Informationssuche über die Militärzeit und Kriegsgefangenschaft meines Großvater und seiner Einheit "53. Hirado Ezred" (53. Nachrichten Regiment I. Bataillon)

  • Hallo zusammen !!

    Im Meldebogen zu seiner amerikanischen Kriegsgefangenschaft steht "Burkenlant" als Ort der Gefangennahme. Aber wo im Bayern das liegt, ließ sich bis jetzt nicht herausfinden.

    Das Burgenland gibt es in Österreich : https://de.wikipedia.org/wiki/Burgenland

    oder in Thüringen: https://www.thueringen.info/burgenland-drei-gleichen.html

    allerdings weiß ich nicht, ob der Begriff "Burgenland" in Thüringen zu dieser Zeit verbreitet war.


    Gruß Gregor

  • Hallo, taipan90!

    In der o.g. ungarischen Datenbank habe ich nach allen vorhandenen Einheiten mit der Nummer 53 gesucht. Mit den Abkürzungen kommt der Translator leider nicht zurecht, vielleicht gibt es hier einen User der mit der ungarischen Sprache vertraut ist und behilflich sein kann.

    Hier das Ergebnis:

    53. bev. közp.

    53. gy. e.

    53. hír. e.

    53. hír. zlj.

    53. hir. zlj. 3. szd.

    53. lgv. tü. o. II/34

    53. u. zlj.

    53/1. hv. kik. szd.

    53/1. hir. szd.

    53/1. zlj.

    53/3. hv. po. szd.

    53/3. hv. szd. 9. őrs

    53/4. gk. oszl.

    53/4. hv. po. szd.

    53/4. po. szd.

    53/I. zlj.

    53/I. zlj. 2. szd.

    53/II. hir. zlj.

    53/II. zlj. 6. szd.

    53/II. zlj. gpu. szd.

    53/III. zlj.

    53/III. zlj. 7. szd.

    53/III. zlj. 8. szd.

    53/III. zlj. 9. szd.

    53/III. zlj. gpu. szd.

    Falls "53. hír. e." für die gesuchte Einheit "53. Híradó Ezred" steht, gibt es dazu einen Eintrag.

    Leider ist in vielen Datensätzn keine Einheit vermerkt. Möchtest du vielleicht den Namen deines Großvaters nennen, gerne auch per PN? Auch der Geburts- bzw. Wohnort könnte bei der Suche hilfreich sein.

    Mit der Abkürzung hir. e. habe ich noch eine 51. und eine 101. gefunden, mit je einem Datensatz.

    Grüße, Friederike

  • Hallo zusammen,

    eine vollständige Gliederung und Beschreibung der Ungarischen Armee finde sich hier - siehe Link.

    Leider nur in Englisch - aber es gibt ja inzwischen recht gute Translator

    http://niehorster.org/015_hungary/__vkf.htm

    Auf der Seite kann man zudem das Buch: "The Royal Hungarian Army, 1920-1945" aufrufen.

    Ist so etwas, wie das "Standardwerk zur Ungarischen Armee".

    Vielleicht wäre auch eine direkte Anfrage beim Autor des Buches sinnvoll.

    Viele Grüße Frank

  • Hallo, Frank!

    Danke dir für den Link, die Seite kannte ich nicht!

    Hab einige Details nur überflogen, toll was sich da alles findet, werde noch genauer schauen.

    Damit hat taipan90 einen neuen Ansatz zur weiteren Suche.

    Grüße, Friederike

  • Guten Abend Friederike,

    vielen Dank das du dir weitere Gedanken gemacht hast. Ich habe auch versucht mit den Zahlendreher was zu finden. Leider nichts gefunden außer ein 101. híradó ezred. http://epa.oszk.hu/00000/00018/00…-04_064-098.pdf und https://www.vatera.hu/1941-katonai-i…2879570495.html . Das 101. híradó ezred das würde zu deinem gefundenen Eintrag passen.

