Wie politisch war die Wehrmacht ausgerichtet?

  • Tag allerseits,

    es verwundert sehr, wie das Wehrgesetz von 1935 die Wehrmacht politisch neutral ausrichtete:

    § 26. Politik in der Wehrmacht. (1) Die Soldaten dürfen sich politisch nicht betätigen. Die Zugehörigkeit zur NSDAP oder zu einem der ihr angeschlossenen Verbände ruht für die Dauer des aktiven Wehrdienstes.

    (2) Für die Soldaten ruht das Recht zum Wählen oder zur Teilnahme an Abstimmungen im Reich.

    (3) Die Soldaten bedürfen der Erlaubnis ihrer Vorgesetzten zum Erwerb der Mitgliedschaft in Vereinigungen jeder Art sowie zur Bildung von Vereinigungen innerhalb und außerhalb der Wehrmacht.

    (4) Der Reichskriegsminister kann Wehrmachtbeamte und im Bereich der Wehrmacht angestellte Zivilpersonen, wenn militärische Notwendigkeit dies erfordert, den Vorschriften nach Abs. 1 und 2 unterwerfen.

    Nach dem 20.7.1944 änderte sich dies grundlegend. Man schuf den NS-Führungsoffizier und gab dem § 26 ein grundlegend neue Fassung.

    Nachstehend das Wehrgesetz mit allen späteren Änderungen:

    http://www.verfassungen.de/de33-45/wehr35.htm

    Ich frage mich in der Tat, wieso verzichtete Hitler 1935 auf eine politische Ausrichtung der Wehrmacht. Er war damals, nach dem Tode Hindenburgs, schon faktisch der Alleinherrscher.

    Das Ganze war irgendwie schon rechtlich seltsam aufgebaut. Bei Soldaten ruhte das Wahlrecht während ihrer Dienstzeit (§ 26 Abs. 2); politische Betätigung war untersagt. Dennoch liefen

    manche Generäle mit dem Goldenen Parteiabzeichen durch die damalige Gegend, obwohl sie meist gar nicht Parteimitglied waren.

    Des Rätsels Lösung:

    Ab 1937 wurde das Goldene Ehrenzeichen auch ehrenhalber verliehen. Zu den beliehenen gehörten Minister und hohe Militärs die nicht unbedingt der NSDAP angehörten.


    Grüße

    Bert

  • Guten Tag ans Forum,

    im Kaiserreich und auch noch in der Weimarer Republik, gehörte das Militär zur Machtelite und war in dieser Stellung alleiniger Waffenträger der Nation.

    Deshalb glaubte das Militär, ihre bisherige Rolle als Machtelite auch unter Hitler weiterspielen zu können. Doch dieser stellte seinen Staat auf zwei Säulen: die NSDAP und die Wehrmacht.

    Was das Militär betraf, so entfernte Hitler unliebsame Militärführer und ersetzte sie durch ihm genehme. Ein Paradebeispiel ist Keitel, der als "Lakeitel" in die Militärgeschichte eingegangen ist.

    Durch die zwei Säulen entzog Hitler dem Militär innenpolitisch betrachtet Bevölkerungsteile, da nun HJ, RAD, SA, SS pp. die militärische Erziehung und Ausbildung in wesentlichen Teilen vom Militär mit übernahmen.

    So drängte Hitler die Wehrmacht aus ihrer bisherigen privilegierten Elitestellung heraus und bildete das Militär zu einer bloßen Funktionselite um.

    Hitler wolle offensichtlich die Wehrmacht nicht entscheidend an seinem Nationalsozialismus beteiligt wissen, denn sonst hätte er sich 1935 anders entscheiden müssen.

    Die Rolle der politischen Ausrichtung in seinem Staat überließ Hitler für mich offensichtlich seiner NSDAP und ihren Parteiorganisationen. Dafür ließ Hitler die Wehrmacht bewusst und gewollt politisch außen vor.

    Mit freundlichen Grüßen aus der Normandie

    Peter

    (PH)

  • Grüß Dich Peter,

    danke für Deine Ergänzung.

    Aber mit dem "totalen Krieg", den Goebbels mit seiner damaligen Rede "einführte", wurde dann doch manches anders.

