Guten Abend,
ich würde Hilfe bei der Entzifferung von drei Feldpost Briefen, welche nach dem Tode des Verwandten geschrieben wurden, brauchen.
Guten Abend,
ich würde Hilfe bei der Entzifferung von drei Feldpost Briefen, welche nach dem Tode des Verwandten geschrieben wurden, brauchen.
Guten Morgen und willkommen im FdW,
betreffend der Briefe kann ich gerne helfen. Die eingestellten Seiten gehen nur völlig durcheinander, so daß wir sehen müssen, in welcher Reihenfolge sie eigentlich gehören.
Es fällt mir sehr, sehr schwer
ich als Freund und Kamerad Ihres lieben
Sohnes Karl, mit teilen zu müßen,
daß Ihr Sohn am 3.7.43 nachts gefallen
ist. Das, daß für die ganze Familie ein
schwerer Schlag ist das fühle ich Ihnen
nach und möchte gleich auf diesen wege
meine herzlichste Anteilnahme aussprechen.
Er erhielt einen Kopf- und einen
Bauchschuß. Höchst warscheinlich von den
verdammten Russischen Scharfschützen.
Er sagte mir vor einigen Tagen noch,
wenn im etwas pasieren sollte, so soll
ich an Ihnen schreiben und Sie sollen es
dann der Familie sagen.
Karl wird am Heldenfriedhof in Juidri
höchstwarscheinlich begraben. Wenn das
der Fall ist werde ich mich dann um
sein Grab kümmern, sobald wir in
Ruhe sind.
Wenn Sie noch etwas wissen wollen
so bitte schreiben Sie mir. So weit es mir
möglich ist werde ich dann Ihre Fragen
beantworten.
Sind Sie herzlichst gegrüßt von
seinem Freund u. Kamerad
--------------
Die Unterschrift ist für mich leider nicht lesbar, vielleicht können noch andere Mitglieder aushelfen.
Die restlichen Seiten könnte ich später transkribieren, es sei denn, auch dabei helfen andere Schriftkundige.
Grüße
Guten Morgen natu02,
vielen lieben Dank. Das waren die ersten zwei Seiten/ Bilder oder? Das letzte Bild ist ein eigener Brief und das Bild 511 und 459 sind verkehrt herum.
Vielen Dank schon mal.
Grüße
Hallo,
nun, dann kommen wir mal zu den nächsten Seiten, wobei die Briefe von zwei unterschiedlichen Schreibern stammen.
Ich habe die traurige Pflicht, Ihnen vom Helden-
tod Ihres Sohnes, des Jägers Karl Kavka, mitzuteilen.
Er fiel in der Nacht zum 4.5. auf Posten innerhalb
der Nachtaufstellung seiner Kompanie durch die Garbe eines
feindlichen l. M.G.s. Die Truppe, der Zug und die Kompa-
nie betrauern in ihm einen ihrer besten jungen Soldaten.
Ein lieber, guter Kamerad, wie er war, hat er nicht nur
die Achtung und das Ansehen seiner Vorgesetzten, sondern auch
die herzliche Zuneigung und Freundschaft seiner Kameraden
besessen. Immer aufgelegt zu neuen Einfällen, frisch,
munter und lebendig-eifrig in der Ausführung aller ihm
erteilten Befehle, so haben ihn seine Vorgesetzten, so
habe ich ihn kennen gelernt. Er war einer, der nie den
Kopf hängen ließ. Durch sein munteres Wesen hat er viel
zur Aufmunterung seiner Gruppe beigetragen.
Die feindlichen Geschossen trafen ihn, als er, an
der Brüstung des vorderen Kampfgrabens befand, trotz
heftigem feindlichen Ringfeuer unerschrocken herüberspähte
zum Feind. Da der Russe der Kompanie an der be-
treffenden Stelle nur 50 m entfernt gegenüberliegt,
ist das ununterbrochene Spähen und Horchen in dem
unübersichtlichen Gelände besonders wichtig. Dieses Befehls
eingedenk, hat unser Kamerad Kavka sich keinen
Aufgenblick vom Feinde abgewandt und, ohne Rücksicht
auf die eigene Person, den Wachauftrag wahrgenom-
men. Dabei starb er durch das russische M.G. den
Soldatentod. Er fiel, ohne Schmerzen erleiden zu müssen.
Wir haben ihn mit allen soldatischen Ehren auf
dem Ehrenfriedhof am Südausgang von Znigei
(bei Mga, südostwärts Leningrad) bestattet.