    Mit der Abkürzung hir. e. habe ich noch eine 51. und eine 101. gefunden, mit je einem Datensatz.

    Was dann bedeuten würde "53. hír. e." ist sehr wahrscheinlich die gesuchte Einheit "53. Híradó Ezred" .

    Ich kann dir per PN die Daten geben wenn du denkst das du damit mehr über die Einheit oder die Militärzeit meines Großvater heraus finden kannst.

    Nochmals vielen Dank für dein Engagement.

    Mit freundlichem Gruß

    taipan90

  • Guten Abend Gregor (GPfeffi),

    danke für deinen Beitrag. Das Burgenland in Österreich wurde von der Russischen Armee erobert. Mein Großvater war in Amerikanischer Gefangenschaft und wurde auch laut seiner Aussage durch amerikanische Soldaten gefangengenommen.

    Ich weiß nicht ob in Thüringen Ungarische Einheiten waren. Amerikaner waren da auf jeden Fall.

    Seine Gefangennahme soll am 24.04.1945 statt gefunden haben und er war spätestens am 24.06.1945 im PWE 25 München. Das macht es für mich eher unwahrscheinlich das er in Thüringen gefangen genommen wurde. Ist aber auf jeden Fall ein neuer Ansatz.

    Ich wünsche ein schönes Wochenende.

    Mit freundlichen Grüßen

    taipan90

  • Guten Abend Frank (askanier),

    vielen Dank für den Link. Dieser ist sehr interessant. Noch habe ich dort das 53. Híradó Ezred nicht gefunden.
    Die Idee den Autor anzuschreiben ist sehr gut.

    Mal sehen ob er mir weiterhelfen kann. Vielleicht antwortet er ja.
    Leider hatte ich kein Glück mit meiner Anfrage bei einem der Autoren von Magyar Warriors,: The History of the Royal Hungarian Armed Forces 1919-1945. Ich bekam keine Antwort.

    Mit freundlichen Grüßen

    taipan90

  • Das Burgenland in Österreich wurde von der Russischen Armee erobert. Mein Großvater war in Amerikanischer Gefangenschaft und wurde auch laut seiner Aussage durch amerikanische Soldaten gefangengenommen.

    Ich weiß nicht ob in Thüringen Ungarische Einheiten waren. Amerikaner waren da auf jeden Fall.

    Seine Gefangennahme soll am 24.04.1945 statt gefunden haben und er war spätestens am 24.06.1945 im PWE 25 München. Das macht es für mich eher unwahrscheinlich das er in Thüringen gefangen genommen wurde. Ist aber auf jeden Fall ein neuer Ansatz.

    Hallo taipan90,

    ich glaube nicht, daß damals ein Thüringer "Burgenland" bekannt bzw. als Begriff geläufig war. Ebenso wenig das "Dreiburgenland" im Bayerischen Wald. Das scheinen beide allenfalls heutige, nur lokal bekannte Begriffe zu sein, die eher in touristischer Hinsicht geprägt aussehen. Weder Dein Großvater und noch weniger die Amerikaner dürften damals diese beiden Begriffe gekannt oder benutzt haben.

    Mir waren beide auch nicht bekannt (will natürlich nichts heißen …), nur von der Ahnenforschung her das Burgenland (der Burgenland-Kreis) im Süden Sachsen-Anhalts. Und das kennen viele Deutsche auch nicht, viel eher vom Urlaub her das österreichische.