    Man nahm Dinge auf, die es bei der Roten Armee schon immer gab: den Politischen Kommissar. Und bei der Wehrmacht hieß dieser neue Posten NS-Führungsoffizier. Jeder, der irgendwie geeignet war,

    wurde in den letzten Kriegsjahren genommen, auch wenn er nicht Mitglied der NSDAP war. Damals, nach der verlorenen Schlacht von Stalingrad, wollte man durchaus die Wehrmacht politisieren und deshalb

    konnte jeder Soldat der Partei beitreten und wer schon Mitglied war, dessen Mitgliedschaft ruhte nicht mehr.

    Das Ganze brachte nichts mehr. Auch der Einfluss der NS-Führungsoffiziere war beileibe nicht so ausgeprägt wie es bei der Roten Armee die Politischen Kommissare waren.

    Das Regime war damals in großer Not und so machte man Dinge, die man ursprünglich nicht wollte, um den Kriegsverlauf zu Gunsten Deutschlands zu ändern.

    Nur so nebenbei: 1941, nach dem Einmarsch der Wehrmacht in der Sowjetunion, stellte Stalin die Verfolgung der orthodoxen Kirche praktisch ein und nahm Kontakte zu den "orthodoxen Kürchenfürsten" auf.

    Diktatoren sind eben vielfach in ihren Entscheidungen, die sie treffen, vergleichbar......

    Grüße

    Bert

  • Moin Bert,

    mein Großvater trat am 1. Mai 1937 in die NSDAP ein, als Nr. 5274155.

    Das gibt der kurze Wikipedia Artikel über den Mann her, mehr nicht.

    Als Jahrgang 1906 war der Mann "strammdeutsch", oder auch ein "Deutschnationaler", liebäugelte in jungen Jahren

    eher mit dem "Jungdeutschen Orden", den Nationalsozialisten fern.

    Karriere im FAD, NSAD, RAD, den Kopf genickt, und 1944 zum Arbeitsführer im RAD befördert.

    Das Parteiabzeichen im RAD an der Krawatte, und 1945 im Raum Bayern stiften gegangen vor den heranrückenden

    Amerikanern, von, wie es Oma erinnerte:

    "Vor einem Juden in amerikanischer Uniform, der mit einer Pistole herumfuchtelte, und die Männer entwaffnete..!"

    RAD Uniformen sofort entsorgt, Zivilkleidung war angesagt.

    Den Zusammenhang mit dem Foto von Dietl verstehe ich nicht, habe ich da etwas übersehen..?

    Gruß

    Micha

  • Grüß Dich Micha,

    Dietl war das Goldene Parteiabzeichen verliehen worden. Man sieht das Abzeichen deutlich auf dem Foto.

    Meines Wissens war Dietl Parteimitglied. Andere Generäle trugen dieses Parteizeichen auch, ohne dass sie Mitglied der NSDAP waren.

    Das Goldene Parteiabzeichen wurde praktisch bis Kriegsende auch an die Generalität vergeben. GFM Robert von Greim erhielt es beispielsweise am 30.Januar 1945.

    Grüße

    Bert

    Edited 2 times, last by Jahrgang39 (November 29, 2019 at 5:56 PM).

  • Moin Bert,

    bei Dietl mag das so gewesen sein, kann ich nichts dazu sagen...

    Aus den Erinnerungen der Oma weiß ich, daß die Amerikaner damals alles "abkassierten", speziell bei den mit Hakenkreuzen

    gespickten RAD Offizieren, die Männer wurden "gefilzt".

    Jedermann mit einer Hakenkreuz-Armbinde war das perfekte Opfer, jeder amerikanische GI war genau auf diese Leute aus,

    die "Boys" aus Georgia oder Alabama wußten nichts über all das, wie auch...

    Gruß

    Micha

  • Guten Tag ans Forum und an Bert,

    mit Fortschreiten des immer verlustreicheren totalen Krieges änderte sich für die Wehrmacht zwangläufig etliches, ob die Einführung des NSFO oder die Qualität der Offiziersausbildung.

    Und auch Hitler ist in seinen unterschiedlichen Phasen oder Rollen differenziert zu bewerten, so zum Beispiel in der "Kampfzeit" der NSDAP oder als Führer und Oberbefehlshaber der Wehrmacht, d.h. als diktatorischer Kriegsherr.