Ich weiß, daß es keine Worte gibt, die
den Schmerz der Eltern über den Tod ihres Sohnes zu
lindern vermögen. Ich kann Ihnen deshalb nur das eine
sagen: Alle Soldaten, auch wenn sie noch so jung sind, finden
sich mit dem Gedanken des äußersten Einsatzes ihres Lebens
so ab, daß sie diesen als Ausdruck der Dankbarkeit ihren
Lieben gegenüber verstehen, die ihrem bisherigen Leben
alles Schöne und Gute allein gegeben haben. Für die
Heimat sind sie tapfer, für die, die zu Hause um sie bangen,
überwinden sie sich selbst, und für ihre Liebsten (und
wer wäre das mehr als ihre Eltern?) geben sie auch gern
ihr Leben hin. So hat auch unser Kamerad Kavka, Ihr
lieber Sohn, gedacht und gehandelt: als Soldat.
Die Kompanie wird Ihnen seine Nachlaßsachen
und eine Aufnahme seines Graben übersenden.
In aufrichtiger Anteilnahme, zugleich im Namen der
Kompanie, grüßt Sie
Unterschrift
Leutnant und Komp.Fhr.
------
Rest folgt später.
Grüße
edit: Ergänzungen fett dank Mithilfe von Ludwig
Vielen Dank. Das ist so toll von dir.
Beste Grüße
Grüß Gott Sacul,
der Heldenfriedhof dürfte Znigri geheißen haben,
hier die Karte dazu,
http://maps.mapywig.org/m/German_maps/…_VI.1943_UW.jpg
Siehe auch Anhang
Servus Eumex
Vivat Bavaria
Hallo Sacul.
Willkommen hier im Forum. Ergänzend stelle ich hier noch die Volksbund Daten ein:
Nachname: Kavka
Vorname: Karl
Dienstgrad: Jäger
Geburtsdatum: 13.06.1924
Geburtsort: Wien
Todes-/Vermisstendatum: 03.05.1943
Todes-/Vermisstenort: 2,5 km N.Mustolowo
Karl Kavka ist vermutlich als unbekannter Soldat auf die Kriegsgräberstätte Sologubowka überführt worden.
Grablage: wahrscheinlich unter den Unbekannten
Da der Gesuchte wahrscheinlich schon umgebettet wurde, würde ich mal freundlich beim Volksbund nachfragen.
Mit freundlichen Grüßen, Mathias
Ich danke euch.
Viele Grüße Lucas
Der Brief mit der Bildendnummer 353 sollte ein eigener Brief sein.
Dwn Brief vom Leutnant haben wir zweimal. Einmal in dieser für mich schwer lesbaren Schrift und einmal schöner geschrieben. Kann mir wer sagen warum dass so geschehen ist?
Vielen Dank!
Viele Grüße Lucas
Hallo, Lucas,
soweit mir bekannt ist, liefen solche Meldungen durch den Vorgesetzten nicht direkt an die Angehörigen, sondern wurden in einem verschlossenen Umschlag mit der Bitte um persönliche Weitergabe an die Familie an den zuständigen NSDAP-Funktionär, meist den Ortsgruppenleiter, geschickt. Der wiederum überbrachte diesen Brief, der immer handschriftlich sein sollte, dann der Familie. Oftmals gibt es dann von der Meldung an den Ortsgruppenleiter noch eine angefertigte Abschrift.
So, kommen wir zum letzten Brief.
Vor allem die herzlichsten Grüße. Sie werden
sich wundern so plötzlich von einem ganz unbekannten
Soldaten einen Brief zu bekommen. Ich bin der beste
Freund Ihres Sohnes den er hier bei der Kopanie hatte,
da doch der Freund Ihres Sohnes der Moser vor
fünf Wochen gefallen ist, wahren nur noch wir zwei
Männer u. waren auch unzertrennlich. Ihr Sohn hatte
mich gebeten wenn ihm einmal was zustoßen sollte
soll ich ihnen schreiben er hatt mir auch (die) Ihre
Adresse aufgeschrieben. Und da ich Ihnen nun
traurigste u. erschütternste nachricht machen muß
das Ihr Sohn Karl Kavka am 3.V.43 infolge
eines Kopfschußes am Newa Bogen gefallen ist.
