Hallo!
Anbei die bekannten Daten eines weiteren Vst.-Btl.:
Bezeichnung:
Volkssturm-Bataillon 25/235 // Volkssturm-Bataillon Goldap // Volkssturm-Einsatz-Bataillon Goldap // Volkssturm-Ersatz-Bataillon Goldap
Aufstellungsort:
Goldap / Reichsgau Ostpreußen
Aufstellungszeitpunkt oder -raum:
ab dem 17. Oktober 1944
Einheitsführer:
Kdr.: Hauptmann Batt (Oktober 1944 bis ... )
Adju.: Leutnant Bruno Just (Oktober 1944 bis ...)
Chef 1.: Hauptmann Regge (Oktober 1944 bis ... )
Chef 2.: Hauptmann Klein (Oktober 1944 bis ... )
Chef 3.: Oberleutnant Rohse (Oktober 1944 bis ... )
Chef 4.: Hauptmann Szurowski (Oktober 1944 bis ... )
Trp.Arzt: Dr.Räthling (Oktober 1944 bis ... )
Fhr. der Trosse: Preuss (Oktober 1944 bis ... )
Kp.Fhr.: Wilhelm Kaiser (unbekannte Kp.)
Kp.Chef: Janke (unbekannte Kp. / bis Januar 1945)
Einsatz:
eingesetzt beim Endkampf in Königsberg / aus der Gliederung Armee-Abteilung Samland geht hervor, das am 17. März 1945 eine Unterstellung zur 69. Infanterie-Division erfolgte 1
"Kreisweise bildete man Volkssturm-Bataillone. Das Volkssturm-Ersatz-Bataillon Goldap erhielt z. B. die Nummer 25/235, wobei die erste Nummer den Gau, also Ostpreußen, die zweite das Bataillon bezeichnete. Nach Bedarf konnten die einzelnen Einheiten zu Kampfgruppen zusammengezogen werden. Die Führer bis zum Bataillon bestimmte die Partei nach Gutdünken und ohne Rücksicht darauf, ob der Betreffende Soldat gewesen war oder nicht. Es kam vor, dass erfahrene Reserveoffiziere nicht führten, sondern junge Parteileute, die von der Führung einer Truppe keine Ahnung hatten. [...] Das Goldaper Bataillon, bereits am 17. Oktober aufgestellt, war 400 Mann stark und bestand aus vier Kompanien. Die Führer bestanden hier erfreulicherweise aus Reserveoffizieren. Den Gefechtstross bildeten 25 Wagen mit hauptsächlich polnischen Fahrern. An Waffen hatten die Kompanien russische Gewehre ohne Gewehrriemen, Panzerfäuste und deutsche leichte Maschinengewehre. [...] Uniformen, Erkennungsmarken, Verbandpäckchen und Decken wurden nicht ausgegeben, auch kein Schuhzeug, so dass ein Teil Halbschuhe trug. [...] Das Goldaper Bataillon [25/235] sicherte am 18. Oktober etwa 9 km nördlich Goldap die Straße nach Großwaltersdorf. Eine auch nur einigermaßen sorgfältige Ausbildung hatte bisher an den erhaltenen Waffen nicht stattfinden können. Am 21. Oktober [1944] beschoß der Gegner das Bataillon mit Granatwerfern. Das Feuer verstärkte sich noch am 22. Oktober und reichte weit ins Hintergelände. Schmerzliche Verluste traten ein. Als der Feinddruck am 23. Oktober immer mehr zunahm, erhielt das Bataillon, das der Wehrmacht unterstellt war, den Befehl, sich nach Westen zurückzuziehen. 76 Mann hatten die Kompanien durch Tod und Verwundung verloren. Die armen Verwundeten, die den Russen in die Hände fielen, sind sicherlich als Partisanen "liquidiert" worden, da sie keine Uniformen hatten. Ein Verbrechen des Gauleiters Koch. In der nächsten Zeit erfolgte kein Einsatz. Bessere Waffen, an denen sofort eifrig Ausbildung erfolgte, und auch Uniformen kamen heran, so daß die Männer auch äußerlich Soldaten wurden." 2
Einsatz in Popelken 3
am 29.01.1945 in Maulen bei Königsberg 4
Ende März 1945 in Königsberg-Ponarth 5
1a -Tagesmeldungen vom 29.03.1945:
Festg. Königsberg 20.10 Uhr
Bei 69.I.D. herausgelöst: Volks-St. Btl. 25/58 und 25/62 (RVK unterstellt), Volks-St. Btl.25/ 235 548.V.G.D. , Volks-St. Btl.25 Angerapp (25/ ) 367.I.D. unterstellt. 6