    Das "Burkenlant" aus der US-Akte dürfte einen anderen Hintergrund gehabt haben. Vielleicht handelte es sich tatsächlich um das österreichische Burgenland, vielleicht irgendwie im Zusammenhang mit der ungarndeutschen Herkunft Deines Großvaters, vielleicht irgendwie im Zusammenhang auch mit seinem ungarischen Truppenteil, und / der dem Weg von beiden nach Deutschland und Bayern. Die Amerikaner wollten damals bei der Registrierung nach der Gefangennahme ja nur mal eben ihre Papiere einigermaßen vollständig ausfüllen, auf große Genauigkeit kam es ihnen angesichts nicht vorhandener Kenntnisse auch von Europas Geographie und Sprachen, usw., nicht an. Dein Großvater hat möglicherweise bei seiner Vernehmung, in welchem Zusammenhang auch immer, das Wort "Burkenlant" erwähnt und so wurde das einfach eingetragen. Das war dem Schreiber völlig egal. Dein Großvater war ja auch kein hoher Dienstgrad und keine wichtige militärische oder zivile Persönlichkeit, bei der es auf große Detailtreue ankommen mußte. Mißverständnisse und Irrtümer gab es bei solchen Vernehmungen und Registrierungen wegen der Sprachprobleme zuhauf! Das weiß ich aus meiner Ahnenforschung.

    Sowas kennt man ja auch in der Ahnenforschung von der Registrierung drüben eingewanderter Deutscher. Da wurde als Herkunftsstaat kurzerhand "Prussia" eingetragen, denn Genaueres wollten die Einwanderungsbeamten gar nicht wissen. Heute haben die Nachkommen das Probleme, daß sie die Herkunft ihrer Vorfahren aus "Preußen" nicht mehr auffinden können. Es gibt sogar Amis, die noch heute (!) in Ahnenforschungslisten nach der Adresse (Mailadresse!) von "Prussia" fragen!

    Aber ungarische Truppenteile gab es im Frühjahr 1945 in fast ganz Deutschland, in fast jedem Wehrkreis, auch in den Wehrkreisen IV und IX, auf die das heutige Thüringen verteilt war.

    Liebe Grüße,

    Anja

    Edited 2 times, last by AnjaK (April 4, 2020 at 2:24 AM).

  • Die Einheit meines Großvaters wird in dem Schriftstück mit 53. Signal Regt. I. BN. ( 53. Nachrichten Regiment I. Bataillon; in ungarisch: 53. Hirado Ezred ) angegeben.

    Hallo taipan90,

    die Heeresgruppe Ostmark hatte, wie ich vorhin fand, ein Heeres-Nachrichten-Regiment 530. Daran wäre nur die Null zuviel, die bei der Registrierung durch die Amerikaner vielleicht als "unbedeutender Tippfehler" weggefallen sein könnte …

    Woher die ungarische Bezeichnung stammt und wo sie zu finden ist, hast Du nicht erwähnt. Die haben doch bestimmt nicht die Amerikaner eingetragen, wenn sie schon die deutsche Truppenbezeichnung auf Englisch mit "53. Signal Regt." eingetragen hatten. Ich vermute vielmehr, daß die Bezeichnung bei seiner Entlassung aus Komarom, aus dem Deutschen auf Ungarisch übersetzt, eingetragen wurde und es sich ursprünglich tatsächlich um ein deutsches Nachrichten-Regiment der Wehrmacht handelte, zumal ein solches Regiment ja in Ungarn auch überhaupt nicht als Honved-Truppenteil bekannt ist!

    Liebe Grüße,

    Anja

  • Hallo, taipan90!

    Was dann bedeuten würde "53. hír. e." ist sehr wahrscheinlich die gesuchte Einheit "53. Híradó Ezred" .

    Ich kann dir per PN die Daten geben wenn du denkst das du damit mehr über die Einheit oder die Militärzeit meines Großvater heraus finden kannst.

    Die Bedeutung "53. hír. e": Ja, das kann man daraus wohl ableiten.

    Obwohl in deinem obigen Link (s. Stempel) die Abkürzung so geschrieben ist "101.hír. ezr."

    Ja, ich werde versuchen ob ich über

    Nachname

    Vorname (falls Doppelvorname gegebn, bitte welcher ist der Rufname)

    Geburtsdatum

    Geburtsort (Name damals u. heute, sowie adm. Zugehörigkeit)

    Wohnort (letzter)

    Name der Mutter

    evtl. Anknüpfungspunkte finden kann.

