Volkssturm-Bataillon 1/XIII // badische Volkssturm-Bataillon XIII

  • Bezeichnung:

    Volkssturm-Bataillon 1/XIII // badische Volkssturm-Bataillon XIII

    Aufstellungsort:

    Reichsgau Baden-Elsaß

    Aufstellungszeitpunkt oder -raum:

    unbekannt

    Einheitsführer:

    Btl. Führer Konrad

    Einsatz:

    bei Brig. 1005 mit Zollgrenzschutz-Bd. V, Volkssturm-Bataillon Wartburg, II./Luftwaffen-Brigade Oberrhein, Pol.Btl. Deggingen im Februar und März 1945 eingesetzt / dem Frw. (Ukr.) Stamm-Rgt 3 unterstellt (Stand 01.03.1945 und eingesetzt im/am Bunker Nr. 5171

    01.03.1945.JPG


    " ... Immer wieder kam der Befehl, die Hauptkampflinie muss geräumt werden, aber alle weigerten sich. Zu Essen hatten wir genug, da viel Vieh, das durch den Beschuss verletzt wurde, notgeschlachtet wurde. Am 20. März sollten wir unseren Stollen räumen für einen Zahlmeister des Volkssturmes. Wir wehrten uns heftig. So kam selbst der Bataillonskommandeur zur Besichtigung, fand aber zum Glück unseren Stollen ungeeignet. So wurde ein neuer Stollen gebaut. Wir bekamen Licht. Mit 14 Zentner (350kg) Dynamit wurde die Dorfbrücke gesprengt, der Luftdruck war enorm. Die folgenden Tage waren wieder sehr unruhig, viele Flieger und Beschuss. Schlimm war jedoch noch, dass der Zahlmeister, der nebenan im Stollen residierte, Schliengen verteidigen wollte. Da die Franzosen schon Freiburg eingenommen hatten, kam das 13. Volkssturmbataillon nach Feldberg und ins Eggenertal. Am 22. April packte auch der Zahlmeister seine Utensilien, um mit den Soldaten zurück zu gehen. Als wir abends am Dorfbrunnen Wasser holten, kamen Soldaten mit Kinderwägen, welche mit Tornistern vollgepackt waren, die Landstraße von Müllheim her. Sie berichteten, dass sie entlaufen seien, der Franzose komme! Wir hörten, dass die Franzosen in Müllheim einmarschiert sind, daraufhin mussten alle im Stollen bleiben. Um Mitternacht, am 23. April, kamen zwei Männer und riefen den Vikar zu einem angeblichen Versehgang. Es dauerte geraume Zeit bis er zurückkam. Die ersten Volkssturmmänner kamen zurück. Auf dem Kirchturm war die weiße Fahne gehisst worden, ebenso beim Bierkeller, wo die vielen Schliengener hausten. Gegen 11 Uhr ging ich auf den Kirchbuck um zu sehen, ob von Müllheim Panzer kommen. Aber ich hörte Motorengeräusche von Mauchen her, schon kamen mit enormen Tempo eins, zwei, drei Spähwagen. Der vierte Wagen hielt an. Als wir näher hinschauten, sahen wir die Farben Blau-Weiß-Rot an den Seitenwänden. ..." 4

    das o.g. Vst.-Btl. war mind. am 20.03.1945 der Div.-Nr. 805 unterstellt 5

    war gem. Kriegsgliederung vom 20.03.1945 dem XVIII.SS-AK unterstellt 6

    Besonderheiten / Vermerk:

    Stärke: 7 Offiziere, 32 Unteroffiziere/Unterführer und 96 Mannschaften am 01. März 1945 /FPN 41385 (25.11.1944 – Kriegsende), zugeteilt am 24.03.1945, aufgestellt zu 4 Kompanien

    Es besteht eine mögliche Verbindung zum Volkssturm-Bataillon 1/13, jedoch aufgrund der unterschiedlichen Einsatzräume und Zeiten, kann von zwei verschiedenen Aufgeboten des Volkssturmes sowie einer möglichen Neuaufstellung sowie Wiederverwendung der Bezeichnung des anderen Vst.-Btl. ausgegangen werden.

    Verbleib:

    unbekannt

    Quelle:

    • NARA T78 R530
    • Tessin
    • FPÜ
    • Bericht: "Monate im Stollen im Rebberg" von Pia Scholz-Basler 4
    • Div.-Nr. 805 5
    • RH 20-19-161 6

    Edit: Ergänzungen eingefügt / eingefügt (Sven30)

    Edited 6 times, last by Sven30 (April 5, 2020 at 10:53 PM).

