Öl-Raffinerien aus Frankreich

  • Guten Morgen,

    nachdem wir hier Freunde aus Frankreich haben hoffe ich auf Informationen.

    Eine der Haupt Säulen der Treibstoffversorgung war der Transport von Rumänischen und anfangs auch Sowjetischen Öl auf der Donau ins Reich.

    Derzeit liegt eben darauf einer meiner Schwerpunkte. Hier etwas zum Lesen: Russisch-deutsches Projekt zur Digitalisierung deutscher Dokumente in den Archiven der Russischen Föderation | Akte 190. Die Versorgung Deutschlands und Kontinentaleuropas mit Mineralölerzeugnissen (Erdöl) während des Krieges, ausgearbeitet im Institut der Weltwirtschaft an der Universität Kiel.

    Da die einzigen Raffinerien die mit Flussschiffen erreicht werden konnten in Wien lagen wurde das Öl hier Raffiniert.

    Die Kapazitäten reichten schon am Beginn nicht aus so das nach dem Frankreichfeldzug zuerst eine dann eine Zweite Raffinerie in Frankreich abgebaut wurde um dann im Raum Wien wieder aufgestellt zu werden.

    Die erst Raffinerie kam aus Pt. Jerome und hatte eine Kapazität von 250.000t Jährlich. Diese wurde in der Lobau aufgestellt und wurde mit 19. Juni 1941 in Betrieb genommen.

    Zu dieser Raffinerie suche ich möglichst viele unterlagen. Vorbesitzer, ursprüngliche Kapazität, wann wurde mit dem Abbau begonnen, Abmessungen des Refraktionsturmes u.s.w.?

    Die zweite Raffinerie kam ebenfalls aus Frankreich und wurde in Moosbierbaum aufgestellt.

    Hierzu habe fast keine Informationen. Bei Birkenfeld wird die Verarbeitungskapazität von Moosbierbaum mit 140.000t angegeben.

    Die dortige Veredelungsanlage für Rumänisches Benzin (Flugtreibstoff) hatte nominell eine Kapazität von 120.000 t im Jahr somit wären nur noch 20.000 t übrig geblieben kann ich mir aber nicht vorstellen.

    Eher das der US Report von dem die Zahlen stammen dürften von US Barrel ausgingen und dann auf m³ umrechneten und dies als so bezeichneten (So geschehen im US-Report über die Eurotank Raffinerie in Hamburg).

    Hier wären alle möglichen unterlagen erfreulich.

    Grüße

    Ralf

  • Mahlzeit Thilo,

    die Raffinerie in Mossbierbaum bestand eigentlich aus zwei Raffinerien.

    Einmal die eine die zur Veredelung für Flugbenzin die Dürfte ein rein Deutsche Raffinerie sein und diese wurde von der Sowjetunion beantragt.

    Und der zweite Teil welcher eine Raffinerie aus Frankreich war.

    Grüße

    Ralf

  • Hallo Ralf,

    Konkret befanden sich vier große Raffinerie in Frankreich. Nur eine davon war Französich.

    - Die 1933 in Betrieb genommene Raffinerie in der Normandie in Gonfreville- l'Orcher, nähe Le Havre war der C.F.R ( Compagine Française de Raffinage ) Eigentümer, später in Total integriert.

    - Die Raffinerie des Franco-American Standard Of Raefining (später in Esso integriert ) befind sich in Port-Jérôme auf dem halben Weg zwischen Le Havre und Caudebec- en -Caux. 7000 Arbeiter arbeiteten in den Jahren 1932-33 an ihrem Bau. Dort wurden 250km Röhre montiert.

    - Die Raffinerie der Vaccuum Oil Compagny ( später in Mobil integriert ) in Notre-Dame- de- Gravenchon.

    - Die Raffinerie der Jupiter Oil Compagny, diese war die älteste seit seiner Gründung in den Jahren 1927-28 und befindet sich in Petit-Couronne in der Nahe von Rouen, gelangt in den Orbit von Shell.

    Diese alle Raffinerien würden am 9 Juni 1940 durch die Operation " Tripoli " von den franzosen niedergebrannt. Die deutsche Propaganda benutzte diese Operation als wäre es ein Stuka gewessen der sie bombardiert hätte.

    Die Raffinerie von Gonfreville wurde 1940 abgebaut und wieder in Deutschland aufgebaut.

    Aber was bleibte noch davon ubrich um diese wieder aufzubauen ?

    Fotos unter deutcher Besatzung findes in diesem Link : http://havraisdire2.canalblog.com/archives/2015/11/15/32859393.html

    oder bei der Bundesarchiv.

