Volkssturm-Bataillon II Schmidturm - Schwäbisch Gmünd

  • Bezeichnung:

    Volkssturm-Bataillon II Schmidturm - Schwäbisch Gmünd

    Aufstellungsort:

    Reichsgau Württemberg-Hohenzollern / Schwäbisch Gmünd

    Aufstellungszeitpunkt:

    vor 09.04.1945

    Einheitsführer:

    unbekannt

    Einsatz:

    unbekannt

    Besonderheiten / Vermerk:

    aufgestellt zu 4 Kompanien

    Verbleib:

    unbekannt

    Quelle:

    Volkssturm-Ausweis Internetfund

    Gruß, Charly

    Edit: eingefügt (Sven30)

  • Sven30 December 16, 2019 at 3:42 PM

    Changed the title of the thread from “Volkssturm-Bataillon II, Schmidturm-Schwäbisch Gmünd” to “Volkssturm-Bataillon II Schmidturm-Schwäbisch Gmünd”.
  • Hallo!

    Bezeichnung:

    Volkssturm-Bataillon II Schmidturm-Schwäbisch Gmünd

    Ich vermute mal, dass es sich hierbei um einen Schreibfehlers des Schreibers der eingestellten Meldung handelt und es sich um den Schmiedturm in Schwäbisch Gmünd handelt. Ein Änderung nehme ich noch nicht vor, vielleicht gab es ja noch Gemeinden mit dem Namen, die heute nicht mehr existieren oder eingemeindet wurden ... :/

    Grüße

    Sven

    Suche alles über die 91. Luftlandedivision und 77.Infanterie-Division

  • Sven30 December 16, 2019 at 3:45 PM

    Changed the title of the thread from “Volkssturm-Bataillon II Schmidturm-Schwäbisch Gmünd” to “Volkssturm-Bataillon II Schmidturm - Schwäbisch Gmünd”.
  • Hallo Sven,

    du hast Recht es handelt sich um einen Schreibfehler. Richtig muss es heissen "Schmiedturm".

    Laut Deibele (der ehemalige Stadtarchivar von Schwäbisch Gmünd) wurden im Kreis Schwäbisch Gmünd fünf Volkssturmeinheiten aufgestellt.

    Nämlich Stadt Schwäbisch Gmünd selbst und die Bataillone, Heubach, Lorch, Eschach und Spraitbach zu denen jeweils die umliegenden Ortschaften gehörten.

    Die Stadt Schwäbisch Gmünd stellte selbst 4 Bataillone auf, entsprechend den 4 Gmünder Ortsgruppen: "Stadtgarten","Jahn","Schmiedturm" und "Königsturm"

    Quelle: Albert Deibele Krieg und Kriegsende in Schwäbisch Gmünd, Gmünder Hefte 1954.

    http://digital.wlb-stuttgart.de/sammlungen/sam…f6cf98b43ae567d

    Viele Grüße aus Schwäbisch Gmünd

    Ingo

    Suche alles über Luftwaffen Baukompanie 13/XVII, 4./Flak-Ers. Abtg. 112, Leichte Res. Flakbattr. (Bo) 6./VI, 1./Res.-Flak-Abteilung 542, 1./ Lei. Flak Abteilung 932, 1./ lei. Flakabt. 784, 5./ gem Flakabt 224

  • Hallo Ingo!

    Laut Deibele (der ehemalige Stadtarchivar von Schwäbisch Gmünd) wurden im Kreis Schwäbisch Gmünd fünf Volkssturmeinheiten aufgestellt.

    Nämlich Stadt Schwäbisch Gmünd selbst und die Bataillone, Heubach, Lorch, Eschach und Spraitbach zu denen jeweils die umliegenden Ortschaften gehörten.

    Die Stadt Schwäbisch Gmünd stellte selbst 4 Bataillone auf, entsprechend den 4 Gmünder Ortsgruppen: "Stadtgarten","Jahn","Schmiedturm" und "Königsturm"

    Danke für deine Ergänzung, waren es jetzt fünf ("im Kreis Schwäbisch Gmünd fünf Volkssturmeinheiten") oder neun ("Stadt Schwäbisch Gmünd [insg. fünf] selbst und die Bataillone, Heubach, Lorch, Eschach und Spraitbach") Vst.-Btle.? Wenn du die einstellen könntest (bzw. das o.g. ergänzen), würde ich mich freuen! :)

    Grüße

    Sven

    Suche alles über die 91. Luftlandedivision und 77.Infanterie-Division

  • Hallo Sven,

    wir verstehen die Ausführungen von Herrn Deibele so, dass es im damaligen Kreis Gmünd 5 Volkssturmeinheiten gab nämlich:

    - Stadt Gmünd

    - Heubach

    - Lorch

    - Eschach

    - Spraitbach

    Zu den Einheiten Heubach, Lorch, Escach und Spraitbach gehörten jeweils die umliegenden Ortschaften.

