Hallo zusammen,
mein Name ist Tobi, ich bin neu hier im Forum und noch nicht sehr mit den Regeln vertraut die hier gepflegt werden. Daher bitte ich um Nachsicht mit mir wenn ich das hier in den falschen Thread Poste.... XD
Aber ich habe ein anliegen, denn ich bin schon seit klein auf an dem Werdegang meines Großvaters zu Wehrmachtszeiten interessiert.
Nun ist es allzu verständlich das er nicht viel über den Krieg gesprochen hat und ich zu seiner Zeit einfach noch zu Jung war um die richtigen Fragen stellen zu können, um die nötigen Informationen zusammen tragen zu können.
Wenn er mal ab und an über den Krieg gesprochen hat, war dies meist mit kurzen momenten des in sich gehen und nachdenklich auf einen Punkt schauen begleitet. Das selbst ich mit meinen jungen 10 -12 Jahren schnell begriff wieviel leid er ertragen musste sich das ganze gerade wiederspiegelt.
Zumal ich immer ein paar Tage nach den Gesprächen mit meinem Opa, ein paar Nackeschläge von meiner Oma kassierte mit dem begleitenden Satz: Lass es sein, den Opa auf den Krieg anzusprechen.
Nichts destotrotz war es für mich immer das größte, mit meinem Opa zusammen zu sitzen und zu hoffen das meine Anfragen fruchten und er dann doch noch etwas von seinem Einsatz im Krieg Preis gibt.
Aus meinen Erinnerungen heraus weiß ich das er MG-Schütze 1 an einem MG42 in der Schweren ausführung auf einer dreibein Lafette war.
Auch weiß ich aus den erzählungen heraus das er mehr als Glück hatte diesen Krieg zu überleben, denn aus seinen erzählungen hatte er ein paar an sich doch makabere wie auch witzige anektoden aus der Zeit..
Er erzählte mir das er das glück hatte, das direkt neben ihm eine Mörser-granate im Boden einschlug und das es ein Fehlzünder war. Mit einem kleinen Schmunzel im Gesicht fügte er hinzu, wenn die explodiert wäre, würde er zu diesem Zeitpunkt nicht vor mir sitzen... Und er führte fort, und du auch nicht.... XD
Es sind viele tolle Erinnerungen die ich an meinen Großvater habe, und ich mlöchte hinzufügen das es sich nicht nur auf die Geschichten aus dem Krieg reduzieren lässt. Er war ein klasse Mensch, direkt, ehrlich und dieser Mann hatte vor nichts Angst.. Er hat jedem die ehrliche Meinung gesagt. Und wir hatten immer eine freundschaftliche Verbindung zueinander, es war nicht dieses typische Opa Enkelkind ding....
Wie dem auch sei, ich bin auf der Suche Informationen über seinen kurzen aber in meinen Augen nicht ganz unspektakulären Werdegang in Wehrmacht interessiert.
Nach seinen Tot ist das Thema etwas in den Hintergrund gerückt aber nie in vergessenheit geraten.
Daher hoffe ich das ihr mir hier helfen könnt etwas Licht ins Dunkel zu bringen.
Ich habe vor über einem Jahr eine Anfrage an das Bundesarchiv gestellt und folgende Informationen bekommen......
In der zentralen Personenkartei der Deutschen Dienststelle (WASt) liegt zu dem Gesuchten
(Träger der Erkennungsmarke -1832- St. Kp. Gren. E. B. 312) eine Karteikarte
(Bundesarchivsignatur: B 563/Zentrale Personenkartei ZK-S 258 374) mit folgenden
Angaben vor:
Schanetzki, Rudolf geboren am 09.02.1925 in Langenbochum
Truppenteil:
am 22.07.1944 4. Kompanie Grenadier-Regiment 355
Vermisst gemeldet:
am 22.07.1944 südlich von Grodeck
Dienstgrad:
am 22.07.1944 Grenadier
Aus den Erkennungsmarkenverzeichnissen und Veränderungsmeldungen der Wehrmacht ist Folgendes zu entnehmen:
Schanetzki, Rudolf, geboren am 09.02.1925 in Langenbochum (hier in dieser Schreibweise registriert)
Der Gesuchte ist erstmals mit einer Meldung von Sept. 1943 in der Einheit Stamm-kompanie Grenadier-Ersatz-Bataillon 312, Tilsit erfasst (Bundesarchivsignatur:
B 563/65295 Seite 132).
Letztmalig ist der Gesuchte mit dem 10.06.1944 als Angehöriger der Einheit 4. (Ma-schinengewehr) Kompanie Grenadier-Regiment 355 aufgeführt (Bundesarchivsigna-tur: B 563/79711 Seite 172).
Aus den Erzählungen heraus weiß ich noch das er beim schlagartigen Rückzug aus den Kampfhandlungen vier mal angeschossen wurde und zu Boden ging, er fügte auch hinzu... das es ein Russischer Soldat war, der Ihm das Leben rettete in dem er ihn Notärzttlich versorgte.
Da hat er wert drauf gelegt, das ich auch verstehe das er und viele seiner Kameraden falsch der annahme war, das es Menschen waren die bitterböse sind.
Aber daher auch die Vermisstenmeldung aus dem Eintrag ....
Aus eigener Recherche heraus stagniere ich etwas, denn Ich bekomme nicht viel Informationen über das Grenadier-Regiment 355.
Ich weiß auch das euch meine Erzählungen nicht viel weiter bringen, dennoch wollte ich euch an meinen Errinerungen teil haben lassen. Weil es eine Herzensangelegenheit für mich ist.
Mich würden die Stationen interessieren die mein Großvater durchlaufen hat.
Meine Fragen sind sehr einfach gestrickt:
Wo war die Ausbildung?
Wo hat er gekämpft?
Gibt es dazu Berichte?
Gibt es Kartenmaterial?
Welcher General hat diesen Frontabschnitt befehligt?
etc...
Ich möchte gerne diese Lücken füllen und ich hoffe sehr das ihr mir weiterhelfen könnt.
Ich bedanke mich schon jetzt für eure Hilfe und hoffentlich auch über zahlreiche Kommentare
Gruß Tobi