Er hat einen schnellen u. schmerzlosen tot gefunden
da er sofort tot war. Sein letzter Wunsch
wahr ich soll seine Eltern noch schön grüßen
lassen u. sie sollen die Nerven behalten um noch mehr
Unglück in der Familien zu verhindern. Es dut mir
leid um Karli es war ein harter Schlag für mich da ich
meinen besten Freund verloren habe, u. spreche Ihnen
mein innigstes Beileid aus. Nun schließe ich mein
Schreiben u. verbleibe der beste Freund Ihres Sohnes
Erich ....
Bitte nicht über die Schreibfehler wundern
Grüße
Vielen lieben Dank natu02,
interessant wie teilweise unterschiedlich der Tod dargestellt wird. Von Maschinengewehr, über Scharfschütze bis zu Kopf- bzw. Kopf- bzw. Bauchschuss. Von manchen Divisionen bzw. Regimentern gibts ja Gefallenenlisten, wo der genaue Ort und die Todesursache steht. Denkt ihr ich finde so etwas über dieses Regiment auch? Den Nachnamen von diesen Erich konntest du auch nicht entziffern oder?
Ich hätte noch einen Brief, der denk ich noch aus der Kaserne ist. Ist leider auch nicht gut lesbar für mich. Falls ich noch welche finde, kann ich diese auch hier noch posten?
Vielen Dank für deine/ eure Mühe.
Beste Grüße Lucas
Hallo, Lucas,
natürlich darfst Du weitere Briefe posten; wir haben ja einige FdW-Mitglieder, die mit Sütterlin & Co. gut umgehen können.
Der Brief, den Du jetzt mitgebracht hast, ist leider nicht vollständig, da fehlen offensichtlich Seiten.
3.) so werden wier jetzt geschieffen
daß war vormittagg nachmittagg war
daß 2.000 m lange hinternis laufen.
Am Abend den dregigen Anzug in
auwaschen Schuhe, Kopel, Batrontasche,
Gewehr, Spaten putzen. Das war
Donnerstag 10 h sind wir ins Bett ge-
kommen 4 h früh sind wir schon
ausmaschiert und die 30 km werden
leicht zu Maschieren gewesen. Aber
wir haben ja daß ganze Gelumpert
mitschleben müssen, den Stahlhelm
auf kein Knopf am Rock haben
wir aufmachen dürfen underwegs
Fliegerangriff Panzerangriff und
so ist es den die ganzen 30 km
gegangen. Zu Mittag wie wir
zu Hause gekommen sind haben
wir keiner gerade Stehen kön
können. 3/4 12 h sind wir heimgekommen
1/4 1 haben wir geputzt fingernägel
geschnitten u. gereinigt sein müssen.
1 h haben wir ein Zaukerl bekom-
men daß uns die ganze Brust
weh gedan hat. 2 h sind wir am
Drubenübungsplatz Maschiert. Freitag
am Abend sind wir ins Bett gefallen
wie ein Stück Holz. Nun schließe
ich mein Schreiben u.
Grüße euch
recht herzlich
Karl
Sonntag
könnt ihr kommen.
Viele Grüße an
Annatant, Frietertant,
so wie Frau Picha
..... und alle andere
Bei Karls Rechtschreibung braucht man schon ein bißchen Phantasie
Grüße
Guten Abend natu02,
erstmal vielen Dank. Seine Rechtschreibung war nicht die Beste. Ja, es war ein unbekannter Brief, welcher nicht vollständig ist. Ich hätte jetzt noch ein paar Briefe gefunden, welche aus seiner Ausbildungszeit in den Kasernen Mistelbach und St.Pölten stammen. Seine Briefe aus Leningrad kann ich eigentlich bis auf ein paar Wörter lesen. Er hat die Briefe nummeriert. Leider sind jedoch nicht alle angekommen oder sind in den letzten 76 Jahren verloren gegangen.
Schönen Abend und Danke!
Die restlichen aus der Kaserne Mistelbach.
Und zwei aus der Kaserne St.Pölten.
Danke!
Hallo, Lucas,
die Briefe übertrage ich Dir nach und nach, einverstanden?
Mistelbach 22.9.42
Liebe Mutter
Im anfang meines Schreibens grüße
ich alle recht herzlich. Freue mich sehr das
Sonntag alle rauskommen sage dem
Mittermeier das er auch rauskommen
soll. Wie du schreibst dem Kupon von der
Einberufung den gebe ich dir in den Brief
rein. Schicke Hamerköpferl und merere .....
zum Gewehrreinigen und zum Essgeschirr aus-
waschen. Den Abmeldeschein von der Lebensmittelkarte brauche ich nicht.