    Politisch war die Wehrmacht insoweit auf den Nationalsozialismus ausgerichtet, da sie ja nicht nur eine militärische Auseinandersetzung für Hitler führte, sondern sich vor allem, ob gewollt oder nicht gewollt, faktisch am nationalsozialistischen Rasse- und Vernichtungsfeldzug (Lebensraum, Ausbeutung, Ausrottung, totaler Krieg...) beteiligte.

    Bert, das von Dir jetzt angesprochene Thema wird uns noch lange und ausführlich beschäftigen.

    Mit freundlichen Grüßen aus der Normandie

    Peter

    (PH)

  • Grüß Dich Peter,


    Hitler wollte im Verlauf des verlustreichen Krieges Maßstäbe setzen. Nach seiner Version hatte jeder tüchtige Soldat die Chance, Offizier zu werden - auch ohne entsprechende

    Schulbildung. Das betraf vor allem auch die vermehrte Aufnahme von erfahrenen Unteroffizieren an Kriegsschulen, die nach verkürzten Kriegsschullehrgängen als Leutnants wieder

    an die Front kamen. Dem damaligen etablierten Offizierskorps passte diese Entwicklung sicherlich nicht. Bei der Truppe kamen diese "Volksoffiziere" durchaus gut an, vor allem weil sie fronterfahren waren.

    Auch diese Entwicklung hatte mit einer gewissen Politisierung der Wehrmacht zu tun. Und schließlich wurde dann noch der Deutsche Gruß auch für die Wehrmacht eingeführt.....

    Grüße

    Bert

  • Hallo Bert,

    es verwundert sehr, wie das Wehrgesetz von 1935 die Wehrmacht politisch neutral ausrichtete

    das verwundert bei weitem nicht wenn man sich mit diesem Thema intensiv und auch ernsthaft auseinandersetzt.

    Diese Regelung war damals nämlich gut durchdacht und hatte auch einen tieferen Sinn über welchen die Wehrpflichtigen gemäß eines Erlasses des damaligen Oberbefehlshabers des Heeres von 1935 damals auch zu belehren waren (AHM 1935 Nr.293).

    Über die Fehleinschätzung des politisch neutralen Soldaten gibt es zudem eine Vielzahl von zeitgenössischen Schriften der frühen 30iger Jahre die mit dieser Ansicht aufräumen.


    Ich möchte dazu auch erinnern ,dass es sich bei der Wehrmacht um eine staatliche Einrichtung gehandelt hat und somit deren poilitische Ausrichtung auch automatisch vorbestimmt war.

    Deine Frage kann sich dementsprechend dann auch nur auf die politische Ausrichtung einzelner Soldaten der Wehrmacht beziehen.


    Gruss Chris

  • Grüß Dich Chris,

    es ist schon verwunderlich, wenn ein Diktator eines Einparteiensystems die ihm zu Verfügung stehende Wehrmacht politisch neutral ausrichtet. Es mag ja sein, dass nach damaligem Rechtsverständnis

    das Ganze "gut durchdacht war und einen tieferen Sinn hatte". Stalin machte es eben als Diktator ganz anders in Sachen Roter Armee. Und letztendlich, als der Krieg längst verloren war, kopierte Hitler

    in seiner Not manches, was in der Roten Armee seit Jahrzehnten geregelt war.

    Völlig unverständlich aus heutiger Sicht war die Regelung von 1935, bei Soldaten das Wahlrecht "ruhen zu lassen". Soldaten waren immerhin Staatsbürger und somit regelmäßig wahlberechtigt. Wahlen im eigentlichen Sinne gab es nach 1933 ohnehin nicht mehr und so kam dieser Regelung keine besondere Bedeutung mehr zu.


    Wer in der Roten Armee Offizier wurde, war regelmäßig Mitglied der KPdSU. Vergleichbare Verhältnisse kennen wir auch aus den Staaten des damaligen Ostblocks.

    Mir ist jedenfalls nicht bekannt, dass man auf eine Mitgliedschaft in der NSDAP Wert legte, wenn ein Offiziersbewerber bei der Wehrmacht zum Zuge kam. Selbst als die Wehrmacht in den letzten Kriegsjahren politisiert wurde konnte jeder tüchtige Soldat mit und ohne Abitur Offizier werden, ohne dass er parteipolitisch überprüft wurde.