    Innerhalb der Volkssturmeinheit Gmünd gab es dann die Bataillone:

    - Stadtgarten

    - Jahn

    - Schmiedturm

    - Königsturm

    Diese Aufteilung innerhalb der Stadt entsprach den bestehenden Ortsgruppen der NSDAP. Einen Organisationsplan gibt es im Buch Schwäbisch Gmünd unter dem Hakenkreuz von Prof. Dr. Ulrich Müller, erschienen im Einhornverlag ISBN 978-3-95747-263-8. Einen entsprechenden Scan fügen wir bei.

    In diesem Organisationsplan ist Schmiedturm übrigens auch ohne "ie" geschrieben!

    Insgesamt gab es somit nach unserem Verständnis im Kreis Gmünd 8 Einheiten.

    Aus dem Buch ergibt sich ferner, dass die 4 Gmünder Bataillone jeweils 500 Mann stark sein sollte und man Anfang 1945 mit der Ausbildung begann. Die Volkssturmmänner hatten sich an 2 Abenden in der Woche und Sonntagsfrüh in der Hardtkaserne einzufinden. Es gab aber auf 500 Mann nicht einmal 20 Gewehre. Der Volkssturm sollte eine Linie ringförmig um die Stadt verteidigen.

    Diese führte von der Hardt-Kaserne zur Rinderbacher Mühle, von dort über das Jägerhaus zum Schießtal hinauf zur Mutlanger Heide. Dort folgte die Linie dem Höhenzug und ging dann hinunter zum Becherlehen, von wo es wieder hinauf zum Lindenfirst, über die Villa Kühn zum Salvator bis hinauf nach Wustenriet ging. Von dort ging es wieder hinunter zur Freimühle, dann zur Kapelle nach Straßdorf, dem Höhenzug folgend hinab zur Dreifaltigkeitkapelle um dann die Linie wieder in Richtung Hardtkaserne zu schließen.

    Auf dieser Linie wurden vom Volkssturm und vom in der Stadt befindlichen Militär Deckungslöcher, Schützengräben und Maschinengewehrnester angelegt. Des weiteren gab es mehrere Panzersperren. Bei Deibele ist auch insoweit eine Skizze enthalten, die die Lage der Verteidigungsanlagen zeigt.

    So viel für Heute,

    Viele Grüße

    Ingo und Felix

  • Guten Morgen!

    Insgesamt gab es somit nach unserem Verständnis im Kreis Gmünd 8 Einheiten.

    Mich würde es freuen, wenn du zum Volkssturm-Bataillon II Schmidturm - Schwäbisch Gmünd noch weitere Ergänzungen hier einfügst und zu den anderen Vst.-Btle. jeweils einen eigenen Thread erstellen würdest, danke dir!

    Grüße

    Sven

    Suche alles über die 91. Luftlandedivision und 77.Infanterie-Division

  • Hallo,

    zum Einsatz des Volksturms im Bereich der Stadt Schwäbisch-Gmünd noch eine gekürzte Abschrift, leider sind dort keine genauen Einheitenbezeichnungen und auch kaum Namen von Beteiligten genannt. Als Kampfkommandant der Stadt wird in dem Bericht namentlich ein Hauptmann und SA-Standartenführer Hössle erwähnt.

    Quelle: Geschichte der Stadt Schwäbisch Gmünd, Autor Hermann Ehmer, Stuttgart 1984, Seiten 448/449 u. 453

    Gruß, J.H.