    Gruß, Friederike

  • Guten Abend Anja (AnjaK),

    danke für deine Mühe.

    ich halte es durch aus für Möglich das der Begriff "Burgenlant" für seinen letzten richtigen Kampfeinsatz der im Burgenland Österreich gewesen sein könnte, steht.

    Ich habe aber gelesen das die Amerikaner angeblich viele Ungarn aber auch Deutsche Soldaten welche zu Letzt gegen russische Einheiten eingesetzt wurden, nach Gefangennahme an die Sowjettruppen übergeben haben.

    Sollte das stimmen und er hat im Burgenland an kämpfen gegen die Sowjettruppen teilgenommen, dann hat mein Großvater viel Glück gehabt bei den Amerikanern bleiben zu dürfen.

    Du hast auch sicher recht, das an vielen stellen bei den Amerikanischen Truppen nur Personen mit rudimentären Deutschkenntnissen eingesetzt wurden. Es gab zwar auch viele deutschsprachige Flüchtlinge wie die "Ritchie Boys" in den US-Truppen, doch gingen die in der Masse der US-Soldaten unter. Das ist auf jeden Fall ein Problem wenn man amerikanische Akten auswerten will.

    Es war mir nicht bekannt das die Ungarischen Truppen so gut wie im ganzen Deutschen Reich verteilt waren. Vielen Dank für diesen Hinweis.

    Es ist sehr Interessant das es ein Heeres-Nachrichten-Regiment 530 gab. Ich glaube aber nicht das dies etwas mit dem Regiment meines Großvaters zu tun hat.

    Das amerikanische Formular wurde Handschriftlich ausgefüllt. Und wie man auf dem Bild meines Großvaters sieht trägt er eine Ungarische Uniform. Ich würde mich doch sehr wundern wenn in deutschen Einheiten ungarische Uniformen getragen wurden. Es wurde auch in seiner Einheit nur Ungarisch gesprochen. Wie er mir selber erzählte.

    Die ungarische Bezeichnung für 53. Signal Regt. I. BN habe ich nicht aus einem Offiziellen Papier nur von der Rückseite des seines Fotos.

    jetzt habe ich endlich das Bild meines Großvaters gefunden. Vielleicht kann ja jemand etwas darauf erkennen. Auf der Rückseite steht nur "53. Hirado Ezred".

    Wenn ich die Schrift auf dem Foto richtig interpretiere, ist es die Schrift meines Großvaters.

    Auf dem Entlassungspapier von Komarom steht leider nur das er aus dem Honved entlassen wurde.
    Das dieses Regiment in Budapest nicht bekannt ist finde ich schade. Wenn ich die Antwort aus Budapest richtig verstanden habe, kennen sie auch das Heimkehrerlager Komarom nicht.

    Mein Großvater hat sich auch darüber beklagt das er im Lager Komarom geschlagen wurde. Er sagte zu mir: " Das (die Schläge) ist ein seltsamer Dank meines ungarischen Vaterlandes für die Leiden und die Lebensgefahr die ich als Soldat fürs Vaterland erleiden musste."

    Mit freundlichen Grüßen

    taipan90

  • Grüß Gott Eumex, (Eumex)

    vielen Dank für den Link. Ich bin total überrascht wo überall ungarische Einheiten im Deutschen Reich verteilt waren und wie viele Einheiten es waren.

    Was ich nicht erkennen konnte, waren diese Einheiten regulär im Deutschen Reich stationiert waren oder waren sie durch Kriegsereignisse dort hin verschlagen worden oder gar beides?

    Mit freundlichen Grüßen

    taipan90

    Hallo Dieter, (dibo53)

    vielen Dank für den Link.

    Habe schon ein paar ungarische Einheiten entdeckt aber noch nicht das 53. Hirado Ezred. Da muss ich mir mal mehr Zeit nehmen.

    Mit freundlichen Grüßen

    taipan90

  • Grüß Gott taipan,

    das dürfte dem Kriegsverlauf geschuldet sein...

