• Hallo,

    Pistolen wie die Walther PP waren hauptsächlich für Offiziere o.ä. vorgesehen.

    Gab es auch Soldaten mit Mannschadt Rang die eine PP hatten? Wenn ja, wieso?

    Grüße Max

  • Hallo Max,

    Mannschaften und Uffz. im Heer erhielten, wenn es ihre Funktion vorsah, P 08 oder P 38, Deren Schußleistungen wurden als dem Zweck angemessen angesehen (Parabellum = für den Krieg). Offizier hatten eine größere Wahlfreiheit, sie konnten auch Pistolen, meist im Kaliber 7,65 Browning führen, die zwar leistungsschwach, dafür aber kleiner und leichter waren. 6,35 Browning war wegen der völlig unzureichenden Leistung sowohl für dienstlich ausgegebene als auch für privat beschaffte Pistolen verboten.

    Grüße

    Thilo

    Suche alles zur Lehrtruppe Fallingbostel und zum Einsatz des NSKK in der Ukraine 1941

  • Es gab aber die Möglichkeit auch für Mannschaften, sich eine Pistole aus Kammerbeständen käufich zu erwerben. War für Mannschafter sicher selten, war aber machbar.

    Grüße

    Frank

    Suche alles zur 2. Marineinfanteriedivision und zur 5. FallschJgDiv

  • Hallo Frank,

    waren das nur Waffen, die ausgesondert wurden oder konnten aus den normalen Beständen Waffen erworben werden? Ist bekannt wie hoch der Preis für eine Pistole Kaliber 7,65 war?

    Viele Grüße

    Nicco

  • Moin Max,

    nachdem dem Opa als Offizier im RAD im damaligen Sudetenland seine pers. Faustfeuerwaffe, eine Walther PP,

    gestohlen wurde, "organisierte" ein befreundeter RAD-General eine andere Pistole, eine Mauser HSc, Kaliber 7,65

    (Was wohl damals nicht gerade einfach war, Erinnerungen meiner Großmutter, interessant, daß die Oma noch Jahrzehnte später

    diese Details erinnerte...)

    Wie der Großvater mit der Mauser später über die Jahre vor 1945 kam, darüber ist mir leider nichts

    bekannt, die Offiziere wurden vermutlich niemals kontrolliert, ist aber eine reine Vermutung meinerseits?

    Fotos von Mannschaftdienstgraden mit Walther PP, oder Mauser HSc sind mir nicht bekannt,

    evtl. aus dem Jahr 1945, - Volkssturm, aber darüber weiß ich leider nichts..?

    Gruß

    Micha

  • Hallo,

    Quote


    Aber es gibt dazu immer EInträge in das Soldbuch als Besitznachweis.

    er hatte zwei eigene Pistolen: Eine Walter PP und eine Unique, das ist eine Reihe von recht primitiven Pistolen aus Frankreich.

    Grüße

    Thilo

    Suche alles zur Lehrtruppe Fallingbostel und zum Einsatz des NSKK in der Ukraine 1941

  • Hallo Freunde,

    an der Front war das mit den Pisolen nicht so streng. Mein Nachrichtenkamerad ein Leutnant, gab mir seine Walter PP als er zu einer anderen Einheit 1945 versetzt wurde. Die habe ich dann im März 45 auf der Nehrung gegen eine Dose

    Tomatenmark einem Soldaten von einer Art.Einheit verscherbelt Ende März 45 war Hunger unser ständiger Begleiter, denn dort waren die Rationen wegen Mangel an Nahrungsmitteln äußerst karg. Seit den Kämpfen bei Narwa - Mittelabschnitt - Heiligenbeil - Pillau hatte ich laufend andere Waffen, u.a. auch russ. MP., da die eigene Waffe sehr oft zurückgelassen wrden musste.

    Herzliche Grüß

    Ferdi

  • Guten Tag ans Forum,

    von den Pistolenmodellen Walther PP und PPK im Kaliber 7,65 mm Browning wurden etliche Tausende für die Wehrmacht, die Polizei und die Partei hergestellt.

    Bekannte Trägergruppen waren bei der Wehrmacht neben den Offizieren, für die kleine handliche Pistolen auch ein Statussymbol ihres Standes waren, ebenfalls Flugzeugbesatzungen und die Feldgendarmerie.

    Neben den offiziell beschafften PP/PPK kamen dann noch die privat angeschafften hinzu. Übrigens gab es die genannten Walther-Pistolen auch noch in den Kalibern 9 mm kurz und zu Ausbildungszwecken im Kleinkaliber.

    Wegen des Fortschreiten des Krieges, wurde der Bedarf an Pistolen bei allen Dienstgradgruppen der Wehrmacht an der Front und im rückwärtigen Bereich zu einer Art zweiter Notwendigkeit oder zusätzlichen Lebensversicherung.

    Der so gestiegene Bedarf an Pistolen weitete die Vielfalt an benutzten eigenen Waffen und Beutewaffen natürlich enorm aus.

    Mit freundlichen Grüßen aus der Normandie

    Peter

    (PH)

  • Hallo Ferdi, hallo zusammen,

    es ist sehr schön einen Beitrag von einem Zeitzeugen zu lesen.

    Die habe ich dann im März 45 auf der Nehrung gegen eine Dose

    Tomatenmark einem Soldaten von einer Art.Einheit verscherbelt

    Richtige Entscheidung, bei einer evtl. Gefangennahme wäre die Pistole sowieso weg gewesen. Ich hoffe, der Leutnant hat den Krieg auch überlebt.