Vieleicht bekomme ich den Sonntag schon aus-
gang. Ich habe mir das anders vorgestellt beim
Millitär im triden Tage sind wir schon ins
Gelende gegang Schießen. Ausbilltung
haben wir drei Monate dann gehts
nach Rußlang brauch keine angst
haben um mich. Werte balt Sonntag
Urlaub bekommen. Wenn ich Sonntag
vieleicht Urlaub bekomme gehe ich mit den
in Mistelbach spatzieren. Die Mädeln
sollen Sonntag mit den 6 h Zug in
der früh fahren. Ich bin jetzt versetzt
worden in Stube 18 nich in Stube 2. Stube 18
ist auch in Parterr das ist gleich
rechts wenn man beim Tor rein-
kommt.
Nun schließe ich mein Schreiben und
Grüße
euch alle recht herzlich
Karl
Bring mir was
zum Lesen mit.
So, das waren die Seiten 1.1 und 1.2. Später mehr.
Grüße
Hallo natu02,
ja sicher, kein Problem. Vielen Dank!
Grüße Lucas
Hallo, Lucas,
weiter geht's mit den Seiten 2.1 und 2.2:
Liebe Eltern
In anfang meines Schreibens
Grüße ich recht herzlich und deile euch
mit das es mir gut geht. Ich will euch
nur sagen das die Berta u. Regine
Sonntag zur mir kommen können.
Wens her kommen so sollns mit den
ersten Zug in der früh fahren
sie können schon um 8 h
früh hier sein, da mir schon 7 h aufstehen.
besser ist es schon wenns vormittag
kommen, da mir vormittag die
Kantiene geöffnet ist,
da ich aus der Kaserne
nicht raus kann. Sie sollen mir mehr
Fetzen mitbringen u. Schlapfen
und Seife wenn es dir aus geht schicke
mir an Apfelstrutel. Sage es den
Mittermeier Rudolf u. Karl daß auch
raus kommen können wens wolln.
Wens kommen gebe ich ihnen den weg
an wenns ihn Mistelbach aussteigen.
Solln fragen wo die Erzherzog
Karlskaserne ist wenns dan bei der Karserne
sind dann solls sie sich einen Basierschein
hollen und wenns bei der Karserne
reingehen rechts ist das Mannschafts-
gebäute 1 links in Barteere Stube
2 bin ich, ihr seht es auf der Karte die
ich euch geschickt habe.
Mit Gruß
Karl
Viele Grüße
an alle
Seiten 3.1, 3.2 und 3.3
Liebe Eltern!
Habe mich gefreut daß die Berta u.
der Fritzl gekommen ist. Was ich
Euch mitdeilen will daß ist das
beim Gramafon die Feder abgerißen
ist ein Ruken nach dem die Berta fort war
ist es Basiert. Beschaft mir ein Feder
Sie ist 22 mm Breit und 2 od. 2 1/2 m
lang der Vater wir es schon wißen
der weiß ja wie sie ausschaut.
Bekommen dud irs beim Pokuta der
ist Ecke Hütteldorfersraße u.
Lingelgasse wo der 49 die Kurfe
macht und eine Meprame brauche
ich auch schaut daß ihr das
besorgen könnt. Bitte schicke mir
das gleich da wir keine Musik in
der Stube haben. Aber schicke
eine Schnaps aber ein
Flascherl von den Starken den was
ich aus die Weintrauben gemacht
habe da es in der früh beim
Dienst so kalt ist wir haben
schon Schnee da ist es gut wenn
man ein Schlug machen kann.
Muß mich jetzt niederlegen da es
schon 9 h ist.
Viele Grüße von
euren Lieben Sohn
Karl
Bitte schicke es
mir so bald es möglich ist.
Gramafohnnadel schickt mir
auch ein Parr Schachtel gleich aber
laute
Gelt bekommt ihr
wenn ihr Sonntag
rauskommt.
Guten Abend natu02,
vielen lieben Dank für die ersten Briefe!
Beste Grüße Lucas
Hallo,
er schreibt wirklich phonetisch und im Dialekt.
QuoteBekommen dud irs beim Pokuta der
ist Ecke Hütteldorfersraße u.
Lingelgasse wo der 49 die Kurfe
macht
Das war die Musikinstrumentenhandlung Franz Pokuta, Hütteldorfer Str. 71 in Wien. Eine Kurve ist dort tatsächlich, aber die Gasse heißt Huglgasse.
Grüße
Thilo