    Ausbildungseineinheiten ,könnte ich mir schon eher vorstellen, dass diese früher im Reichsgebiet waren....

    In Schalding bei Passau war ein großes Gefangenenlager von Ungarn, ebenfalls in Kirchham/Pocking auf dem ehem. Flughafen/Rottalkaserne

    Warum dein Verwandter , falls zuletzt in Österreich kämpfend dann nicht in diesen Lagern gelandet ist , weil er in Müchen war , entzieht sich meiner Kenntnis...

    Habe mal vor Jahren nach einem Ung.Soldaten in einem Ausbildungsbataillon geforscht, der gilt im Baranow-Brückenkopf als vermißt, das hat mich damals schon verwundert...

    Servus Eumex

    Vivat Bavaria

  • Das dieses Regiment in Budapest nicht bekannt ist finde ich schade.

    Hallo taipan90,

    das ist schon mehr als merkwürdig. Vielleicht deutet das aber doch darauf hin, daß dieser Truppenteil, zumindest unter dieser Bezeichnung, aus ungarischer Sicht militärhistorisch gar nicht existierte.

    Ich gehe nach wie vor davon aus, daß hier mit entsprechenden Informationsverlusten hin und her übersetzt wurde und damit der Kern, die richtige Bezeichnung der Truppe, verlorenging - eine Art "Stille Post" ...

    Und ich bezweifle, daß zum Kriegsende hin, im herrschenden Chaos, auch angesichts der letztlich bunt zusammengewürfelten Zusammensetzung von Truppen, eine ungarische Uniform in deutschen Truppenteilen tatsächlich noch etwas Konkretes zu bedeuten hatte.

    Liebe Grüße,

    Anja

  • Wenn ich die Antwort aus Budapest richtig verstanden habe, kennen sie auch das Heimkehrerlager Komarom nicht.

    Mein Großvater hat sich auch darüber beklagt das er im Lager Komarom geschlagen wurde. Er sagte zu mir: " Das (die Schläge) ist ein seltsamer Dank meines ungarischen Vaterlandes für die Leiden und die Lebensgefahr die ich als Soldat fürs Vaterland erleiden musste."

    Hallo taipan90,

    vielleicht wurde Komarom eher inoffiziell und rasch "aus dem Boden gestampft", um die Heimkehr ungarischer Soldaten schnell und eher unbürokratisch abwickeln zu können, ohne einen offiziell registrierten Auftrag also. Das wäre unter der gänzlich veränderten neuen Lage ja auch nicht verwunderlich. Wozu wegen der rückkehrenden Kollaborateure aus deutschen Diensten, die plötzlich zwielichtige Verlierer waren, große Umstände machen?

    Vielleicht aber hatte Komarom aus irgendwelchen Gründen grundsätzlich "Dreck am Stecken", so daß man das Lager nicht kennen möchte?

    Und daß Dein Großvater dort, als nun (sogar noch dazu deutschstämmiger) ungarischer Kollaborateur in deutschen Diensten, mißhandelt wurde, wundert nun angesichts der neuen politischen Lage auch gar nicht. Das war halt nicht der erhoffte Dank des ungarischen Vaterlandes, sondern der Undank und Haß der Sieger. Das hätte er unter Berücksichtigung der nach Kriegsende völlig neuen Lage eigentlich erkennen müssen ...

    Liebe Grüße,

    Anja

  • Hallo!

    In Schalding bei Passau war ein großes Gefangenenlager von Ungarn, ebenfalls in Kirchham/Pocking auf dem ehem. Flughafen/Rottalkaserne

    In der, von mir früher genannten, ungarischen Datenbank gibt es mehrere Einträge mit der Grablage Pocking, im Frühjar 1945.

    Öfter vorkommend: Todesort: Ingolstadt, Grablage Pocking.

    "Übersetzungshilfe" bitte:

    Wie kann ich das richtig deuten?

    Diverse Übersetzungsprogramme machen mich nicht schlauer.