    Kleine Ergänzung dazu : die berühmte I-G Farben erhielt durch Verhandlung im Mai 1941 Ausrüstungslieferungen von Raffinierien aus der Region Le Havre, insbesondere die Ölspaltung vom Port-Jérôme und 341 Ventile der C.F.R aus Gonfreville l'Orcher.

    Grüße

    Fredy

  • Guten Abend Fredy,

    Vielen dank für die Beschreibung bringt mir wieder einige graue Haare.8)

    es scheint so gewesen zu sein das doch wichtige Teile überlebt haben.

    Bei der Eurotank Raffinerie in Hamburg hat das meiste die Deutsch Industrie hergestellt aber bestimmte Komponente musste aus den USA eingeführt werden.

    Da muss ich mir den Bericht noch einmal durchlesen um dann nachzuhacken.

    Grüße

    Ralf

  • Schönen nachmittag Fredy,

    Jetzt habe ich Zeit gefunden genauer nachzuhacken.

    Ich habe deine Liste mit hier https://www.wikiwand.com/de/Liste_der_Erd%C3%B6lraffinerien verglichen.

    Dann habe ich nicht Verstanden warum einmal der Ort Gonfreville- l'Orcher und ein anders mahl Port-Jérôme heist. Oder waren das wirklich zwei ananeinandergrenzende Raffinerien?

    Bei dem Niederbrennen dürften nur die Tanks abgebrannt sein und nicht die Refraktionskollonnen. Siehe http://www.14910.net/test03/hav47ot.htm

    Diese werden nur Unbrauchbar wenn man an bestimmten Stellen sprengt.

    So Schreiben es zumindest die Wehrmacht in einem B Ericht zur Unbrauchbarmachung von ÖL-Einrichtungen im Jahre 1944.

    So Scheint das die Raffinerie Port jerome zumindes das Grundgerüst für die Raffinerie Lobau und auch teile für die Raffinerie in Moosbierbaum gewesen ist.

    Vieleicht findet sich noch etwas.

    Grüße

    Ralf

  • Hallo Ralf,

    1933-40 wird Rohöl an die C.I.M ( Compagie Industrielle Maritime ) in Le Havre geliefert., eine 35 km lange Pipeline

    (die bisher längste gebaute in Frankreich) ,bringt das Rohöl zur Raffinerie.

    Die 1933 Jahreskapazität der Anlage liegt bei fast 1 Million Tonnen, bei der C.F.R. 1,6 MT im Jahr 1939

    Ja die R.V.O.C ( Raffinerie der Vacuum Oil Co ) grenzt an die S.F.A.R. Raffinerie in Port Jerome.

    Die Ventile oder anderes Material hatten die Amerikaner 1933 gelifert.

    Grüße

    Fredy

    Suche alles auf die Grenadier-Brigade-Cottbus (aus den Ersatztruppen "Großdeutschland")

  • Einen schönen herbstlichen Nachmittag,

    Fredy Danke für deine Aufklärung.

    Die Verarbeitungskapazitäten lassen mich staunen.

    Die Größte Raffinerie in Deutschland, die Rehenia (Shell) in Hamburg-Harburg hatte eine Monatliche Kapazität von 60.000t (720.000t/Jahr) gefolgt von der Ebano (ESSO) auch in Hamburg-Harburg mit 45.000t (540.000t/Jahr) Quelle: Faktor ÖL Seite 253

    Bei der Euro Tank in Hamburg hat die Firma Winkler-Koch Enginiering Co geplant. Das material kahm aus Deutschland auser einigen Heißölpumpen, Instrumenten, Control VEntile und einigen Spezialteilen die aus den USA kamen. (Petrolium Facilitis of Germany, March 1945 Seite 106).

    Wie schon geschrieben kann es sesin das eben die Fraktionstürme instandsetzungswürdig waren und in der Lobau bezieungsweise in Moosbierbaum wieder aufgebaut wurden.
    Vieleicht finde ich noch etwas zur Raffinerie.

    Grüße

    Ralf

  • Hallo,

    dazu noch ein Literaturhinweis aus dem ifz, im Forum anscheinend noch nicht genannt:

    Gruß, J.H.

    Titel: Forschen für den Wirtschaftskrieg - Das Kieler Institut für Weltwirtschaft im Nationalsozialismus

    Autor: Gunnar Take

    Verlag: De Gruyter Oldenbourg, Oktober 2019, erschienen als Band 25 der Reihe Jahrbuch für Wirtschaftsgeschichte

    ISBN: 9783110654578