    Grüße

    Bert

    Edited once, last by Jahrgang39 (November 30, 2019 at 10:15 AM).

  • Hallo Bert,

    Völlig unverständlich aus heutiger Sicht war die Regelung von 1935, bei Soldaten das Wahlrecht "ruhen zu lassen". Soldaten waren immerhin Staatsbürger und somit regelmäßig wahlberechtigt.

    wie bereits schon erwähnt ist dies keinesfalls unverständlich!

    Du musst ja schliesslich bedenken,dass trotz der nationalsozialistischen Machtergreifung es dennoch immer wieder auch zu kommunistischen Anschlägen mit Todesopfern kam.


    Der Sinn des §26 des Wehrgesetzes war deshalb ,dass die aus dem ganzen Volke rekrutierten Soldaten der Wehrmacht bewusst aus der Politik herausgehalten werden sollten.

    Durch die Ausschaltung politischer Betätigung sollte allem Debattieren und politischen Meinungstreiten von vornherein der Boden entzogen werden.Demnach kann man dies

    auch als eine reine Vorbeugemassnahme gegenüber einer Zersetzungsgefährdung verstehen.

    Desweiteren wurde der Soldat außerhalb des politischen Tageskampfes allein in den aktiven Wehrdienstgestellt um dadurch die Schlagkraft der Armee zu gewährleisten.

    Wie bereits erwähnt gab es diesbezüglich viele Schriften,welche sich mit dem Thema Politik und Wehrmacht beschäftigten.

    So z.B. auch ein Aufsatz des damaligen Majors im OKW Hellmuth Pfeifer "Soldat und Politik" oder auch das Buch des damaligen Majors Dr.Kurt Hesse "Soldatendienst im neuen Reich".


    Gruss Chris

  • Tag allerseits,

    eigentlich war das Wehrgesetz 1935 eine Überarbeitung des Wehrgesetzes von 1921, das für die Reichswehr galt.

    Damals legte man Wert auf eine unpolitische Ausrichtung der Streitkräfte. Auch in § 36 des Wehrgesetzes von 1921 ist geregelt, dass für Soldaten das Wahlrecht ruht.

    Dazu

    https://www.google.de/search?client=…=UTF-8&oe=UTF-8

    Ganz so unpolitisch war die Reichswehr in ihrer Anfangszeit ohnehin nicht.

    Es mag sein, dass Hitler sein System nach 2 Jahren noch nicht derart gefestigt sah und er deshalb grundsätzliche Regelungen des Wehrgesetzes 1921 übernahm. Nach der Sache mit Röhm (1934) wurde

    der "Führer" in Sachen Wehrmacht wohl fürs Erste vorsichtig, zumal bei der Wehrmacht die Truppenstärke nicht auf 100.000 beschränkt war.

    Grüße

    Bert

  • Guten Tag,

    vielleicht noch interessant zu dem Thema:

    Im Jahr 1942 hatte Martin Bormann mit dem OKW ein Geheimabkommen geschlossen. HJ-Mitglieder der Jahrgänge 1923-1925, die aus dem Dienst entlassen und mittlerweile zur Wehrmacht eingerückt waren, konnten bis zum 30.6.1943 auch dann einen Partei-Aufnahmeantrag stellen, wenn sie einberufen worden waren, um ihrer Wehrpflicht zu genügen.

    Es wurde eine Prozedur zur nachträglichen Aufnahme der betreffenden Jugendlichen in die Partei festgelegt. Demnach sollten die Ortsgruppenleiter der NSDAP diese ehemaligen HJ-Angehörigen anschreiben und ihnen mitteilen, dass sie "besonders berufen" seien, in die Partei aufgenommen zu werden. Der Stichtag für den Aufnahmeantrag war der 30.6.1943, und als Tag der Aufnahme in die Partei galt einheitlich der 20.4.1943.

    § 26 des Wehrgesetzes wurde also schon vor 1944 in bestimmten Fällen umgangen.