    Bedeutet es "Westlicher Kriegsschauplatz und Kriegsgefangenschaft" also alle Verluste inklusive Gefangenschaft?

    Hadszíntér: Nyugati hadszíntér és hadifogság

    Danke euch,

    Friederike

  • "Übersetzungshilfe" bitte:

    Wie kann ich das richtig deuten?

    Diverse Übersetzungsprogramme machen mich nicht schlauer.

    Bedeutet es "Westlicher Kriegsschauplatz und Kriegsgefangenschaft" also alle Verluste inklusive Gefangenschaft?

    Hadszíntér: Nyugati hadszíntér és hadifogság

    Hallo Friederike,

    die Übersetzung von "Hadszíntér: Nyugati hadszíntér és hadifogság" ist ganz einfach und lautet exakt so, wie Du sie erwähnst und vermutest: "Kriegsschauplatz: Westlicher Kriegsschauplatz und Kriegsgefangenschaft".

    Also sind dies alle Verluste, einschließlich denen in Gefangenschaft.

    "És" bedeutet "und", also trifft wie im Deutschen beides zusammen zu.

    Der Text rechts schreibt ja: "Die Suchmaschine enthält die Daten von Soldaten, die im östlichen Einsatzgebiet, im Gebiet des historischen Ungarn, im Gebiet westlicher Operationen und in westlicher Gefangenschaft eines heldenhaften Todes gestorben sind und in den aktuellen Aufzeichnungen über militärische Verluste enthalten sind."

    Der volle Text rechts lautet in Deutsche übersetzt:

    "Kriegsgrabregister

    Die Suchmaschine enthält die Daten von Soldaten, die im östlichen Einsatzgebiet, im Gebiet des historischen Ungarn, im Gebiet westlicher Operationen und in westlicher Gefangenschaft eines heldenhaften Todes gestorben sind und in den aktuellen Aufzeichnungen über militärische Verluste enthalten sind. Gemäß unseren Plänen werden wir im Lichte der Forschungsergebnisse die Datenbank kontinuierlich erweitern und die Liste auf der Grundlage von Zivil- oder Kirchenregistern und anderen authentischen Dokumenten ergänzen. Derzeit sind auf der Website nur Daten zu heldenhaften toten Soldaten verfügbar. Es ist jedoch wichtig, einige grundlegende Konzepte zu klären:

    Der militärische Verlust

    Der Begriff des Verlustes wird in der öffentlichen Meinung häufig ausschließlich hinsichtlich der Soldaten verstanden, die im Kampf einen heldenhaften Tod erlitten haben.

    Verlust hingegen ist ein umfassenderer Begriff. Unter Verlust verstehen wir, wenn ein Soldat aus irgendeinem Grund außer Gefecht gesetzt wird und nicht für Dienst oder Einsatz verwendet werden kann. In diesem Sinne beschreiben die Begriffe „gefallen“, „tot“, „vermißt“, „verwundet“, „verletzt“, „krank“, „gefangen“ den Umfang des Verlusts.

    Zeitgenössische Formulierungen unterschieden auch zwischen den Begriffen „gefallen“ und „tot“. So ist beispielsweise eine Person, die während eines Kampfes im Kampf gestorben ist, „gefallen“ und eine Person, die beispielsweise bei einem Verkehrs- oder Eisenbahnunfall ihr Leben verloren hat, "tot".

    Nichtsdestotrotz erhielten Soldaten, die im Einsatzgebiet als „tot“ eingestuft wurden, auch eine heroische Sterbeurkunde. Diejenigen, die im Kampf starben und im Kampf verwundet wurden, wurden als "blutige Verluste" bezeichnet.

    Aber auch Soldaten, die nach Kriegsende an den Folgen einer dort erlittenen Verwundung oder Verletzung oder Krankheit starben, galten als "heldenhaft tot". Das figurativste Erscheinungsbild des Verlustkonzepts ist auf der Vorderseite der Verlustkarte des Zweiten Weltkriegs zu sehen."

    Liebe Grüße,

    Anja