"... Am 20. Oktober befanden sich sieben ostpreußische Bataillone im Einsatz. Sie waren im Raum von Gumbinnen - Goldap, Angerapp - Goldap und Treuburg - Sudauen eingesetzt. Am 22. Oktober stand beispielsweise das Bataillon Angerapp [Anm.: möglich ist auch II. Volkssturm-Bataillon Angerapp] "im schweren Kampf mit hart angreifenden Feind". Schon nach wenigen Tagen, am 26. Oktober, mußte Gauleiter Koch Bormann berichten: "Einsatzbataillon Goldap, das in der Rominte-Stellung im harten Kampf stand, wird zur Neuaufstellung und Ergänzung südlich Angerapp zusammengezogen." Das heißt nichts anderes, als daß dieses seit dem 18. Oktober eingesetzte Bataillon schwere Verluste erlitten hatte. Es wurde zunächst zum Stellungsbau verwendet und erhielt bei seiner Auffüllung und vor seinem erneuten Ensatz weitere Waffen und statt Zivilkleider graue, blaue und braune Uniformen. Nach zweimaliger Auffüllung überlebten schließlich insgesamt 70 Mann. In seinem Fernschreiben teilte Koch Bormann weiter mit, daß zur 1. Kompanie des Einsatzbataillons Angerapp [Anm.: möglich ist auch II. Volkssturm-Bataillon Angerapp] keine Verbndung mehr bestehe. Das Bataillon Schloßberg sei aus der Tannsee-Stellung in der das Bataillon Königsberg verblieb, herausgezogen und in die Rominte-Stellung sowie an die Straße Ebenrode-Gumbinnen verlegt worden. ..." 7
Besonderheiten / Vermerk:
aufgestellt zu 4 Kompanien mit insgesamt 400 Volkssturmmännern / ausgestattet mit 25 Wagen mit zumeist polnischen Fahrern / die Volkssturmmänner trugen Zivil, ausgestattet mit Gewehren, Panzerfäusten und leichen MGs / Stärkemeldung des Kommandos der Armee-Abteilung Samland vom 25. März 1945 Unterstellung Volkssturm-Bataillon 25/235 Stärke 169 Mann Unterstellung 69. Infanterie-Division
Infos stammen aus einer Suchanzeige / Vermisster konnte beim VDK gefunden werden, jedoch in der VBL (Band VB 232 Kreis Königsberg) nicht werden:
"Ernst Wiegandt, Volkssturmbatl. Goldap, Kompanie Janke, am 29.01.1945 in Maulen bei Königsberg in Gefangenschaft geraten. Nachricht erbittet Erna Wiegandt, Gudendorf bei Meldorf." 4
VDK-Daten:
Nachname: Wiegandt
Vorname: Ernst
Geburtsdatum: 12.10.1889
Todes-/Vermisstendatum: 01.01.1945
Todes-/Vermisstenort: Königsberg / Ellakrug / Molchengen / Nautzken
Nach den uns vorliegenden Informationen ist Ernst Wiegandt seit 01.01.1945 vermisst.
Infos stammen aus einer Suchanzeige / Vermisster konnte beim VDK gefunden werden, nicht in der VBL (Band VB 182 Kreis Goldap) :
"Adolf Gerhardt, Bauer, geb. 08.07.1896, zuletzt wohnhaft Friedrichswalde, Kreis Goldap, letzte Anschrift: Volkssturm 25/235/4 Klein, wurde Ende März 1945 in Königsberg-Ponarth leicht verwundet und kam ins Lazarett Postamt 5 gegenüber Hauptbahnhof Königsberg. Nachricht erbittet unter Nr. 24/207 „Das Ostpreußenblatt", Anz.-Abt., Hamburg 24." 5
VDK-Daten:
Nachname: Gerhardt
Vorname: Adolf
Geburtsdatum: 08.07.1896
Geburtsort: Jakobienen
Todes-/Vermisstendatum: 01.08.1945
Todes-/Vermisstenort: Asbest/Ural,Kriegsgefangenschaft
Adolf Gerhardt wurde noch nicht auf einen vom Volksbund errichteten Soldatenfriedhof überführt.
Verbleib:
Auflösung der Einheit in Flensburg am 3. Mai 1945.
Quelle:
- Buch „Volksgemeinschaft am Ende“ 1
- "Das Kriegstagebuch des Bataillonsadjutanten Bruno Just vom Volkssturm-Einsatzbataillon "Goldap" (25/235)
- CAMO 500_12466_169_0296
- CAMO 500_12466_169_0365
- Buch: "Der Kampf um Ostpreußen. Ein authentischer Dokumentarbericht" von Dieckert und Grossmann 2
- Quelle: "Ostpreußen - Biographie einer Provinz" von Hermann Pölking 3
- Zeitung Ostpreußenblatt vom 05. Dezember 1951, 05. Oktober 1950 4, 5
- VDK
- https://archiwum.instytutpileckiego.pl/dlibra/publica…06/edition/2072
- CAMO 500-12466_169_0446 6
- Buch "Der Volkssturm - Das letzte Aufgebot 1944/45" von Klaus Mammach 7
- Sachregister zum Leitverzeichnis Offene Einheiten
Auf Ergänzungen freue ich mich!
Grüße
Sven
Edit: Ergänzungen eingefügt / eingefügt / Daten ergänzt (Sven30)