvolle Zeit erspart.

    Grüße Thomas