Hallo,
zum Volkssturm in Hof an der Saale habe ich folgendes herausgefunden:
Bezeichnung
Volkssturmbataillon(e) Hof / Saale, evtl. Volkssturmbataillon 2/11 / Volkssturmbataillon z.b.V. 2/3
Aufstellungsort:
Hof/Saale (Bayern – Oberfranken) - Reichsgau 2 - Bayreuth
Aufstellungszeitpunkt
Am 12. November 1944 erfolgte die Vereidigung aller vier Aufgebote des Hofer Volkssturms in der Altstadt. Er umfaßte ca. 1100 Personen im Alter von 60 bis 65 Jahren und ca. 1400 Jugendliche zwischen 16 und 18 Jahren. Ausbildungsveranstaltungen fanden im Dezember 1944 statt, auf dem Dienstplan dafür findet sich die Bezeichnung „Btl. 1./11./7.Kp“ [1] Ich tendiere dazu, dass es sich um einen Schreibfehler handelt und das Bataillon „2/11“ gemeint war, da Hof/Saale zum Reichsgau 2 – Bayreuth gehörte.
Besonderheiten
Die Kreisleitung Hof der NSDAP sollte für den Einsatz im Osten Ende 1944 das Volkssturmbataillon z.b.V. 2/ 3 Hof stellen. Der Widerstand der Betriebe, die ihr Personal als unabkömmlich reklamierten, sowie die fehlende Ausrüstung und Bewaffnung verzögerten jedoch die Aufstellung. Am 23. Februar 1945 wurde auf die weitere Aufstellung des in Hof zu formierenden Volkssturmbataillons z.b.V. 2/3 verzichtet, die Gaustabsführung verfügte die „Beurlaubung bis auf weiteres.“ [2]
Auf dem Papier bestanden Anfang 1945 unter Einbeziehung aller vier Aufgebote noch drei Volkssturmbataillone in Hof mit einer angeblichen Gesamtstärke von etwa 1000 Mann, davon waren nur knapp 200 verfügbar, für die weder über Soldbücher noch Uniformen oder eine andere Kennzeichnung vorhanden waren.[3]
Einheitsführer
Majors d.R. Zehender wurde als „Stabsführer des deutschen Volkssturms Hof“ eingesetzt.[4]
Als Bataillonskommandeure waren der Speditionsinhaber Münch (Oberstleutnant d. Landwehr), der Direktor der Vogtländischen Baumwollspinnerei, Siegfried Schmid und Viktor Köhler, der Leiter des Arbeitsamtes, eingesetzt.[5]
Einsatz und Verbleib:
Einsatz des Volkssturms Hof bis zum 15. April 1945 als „Armierungsbataillon“, um bereits errichtete Straßensperren am westlichen und nördlichen Stadtrand Hofs zu verstärken.[6]
Quellen:
Hofer NS-Zeitung Nr. 268 vom 14.11.1944
Hofer Anzeiger vom 14./15.4.1950
Stadtarchiv Hof - A 1018 - Volkssturm 1944 /1945
Stadtarchiv Hof - M 101 - Ebert, Friedrich: Quellensammlung zum Kriegsende 1945 in Hof, S. 1-5.
Steffel, G.: Die Tragödie des Volkssturmbataillons z.b.V. 2/1 Bayreuth. In: Archiv für Geschichte von Oberfranken 69, Bayreuth 1989, S. 303 – 323, hier S. 313
Müller, Rudolf: Chronik d. Stadt Hof, Bd IX: Rechts- und Verwaltungsgeschichte der Stadt Hof, Hof 1997, S. 317 f.
Wurdack, Jörg: Chronik der Stadt Hof, Band X: Militärgeschichte der Stadt Hof. Hof 2005, S. 399 – 408.
[1] StadtA Hof - A 1018 Volkssturm 1944 /1945. Dienstplan des Hofer Volkssturm (Btl. 1./11./7.Kp)
[2] Steffel, G.: Die Tragödie des Volkssturmbataillons z.b.V. 2/1 Bayreuth, S. 313
[3] Müller: Chronik Hof, Bd IX, S. 317 f. Im „Hofer Anzeiger“ v. 14./15.4.1950 ist von einer gesamten Verteidigungsstärke von 200 Mann in Hof die Rede, bei Aufruf des Volkssturms am Nachmittag des 14.4.1945 sollen sich nur „einige 20 Mann“ eingefunden haben.
[4] Hofer NS-Zeitung Nr. 268 vom 14.11.1944
[5] StadtA Hof - M 101 - Ebert, Friedrich: Quellensammlung zum Kriegsende 1945 in Hof, S. 1, 4.
[6] StadtA Hof - M 101 - Ebert, Friedrich: Quellensammlung zum Kriegsende 1945 in Hof, S. 1, 4, 5
Grüße
Jörg