    ... Am 18.Oktober 1944 wurde von Hitler das letzte Aufgebot, der Volkssturm, mobilisiert. Dazu waren alle waffenfähigen Männer im Alter von 16 bis 60 Jahren aufgeboten. Die Bemühungen des Kreisleiters galten von da ab der Aufstellung des Volkssturms, dessen Führung im Gau der Gauleiter und Reichsstatthalter Murr übernommen hatte. Die Presse faselte von dem "gewaltigen schwäbischen Aufgebot der Volkssturmbewegung". Wie sah es damit in Gmünd aus? Die Musterung fand im Herbst 1944 in der Klösterleschule statt. Der Jahrgang 1889 war der letzte, der gemustert wurde. Die Stadt Gmünd stellte vier Bataillone auf, entsprechend den vier Ortsgruppen der Partei. Die Führung der Bataillone lag zunächst in den Händen der Ortsgruppenleiter, später wurde sie anderen Personen übertragen. Stabsleiter des Gmünder Aufgebotes war der stellvertretende Standartenführer Henn. Zum Teil setzte sich der Volkssturm aus Facharbeitern zusammen, die bisher freigestellt waren, zum größten Teil aber aus Militäruntauglichen sowie 16jährigen Hitlerjungen. Viele der Männer hatten noch nie eine Waffe in der Hand gehabt. Andere seit dem Ersten Weltkrieg nicht mehr. Mit Beginn des Jahres 1945 wurde ernstlich mit der Ausbildung der Volkssturmmänner begonnen. Sie hatten sich zweimal in der Hardtkaserne einzufinden, außerdem am Sonntag. Man gab sich Mühe, aus den Leuten etwas zu machen, aber es fehlte an Waffen. Auf 500 Mann kamen noch nicht einmal 20 Gewehre verschiedenster Herkunft. Militärisch waren die Volkssturmabteilungen fast wertlos und ihr Einsatz nicht zu verantworten, da sie ungenügend ausgebildet und ganz unzulänglich ausgerüstet waren. ...

    ... Was hatte der Kampfkommandant an "Streitkräften" zur Verfügung, als die Amerikaner am Rande der Stadt erschienen? Eine Pionierkompanie, welche die Panzersperren zu bewachen hatte, dazu den Volkssturm, der schlecht bewaffnet und von ganz geringem Kampfwert war. Dazu kam noch ein aus Hitlerjungen gebildetes Panzernahkampfbataillon, das der letzte Bannführer der HJ, Heinrich Musch, führte. ... ... Und der Volkssturm? Von ihm wurde ein Teil, nämlich die nicht ausgebildeten Männer, vom Kreisleiter noch am 19.April zur Ausbildung nach Ulm in Marsch gesetzt. Aus den in Gmünd verbliebenen Volkssturmmännern wurden drei Einheiten gebildet. Eine ging mit einem Sturmgeschütz, das von Lorch her kam, nach Süden. Von dieser Einheit ist nichts bekannt geworden. Eine weitere Abteilung erhielt, nachdem schließlich Gewehre eingetroffen waren, den Befehl, zur Verstärkung der Wehrmacht auf die Höhe von Mutlangen auszurücken. Vor Mutlangen, und zwar an der Stelle, wo das Bauernhölzle an die Straße stößt, befand sich eine Panzersperre. Am 19.April um 15.00 Uhr sammelte sich die Volkssturmeinheit bei der Gießerei Gatter und Schüle. Den ihr zugewiesenen Abschnitt bei Mutlangen fand sie von der Wehrmacht besetzt. Daraufhin bezog diese Volkssturmabteilung Quartier auf dem Rehnenhof. Von dort telefonierte ihr Führer nach Gmünd, das soeben um 16.00 Uhr amerikanische Panzer sich von Mutlangen her, also über das freie Feld, also auf dem Gelände des heutigen Kreiskrankenhaus, auf Wetzgau zu bewegten. Ohne in Gefechtsberührung eingetreten zu sein, zog sich diese Volkssturmeinheit über das Höfle in die Stadt zurück und löste sich auf. Die letzte Einheit des Volkssturms hatte keinen Einsatzbefehl erhalten. Als sie am späten Abend den Kreisleiter telefonisch erreichte, gab dieser die Weisung, nach eigenem Ermessen zu handeln. Darauf gab der Einheitsführer den Befehl: "Wer freiwillig nach Ulm marschieren will, findet sich morgen früh um 03.00 Uhr in der Remsstraße ein." Es erschienen noch sechs Männer, vier davon marschierten ab. Damit war die Tätigkeit des Gmünder Volkssturms beendet. ...