    (Quelle: Wie wurde man Parteigenosse (Herausgeber:Wolfgang Benz) Gauschatzmeister Köln-Aachen: R 7/43 (12.2.1943), in HStA Düsseldorf, RW 29/93-I, Bl. 65)

    Grüße

    Jockel

    Der Mensch ist böse von Jugend auf (Bibel 1. Mose 8, 21)

  • Tag allerseits,

    § 26 des Wehrgesetzes wurde also schon vor 1944 in bestimmten Fällen umgangen.

    (Quelle: Wie wurde man Parteigenosse (Herausgeber:Wolfgang Benz) Gauschatzmeister Köln-Aachen: R 7/43 (12.2.1943), in HStA Düsseldorf, RW 29/93-I, Bl. 65)

    hätte, das Tausendjährige Reich länger Bestand gehabt, dann hätte der NS-Staat die Wehrmacht politisch unterwandert. Die ersten Versuche

    gab es also schon vor dem 20. Juli 1944, wie von Jockel zitiert.

    Der NS-Staat war genauso wenig ein Rechtsstaat wie die DDR. Trotzdem konnte man in der Wehrmacht Offizier werden, ohne Mitglied der NSDAP

    zu sein. In der DDR war das ein wenig anders.

    Grüße

    Bert

  • Hallo zusammen,

    in Ergänzung zu dem von Jockel erwähnten Abkommen sollte allerdings noch erwähnt werden,dass diese Regelungen (wie auch die spätere Anordnung 1/44 des Reichsschatzmeisters Schwarz vom 7.1.1944) ebenso für bei der Waffen-SS dienende HJ-Mitglieder galt!

    Generell sei dazu angemerkt das der §26 des Wehrgesetzes während des Krieges ebenso für die Soldaten der Waffen-SS Gültigkeit besass und die Parteizugehörigkeit für diese somit ebenfalls ruhte.

    Bereits am 8.November 1939 hatte der Reichsschatzmeister der NSDAP Franz Xaver Schwarz dazu klargestellt,dass auch die Beitragspflicht für alle zur Wehrmacht und zu den bewaffneten Einheiten der SS eingezogenen Parteigenossen ruht.

    Im Buch Hitlers Parteigenossen:Die Mitglieder der NSDAP 1919-1945 von Jürgen Falter,wird ebenso ein Fall beschrieben,bei welchem einem Unterscharführer der Waffen-SS vom Reichshauptstellenleiter mitgeteilt wurde das die Aufnahme in die NSDAP für ihn aufgrund des §26 des Wehrgesetzes nicht in Frage komme.

    War die Waffen-SS demnach nun aber auch unpolitisch?

    Es ist von daher eine völlige Fehlauffassung das der §26 des Wehrgesetzes die Wehrmacht als politisch neutral ausrichtete.


    Gruss Chris

  • Hallo zusammen,

    bezüglich des §26 des Wehrgesetzes, möchte ich hier einmal noch auf den Entwurf des Wehrgesetzes von 1935 mit Begründungen hinweisen.

    Dort wird der §26 wie folgt erläutert:

    ,,...Politische Betätigung ist allen Soldaten verboten,damit nach bewährtem Grundsatz politische Zwistigkeiten unter Kameraden vermieden werden.Nach den getroffenen Vereinbarungen soll

    während des aktiven Wehrdienstes die Zugehörigkeit zur NSDAP oder einer ihrer Gliederungen ruhen,weil deren Angehörige einer eigenen Befehls- und Strafgewalt unterliegen und eine

    klare Trennung der gegenseitigen Befugnisse notwendig ist."

    (Quelle:BA RH 2/133a)

    Am 8.November 1939 hatte dazu der Reichsschatzmeister der NSDAP Franz Xaver Schwarz klargestellt,dass auch die Beitragspflicht für alle zur Wehrmacht und zu den bewaffneten Einheiten der SS eingezogenen Parteigenossen ruht.

    der Richtigkeit halber möchte ich hier auch noch hinzufügen,dass diese Klarstellung des Reichsschatzmeisters der NSDAP Franz Xaver Schwarz bereits mit der Anordnung 77/39 vom 20.10.1939 verkündet wurde!

    Am 8.November hingegen wurde diese Anordnung des Reichsschatzmeisters vom damaligen SS-Gruppenführer Pohl nochmal gesondert mitgeteilt.


    Gruss Chris