    @ Ferdi: Kam es, nach deinen Erinnerungen, häufiger vor, dass Pistolen aus Wehrmachtsbeständen von den Soldaten erworben wurden?

    Viele Grüße

    Nicco

  • Hallo Nico,

    das kann ich nicht beurteilen. Ich wollte nur darlegen, dass es an der Font nicht darauf ankam, ob die Waffe eingetragen oder registriert war. In vielen Situationen gebrauchte man einfach das was mach hatte. Ich habe laufend von Gefallenen (ob eigene Kameraden oder Russen) deren Waffen an mich genommen, um nicht wehrlos zu sein.

    Herzl Gruß

    Ferdi

  • Hallo Ferdi und alle Leser,

    Ferdi, danke für Deinen Beitrag. So hatt ich mir das, vor allem im letzten Kriegsjahren vorgestellt. Man nahm als Waffe was das, man habhaft werden konnte.

    Was die Pistolen betrifft: Es ist erstaunlich, dass 1945 dazu aufgerufen wurde, mehr Pistolen einzusetzen, da noch ausreichend Pistolenmunition vorhanden war.

    Falls Fragen: Quelle kann ich auf Anfrage nachschieben, glaube aber das in Hahn " Waffen und Geheimwaffen" gelesen zu haben.

    Es wurden durch die Wehrmacht eine erhebliche Anzahl Kurzwaffen aus dem Ausland, u. a. Spanien, zugekauft. Da die Lieferungen sich hinzogen ( bewußt oder unter einem gewissen Druck ?) musste die Bundesrepublik diese Verträge nach dem Krieg erfüllen.

    Gruß Karl

  • Hallo,

    man kann sich über das Kaliber der Walther PPK und der PP ja uneins sein, aber eines muss ich aus meiner Sicht feststellen: funktioniert haben gemäß meinen Erfahrungen beide immer.

    Übrigens, viele Offizier d. W. trugen diese Pistolen bei bestimmten Anlässen in der Hosentasche, weil sie kein Misstrauen bestimmter Personen - z. B. bei Einladungen - erwecken wollten und so blieb die Pistolentasche in diesen Fällen zu Hause. Adolf auch.

    Selbst ein lateinamerikanischer Drogenboss ließ sich eine PP komplett vergolden und ziselieren. Das am Rande.

    Gruß Karl

  • Hallo Dieter, hallo Karl, hallo zusammen,

    @ Dieter: der Beitrag ist sehr interessant und aufschlussreich.

    Der Preis erscheint im Verhältnis mit 22,44% zu dem durchschnittlichen Monatslohn in Höhe von 139,00 RM im Jahre 1945 für eine neuwertige Waffe recht niedrig. Bei einem durchschnittlichen Monatslohn in Höhe von 2450,00 € im Jahre 2012 ergibt dieser Wert ca. 550,00 €. Dafür kann man lediglich eine gebrauchte Waffe in gutem Zustand erwerben. Der Neupreis für eine Walther PPK liegt bei ca. 1.000,00 €.

    https://www.was-war-wann.de/historische_werte/monatslohn.html

    @ Karl: bezüglich der Funktionalität von Walther Kurzwaffen stimme ich dir selbstverständlich zu.

    Viele Grüße

    Nicco

  • Hallo zusammen,

    Quote

    zum Thema etwas aus dem Wehrkreisverordnungsblatt WK IX vom Februar 1945, Man beachte den Einheitspreis von 31,20 RM inkl. Tasche und 8 Schuß Munition.

    Quote

    Der Preis erscheint im Verhältnis mit 22,44% zu dem durchschnittlichen Monatslohn in Höhe von 139,00 RM im Jahre 1945 für eine neuwertige Waffe recht niedrig.

    es handelte sich um Waffen aus Wehrmachtbeständen und hier wurden bestimmt der Preis subventioniert bzw. der Preis war fiktiv.

    Der Grund/Hintergrund ist für mich ein anderer weil sich das "Angebot" explizit an Offz./Beamten ohne Waffe (Pistole) wendet

    Wollte man den Personenkreis nicht wehrlos lassen ? Und Wieso gab es Offiziere ohne Waffe (Pistole). Das Tragen der Waffe

    war doch obligatorisch !

    Gruss Dieter

  • Hallo,

    Quote


    Und Wieso gab es Offiziere ohne Waffe (Pistole).

    ich denke nicht, daß jeder Offizier oder WH-Beamte auf Verwaltungsposten in der Heimat eine dienstlich ausgegebene Schußwaffe führte. Das Angebote dürfte sich auch an einen eher kleinen Personenkreis gerichtet haben. Ein weiterer Grund dürfte Verlust von Pistolen durch schlampigen Umgang gewesen sein, im Verordnungsblatt wird mehrfach darauf hingewiesen, daß es besonders Richtung Kriegsende viele Diebstähle von Pistolen in Kinos, der Bahn usw. gab,

    Grüße

    Thilo

    Suche alles zur Lehrtruppe Fallingbostel und zum Einsatz des NSKK in der Ukraine 1941

  • Hallo Thilo,

    Quote

    ich denke nicht, daß jeder Offizier oder WH-Beamte auf Verwaltungsposten in der Heimat eine dienstlich ausgegebene Schußwaffe führte.

    was natürlich zu der Frage führt gab es eine Vorschrift die regelt wann im Heimatkriegsgebiet eingesetzten Offizieren, bzw. gleichgestellten,

    ein Waffe zu tragen hatten.

    Gruss Dieter