Hallo,
Anbei die bekannten Daten eines weiteren Vst.-Btl.:
Bezeichnung:
Volkssturm-Bataillon 31/171 // Volkssturm-Bataillon Murau
Aufstellungsort:
Reichsgau Steiermark (31)
Gemeinde Murau
Aufstellungszeitpunkt:
Mitte März 1945
Einheitsführer:
Major a.D. Hans Freiherr von Prankh
Einsatz:
Ab 30. April 1945 in der Reichsschutzstellung; Festungsabschnitt Steiermark; Unterabschnitt Nord;
Kampfabschnitt Kalch. Abschnittskommandant Hauptmann Zühlke
" ...Der Murauer Volkssturm wurde im Kampfabschnitt Kalch am sogenannten „Südostwall“ eingesetzt. Er kam zwei Tage zu spät am Abschnitt an, da sämtliche Zufahrtsstraßen rund um Murau von Wehrmachtseinheiten auf dem Rückzug sowie von Flüchtlingsströmen verstopft waren. Am 31. März wurde das gerade erst eingetroffene Murauer Volkssturm-Bataillon von russischen Panzern geradezu
überrollt. Erzählungen zufolge haben einige Mitglieder, des äußerst schlecht ausgerüsteten Bataillons, bereits die Flucht ergriffen, als die sowjetischen Panzer sich näherten. Im allgemeinen Chaos löste sich das Bataillon auf. ..."[5]
Besonderheiten / Vermerk:
Btl.Kdr. abweichend auch Johann Gottlieb Ludwig von Pranckh oder Prankh genannt; gefallen bei einem "Bandenüberfall" am 24.Januar 1945 in der Steiermark, am 30.Januar 1945 in Pux/Steiermark beigesetzt - daher auch beim Volksbund nicht verzeichnet.
Da der beigefügte Presseartikel aus "Der Landbote" zu seinem Tod sehr schlecht zu lesen ist hier eine Abschrift:
Ein Leben für Deutschland
Mit dem vor kurzem beim Schutz der heimatlichen Grenze in der Untersteiermark gefallenen Führer des Volkssturmbataillons Murau, Major d.R. Hans Freiherr von Prankh, vollendete sich ein kämpferisches Leben. Bereits in jungen Jahren nahm Prankh an einer Grenzvermessungsexpedition in Kamerun teil, bis ihn Tropenerkrankungen zu einem Erholungsurlaub in Deutschland zwangen. Hier rief ihn 1914 der erste Weltkrieg zu den Fahnen. Nach dem unglücklichen Ausgang des Krieges stellte er wiederum seine ganze Kraft als Freikorpskämpfer in den Dienst der Heimat. Anfang 1919 stand Prankh im Freikorps Epp in München, 1939 meldete er sich wiederum trotz seiner schweren Verwundung zum Fronteinsatz. Als Bataillonsführer machte er die schweren und opfervollen Kämpfe und Märsche bis zur Murmanskfront mit. 1943 wurde er vom Kriegsdienst zurückgestellt, bis ihn im Dezember 1944 ein neuer Auftrag als Führer des Volkssturmbataillons Murau rief. Beim Schutz der heimatlichen Grenze fiel er Ende Jänner in der Untersteiermark einem Bandenüberfall zum Opfer. Geachtet und geliebt von seinen Soldaten, stets einsatzbereit und in vorderster Front allen Gefahren trotzend, fand ein Leben seinen Abschluß.
Verbleib:
unbekannt
Quelle:
-
Manfried
Rauchensteiner: Der Krieg in Österreich 1945; Wien 1984; Anhang Seite 499
(Original wahrscheinlich BA-MA Freiburg)
- Internet:
Patrick Csar: Die Reichsschutzstellung im Burgenland & der Volkssturm
- Der Landbote, Folge 523 vom 24.März 1945, Seite 5
- Neues Wiener Tagblatt Nr.31 vom 6.Februar 1945, Seite 4
- [5] "Opfer-/Täter"-Familiengeschichten, Gerhard Botz, Peter Dusek, Martina Lajczak, S. 339
- Sachregister zum Leitverzeichnis Offene Einheiten
Beste Grüße
Ingo
Edit: Ergänzungen eingefügt / eingefügt (Sven30)
Edit: Ergänzung eingefügt (B-Ernst)