Bezeichnung:
Volkssturm-Bataillon 16/263 //1 . Volkssturm-Bataillon Spremberg // Volkssturm-Batallion von Saher
Aufstellungsort:
Spremberg, Kreis Spremberg / MarkBrandenburg
Aufstellungszeitpunkt:
November 1944
Einheitsführer:
Btl.-Kdr.: Hansen Burscher von Saher zum Weißenstein 1
Kp.Chf. 1.Kp.: Oberstleutnant d.R. Biegel (Beruf: Lehrer)
Wilhelm Eichler (Beruf: Lehrer)
Einsatz:
Raum Spremberg-Zerre (letzte eigene Nachricht 04.45) / "Von dem 1000 Mann starken Bataillon des „Volkssturm Leipzig“ und dem eingesetzten Volkssturm Bataillon „von Saher“ aus Spremberg überlebten nur einige wenige die Kämpfe in und um Kausche." / Der Kessel vom Kausche dauerte vom 19. - 22.04.1945. 2
"... Nachmittags [Anm.: 01. Februar 1945] kam mit Sonderzug das Volkssturmbataillon von Saher aus Forst an. Zwei Kompanien sollten ins RAD-Lager nach Raudenberg marschieren, eine Kompanie in das Lager
„Am Hang“. Am Abend stellte sich dann heraus, daß das RAD-Lager noch mit Arbeitsdienst belegt war. Die Dynamit-AG stellte dann auf meine [Anm.: Bürgermeister von Christianstadt/Bober Egon Wendenburg] Bitte das Lager 6 zur Verfügung. Weder Heizung noch Verpflegung stand zur Verfügung. Mit Kohle konnte ich helfen. Die Leute wurden von der Kreisleitung Sorau herbeordert, ohne daß nur das geringste vorbereitet war. Nicht einmal genügend Waffen hatte sie genügend. Die Folge war, daß ein Teil sich auf eigene Faust verkrümelte und sich wieder nach Forst in Marsch setzte. ..." 3
"... Zuvor hatte Spremberg mobil gemacht. Mit dem herannahen der Front wurden in Spremberg Jugendliche und ältere Männer zum Volkssturmlehrgang herangezogen. Schon im November 1944 wurde eine Übungseinheit ,,Volkssturm in Zivil’’ in Spremberg gebildet. Das nun gegründete Volkssturmbataillon bildet drei Kompanien mit je 100-110 Mann. Ausgebildet und informiert wurde im Walderholungsheim, und in einer nahegelegenen Gaststätte. [...] Die restlichen Soldaten aus Kausche zersplittern in den Wäldern und bewegen sich in kleinen Gruppen Richtung Westen.Fast alle Männer des ,,Spremberger Volkssturms’’ haben den Ausbruch nicht überlebt. Fehlende Einsatzerfahrung und mangelhafte Ausrüstung waren Grund dafür. Volkssturmmänner, die sich ergaben, wurden wegen ihrer schwarzen Ärmelstreifen mit SS-Soldaten verwechselt und sofort ausgesondert. ..." 4
"Bereits Ende Januar ist es ernst für die Spremberger Volkssturmsoldaten: Die 1. Kompanie unter Befehl des Lehrers und Oberstleutnants der Reserve Biegel wird durch Sirenen zum Stellpunkt "Pfortenplatz" gerufen, die Uniform hat jeder Volkssturmmann schon zu Hause. Vom Pfortenplatz geht es in die Wirthstrasse, im ehemaligen Landskron-Brauereikeller ist ein Lager eingerichtet - Waffenempfang. Nun zum Wilhelmsplatz, wo ein 7-stündiges Warten einsetzt, erst im Schutze der Dunkelheit fahren Laster der Firma "Kohle-Schwausch" mit den Männern in Richtung Weisskolm. Die 1.Kompanie soll die Südostecke des Kreises absichern und gleichzeitig zehn Tage Ausbildung erfahren". 5
Besonderheiten / Vermerk:
aufgestellt zu drei Kompanien mit je 100 Mann / Btl.-Kdr. von Saher war Rittergutbesitzer aus Straußdorf / aus der Stadt Spremberg kamen nach bisherigen Kenntnissen zwei Vst.-Btle., das o.g. sowie das Volkssturm-Bataillon 16/352
Es besteht eine mögliche Verbindung zum Volkssturm-Bataillon 16/57, diese konnte bis dato aber noch nicht nachgewiesen werden.
Verbleib:
Unbekannt
Quelle:
- VBL
- Wiki-Eintrag: Kessel von Kausche 1
- Buch; "Von Kausche bis Ressen" von Christian Lucia 2
- E. Wendenburg, Die Ereignise in Christianstadt, Sorauer Heimatblatt 3/1959. 3
- Ausarbeitung: "Die Situation meines Vaters Hermann Backhausen vor der Gefangennahme im April 1945 im Odergebiet" 4
- Buch: Spremberg ist Frontstadt - Andreas Kottwitz (Seite 10 und 43) 5
- Sachregister zum Leitverzeichnis Offene Einheiten
Gruß, Charly
Edit: Ergänzungen eingefügt / eingefühgt (Sven30)