  • Hallo,

    hier noch ein paar Ergänzungen aus dem Tessin (Band 14) zum o.g. badische Volkssturm-Bataillon XIII:

    Grenadier-Rgt. 6 Oberrhein

    * Jan. 1945 am Oberrhein, WK V; wurde 8. 4. 1945 Stab/

    Gren.Rgt. 1055 (89. Inf.Div.), Einsatz:

    Febr. 1945: bei Brig. 1005 mit Zollgrenzschutz-Bd. V, bad.Volkssturm-Bd. Xlll

    und Volkssturm-Btl. Wartburg

    Grenadier-Rgt. 7 Oberrhein

    * Jan. 1945 am Oberrhein, WK V; wurde 8. 4. 1945 Stab/

    Gren.Rgt. 1056 (89. Inf.Div.); Einsatz:

    Febr. 1945 bei Brig. 1005 mit II./Luftwaffen-Brigade Oberrhein, Pol.Btl. Dcggingen

    und bad.Volkssturm-Btl. Xlll

    März 1945 bei Brig. 1005 mit Il./Lw.Brig. Oberrhein, bad.Volkssturm-Btl. XIII und

    Landesschützen-Btl. 1043

    Ich werde diese Infos noch bei dir einarbeiten. Aufgrund der Bezeichnung kann man auf den Reichsgau (01 Baden-Elsaß) und somit auf eine weitere Bezeichnung des Vst.-Btl. schließen: Volkssturm-Bataillon 1/XIII. Diese Bezeichnung sind gesichert, denn so sollten eigentlich alle Btl. des Volkssturms bezeichnet werden ... eigentlich! :rolleyes:

    Grüße

    Sven

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  • Sven30 November 5, 2019 at 12:05 AM

    Changed the title of the thread from “badische Volkssturm-Bataillon XIII” to “Volkssturm-Bataillon 1/XIII // badische Volkssturm-Bataillon XIII”.
  • N´Abend allerseits!

    Anbei ein paar weitere Infos zum o.g. Vst.-Btl.:

    Bezeichnung:
    Volkssturm-Bataillon 1/XIII // badische Volkssturm-Bataillon XIII

    Einsatz:

    " ... Immer wieder kam der Befehl, die Hauptkampflinie muss geräumt werden, aber alle weigerten sich. Zu Essen hatten wir genug, da viel Vieh, das durch den Beschuss verletzt wurde, notgeschlachtet wurde. Am 20. März sollten wir unseren Stollen räumen für einen Zahlmeister des Volkssturmes. Wir wehrten uns heftig. So kam selbst der Bataillonskommandeur zur Besichtigung, fand aber zum Glück unseren Stollen ungeeignet. So wurde ein neuer Stollen gebaut. Wir bekamen Licht. Mit 14 Zentner (350kg) Dynamit wurde die Dorfbrücke gesprengt, der Luftdruck war enorm. Die folgenden Tage waren wieder sehr unruhig, viele Flieger und Beschuss. Schlimm war jedoch noch, dass der Zahlmeister, der nebenan im Stollen residierte, Schliengen verteidigen wollte. Da die Franzosen schon Freiburg eingenommen hatten, kam das 13. Volkssturmbataillon nach Feldberg und ins Eggenertal. Am 22. April packte auch der Zahlmeister seine Utensilien, um mit den Soldaten zurück zu gehen. Als wir abends am Dorfbrunnen Wasser holten, kamen Soldaten mit Kinderwägen, welche mit Tornistern vollgepackt waren, die Landstraße von Müllheim her. Sie berichteten, dass sie entlaufen seien, der Franzose komme! Wir hörten, dass die Franzosen in Müllheim einmarschiert sind, daraufhin mussten alle im Stollen bleiben. Um Mitternacht, am 23. April, kamen zwei Männer und riefen den Vikar zu einem angeblichen Versehgang. Es dauerte geraume Zeit bis er zurückkam. Die ersten Volkssturmmänner kamen zurück. Auf dem Kirchturm war die weiße Fahne gehisst worden, ebenso beim Bierkeller, wo die vielen Schliengener hausten. Gegen 11 Uhr ging ich auf den Kirchbuck um zu sehen, ob von Müllheim Panzer kommen. Aber ich hörte Motorengeräusche von Mauchen her, schon kamen mit enormen Tempo eins, zwei, drei Spähwagen. Der vierte Wagen hielt an. Als wir näher hinschauten, sahen wir die Farben Blau-Weiß-Rot an den Seitenwänden. ..."

    Besonderheiten / Vermerk:

    die Schreibweise Volkssturm-Bataillon 1/13 ist möglich, aber bis dato nicht gesichert

    Verbleib:

    unbekannt

    Quelle:

    • Bericht: "Monate im Stollen im Rebberg" von Pia Scholz-Basler

    Auf Ergänzungen freue ich mich!

    Grüße

    Sven

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  • Hallo!

    Das o.g. Vst.-Btl. war gem. Kriegsgliederung vom 20.03.1945 dem XVIII.SS-AK unterstellt, gem. der Signatur RH 20-19-161.

    Grüße

    Sven

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