Grüß Dich Justus,
Dein Vorschlag ist passend: Frauen an der "Heimatfront".
Dazu:
Das NS-Propagandaministerium unter Joseph Goebbels begann im Jahre 1939 das Volk in der Heimat bewusst und massiv auf den Krieg vorzubereiten. Die NS-Größen waren sich im Klaren darüber, dass der Krieg keine Begeisterung auslösen wird, wie dies 1914 der Fall gewesen war. Aber dennoch wollte man einen Durchhaltewillen und eine Verbundenheit zwischen Heimat und Front schaffen. Dies gelang bis zu einem gewissen Grade in den ersten Kriegsjahren wohl schon.
In der 'Illustrierten Geschichte des 2. Weltkriegs', von Dr. Kurt Zentner, erschienen 1963 im Deutschen Bücherbund Stuttgart, findet man zur Problematik „Heimatfront“ folgende Hinweise:
…Ein Schweizer Journalist erlebte 1942 Berlin im Kriege. Er sah mit neutralen Augen, wie die Bevölkerung in jenen Tagen lebte:
...„Der Berliner zeichnet sich von seinem Vorgänger aus der Friedenszeit vor allem dadurch aus, dass er etwas sucht...
Er sucht nach Lebensmitteln und auch solche auf Karten, er sucht Geschenkartikel für Kinder und Frau, er sucht einen Staubsauger oder einen Teppich. Nur etwas sucht er nicht, was er früher jahrelang suchte: Arbeit. Die gibt es in Hülle und Fülle. Die Zeitungen sind überfüllt mit Stellenangeboten.
Die Menschen gehen im Allgemeinen - trotz der mannigfaltigen Einschränkungen - immer noch gut gekleidet, auch dann, wenn sie keine Uniformen tragen. Nur scheint einem, als seien die Gesichter müde. Die Zeiten der raschen, glanzvollen Siege sind vorbei! Im Gespräch sind die Menschen ernst und gemessen. Doch die humorvolle, ursprüngliche Schlagfertigkeit des Berliners, die gibt es immer noch.
In Gaststätten werden ungefähr alle Sprachen Europas, vielleicht mit Ausnahme des Englischen, gesprochen. Es sind dies die Menschen aus den besetzten Ländern, dem Generalgouvernement herangezogene Arbeitskräfte, aber auch Menschen, die aussehen wie Besucher, von denen ich nicht zu sagen wüsste, weshalb sie eigentlich in Berlin sind!
Man könnte über das Essen in Gaststätten berichten. Aber das ist langweilig. Suppe gibt es, soviel man will, andere Speisen gegen Karten.
Auch bei der ständigen Suche nach Lebensmitteln und Waren aller Art, ist nicht alles erlaubt. Unerlaubt ist es, Schuhe gegen Gans und Klavier gegen Leberpasteten oder Kaninchen gegen Likör zu tauschen. Hingegen findet man an einem Ort besseres Fett als am anderen, hier Kartoffeln, dort Gemüse. Da muss sich einer auskennen!“
Grüße
Bert